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Mittwoch, 27. Februar 2013

Woyzeck

Hallo alle zusammen,

ich glaube mittlerweile sind überall die Winterferien vorbei und jeder muss sich wieder mit dem guten alten Deutschlesestoff befassen. Heute eins von mir was die Lager spaltet, zumindest habe ich das so mitbekommen, entweder man mag es oder man hasst es.

Fakten:

  • Autor: Georg Büchner
  • 1879 erschienen
  • ein Fragment
  • Hamburger Lesehefte Verlag, 148. Heft 

Als erstes möchte ich festhalten, dass ganze 29 Personen auf 26 Seiten auftauchen.Daraus lässt sich schließen, dass ziemlich viel mit wenigen Worten beschrieben, stattfindet.
Die Hauptfigur in diesem Fragment, welches erst nach dem Tod von Büchner bekannt wurde, ist Woyzeck. Er ist ein Soldat und hat eine Freundin Marie und ein uneheliches Kind. Daran merkt man schon, dass alles eher etwas ungewöhnlich untraditionell für die damalige Zeit ist.
Woyzeck scheint ausschließlich ein kleines Licht zu sein, was keine Würde oder Selbstachtung besitzt. Von seinem Hauptmann wird er ausgenutzt und schikaniert. Doch auch Marie ist keine Stütze für ihn, denn sie lässt sich von dem Tambourmajor um den Finger wickeln und betrügt Woyzeck. Er lässt sich, um den anderen Menschen in seinem Leben zu imponieren, auf ein medizinisches Experiment mit einem Arzt ein. Doch nichts scheint ihm auch nur ein bisschen Achtung der anderen einzubringen. Er wird mehr und mehr zum Opfer aller.
Wie wir es schon aus Bahnwärter Thiel kennen, nutzt auch Büchner Wahnsinn, das Hören von Stimmen und die Flucht in eine Illusion um die Zerbrechlichkeit der menschlichen Seele darzustellen.
Woyzeck bringt Marie schließlich um, nachdem er sie im Wirtshaus mit dem Tambourmajor hat tanzen sehen. Das Messer versenkt er in einem Teich.

Das Fragment zeigt auch die Verwundbarkeit des Menschen auf. Jeder möchte schließlich für irgendetwas in seinem Leben geschätzt und nicht nur ausgenutzt werden. Es zeigt den Kampf im gesellschaftlichen Ansehen aufzusteigen und das dies öfter misslingt als glückt.

Natürlich ist das Resultat, das Woyzeck zum Mörder wird, gleich wieder hochdramatisch gesteckt, aber dennoch ist es wohl das effektivste Mittel um die Zerstörung die ein Mensch durch andere erleben kann, darzustellen.

Da es sich diesmal um gerade mal 26 Seiten handelt, kann auch das jeder lesen, dem es in die Hände gerät, doch wie ich bereits zu Beginn schrieb, es spaltet wirklich die Geschmäcker,

eure Blue Diamond.

Sonntag, 24. Februar 2013

[Ankündigung] The Giver



Ihr Lieben,



zur Motivation habe ich mir heute mal wieder ein dünneres Büchlein geschnappt, nämlich The Giver von Lois Lowry. Wir hatten dieses damals in der 10. Klasse im Englisch-Unterricht behandelt und ich fand es ganz ganz toll. Deswegen musste es unbedingt noch einmal in Ruhe gelesen werden.



Klappentext:

“Jonas, the twelve-year-old protagonist of Lois Lowry’s prize-winning novel The Giver seems to live in a perfect world. In the Ceremony of Twelve he receives his lifetime assignment: he is chosen to be the new “Receiver of Memory” of his community. During his training, performed by “The Giver of Memory”, Jonas finds out about the dark secrets that underlie the apparent harmony of his world.”



Ich hoffe, ihr seid schon gespannt auf dieses Buch. Es ist einen Blick auf jeden Fall wert. Bis bald,



Kitty Retro


- Dieses Buch ist Buchstabe G meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -

Freitag, 22. Februar 2013

[Filmkritik] In meinem Himmel



Hallo meine lieben Freitagsfreunde,



heute möchte ich euch einen sehr ernsten, traurigen und meiner Meinung nach einzigartigen Film vorstellen. Das Buch, auf dem er beruht, ist schon seit langer Zeit auf meinem Wunschzettel, aber noch habe ich ja so viele Bücher, die ich lesen muss. Ich rede von In meinem Himmel, im Englischen The Lovely Bones.



Da der Film von Peter Jackson ist, hatte ich die höchsten Erwartungen und ich wurde nicht enttäuscht. Der Film erzählt die Geschichte von Susie Salmon, wie Lachs, also der Fisch. Sie ist 14 Jahre alt, als sie ermordet wird. Sie ist ein munteres Mädchen, das gern fotografiert. Ihre Familie ist sehr glücklich, sie hat noch zwei jüngere Geschwister. Nachdem sie ihrem kleinen Bruder das Leben gerettet hat, prophezeit ihre Großmutter ihr ein langes und glückliches Leben. Leider hat sie Unrecht.



Außerdem ist Susie verliebt in einen Jungen namens Ray. Dieser mag Susie auch und bittet sie um ein Date am Samstag im Kaufhaus. Ihr erster Kuss wird durch einen aufgebrachten Lehrer vereitelt. Zu dem Date wird Susie allerdings nie kommen. Während ihre Eltern besorgt zu Abend essen, wird sie von einem Menschen, den sie kennt, in einer Erdhöhle ermordet. Danach verschüttet er die Höhle und bringt ihre Leiche weg. Susie jedoch läuft vor ihm davon, ohne zu merken, dass sie bereits tot ist, und streift dabei die Hand von Ruth, die sie sehen kann.



Während Susie in der Zwischenwelt zwischen Erde und Himmel ist, geht das Leben ihrer Familie weiter. Da die Polizei nur die verschüttete Höhle, ihre Mütze und viel Blut finden, können sie keinen Verdächtigen finden. Auch Susies Vater, der verzweifelt auf eigene Faust ermittelt, kann den Täter nicht enttarnen. Susies Mutter wird von dem Verlust fast wahnsinnig. Doch Susie kann sie nicht los lassen. Mehr als zwei Jahre lang beobachtet Susie so, was mit ihrer Familie und ihren Freunden passiert. Erst als ihr Mörder enttarnt wird und ihre Leiche für immer verschwindet, kann sie endlich loslassen.



Bei diesem Film sollte man keine Minute lang glauben, man wisse, was passiere.  Ich war vom Fortlauf der Geschichte immer wieder fasziniert. Vor allem am Ende konnte ich einfach nicht Voraussehen, was passieren würde. Und ich finde das Ende furchtbar gelungen. Wenn ihr denkt, ich hätte es schon verraten, irrt ihr euch.



Desweiteren ist der Film sehr emotional. Natürlich ist das Thema nie einfach. Ermordete Mädchen sind nichts, mit dem man sich gern beschäftigt. Dennoch finde ich den Blickwinkel so genial gewählt, dass sich Emotion und Spannung wundervoll verbinden. Man weiß ab einem bestimmten Moment, wer es war, doch alle anderen wissen es nicht. Und Susie kann es ihnen nicht sagen. Dennoch versteht man auch, warum Susie ihre Familie nicht loslassen kann.



Ich denke, der Film ist nichts für Menschen, die mit der Thematik prinzipiell ein Problem haben. Ich persönlich bin froh, dass ich heute das Haus nicht mehr verlassen muss. Es ist einfach kein schönes Thema. Allerdings ist es auch wichtig, sich mit so etwas auseinanderzusetzen, da Entführungen, Missbrauch und Ermordungen ja immer häufiger werden. Natürlich kann so ein Film keinen Täter davon abhalten, aber vielleicht doch die Aufmerksamkeit der Menschen darauf lenken und Mitgefühl wecken. Ich persönlich kann es zumindest nicht verstehen, wie man kleine Kinder töten kann.



Von den Effekten und den Szenen, sowie auch von der Musik her ist dieser Film ebenfalls mehr als empfehlenswert. Er verbindet den bitteren Alltag der Familie von Susie mit der farbenfrohen Gestaltung ihres eigenen Himmels. Doch dieser ist nicht immer schön, nicht immer bunt und fröhlich, sondern er verändert sich. Das finde ich eines der Highlights des Films.



Ich hoffe, ihr beschäftigt euch mal damit. Irgendwann werde ich sicher auch das Buch vorstellen.



Bis bald,



Kitty Retro



Mittwoch, 20. Februar 2013

Bahnwärter Thiel

Hallo ihr Lieben,

heute 32 Seiten die so viel sagen, als wären es 320 Seiten. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich Bahnwärter Thiel sonderlich toll fand oder finde, aber ich mag die Art.

Fakten:
  • Autor: Gerhart Hauptmann
  • 1888 erschienen
  • novellistische Studie
  • Hamburger Lesehefte Verlag, 179. Heft
Dieses Buch zählt zu einem der wichtigsten für den Naturalismus. Dies ist eine Strömung der Literatur und des Theater und ebnet den Weg zurück zur Natur, ausführliche Natur-, Verhaltens- und Menschenbeschreibungen stehen im Mittelpunkt.

Bahnwärter Thiel ist ein sehr gewissenhafter Mann, schließlich hat er auch eine verantwortungsvolle Aufgabe inne. Nachdem seine geliebte Frau Minna gestorben ist, heiratet er die herrschsüchtige Magd Lene, da er glaubt sein Sohn Tobias brauche eine Mutterfigur. Mit ihr hat er ein zweites Kind, wodurch Tobias bei Lene immer mehr in den Hintergrund rückt.
Thiel ist schnell vor allem psychisch von Lene abhängig und schaut so auch tatenlos zu wie sie seinen Sohn misshandelt. Seiner toten Frau hat er auf dem Sterbebett versprochen, sich immer gut um Tobias zu kümmern und so zerreißt ihn das schlechte Gewissen, vor dem er sich in eine andere Welt flüchtet. Es kommt schließlich dazu, dass alle Familienmitglieder zum Bahnwärterhäuschen aufbrechen, da Lene dort ein kleines Stück Land bewirtschaften möchte. Es kommt zu einem Spaziergang von Vater und Sohn, der Thiel nochmal die Augen öffnet, wie stark die Beziehung zwischen ihm und seinem Sohn ist. Zurück am Häuschen muss Thiel seiner Arbeit nachgehen und Lene sich um die Kinder kümmern. Etwas geht schief und Tobias wird von einem Zug erfasst. Er stirbt und Thiel fällt in ein tiefes Loch, man könnte beinahe sagen, dass er wahnsinnig wird. Kurze Zeit später findet man Lene und das zweite Kind ermordet auf und Thiel auf den Gleisen sitzend, die Mütze von Tobias in den Händen.
Er wird in eine Irrenanstalt gebracht.

Deutlich wird mit Bahnwärter Thiel die Abhängigkeit von Menschen. Thiel ist rundum abhängig und ist unfähig selbst über sein Leben zu bestimmen. Dennoch ist diese Art der zwischenmenschlichen Beziehung eine sehr wacklige Angelegenheit, denn nur ein Fehler oder eine Abweichung vom Normalen, kann den Abhängigen völlig aus der Bahn werfen. So wird hier ein ruhiger Mann zu einem Mörder.

Der Zeit entsprechend lassen sich hier auch viele Symbole des Fortschritts, der Industrialisierung finden, wie zum Beispiel die Eisenbahn. Es wird auch die aufsteigende Emanzipation der Frau deutlich, die selbst beginnt zu Arbeiten und über einen Mann bestimmt.

Da die 32 Seiten schnell gelesen sind, kann man das Buch eigentlich jedem empfehlen, denn schaden wird es keinem

eure Blue Diamond.

Sonntag, 17. Februar 2013

Justine



Mein liebsten Leser,

heute möchte ich euch vom Schicksal der Justine berichten, vom Missgeschick der Tugend. Bevor ich es vergesse, sind hier die Daten:


  • Autor: Marquis de Sade
  • Titel: Justine oder vom Mißgeschick der Tugend
  • Verlag: Ullstein Buchverlage GmbH & Co. KG
  • Erschienen 2005 (Original: 1791)
  • Seiten: 172
  • Preis: kostenlos für den Kindle oder für wenig Cent gebraucht bei Amazon


Justine ist eine von zwei Schwester, die, wie ihr im Klappentext schon lesen konntet, unterschiedlicher nicht sein können. Juliette, die andere Schwester, lernt nach dem Tod ihrer Eltern schnell, wie sie im Frankreich des 18. Jahrhunderts zurechtkommt. Justine dagegen ist eine treue Seele, die an Gerechtigkeit, Vorsehung und Gott glaubt. Sie will ihr Leben sittsam durchstehen. Mit dem wenigen Geld, dass sie erhält, sucht sie also ihr Glück.

Doch von Anfang an gerät sie immer wieder an die Falschen. Ein geiziger Mann bezichtigt sie des Raubes, obwohl dieser nur inszeniert war als Rache dafür, dass Justine für ihn nicht stehlen wollte. Eine Horde Verbrecher hilft ihr bei der Flucht aus dem Gefängnis und will sie dann vergewaltigen, weil sie die Mithilfe an weiteren Verbrechen verweigert. So geht es weiter, als sie im Wald zwei Männer beobachtet, die sich unsittlich verhalten. Sie wird dabei entdeckt und muss zur Strafe für die Mutter des einen arbeiten. Diese soll schließlich ermordet werden, Justine weigert sich allerdings wieder und wird am Ende dieses Mordes bezichtigt und muss wieder fliehen.

Jedes Mal, wenn sich das Blatt zu wenden scheint, erwischt es Justine nur noch schlimmer. Die Geschichte ist eine Erzählung aus ihrer Sicht, und obwohl durchaus auch sexuelle Praktiken erwähnt werden, würde Justine diese niemals offen aussprechen. Deswegen sind viele, die aufgrund des Rufs vom Marquis erwarten, dass es heiß hergeht in diesem Buch, eher enttäuscht. Allerdings hat dieses Buch einige Qualitäten, die ich euch nicht vorenthalten mag.

Eingebettet ist die Geschichte in ein Gespräch, dass Justine und Juliette führen. Allerdings haben sie sich zu diesem Zeitpunkt viele Jahre nicht gesehen und sie erkennen sich nicht, haben aber ein merkwürdiges Gefühl der Verbundenheit. In einem Gasthaus treffen sich die beiden, Justine als Gefangene und zum Tode Verurteilte, Juliette als Frau eines reichen Herrn, selbst wunderschön und reich. Justine wird aufgefordert, ihre Geschichte zu erzählen. Sie gibt sich jedoch als Sophie aus, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern.

Das Buch sollte vorrangig philosophisch betrachtet werden. Sicher muss man eine gewisse Disposition für sadistische und masochistische Verhaltensweisen haben, denn sonst ist das Buch wahrscheinlich ein bisschen… schwer zu verdauen. Wenn man allerdings problemlos von Schlägen und Peitschen lesen kann, dann kann man das Buch auch auf den Grund durchsteigen. Marquis de Sade war sicher nicht einfach ein Perverser, der Geschichten geschrieben hat. Und wenn er es war, so hat er das doch zumindest in diesem Buch fabelhaft versteckt. Stattdessen sehe ich vor allem eine Kritik am gesellschaftlichen Wandel des 18. Jahrhunderts, der in Frankreich von Statten ging.

Angeklagt werden Libertins, Korruption und allgemein die Sittlosigkeit, die sich großer Beliebtheit erfreut. Das Buch endet so auch mit einem Appell, dass man erkennen soll, dass das wahre Glück nur im Herzen der Tugend liegt. So erkennt auch Juliette am Ende ihre Verfehlungen und, aufgerüttelt durch die Geschichte ihrer Schwester, tritt ins Kloster ein.

Man kann dieses Buch natürlich sehen, wie man will. Ich finde es ungewöhnlich, spannend, anregend (aber eben nur, wenn man so etwas gut findet) und tiefgründig. Wie viel man dann am Ende selbst an Bedeutung hineininterpretiert, bleibt jedem überlassen. Ich möchte es aber nicht nur als sado-masochistische Geschichte sehen, sondern als ein Werk, dass man gelesen haben sollte.

Obwohl ich die anderen Bücher de Sades noch nicht ausführlich kenne, bin ich doch der Meinung, dieses ist das wichtigste. Vielleicht ändere ich diese Meinung irgendwann noch.

Empfehlen kann ich es vor allem den Menschen, die eher masochistisch eingestellt sind, und Menschen, die auch zwischen den Zeilen lesen können.

Bis bald,

Kitty Retro

Meine Bewertung:


- Dieses Buch ist Buchstabe J meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -

Freitag, 15. Februar 2013

[Filmkritik] Der Patriot

Hallo ihr Lieben,

ich möchte euch heute meinen absoluten Lieblingsfilm vorstellen. Ja sicher, es ist eher untypisch für Frauen, dass sie Kriegsfilme mögen, aber hey, sie sind auch nur ein Genre dem man eine Chance geben sollte.

Der Patriot ist eben einer dieser Kriegsfilme und stammt aus dem Jahr 2000. Roland Emmerich ist für viele spektakuläre Filme bekannt und sicherlich gibt es einige die besser sind, als dieser, von ihm.

Die Geschichte des Films dreht sich um den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1775 bis 1783. Jeder man der eine Waffe halten konnte, wurde damals eingezogen oder hat sich aus moralischem Druck sowieso freiwillig gemeldet.
Benjamin Martin (Mel Gibson) ist Witwer und hat sieben Kinder. Er hat eine kleine Plantage und versucht ein normales Leben zu führen. Doch in der Zeit wo die Einwanderer Amerika "erobert" haben, musste er sich bereits im Krieg behaupten und ist bekannt für sein Durchhaltevermögen.
Er will nicht wieder in den Krieg, doch gerade sein ältester Sohn Gabriel (Heath Ledger) versteht dies nicht, denn er kann sich immer nur von anderen anhören, wie großartig sein Vater war, weiß jedoch nicht einmal warum.
Gabriel geht freiwillig an die Front, von der er einige Jahre später zurückkehrt. Die Briten, gegen die er gekämpft hat, nehmen ihn auf der Plantage gefangen, wobei einer seiner kleinen Brüder erschossen wird. Nun ist auch der Hass des Vaters wieder geschürt und er verlangt von weiteren zwei seiner jüngeren Söhne, dass sie ihm helfen, Gabriel zu befreien. Bei der Jagd hat er sie das Schießen gelehrt.

Die Rettung gelingt und Benjamin bringt seine Kinder zu seiner Schwägerin Charlotte (Joely Richardson) und zieht mit Gabriel los um Milizionäre zu rekrutieren. Er lässt seine Kinder nur ungern zurück, auch weil seine jüngste Tochter nicht mehr mit ihm spricht, sie ist sauer auf ihn.

Den Männern gelingt es weitere gute Kämpfer aufzutreiben und gemeinsam gehen sie gegen die Briten vor. Leider erfahren die Briten von ihrer Identität und beginnen die Familien auszulöschen. Hier wird die besondere Grausamkeit des Krieges richtig deutlich. Skrupellos werden Menschen umgebracht die absolut nichts mit dem Krieg zu tun haben, sondern schlicht weg, um den Milizen zu schaden, sie zu brechen.

Am Ende des Films steht eine große entscheidende Schlacht auf offenem Feld in der Reihe um Reihe erschossen wird, so war die damalige Kriegsführung. Die Soldaten stellen sich in Reihe auf und hoffen von der Gegenseite nicht getroffen zu werden, und dennoch fällt Reihe um Reihe. Heute sicher kaum vorstellbar.

Trotz seiner Länge von guten drei Stunden wird es an keiner Stelle langweilig oder zäh. Er ist sehr fassettereich, er zeigt nicht nur Kampf oder Krieg, er hat eben soviel Herz und Liebe. Wie wichtig es ist innerhalb der Familie zusammenzuhalten ist einer der Hauptpunkte. Natürlich ist er auch auf eine brutale Art ehrlich, denn es gibt kaum einen Moment indem einfach Inne gehalten werden kann. Doch trotz der ganzen Traurigkeit, gibt es ebenso rührende Momente, auch der ein oder andere indem man Lächeln kann.
Ich habe gut die Hälfte des Films Tränen vergossen, und das immer und immer wieder, und ich habe ihn nun bestimmt schon 20 mal gesehen.

Natürlich sind Mel Gibson und Heath Ledger wunderbare Schauspieler und hervorragend in ihren Rollen, genauso wie jeder andere Beteiligte. Egal ob gut oder böse, jeder dieser Schauspieler verkörpert, wie stark einen Krieg prägen oder verändern kann.

Empfehlen kann ich diesen Film jedem, der Kriegsfilmen nicht abgeneigt ist, denn Kriegshandlungen nehmen nun mal den Großteil dieses Films ein. Dann jedem der geschichtsträchtige Filme mag und allen, die sich wirklich auf Filme einlassen können. Ich behaupte jetzt einfach mal, das jemand, der den Film guckt und nicht gerührt ist, einfach nicht genau hingesehen hat,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Leben des Galilei


Hallo alle zusammen,

heute geht es meiner Meinung nach um etwas schwerere Kost und heute ist, was ich schreibe, bei weitem nicht ausreichend, um dieses Buch zu verstehen oder den ganzen Inhalt fassen zu können.
  • Autor: Bertholt Brecht
  • 1948 erschienen
  • Epik
  • Suhrkamp Verlag
  Zu ersteinmal sollte man wissen, dass es Galileo Galilei tatsächlich gegeben hat. Er lebte von 1564 bis 1642 und war Italiener. Er beschäftigte sich viel mit den Naturwissenschaften, also Mathematik, Physik und Astronom. Auch der Philosophie war er nicht abgeneigt, wodurch eine Geschichte über ihn wie diese, wohl etwas abgehoben erscheint, einfach weil er selbst wohl nicht immer gedanklich festen Boden unter den Füßen hatte.
Er machte bahnbrechende Entdeckungen, für die seine Zeit allerdings noch nicht wirklich bereit war.

Doch nun um das was in Leben des Galilei vorkommt.
Galilei ist Wissenschaftler und somit eher ein Verfechter des kirchlichen Weltbildes, da er die Dinge aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachtet. Sein Denken gibt er an den kleinen Andrea weiter, dessen Mutter Galileis Haushalt schmeißt und sehr gläubig ist. Ludovico will ebenfalls Schüler des Galileis werden, der, da er in Geld Not ist, jeden Trottel unterrichten müsste. Doch Ludovico erzählt ihm von einer neuen Erfindung aus Holland, dem Fernrohr. Da Galilei dem Kurator dringend etwas wirklich Nützliches präsentieren muss, baut er selbst ein Fernrohr und entwickelt es noch ein wenig weiter und verkauft diese Erfindung als sein. Über den Raub des Gedankenguts denkt Galilei jedoch nicht nach, er will einfach nur mehr Geld für seine Forschung.
Doch der Betrug fliegt auf. Dennoch lässt Galilei nicht locker und will mit seinem Freund Sagredo beweisen, dass das heliozentrische Weltbild besteht. Er will nach Florenz und die Mönche von seiner Auffassung überzeugen. Auch Andrea nimmt er mit und als dieser mit Cosmo, dem Großherzog der Toscana, der allerdings auch noch ein kleiner Junge ist, in eine Auseinandersetzung gerät, fällt ihnen das ptolemäische Modell herunter, was eines der aussagekräftigsten Symbole der Weiterentwicklung in diesem Buch ist. Die Aristokraten die sich dann Galileis Fernrohr ansehen, sind jedoch überhaupt nicht von dessen wissenschaftlicher Ansicht begeistert und denken, er wolle ihnen etwas vormachen.
Dann bricht die Pest aus, alle die nicht erkranken fliehen, doch Galilei bleibt, denn er will seine Untersuchungen nicht einfach so stehen lassen. Am Vatikan erkennt zum ersten mal ein Geistlicher die Entdeckung Galileis an und dieser sieht sich endlich angekommen. Doch der Inquisitor ist überhaupt nicht begeistert und schwatzt dem Papst auf, das Galilei die Kirche für dumm halte, woraufhin seine Lehre verboten wird, obwohl die Kirche selbst eigentlich seinen Entdeckungen glaubt.
Galilei wiederruft sein Gesagtes um freizukommen. Es scheint alle Hoffnung um die Wissenschaft verloren zu sein.
Ein Ziel hat Galilei immer verfolgt und seinen Schülern geprädigt, nämlich dass man immer die Augen aufmachen soll und sehen soll, denn dann würde der Mensch noch viel mehr wissen.

Die ist eine wirklich sehr kurze Abhandlung der Geschehnisse im Buch, doch sie zeigen das die Entdeckungen der Wissenschaft den Menschen schon immer Angst gemacht haben.

Das Buch ist für jeden etwas, der Astronomie mag, der auf Wissenschaft vertraut und der vielleicht ein klein wenig selbst Entdecker sein möchte oder ist. Für alle die, die mit schweren Worten oder wissenschaftlichen Erklärungen nichts anfangen können oder die einfach kein Interesse in die Richtung haben, ist dieses Buch wahrscheinlich eine langweilige Angelegenheit.

Ich finde dennoch, dass jeder mal über den Tellerrand schauen sollte und vielleicht ist das ein Ansporn dazu,


eure Blue Diamond.