Happy Halloween! Heute endet der Scaralong, aber längst habe ich euch noch nicht alle meine schaurigen Bücher vorgestellt, die ich diesen Monat gelesen habe. Für heute wollte ich gern über dieses Buch sprechen, das ich gestern Abend erst beendet habe. Es schien mir angemessen als offizieller Abschluss.
Die Fakten:
- Autor: Jonathan Stroud
- Titel: The Screaming Staircase
- Reihe: Lockwood & Co. 1
- Erschienen: 2013
- Verlag: Doubleday
- Seiten: 440 + Glossar
- Preis: ab wenigen Euro gebraucht
- Klappentext: "For more than fifty years, the country has been affected by a horrifying epidemic of ghosts - some very dangerous indeed. Lucy Carlyle, a young psychic investigator, hopes for a notable career. Instead, she finds herself joining London's smallest, most ramshackle agency, run by the charismatic Anthony Lockwood. When one of their cases goes horribly wrong, Lockwood & Co. have a last chance of redemption. Unfortunately this involves spending the night in the most haunted house in England, and trying to escape alive."
Zur Handlung: Lucy und Lockwood sind professionell, jung und erfahren im Umgang mit Geistern. Dieser Einsatz sollte genau so einfach werden wie die bisherigen. Gut, es ist nicht immer alles perfekt gelaufen, aber am Ende hat es doch gepasst. Und ja, sie hätten sicher auf George warten können, der den ganzen Tag Informationen über den Fall recherchiert hat, aber dann hätten sie sich verspätet.
Es scheint zunächst alles ganz normal zu sein, bis sich ein kleiner Fehler in ihre Kalkulation schleicht. Sie haben es nicht mit dem Geist eines Mannes zu tun, der nachts die Treppe hinunterfiel, oh nein, sie finden stattdessen den rachsüchtigen Geist eines jungen Mädchens. Und damit fängt der ganze Ärger erst an...
Von dieser Reihe hatte ich schon sehr viel auf anderen Blogs gelesen. Umso erfreuter war ich, als ich die englische Ausgabe des ersten Bandes in meiner Bibliothek gefunden habe. Da wusste ich, dieses Buch will während des Scaralong gelesen werden. Und ich bin sehr froh, dass das so passiert ist, denn am Ende war es das interessanteste Buch dieses Jahr.
Lucy und Lockwood sind beide noch Teenager. Das muss auch so sein, denn Erwachsene verlieren die Fähigkeit Geister zu sehen. Sie können sie immer noch spüren, sie können immer noch von ihnen angegriffen werden, aber sie können sie nicht mehr gut bekämpfen. Dennoch ist es oft so, dass Teenager, die gegen Geister kämpfen, von Erwachsenen begleitet werden. Lockwood aber lehnt das ab, für ihn ist das nur Ballast. Und nach Lucys Erfahrungen hat er recht damit.
Lucy fand ich sofort sympathisch. Wir erfahren die Geschichte aus ihrer Sicht. Ihr besonderes Talent ist, dass sie Geister besser hören und spüren kann als andere. Lockwood hingegen kann sehen, an welchen Orten Menschen gestorben sind. Zusammen sind sie ein gutes Team. Lockwood ist offen, charmant und scheint oft einen Schritt voraus. Lucy fällt es schwerer immer nur das Gute zu sehen, sie ist skeptischer und vorsichtiger, manchmal aber auch rücksichtsloser. Beide Charaktere fand ich super. Zum Trio gehört dann noch George, der immer so halb am Rand bleibt. Ich fand seinen Charakter eigentlich interessant, aber er wird immer mit einem starken Bias beschrieben, denn Lucy mag ihn nicht. Das fand ich schade. Ich hoffe, in den kommenden Büchern ändert sich das.
Die Geschichte war deutlich gruseliger als ich gedacht hatte. Bei uns hat das Buch die Altersempfehlung ab 13 in der Bibliothek. Da habe ich ehrlich nicht so viele gruselige Momente erwartet. Aber die bekommen wir auf jeden Fall. Nachdem ich ja gerade erst Haunting of Hill House geschaut habe, war ich dafür vielleicht noch empfänglicher. (Red Room, hallo?!) Aber rachesuchende Geister, vermummte Einbrecher und tropfendes Blut sorgt durchaus für schaurige Momente. Ich war wirklich positiv überrascht.
Der Fall selbst war nicht völlig unvorhersehbar, aber so aufgezogen, dass man wirklich das Gefühl hatte, man kann selbst alles beim Lesen zusammenpuzzlen. Während Lucy teilweise im Dunkeln tappte, hatte man immer den Eindruck, Lockwood weiß was er tut. So hat es mich nicht genervt, wenn ich Sachen ahnen konnte, sondern eher Spaß gemacht. Das Tempo des Buches war dabei sehr gut, es ging immer schnell weiter und neue Hinweise haben sich ergeben.
Der Schreibstil war dem Buch komplett angemessen. Die Action war kurzweilig, aber es wurde auch nicht darauf verzichtet, gruslige Atmosphäre durch detaillierte Beschreibungen zu erzeugen. Insgesamt bin ich durch das Buch hindurchgeflogen. Es hat einfach Spaß gemacht. Außerdem sind die Kapitel mit kleinen Illustrationen versehen, die mir gefallen haben.
Alles in allem war ich absolut begeistert, würde das Buch jedem, der es gern gruslig mag, empfehlen und bin einfach nur happy, dass noch mehr Bücher in der Reihe existieren. Ob ich diese dann auf Deutsch weiterlese, weiß ich noch nicht. Wann das passieren wird, weiß ich auch noch nicht. Aber für den Moment bin ich einfach glücklich.
Kennt ihr die Reihe? Bleibt das Niveau des ersten Buches beständig oder muss man mit Einbußen rechnen bei Buch 2?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
Meine Bewertung: