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Sonntag, 31. Januar 2021

Herz aus Schatten

Hallo an alle Fans des Außergewöhnlichen,

dies ist ein Einzelband, ich hab das ewig recherchiert und bitte zerstört nicht meine Illusion - also ja tut es, denn ich liebe diese Geschichte und es wäre so schön, wenn es mehr davon gäbe!

Fakten:

  • Laura Kneidl
  • Fantasy
  • 2018 erschienen
  • 464 Seiten
  • Carlsen Verlag
  • Preis: 10,84€ (Taschenbuch)

Klappentext:

"Seit Jahrhunderten wird die Stadt Praha von dunklen Kreaturen bedroht. Sie lauern in den Wäldern und gieren nach dem Blut der letzten verbliebenen Menschen. Als Bändigerin ist es die Aufgabe der 17-jährigen Kayla, die Stadt vor den Ungeheuern zu schützen. Mit ihren Fähigkeiten gelingt es ihr, einen Schattenwolf zu zähmen. Doch dann geschieht das Unfassbare: Der Wolf verwandelt sich in einen jungen Mann. Er kann sich nicht an seine Vergangenheit erinnern und immer wieder kommt seine monströse Seite zum Vorschein …"

Dies ist ein absolutes Zufallsbuch für mich. Es wurde mir vorgeschlagen und weil ich einfach keine Lust auf eines meiner anderen Bücher hatte, habe ich ja gesagt, auch ohne den Inhalt zu kennen. Und ich war sofort begeistert.

Hierbei handelt es sich um eine Erzählung die in einem fantasievoll angelehnten Europa spielt, genauer in und um Prag. Wobei das wirklich nicht zu stark verglichen werden sollte. 

Die Menschen hier führen einfache Leben, doch fürchten sich vor den Monstern im Wald. Schattenjäger, Knochenträger und einige mehr leben dort. Bändiger, die durch die Akademie ausgebildet werden, beschützen die Stadt und deren Einwohner. Jeder Bändiger ist mit einer dieser Wesen mental verbunden, kann es so kontrollieren und gegen andere kämpfen lassen. Diese Verbindung ist allerdings mit einigen Risiken behaftet und nicht so leicht aufrechtzuerhalten wie es sich im ersten Moment anhört. Ich glaube tatsächlich das ist auch der Punkt der für mich so toll ist am Buch. Jeder wünscht sich doch einen Wegbegleiter, ein Wesen mit dem man tief verbunden ist. Oder? Also ich definitiv. 

Kayla ist unsere Protagonistin und die Tochter des Akademieleiters, Schwester des besten Bändigers und selbst so null begeistert davon auch Bändigerin zu werden. Sie ist ein impulsiver und emotionaler Charakter. Genauso offen und direkt und ehrlich geht sie mit ihrer Umgebung um. Definitiv ein Charakter den ich sehr mag und gern zur Freundin hätte. 

Schließlich wird sie zur Bändigerin eines Schattenwesens, einem Wolf. Klar die Assoziation zum Haustier ist hier riesig und sicher auch gewollt. Gleichzeitig sind Wölfe ja vor allem in Märchen böse und damit passende Monster. Keine Angst nicht alle vorkommenden Wesen sind so nah am Haustier.

Dieser Wolf erweckt in ihr jedoch auch Mitleid, auch wenn ihr immer wieder eingetrichtert wird, dass sie es nutzen soll und nicht mögen. Doch Kayla entdeckt mehr in ihrem Wesen und plötzlich wird der Wolf zum Menschen. Hier beginnt natürlich auch eine kleine romantische Geschichte mit einzufließen, die aber keineswegs aufdringlich ist oder stört.

Sehr weit gegen Ende wird dann ein entsprechendes Geheimnis um die Monster gelüftet, welches erschreckend und faszinierend zugleich ist. Für mich hätte das auch der Start einer tollen Reihe sein können, aber vielleicht wird das Thema oder die Geschichte dann auch langweilig, wenn man einmal weiß worum es geht.

Themen die außerdem angeschnitten werden sind Suizid, Familienbande, eine ausgeprägte Diversität und der Umgang damit, hin und her Gerissenheit vor allem wenn es um Freundschaft und das eigene Denken geht wie die Welt sein sollte.

Der Schreibstil ist wie von Laura Kneidl gewohnt locker und leicht. Es hat genug Details um genau zu verstehen aber nicht zu viele um die eigene Fantasie nicht zu überbieten. Aus meiner Sicht eine echte Empfehlung und was zum weitersagen,

eure Blue Diamond.

Freitag, 29. Januar 2021

The Archive of the Forgotten


Hallo meine Fantasy-Leser,

heute möchte ich euch von einer Fortsetzung erzählen, auf die ich mich sehr gefreut habe. Ich hätte sie vermutlich nicht so bald gelesen, wenn sie nicht perfekt in den Medievalathon gepasst hätte, aber so kam ein Gutes zum Andern. Den ersten Band Library of the Unwritten hatte ich im November letzten Jahres beendet.

Die Fakten:

  • Autor: A. J. Hackwith
  • Titel: The Archive of the Forgotten
  • Reihe: Hell's Library 2
  • Erschienen: 2020
  • Verlag: ACE
  • Seiten: 350
  • Preis: 13,95 Euro
  • Klappentext: "The Library of the Unwritten in Hell was saved from total devastation, but hundreds of potential books were destroyed, and the dreams that were held within them will never be realized. When the remnants of those books begin to leak a strange ink, former librarian Claire realizes that the challenges within the Library have only just begun. Claire and Brevity the muse are immediately at odds concerning how to treat the ink, and they're not the only ones interested in its mysterious power. As tensions between Claire and Brevity rise, thei companions Hero and Rami search the other realms for the mythical origins of unwritten books, but time is running out. Brevity will have to decide where her allegiance lies, and that choice will remake the Library forever."

Zur Handlung: Im letzten Band konnte Claire mit ihren neuen Verbündeten die Bibliothek der Ungeschriebenen Bücher gerade noch retten. Sie hat viel geopfert, vor allem ihre Position als Bibliothekarin dieser Bibliothek. Sie ist nun für eine andere Abteilung zuständig, doch emotional ist sie darüber noch nicht hinweg, als plötzlich ein See voller Tinte in ihrem Zuständigkeitsbereich auftaucht.

Die Neugier siegt schließlich, und bei dem Versuch die Tinte zu testen, infiziert sich Claire mit ihr. Die Tinte befällt ihre Hand und beginnt sich schnell auszubreiten. Nur mithilfe einer anderen Muse kann Brevity blitzschnell eingreifen, doch dafür muss sie ein großes Opfer bringen. In der Folge entsteht ein Machtkampf zwischen den Abteilungen der Bibliothek, denn jede hat ihre eigenen Ideen, was diese Tinte kann und nicht tun sollte...

Der erste Band hatte mich letztes Jahr schon sehr überzeugt, und so war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Schön finde ich, dass die Handlung in beiden Bänden abgeschlossen wird, ohne seltsame Cliffhanger, aber es dann auch trotzdem in einer sehr ähnlichen Art weitergeht. Mit Band 2 starten wir auch direkt wieder in die Handlung, es gibt kein Vorgeplänkel oder komische Längen.

Die Geschichte des ersten Bandes ist objektiv gesehen sicher etwas besser als bei Band 2, da wir da auch ein paar Geheimnisse und Twists hatten, die mit Claire zu tun hatten. Während sie ein wichtiger Charakter bleibt, geht es in diesem Band nun viel mehr um die Beziehungen zwischen den Charakteren. So ist zwischen Brevity und Claire dicke Luft, weil beide die Ereignisse von Band 1 noch nicht verarbeitet haben. Rami und Hero dagegen nähern sich langsam an. Und auch zwischen Claire und Hero steht immer noch eine sehr komplexe Verbindung, die vielleicht doch mehr sein kann als nur Ungeschriebenes Buch und Nie-Veröffentlichte Autorin.

Außerdem geht es in diesem Buch stärker um die Herkunft der Bücher. Der Fokus sind dabei natürlich wieder die Ungeschriebenen Bücher, aber vieles lässt sich auch auf Bücher allgemein übertragen. Die seltsame Tinte scheint auf jeden Fall etwas mit den verbrannten Büchern zu tun zu haben. Und die Tinte hat eine sehr spezielle Wirkung auf unterschiedliche Wesen, wie die Charaktere auf harte Weise erfahren werden. Ich mag diese Meta-Ebene, wenn eine Autorin über den Ursprung von Büchern und über die Seele von Autoren schreibt. 

Darüber hinaus war am 1. Band etwas schöner, dass es mehr von den anderen Welten in der Hölle bzw. im Jenseits zu sehen gab. Auch diesmal reisen Rami und Hero durch einige Welten, allerdings werden diese nicht im gleichen Detail beschrieben wie im ersten Teil. Dafür sehen wir aber einen völlig neuen Teil der Bibliothek, und der hatte schon sehr viel Flair und war ein spannendes Setting fürs Finale.

Ansonsten behält der zweite Band all die guten Dinge vom ersten bei. Die Charaktere bleiben sich treu, entwickeln sich aber weiter. Die Beziehungen bleiben komplex und sind trotzdem dynamisch. Der Schreibstil fließt toll dahin, die Atmosphäre ist wundervoll. Wir bekommen auch weiterhin kleine Kapiteleinstiege aus dem Logbuch der Bibliothekare, was ich auch sehr mag. Insgesamt schafft das Buch es, die Welt weiter zu erneuern, aber der Reihe treu zu bleiben.

Alles in allem bin ich also überzeugt von diesem Buch und habe es genauso genossen wie Band 1. Es ist objektiv vielleicht ein bisschen weniger gut, aber für mich persönlich hat die Dynamik von Rami und Hero alles wieder gut gemacht. Auch das Ende hatte wieder einen tollen emotionalen Touch, der Freude auf den nächsten Teil macht, ohne dass man einen Cliffhanger braucht. Ich liebe die Welt, die in dieser Reihe kreiert wird, und will einfach mehr. Hoffentlich wird mein Bitten dann Ende des Jahres erhört.

Kennt ihr die Reihe schon? Und was sind eure Lieblingsbücher über Bücher?

Bis bald,

Eure Kitty




Meine Bewertung:




Mittwoch, 27. Januar 2021

Blakely Brüder - It was always you - It was always love

Hallo zusammen,

heute mal eine Dilogie, die durch wunderschöne Cover besticht.

Fakten:
  • Autorin: Nikola Hotel
  • Jugendroman
  • in 2020
  • Dilogie
  • ca. 450 Seiten
  • Rowohlt Taschenbuch Verlag
  • Preis: 12,99€ (Broschiert)
Klappentext:
"Vier Jahre ist es her, dass Ivy alles verlor. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter hat ihr Stiefvater sie ins Internat abgeschoben, weil sie sich ständig mit ihrem älteren Stiefbruder Asher stritt. Doch in diesem Sommer will ihr Stiefvater sie plötzlich unbedingt sehen und ruft sie zurück nach Hause – auf eine Insel an der Küste von New Hampshire. Dort trifft sie auch Asher wieder. Immer noch unausstehlich. Immer noch kompliziert. Und immer noch viel zu gut aussehend. Verdammt. Das Wiedersehen setzt ihr viel mehr zu, als sie erwartet hätte. Doch als Ivy erfährt, warum sie zurückkehren sollte, droht ihre Welt vollkommen auseinanderzubrechen …"

Diese Dilogie handelt von zwei Brüdern die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jeder Band ist dabei einem der Brüder gewidmet. Beide treffen auf Mädchen die ihnen den Kopf verdrehen. Doch natürlich können es keine simplen Liebesgeschichten sein. Im folgenden Absatz könnte sich der ein oder andere gespoilert fühlen, also springt einfach einen weiter, wenn ihr das nicht wollt. Oder besser die nächsten zwei - für jedes Buch einen.

Ivy und Asher sind unsere Hauptfiguren im ersten Band. Sie sind Stiefgeschwister und sehen sich nach einigen Jahren wieder, weil der Vater und Ziehvater sie darum bittet. Doch Ivy ist vor einigen Jahren kurz nach dem Tod ihrer Mutter von ihm weggeschickt worden. Sie weiß bis heute nicht warum und fühlt sich verstoßen. Auch Noah und Asher fühlen sich von ihr nach einem weiteren schweren Schicksalsschlag allein gelassen. Mit all diesen Emotionen treffen sie nun aufeinander. Doch aus anfänglichem Hass wird schnell Eifersucht und schließlich Liebe. 

Aubree und Noah spielen dann im zweiten Teil die Hauptrollen. Noah kennen wir ja bereits aus dem ersten Band. Aubree trifft auf ihn in einer Situation in der sie sich völlig hilflos fühlt. Es sind Nacktbilder von ihr auf Instagram aufgetaucht und nun hat sie Angst vergewaltigt worden zu sein. Das Aufeinandertreffen läuft mit entsprechend viel Misstrauen ab. Stück für Stück verlassen die beiden ihre Komfortzonen und nähern sich immer weiter an, bis auch hier Liebe entsteht.

Mein Lieblingscharakter ist wohl Noah. Er ist unkompliziert und nicht so gezwungen besonders. Von allen ist er am einfachsten gestrickt, auch wenn sowas immer so negativ konnotiert ist. Mit seinen Herzensmenschen geht er immer fair um. Natürlich kann er auch super nerven und ist provokant, doch das mag ich an ihm und auch generell. 

In beiden Bänden werden sehr viele gesellschaftlichen Hindernisse thematisiert. Diese sind manchmal schon sehr prägsam und krass. Ich habe mich hin und wieder unwohl gefühlt und hatte auch Schwierigkeiten in solchen Momenten weiterzulesen. Es war fast schon zu einfach wie einige Momente einfach schnell wieder gut wurden oder ungeschehen wirkten. 

Was mir leider gar nicht gefallen hat war die Sprache. Das Wort fuck kam wahrscheinlich auf jeder Seite mindestens einmal vor, gefühlt eher 20mal. Das hat mich richtig fuchsig gemacht, weil ich es einfach nicht leiden kann und einen anderen Sprachgebrauch habe. Im Gegensatz dazu hat mir die liebevolle Art wenn die Paare sich näher kommen sehr gut gefallen. Das ist sehr kompatibel für Jugendliche, wenn auch etwas optimistisch, wie es sich in guten Schnullis eben gehört. 

Es ist definitiv keine Dilogie, die ich nochmal lesen wöllte, doch vor 10 Jahren hätte ich sie sicher gefeiert. Sie passt zur heutigen Jugend und deren Sprache. Sie ist außerdem sehr schön aufbereitet. Lettering spielt eine große Rolle für die beiden jungen Frauen und so sehen wir einige schöne Darstellungen. Natürlich auch sehr aktuell. 

Empfehlen möchte ich die kleine Reihe vor allem jungen Erwachsenen. An manchen Stellen ist es vielleicht sogar amüsant. Ansonsten kann es eine schöne Auszeit für zwischendurch sein,

eure Blue Diamond.





Sonntag, 24. Januar 2021

A Song Below Water


Hallo meine Hörbuchhörer,

ich höre ja sehr gern Hörbuch und versuche auch immer von diesen hier zu berichten. Da ich sie aber nicht physisch auf meinen Review-Stapel legen kann, rutscht mir manchmal eins durch die Lappen. So ist mir beim Erstellen meines Jahresüberblicks aufgefallen, dass dieses Buch irgendwie nicht auf dem Blog ist, obwohl ich es im Sommer gelesen habe. Keine Ahnung, was da passiert ist...

Die Fakten:

  • Autor: Bethany C. Morrow
  • Sprecher: Andrea Lang, Jennifer Haralson
  • Titel: A Song Below Water
  • Reihe: A Song Below Water 1 
  • Erschienen: 2020
  • Verlag: Macmillan Audio
  • Dauer: 9 Std. 23min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro im Abo
  • Klappentext:

    "In a society determined to keep her under lock and key, Tavia must hide her siren powers. Meanwhile, Effie is fighting her own family struggles, pitted against literal demons from her past. Together, these best friends must navigate through the perils of high school’s junior year. But everything changes in the aftermath of a siren murder trial that rocks the nation, and Tavia accidentally lets out her magical voice at the worst possible moment. Soon, nothing in Portland, Oregon, seems safe. To save themselves from drowning, it’s only Tavia and Effie’s unbreakable sisterhood that proves to be the strongest magic of all."

Zur Handlung: Tavia ist eine Sirene - eine Art magisches Wesen, das nur in Verkörperung einer schwarzen Frau auftreten kann. Da Sirenen mit ihrer Stimme eine große Macht haben, werden sie von der Gesellschaft geächtet und gefürchtet. Um ein normales Leben führen zu können, muss Tavia deswegen ihr wahres Wesen verbergen. Nur wenige Freunde wissen, wer sie wirklich ist.

Tavias beste Freundin und Quasi-Schwester ist Effie. Nachdem sie ihre Eltern verloren hat, ist Tavias Familie ihre Ersatzfamilie geworden. Effie liebt Ren Faires und tritt dort als Meerjungfrau auf. Bisher dachte sie jedoch, dass sie eigentlich ein ganz normaler Mensch ist - doch irgendwas geht vor im Leben von Effie und am Ende ist nichts, wie es schien.

Ich fand dieses Buch sehr interessant, weil es eine Art Urban Fantasy ist, was ich noch recht selten lese. Es gibt in dieser Welt verschiedene Wesen - am meisten geht es um Sirenen, Elokos und eine Art Elfe - aber ansonsten ist die Welt eigentlich wie unsere, inklusive Rassismus, Polizeigewalt und Youtube-Stars. Diese Art der Geschichte eignet sich daher gut, um Probleme unserer Welt mithilfe von magischen Wesen zu verdeutlichen - hier anhand von Sirenen. 

Nur schwarze Frauen können Sirenen sein, weswegen es für die Gesellschaft sehr einfach ist, diese als gefährlich und unberechenbar abzutun. Dagegen sind die Elokos, die jede Hautfarbe und unterschiedliche Geschlechter aufweisen können, aber auch magische Stimmen haben, besonders beliebt in dieser Welt. Damit wird natürlich auf alltäglichen Rassismus angespielt, und auch auf Intersektionalität, denn häufig sind vor allem schwarze Frauen diejenigen, die gesellschaftlich am wenigsten beachtet und geschätzt werden.

Abgesehen davon bietet es natürlich auch die Möglichkeit, mit diesen fantastischen Elementen zu spielen und die Geschichte aufregender zu machen, als sie in der Wirklichkeit wäre. Für mich war aber leider dieser Teil der Schwächste der Geschichte, weil ich das Gefühl hatte, das viele Dinge nicht ausreichend erklärt wurden. So habe ich bis zum Schluss nicht wirklich verstanden, was Elokos nun sind und warum alle die so feiern.

Andererseits gab es mit Effie auch einen mysteriösen Teil, denn es ist unklar, ob sie nun Mensch oder etwas anderes ist - und wenn ja, was. Diesen Teil fand ich aber viel zu offensichtlich. Wenn man sich in Mythologie nur ein klein wenig auskennt, ist einem schnell klar, was da abgeht. Und ich fand auch das Ende dahingehend dann irgendwie sehr überstürzt und etwas unklar. 

Was ich an der Geschichte besonders mochte, waren die beiden Hauptfiguren Effie und Tavia. Beide sind als einzelne Figuren toll, denn ich fand sie sehr sympathisch. Sie sind Teenager und haben aber mit echten Problemen zu kämpfen, in die man sich gut hineinversetzen kann. Manchmal fand ich es aber schwierig, wenn ich das Hörbuch mal pausiert hatte, dann wieder den Einstieg zu finden, ob ich gerade in einem Kapitel von Effie oder Tavia bin - die Unterschiede im Schreibstil hätten noch ein bisschen größer sein können.

Vor allem toll ist aber die Freundschaft dieser beiden Mädchen, die füreinander wirklich alles tun würden. Ich habe diese Art Freundschaft wirklich in jeder Sekunde des Hörbuchs gefühlt, und es war einfach schön in so einem Jugendbuch mal eine richtig tolle Mädchenfreundschaft zu lesen. Mir würde spontan kein anderes Buch einfallen, das so ist.

Und wichtig sind natürlich auch die vielen Momente, die Polizeigewalt und allgemein die Behandlung von Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe durch die Polizei thematisieren. So gibt es beispielsweise eine Szene, in der Tavia von der Polizei mit dem Auto angehalten wird, die ich absolut mitreißend und gut geschrieben fand. Auch andere Momente, wie dann auf einem friedlichen Protest, sind sehr einprägsam. Und natürlich steht am Ende die Frage: können Mädchen wie Tavia ihre Stimme gegen Diskriminierung, Rassismus und Gewalt erheben?

Alles in allem fand ich das Buch sehr gelungen. Die Fantasie-Elemente waren ausbaufähig, aber die Themen und die Charaktere haben das für mich wett gemacht. Ich habe auch gerade gesehen, dass im Sommer eine Fortsetzung erscheinen soll, die sich dann um ein Mädchen dreht, das in diesem ersten Band eher die "Böse" ist. Man kann das Buch aber super als alleinstehenden Band lesen, es gibt keinen Cliffhanger oder ähnliches.

Habt ihr von dem Buch schon gehört? Und wie findet ihr diese Vermischung von weltlichen Themen unserer Zeit und Fantasieelementen?

Bis bald,

Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:




Freitag, 22. Januar 2021

[TV-Serie] Bridgerton

Hallo an alle Serienfans,

ihr habt es sicher mitbekommen, auf Netflix gibt es eine neue Serie die einen unglaublichen Hype erlebt. Auch ich war Feuer und Flamme als ich hörte, es wird diese Serie geben, denn ich kenne die Buchreihe (noch nicht vollständig gelesen) und liebe sie sehr. Daher war ich besonders gespannt.

Die erste Staffel besteht aus acht Folgen, die sehr unterschiedlich lang sind, immer so um eine Stunde. Diese wurde Ende 2020 auf Netflix veröffentlicht. Es ist eine amerikanische Produktion. Scheinbar soll es auch noch weitere Staffeln geben. Ganz klar, wenn man sich die Buchreihe anschaut. 

Es handelt sich um ein historisches Geschehen, welches als Drama Serie dargestellt wird. Wir befinden uns kurz nach 1800. Debütantinnenbälle sind das gesellschaftliche Ding. Meistens werden die Mädchen der Familien ab einem bestimmten Alter in den Heiratsmarkt gebracht. Die Jungen von Familien müssen nicht unbedingt so schnell verheiratet werden. Für Mädchen hingegen wird es immer schwieriger vermittelt zu werden, umso älter sie werden. Deswegen gibt es da natürlich auch besonderen Druck.

Im Mittelpunkt dieses Geschehens steht hier die Familie Bridgerton mit ihren 8 Kindern. Es gibt weitere Familien, die in die gesamte Geschichte immer wieder eingebunden werden. Dabei sprechen wir auch nur von der High Society Londons, auf die auch die Königsfamilie ein Auge hat. Eine solche Umgebung ist natürlich von Klatsch und Tratsch geprägt. Dies wird von Lady Whistledown, einer unbekannten Autorin, noch befeuert. Sie scheint über alles und jeden Bescheid zu wissen, doch keiner weiß wer sie eigentlich ist. 

In der Hauptsache verfolgen wir Daphne und Simon. Daphne ist die älteste Tochter der Familie Bridgerton. Sie ist scheinbar schüchtern, doch sie hat es faustdick hinter den Ohren. Sie versucht das beste für sich aber auch ihre Familie herauszuholen und das ist gar nicht so leicht. Hinzu kommt das Gebaren ihres großen Bruders, was es ihr sehr erschwert. Doch sie trifft auf Simon. Er ist ein Duke der offen keine feste Bindung eingehen will. Das liegt an seiner Familiengeschichte. Die beiden sehen ihre Chance sich gegenseitig zu unterstützen. Dass das nur in einer Katastrophe enden kann ist denke ich allen klar. 

Es gibt viele viele weitere Charaktere, welche die unterschiedlichsten Klischees und Stimmungen dieser Zeit wiedergeben. Diese Vielfalt ist ganz fantastisch und ich denke viele die sich vielleicht an dieser verrückten Romanze nicht unbedingt aufhalten wollen, finden in allen anderen Geschichten viel Freude und Abwechslung. 

Das Szenenbild ist wunderbar übertrieben exzentrisch und bunt. Alles an dieser Serie ist einfach drüber und das macht sie auch aus. Hinzu kommen die Schauspieler. Diese sind nach meiner Kenntnis keine klassisch bekannten Gesichter, allerdings sind sie unglaublich vielfältig und provokant. Es gibt sehr viele farbige Besetzungen, die so in der Geschichte der Bücher nicht stattfinden und in der Realität sowieso nicht. Ebenso wird Homosexualität eingebracht. 

Alles Aspekte die glaube ich auch den Hype dieser Serie ausmachen. Sie basiert auf so alten gesellschaftlichen Pfeilern und stellt diese einfach auf den Punkt zeitgenössisch dar. Manche mögen das für falsch halten, ich halte es für genial, für das was die Serie will, nämlich Aufmerksamkeit erwecken. 

Was die Serie auch ist, ist sehr romantisiert. Es gibt einige Sexszenen, was für die Zeit überhaupt nicht schicklich ist und somit wieder sehr provokant. Die Art und Weise wie es dargestellt wird und was so geschieht ist sicher diskussionswürdig*, allerdings würde ich da jetzt zu viel verraten, als das ich da näher drauf eingehen möchte.

Kurz möchte ich noch zum Vergleich zur Buchreihe kommen. Klar orientiert sich die Hauptgeschichte der ersten Staffel auch am ersten Teil der Buchreihe, doch es gab ziemlich viel Input, der in den Büchern erst viel später kommt. Sicherlich kann man das auf die unterschiedlichen Medien schieben und die Situation Informationen zu vermitteln, für mich ist das aber wirklich seltsam gewesen. Das als Vorwarnung für alle die die auch die Bücher kennen oder noch lesen wollen.

Ja mir hat die Serie in ihrer Übertriebenheit sehr gut gefallen. Ich habe sie durchgesuchtet und kann sie denen empfehlen, die Romanzen und Schnulzen mögen. Die die provokante Inhalte feiern und ein bisschen Historie gut finden,

eure Blue Diamond.








*kurzer Input von Kitty dazu: Für einige ist es vielleicht ein Spoiler (die können ja einfach jetzt nicht weiter lesen), aber für mich ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass es eine Szene in der Serie gibt, die von vielen Personen als Vergewaltigung ausgelegt wird. Bitte recherchiert daher, ob ihr die Serie wirklich schauen wollt und bildet euch eine eigene Meinung. Ich habe die Serie aus dem Grund nicht geschaut.

Mittwoch, 20. Januar 2021

The Furies


Hallo meine Lieblingsleser,

zu jedem ersten 5-Star-Buch muss man auch das erste 2-Star-Buch des Jahres lesen, und dass ich das direkt in den ersten Wochen geschafft habe, ist nichts Neues. Letztes Jahr war es sehr ähnlich. Dieses Buch habe ich von Anfang an mit Skepsis betrachtet, aber es war ein Buch, das für einen Buchclub gewählt wurde, bei dem ich mitmache. Daher habe ich das Hörbuch gehört - in der Regel macht es das für mich besser.

Die Fakten:

  • Autor: Katie Lowe
  • Titel: The Furies
  • Sprecher: Olivia Dowd
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: HarperCollins
  • Dauer: 10 Std 45min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro im Abo
  • Klappentext: "

    Violet is returning home, back to the sleepy coastal town which holds so many memories. In 1998, after a tragic accident claimed the lives of her father and sister, she joins Elm Hollow Academy, a private girls’ school with an unpleasant history of 17th century witch trials. There she is drawn to Robin, Grace, Alex and their charismatic teacher, Annabel; she is invited to join them in their advanced study group. There they learn about art, literature and the grisly history of the school. Though Annabel claims her classes aren’t related to ancient rites and rituals, she warns them off the topic, describing it as little more than mythology. However, the more the girls learn, the more they start to believe that magic is real, and that together they can harness it. But when the body of a former member of the society is found on campus nine months after the she disappeared, fingers are pointed at those closest to her. Leading Violet to wonder whether she can trust her friends, her teachers, or even herself."

Die Handlung: Nach einem schrecklichen Unfall, den Violet als einzige überlebt, kommt sie an eine neue, sehr elitäre Schule. Violet ist intelligent, aber von der Welt losgelöst. Als sie die Freundesgruppe rund um Robin trifft, ist sie sofort angezogen und möchte unbedingt die Freundschaft der Mädchen gewinnen. Und ihr Moment scheint gekommen, als sie zu einer geheimen Unterichtseinheit von der Kunstlehrerin Annabel eingeladen wird.

Doch eine Freundschaft mit Robin nicht so leicht, wie Violet das vielleicht dachte. Robin lebt auf Drogen, stets betrunken und auf College-Parties. Außerdem ist sie besessen von der Idee, dass es tatsächlich eine Art Magie gibt, die Frauen dabei hilft, sich an Männern zu rächen. Als Violet von einem College-Typen sexuell angefallen wird, scheint der Moment gekommen, diese Magie zu testen. Aber bei diesem einen Versuchskaninchen wird die Freundesgruppe nicht aufhören...

Das Buch hat einen sehr langsamen Start: wir erfahren erst ein bisschen über Violet, den Unfall und ihre Familie. Dann erfahren wir ein bisschen über Robin und die anderen Mädchen. Dann erfahren wir ein bisschen über Annabel und ihren Unterricht. Dann hören wir von Parties, Alkohol, Sex. Aber alles tröpfelt so ein wenig vor sich hin. Von dem versprochenen Mysterium verschwindender Mädchen ist nicht viel zu hören.

Irgendwann nimmt die Geschichte dann ein wenig magische Fahrt auf, wir hören von den ersten Versuchen in Magie. Dann kommt die Vergewaltigungsszene - ich finde das ist kein Spoiler, sondern eine Triggerwarnung. Die Szene ist sehr realistisch, auch recht detailreich, und es geht auch viel darum, wie man sich als Mädchen danach fühlt. Beim Hören war ich aber ganz unsicher: wird dieser Teil der Geschichte auch irgendwie wichtig sein? Oder ist das Schockfaktor? Und es war fast ausschließlich das - es sollte den Mädchen ein bisschen Grund für ihren Männerhass geben, aber richtig funktioniert hat das nicht.

Die Dinge eskalieren dann erst weiter, als eine Leiche auf dem Schulgrundstück gefunden wird - die ehemalige beste Freundin von Robin - und die Mädchen ziemlich schnell einen Verdächtigen haben. Wie der Verdacht entsteht, war auch ziemlich dahingebogen und unglaubwürdig. Und nun ziehen sie natürlich auf ihre Männer-Hass-Rache-Weise los. Auch die Geschehnisse da bleiben unglaubwürdig, zumal Violet einen Großteil gar nicht richtig mitkriegt.

Am Ende geht dann wild alles durcheinander, bis man schließlich merkt, dass eigentlich gar nichts wirklich passiert ist und das Schuljahr irgendwie um ist und es gibt eine Party. Das ist dann der Höhepunkt der Geschichte - und ein Höhepunkt war das wirklich nicht. Die Lösung des Mysteriums vom Klappentext und Buchanfang ist - joa, nett, ok. Die letzten Sätze halten 1-2 gute Szenen bereit. Auch die anderen Rätsel werden aufgeklärt - man ist jetzt nicht überrascht. Und allgemein war es mir total egal.

Ich glaube, das nervigste am Buch waren für mich die Charaktere und der Schreibstil. Beides war so pseudo-intellektuell. Ich bin sicher, hätte jemand über meine 11./12.-Klasse ein Buch geschrieben, wäre es ähnlich schlimm-peinlich geworden. Darum habe ich darüber nie ein Buch geschrieben. Wir denken dann, wir haben schon alles durchschaut und alles verstanden und alle unterschätzen unsere Genialität maßlos. Aber aus dem Alter bin ich raus - und es fällt schwer, dem rückblickend dann etwas abzugewinnen.

Violet als Hauptcharakter war sehr farblos und hat mich an Nick aus Gatsby erinnert - da, um die Story zu erzählen und am Ende irgendwie... noch da zu sein. Robin ist super edgy und super schlau und super talentiert - und sie klaut, drinkt, kifft, nimmt sonst alle Tabletten, die sie findet... naja, wie gesagt, für einen Teenager vielleicht cool, aber so rückblickend eher schwierig. Und Alex und Grace sind ein Paar, davon merkt man aber wenig. Die beiden fand ich ganz interessant, an vielen Stellen war aber unklar, warum sie mit Robin überhaupt befreundet sind. Auf jeden Fall konnte ich mit den Figuren nicht mitfühlen und daher war mir auch alles egal, was sie so getan haben. Und Konsequenzen hatte es für sie auch keine.

Alles in allem kann ich das Buch nicht empfehlen. Die Sprecherin hat es für mich noch erträglich gemacht, ihren Akzent fand ich total passend und schön. Ich habe eigentlich nicht groß Sachen, die ich positiv am Buch fand. Stattdessen zeichnet es das alte Bild von Feministinnen, die Männer hassen. Es zeigt die Schneeflocken, die so viel cooler sind als die normalen Mädchen (vor allem verkörpert durch Nicky). Und es ist am Ende irgendwie... so konsequenzlos.

Habt ihr das Buch gelesen? Eure Meinung würde mich sehr interessieren.


Bis bald,

Eure Kitty Retro





Meine Bewertung: 



Sonntag, 17. Januar 2021

Konfetti im Herz

Hallo zusammen,

heute mal eine Geschichte die ich gehört habe, die es scheinbar auch gar nicht als Papierbuch gibt, sondern nur als E-Book oder eben zum Hören.

Fakten:
  • Autorin: Christina Beuther
  • Erzählerin: Regine Lange
  • Roman
  • 2020 erschienen
  • 11h 32 min
  • Aufbau Verlag
  • Preis: 9,26€ (audible Hörbuch)
Klappentext:
"Annes Leben ist chaotisch genug - plötzlich alleinerziehend mit drei so liebenswerten wie lebhaften Kindern muss nicht nur der Alltagstrubel jongliert, sondern auch das Leben neu sortiert werden. Gar nicht so leicht mit einem Ex-Mann, der mit seiner schwangeren und wesentlich jüngeren Freundin ein neues Leben beginnt, einer überaus kritischen Mutter, einem Umzug, dem Job als Lehrerin an einer Kölner Hauptschule und mit Ben, Emma und Theo, den Kindern, die ein Leben alleine schon ganz schön durcheinander wirbeln können. Eigentlich geht es nicht turbulenter - wären da nicht Hannes, Referendar an Annes Schule, jung und unverschämt charmant und Tom, der doch eigentlich nur ihr neuer Nachbar sein sollte..."

Wie gesagt habe ich die Geschichte gehört, das bei Bookbeat, mir gefällt das System nämlich ehrlicherweise besser als das von audible. 

Inhaltlich gibt der Klappentext die Geschichte perfekt wieder. Und ja ihr solltet bei diesem Buch auch nicht mehr erwarten. Manche mögen es aufgrunddessen als langweilig bezeichnen. Ich persönlich mag leichte Kost immer mal wieder sehr gern, vor allem wenn es aus dem Leben gegriffene Geschichten sind. Klar würde es in der Kombination vermutlich den wenigsten passieren, dafür liest man ja, um fasziniert zu sein, oder?

Was ich am Buch besonders mochte war die Leichtigkeit. Über 11h klingt ewig. Wars überhaupt nicht. Der Schreibstil ist sehr leicht und passt zum Alltagsslang. Die Sprecherin bringt dann noch ihre persönliche Note mit rein und ist dabei sehr schön akzentuiert. Ja ich will fast sagen, dass sie an den richtigen Stellen genervt klingt, wie es eben eine gestresste Mutter von drei Kindern hin und wieder tun würde.

Ich mag die vielen Nebencharaktere des Buches. Die Kinder sind ziemlich cool und fast schon ein bisschen frühreif wie ich finde. Der ältere Nachbar ist der Traumnachbar schlechthin. Annes Freunde sind etwas eigen wie ich finde und definitiv in dem ganzen Konstrukt das Schwächste. Sehr verrückt wird es mit den drei Männern in diesem Buch mit denen Anne mehr verbindet. Der Ex-Mann und das ganze System was die beiden zusammen errichten, ist ehrlich gesagt sehr unglaubwürdig oder eben außergewöhnlich. Ich kenne keine Familie die getrennt leben wo es so funktioniert. Das ist dann eben auch eines der eher unrealen Themen.

Hannes der Referendar an ihrer Schule versucht ihr näher zu kommen und das klappt auch auf gewisse Weise. Das halte ich ebenfalls für unrealistisch. Etwas mit dem Arbeitskollegen anfangen und dann noch unter Lehrern? Ok, wenn ich jetzt an meine Lehrer denke ist es vielleicht doch wieder nicht so unwahrscheinlich. Ohje, lasst uns da nicht ins Detail gehen.

Dann haben wir da noch Tom. Er ist wieder zu perfekt um wahr zu sein. Besitzer eines angesehenen Restaurants, gutaussehend und kann gut mit Kindern. Hallooooo. Ja zu gut. Unrealistisch. Aber wunderbar um in die kleine Liebesgeschichte zu versinken. 

Doch was ist mit Anne? Ja sie ist ein Charakter der jetzt nicht meine beste Freundin werden würde, aber ich mag sie. Ich glaube ich hätte sie gern als Lehrerin gehabt. 

Der Titel passt jedoch rund um ganz hervorragend zur Geschichte. Es ist ein echtes Schmuckstück und bringt viel Freude und Spaß. Empfehlen kann ich es also jedem der solche Bücher mag. Auf jeden Fall lohnt sich das Hören auch sehr,

eure Blue Diamond.



Freitag, 15. Januar 2021

Hollowpox


Hallo meine Lieblingsleser,

zwei Jahre in Folge hat es diese Reihe nun in meine Top-Liste geschafft (mit Buch 1 in 2019 und Buch 2 in 2020) und ich schätze, 2021 wird hier keine Ausnahme sein. Daher bereitet euch schon mal auf viel Schwärmen vor, wenn ich jetzt über Buch 3 spreche.

Die Fakten:

  • Autor: Jessica Townsend
  • Titel: Hollowpox - The Hunt of Morrigan Crow
  • Reihe: Nevermoor 3
  • Erschienen: 2020
  • Verlag: Orion Children's Book 
  • Seiten: 471
  • Preis: 15,37 Euro
  • Klappentext: "Morrigan Crow is determined, daring and ready for a new challenge: to step into her destiny as a Wundersmith, master the mysterious Wretched Arts, and control the power that threatens to consume her. She and her friends are proud to be in their second year of attendance at the magical Wundrous Society, and together they can face anything. But a strange illness has taken hold of Nevermoor, turning its peacable Wunimals into mindless, vicious unnimals on the hunt. As victims of the Hollowpox multiply, panic spreads. And with the city she loves in a state of fear, Morrigan quickly realises it is up to her to find a cure for the Hollowpox, even if it will put her - and the rest of Nevermoor - in more danger than ever before..."

Zur Handlung: Morrigan Crow sollte an ihrem elften Geburtstag sterben. Stattdessen ist sie jetzt in Nevermoor, einer magischen freien Welt, und Mitglied der Wundrous Society, einer magischen wundervollen Gesellschaft und Schule. In ihrem ersten Jahr jedoch wollten ihre Lehrer nicht, dass sie lernt, wirklich mit ihrer Macht umzugehen, denn Morrigan kann sehr gefährlich werden, wenn sie ihre Kunst beherrscht.

Es wurde allerdings klar, dass zum Schutz aller Morrigan lernen muss, wie sie mit ihrer Macht umgeht, sonst ist sie eine große Gefahr. Daher darf Morrigan nun endlich alle Geheimnisse lernen. Doch wie immer bleibt es nicht lange friedlich in Nevermoor, und plötzlich greifen Wunimals, hybriden aus Tieren und Menschen, ihre Nachbarn, Freunde und sogar Schüler an und fallen dann in eine ungewöhnliche Trance.

Da ich von Anfang an in die Charaktere dieser Reihe verliebt war, ist es nicht überraschend, dass ich sie auch weiterhin liebe. Morrigan ist ein toller Charakter, man kann gut mit ihr mitfühlen und ihre Handlungen nachvollziehen. Fenestra, die Magnificat, hat einige sehr eindrücklich Moment in diesem Band und ihre Geschenke sind immer echt super. Jupiter ist in diesem Band deutlich ernster und müder, was ein bisschen schade ist, von der Handlung aber Sinn macht. Der Zwergvampir muss in diesem Band einiges ertragen und ist darüber nicht happy. Und Ezra Squall wird noch so viel interessanter, als er es bisher war, und ich will unbedingt wissen, wie's weitergeht!

Die Handlung in diesem Band schlägt allerdings eine neue Tonalität an, die auch etwas erwachsener wird und sehr gut in die heutige Zeit passt. Mit den Wunimals kreiert die Autorin einen Konflikt, der als Rassenkonflikt interpretiert werden kann: so gibt es Personen in Nevermoor, die der Meinung sind Wunimals sollten Bürger 2. Klasse sein, dass sie weniger wert seien als Menschen. Natürlich ist das eine Diskussion, die 2020 in Bezug auf die Hautfarbe stark geführt wurde. 

Dazu kommt dann eine geheimnisvolle Krankheit, die wie ein Virus erscheint und scheinbar ansteckend ist. Den Ärzten gelingt es aber nicht, die Ansteckungen einzudämmen, sodass es dann auch zu einer Art Lockdown kommt, wogegen allerdings Prosteste losbrechen. Klingt auch nach 2020. Und schließlich gibt es dann politische Gruppen, die die Krankheit ausnutzen wollen, um Hass und Lügen zu verbreiten, es bildet sich letztlich ein wütender Mob und versucht ein wichtiges Gebäude zu erstürmen. Leider quasi aus dem Leben gegriffen.

Aufgrund dessen fand ich diesen dritten Band dann doch deutlich schwerer zu lesen als die bisherigen, auch wenn da natürlich auch schon schwere Themen behandelt wurden. Aber das Buch hat dennoch genug Magie, genug wundervolle Charaktere und einen wirklich tollen Humor, sodass es für mich trotzdem eines meiner Lieblingsbücher geworden ist. Man muss sich nur etwas auf den anderen Ton einstellen.

Viele haben gelobt, dass dieses Buch etwas erwachsener wird, aber auch die Erwachsenen eine größere Rolle spielen und mehr versuchen Morrigan zu beschützen. Es wird auch diskutiert, wie viel sich Kinder in Geschehnisse einmischen sollten, auch wenn sie so viel Macht haben wie Morrigan. Das kann gern auch in den späteren Bänden noch mehr diskutiert werden. Dadurch wirkt das Buch auf jeden Fall realistisch, denn Morrigans Handlen bleibt nicht ohne Konsequenzen.

Alles in allem liebe ich die Reihe einfach und kann das leider gar nicht recht in Worte fassen. Sie ist so magisch, lustig und kreativ, dass ich aus dem Staunen nie rauskomme. Jedes Wort und jeder Satz in diesem Buch ist für mich perfekt und gehört dahin. Ich freue mich jetzt einfach schon mal darauf, wenn es endlich weitergeht mit Morrigans Abenteuern.

Habt ihr die Reihe schon begonnen? Wie gefällt sie euch?

Bis bald,

Eure Kitty





Meine Bewertung:



Mittwoch, 13. Januar 2021

Die Juliusspital - Reihe

Hallo an alle die noch nicht genug von den medizinisch-angehauchten Geschichten habe,

heute möchte ich euch eine Reihe vorstellen, die von gleich zwei Autorinnen mit viel Liebe, Recherche und Interesse geschrieben wurde.

Fakten:
  • Autorinnen: Nadja und Claudia Beinert
  • Roman
  • 2 Bände
  • seid 2020
  • 510-580 Seiten
  • Knaur TB Verlag
  • Preis: 10,99€ (Taschenbuch)
Klappentext:
"Als die Frauen operieren lernten: die große Familiensaga um eine Frau, die im 19. Jahrhundert Ärztin werden will.
Würzburg im 19. Jahrhundert: Bankierstochter Viviana Winkelmann träumt davon, Ärztin zu werden – obwohl Frauen seit 1800 nicht mehr studieren dürfen. Als die junge Frau sich unstandesgemäß verliebt und schwanger wird, wirft ihre Familie sie aus dem Stadtpalais. Um sich und ihre kleine Tochter Ella über Wasser zu halten, verdingt sich die einst vornehme Viviana als Gehilfin in der Apotheke des renommierten Würzburger Juliusspitals. Doch soll das wirklich alles sein, was sie als Frau im Leben erreichen kann? Sie belauscht Vorlesungen berühmter Ärzte am Spital und lernt Professor Virchow kennen, der einer Weltsensation auf der Spur ist. Ihre Zukunft, das spürt sie, liegt als Ärztin im Spital – auch wenn ihr dadurch nicht nur der eigene Bruder zum erbitterten Feind wird. 

Die Zwillingsschwestern Claudia und Nadja Beinert haben gemeinsam bereits fünf historische Romane geschrieben; Geschichte lebendig werden zu lassen, ist ihre große Leidenschaft. Mit der Familiensaga »Das Juliusspital« um mehrere Generationen von Ärztinnen und das Juliusspital in Würzburg wenden sie sich dem spannenden Thema »Frauen in der Medizin« zu. Der zweite Band der Familiensaga, »Das Juliusspital. Ärztin in stürmischen Zeiten«, erzählt die Geschichte von Viviana Winkelmanns Enkelin Henrike, die darum kämpft, Psychologie studieren und im Juliusspital als Irren-Ärztin arbeiten zu dürfen."

Inhaltlich geht es im ersten Band um Viviana und im zweiten um Henrike Winkelmann, die sich als Ärztinnen beweisen wollen. Diese Grundgeschichte haben wir schon in anderen historischen Romanen kennengelernt und wissen um die Umstände.
Auch ein paar der Arztnamen werden dem ein oder anderen bekannt vor kommen. 

Ein großer Punkt dreht sich um die historische und entwicklungstechnische Geschichte der Medizin vor allem zwischen dem Juliusspital und der Charite in Berlin. Hier gibt es einen Machtkampf der spannende Züge nimmt.

Hier haben mir die Charaktere von all den Romanen am besten gefallen. Sie sind eher ruhig und zurückhaltend, aber sie entwickeln sich auch ganz wundervoll. Die Winkelmann Frauen sind keine typischen Emanzen und sie hatten keine Vorteile. Doch sie sind sehr selbstbewusst und kennen ihren Weg bzw. den den sie gehen wollen. 
Die Männer die keine Ärzte sind, scheinen wieder ganz schöne Waschlappen zu sein. Keine Ahnung ob das was mit der Thematik an sich zu tun hat oder mit Absicht so geschrieben ist oder in der Zeit echt so war?

Der Schreibstil ist total flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin. Die Sprache ist leicht verständlich und hat trotzdem diese Erhabenheit für diese Zeit. 

Wir bekommen auch viel zu den medizinischen Themen mit und da hier stark das Psychatrische behandelt wird, ist das ehrlich etwas unangenehm. Die Maßnahmen früher zum Beispiel bei Depressionen, Epilepsie und ähnlichem ergriffen wurden, sind einfach grausam. Da bin ich wirklich sehr sehr froh, dass wir da heute viel weiter sind. Das könnte ein Grund sein, warum dieses Buch auch mit seinen sehr sensiblen Charakteren überhaupt nichts für sensible Leser ist. Empfehlen möchte ich es dennoch sehr. Man kann sich nur in die Charaktere verlieben.

Sicherlich lesen die meisten nur eine historische Reihe über Medizin außer man ist interessiert. Wenn es nur eine ist, würde ich definitiv diese hier empfehlen, denn es ist nicht zu viel und nicht zu wenig, aber auf einem sehr angenehmen Level,

eure Blue Diamond.

Sonntag, 10. Januar 2021

Fangirl


Hallo meine Büchermäuse,

dieses Buch liegt nun schon so lange in einer Ecke und will von mir rezensiert werden. Heute ist es so weit, aber ich bitte um Nachsicht, wenn ich bestimmte Sachen, die ich erwähnen sollte oder könnte, inzwischen vergessen habe, und es deswegen vielleicht ein bisschen vage bleibt.

Die Fakten:

  • Autor: Rainbow Rowell
  • Titel: Fangirl
  • Erschienen: 2013
  • Verlag: St. Martin's Press
  • Seiten: 435
  • Preis: 8,49 Euro
  • Klappentext: "Cath is a Simon Snow fan. Okay, the whole world is a Simon Snow fan, but for Cath, being a fan is her life - and she's really good at it. She and her twin sister, Wren, ensconced themselves in the Simon Snow series when they were just kids; it's what got them through their mother leaving. Reading. Rereading. Hanging out in Simon Snow forums, writing Simon Snow fanfiction, dressing up like the characters for every movie premiere. Cath's sister has mostly grown away from fandom, but Cath can't let go. She doesn't want to. Now they're going to college, Wren has told Cath she doesn't want to be roommates. Cath is on her own, completely outside of her comfort zone. She's got a surly roommate with a charming, always-around boyfriend; a Fiction Writing- professor who thinks fanfiction is the end of the civilized world; a handsome classmate who only wants to talk about words... and she can't stop worrying about her dad, who's loving and fragile and has never really been alone. For Cath the question is: Can she do this? Can she make it without Wren holding her hand? Is she ready to start living her own life? And does she even want to move on if it means leaving Simon Snow behind?"

Zur Handlung: Cath ist ein junges Mädchen, dass aufs College kommt. Bisher war ihr Leben von zwei Dingen bestimmt: Simon Snow - dem Äquivalent zu Harry Potter in unserer Welt - und ihrer Schwester Wren, an die sie sich immer halten konnte. Doch nun möchte Wren ihren eigenen Weg gehen und rät Cath das Gleiche zu tun. Cath allerdings findet fast die ganze Welt zum Fürchten und hat Probleme damit, auf eigenen Beinen zu stehen.

Ihre neue Mitbewohnerin scheint aber zumindest erträglich zu sein, ihr Unterricht ist für Cath interessant, wenn auch herausfordernd, und plötzlich beginnt sie sich für Jungen zu interessieren, die sie vielleicht auch mögen. Inmitten all der neuen Erfahrungen und Herausforderungen kann aber auch die Vergangenheit Cath wieder einholen und mit sich reißen.

Ich lese gerne Bücher über das Leben an Universitäten in den USA. Darum fand ich dieses Buch auch spannend, was sich mit dem ersten Jahr an der Uni eines eher schüchternen und zurückhaltenden Mädchen beschäftigt. Ich finde es zum Beispiel interessant, dass Studierende scheinbar im ersten Jahr auf dem Campus leben müssen - in Deutschland quasi unvorstellbar. Ich mag die Art, wie das auf die jungen Erwachsenen einwirkt und sie weiterbringt, während sie immer noch in einem gesicherten Setting sind, auch wenn ich mir das mit 18 nicht hätte vorstellen können.

Cath als Hauptcharakter fand ich ok, wenn auch etwas anstrengend. Sie ist schon sehr naiv und in Bezug auf ihre Schwester auch lange eine Klette gewesen. Außerdem braucht es etwas, bis sie sich selbst Raum gibt, ihren Horizont zu erweitern. Sie hängt sehr lange daran fest, dass sie Fanfiction für eine Buchreihe schreibt (und dabei glaube ich auch sehr erfolgreich ist). Damit kommt sie in ihren Studienfächern aber natürlich nicht sonderlich weiter.

Besonders frustrierend an dem Buch fand ich die Schwester Wren. Einerseits versteht man, dass diese nun endlich den Moment ihrer Freiheit kommen sieht, und sie nicht mehr ihre Familie zusammenhalten muss. Andererseits fand ich sie in vielen Momenten einfach unangenehm und auch irgendwie fies. Zumindest ist dieser Eindruck bei mir im Hirn hängen geblieben.

Was im einzelnen in diesem Buch passiert, ist dagegen nicht in meinem Kopf geblieben. Es geht eher um die Entwicklung, die Cath als Charakter durchmacht. Aber es gibt auch einiges an Family Drama, da der Vater psychisch ein bisschen labil ist. Und dann gibt es auch romantische Aspekte in der Geschichte. Dabei spielen zwei Jungen eine Rolle.

Es ist aber schon eher schnell klar, wen Cath wirklich mag und bei wem sie es nur irgendwie schmeichelhaft findet, dass er sich mit ihr abgibt. Ich glaube, dass ich die romantische Handlung ganz gern mochte, weil der Love Interest sehr sympathisch war. Es war auf jeden Fall eine Person, die Cath zeigen kann, was sie wert ist und verdient. Und so etwas wünscht man ja irgendwie jedem...

Viele Kritiken des Buches sagen, dass sie die eingeschobenen Fanfiction Teile nicht mochten und diese dann beim Lesen übersprungen habe. Ich hatte das aber nicht, da die Handlung dieser Einschübe immer etwas mit der Handlung des Buches zu tun hatte und sich das - für mich - gut ergänzt hat.

Alles in allem ist dieses Buch unterhaltsam und bestimmt gerade für Jugendliche, die kurz vor der Uni stehen, interessant. Es zeigt, dass die Uni-Zeit nicht diese magische verzauberte Zeit ist, wo alles einfach toll ist und man jeden Tag neue Freunde gewinnt, sondern dass man dafür auch sorgen muss, dass man sich selbst entwickeln muss, aber dass man auf jeden Fall das Beste daraus machen kann. Ich fand die Darstellung diesbezüglich sehr realistisch und das hat mir gefallen. Aber das Buch ist mir nicht langfristig im Kopf geblieben und ich habe jetzt keinen Anreiz das Buch irgendwann nochmals zu lesen.

Übrigens hat die Autorin des Buches die Simon Snow-Geschichte, die in Fangirl eine wichtige Rolle spielt, tatsächlich geschrieben und als Buch veröffentlicht: Carry On war der erste Band, und Wayward Son (das ich Anfang der Woche vorgestellt habe) der zweite.

Bis bald,

Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:


 

Freitag, 8. Januar 2021

[Filmkritik] Mulan 2020

Hallo meine lieben Disneyfans,

sicherlich waren einige von euch total euphorisch, als es hieß im September kommt die Realverfilmung auf der Streaming-Plattform, da aufgrund von Covid-19 diese nicht in die Kinos kommen konnte. Was ich persönlich aber echt frech fand, man sollte zum Abopreis zusätzlich 21€ für den Film schauen. Klar kann man hier jetzt argumentieren, im Kino wäre bezahlt worden und es können viele gleichzeitig zu Hause vorm TV sitzen und sich die 21€ teilen, aber wenn ich einen Abopreis zahle, dann will ich nicht noch extra zahlen. Viel besser wäre es doch gewesen, für alle, also auch nicht Abonennten den Film als Zahlvariante zugänglich zu machen und dann zum Beispiel für nicht Abonennten einen kostenfreien Probemonat anhängen oder so. Hey Disney - nicht einfach die Idee klauen ;)

Kommen wir aber zum Film selbst.

Dieser basiert natürlich auf der Zeichentrick-Version von Mulan und wurde als Abenteuerfilm in den USA produziert. Er dauert 115 Minuten und ist ab 12 Jahren freigegeben.

Die Geschichte von Mulan ganz kurz zusammengefasst - Mulan, gespielt von Liu Yifei, zieht anstelle ihres Vaters und als junger Mann verkleidet in den Krieg, da das chinesisches Kaiserreich angegriffen wird. Am Ende spielt sie eine entscheidende Rolle zum Schutz des Kaisers selbst. Es geht ganz stark um die Themen Ehrgeiz, Mut, Bilder von Mann und Frau, Ehre und Zusammenhalt. Ebenso wird ein starker Fokus auf die chinesische Kultur gelegt und diese ganz ungefiltert gezeigt. Das passiert alles so im Realfilm als auch im Zeichentrickfilm. 

Doch die großen Unterschiede liegen wortwörtlich in der Magie der Filme. In diesem hier haben wir eine Art Hexe bzw. das asiatische Chi wird ausgespielt, als könne dieses für mehr als nur eine innere Ruhe sorgen. Nämlich für magische Kräfte. Mir hat das nicht gefallen, mir hat der liebe Mushu gefehlt und ich fand es unglaublich unangenehm, wie diese Frau ausgenutzt und benutzt wird. Klar, soll gezeigt werden, wie viel besser Mulan das machen kann und Frauen nach vorn bringt und so weiter, aber das ist einfach unangenehm und sehr frauenfeindlich dargestellt. Ja auch die Glückskrille gibt es natürlich nicht und auch das ist sehr doof.

Was mir auch total fehlt ist die Musik. Disney und damit die Filme lebt für mich davon und auch alle Emotionalität wird so aufgebaut. 

Diese Verfilmung ist ehrlicherweise ein richtig guter asiatischer Actionfilm. Hier hätte jede beliebige Geschichte dargestellt werden können, es hätte nicht Mulan dafür gebraucht. Doch diesen Aspekt kann er wirklich sehr gut. Er ist an den richtigen Stellen schnell, dynamisch und brutal. Die Szenerie ist einfach aber aussagekräftig. Das hat mir in der Hinsicht gut gefallen. Auch die Authentizität der Darstellung ist sehr gut. Besonders  gut hat mir auch Mulans Vater und die schauspielerische Leistung da gefallen. Generell die familiäre Geschichte ist sehr schön eingefasst und wunderbar umgesetzt. Da das den Film einrahmt, bin ich mit einem guten Gefühl aus dem Film gegangen.

Weiterempfehlen möchte ihn aber nicht den klassischen Disneyfans, schon gar nicht denen, die sich einen realen Mulanfilm erhoffen, denn das ist es einfach nicht. Aber jeder der asiatische Actionfilme mag, findet hier einen guten Film für sich,

eure Blue Diamond.

Donnerstag, 7. Januar 2021

Wayward Son


Hallo meine Fantasyfreunde,

zum Jahresstart möchte ich gern Bücher loswerden, die schon ewig auf meinem Rezensionsstapel liegen, aber dann doch nie drankommen. Dazu gehört auch diese Fortsetzung von Carry On, die ich schon vor Monaten gelesen habe, dann aber nie die Motivation hatte, darüber zu schreiben. Ganz im Sinne von der Stapel muss weg, fange ich damit dieses Jahr an!

Die Fakten:

  • Autor: Rainbow Rowell
  • Titel: Wayward Son
  • Reihe: Simon Snow 2
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: Wednesday Books
  • Seiten: 354
  • Preis: 15,30 Euro
  • Klappentext: "The story is supposed to be over. Simon Snow did everything he was supposed to. He beat the villain, He won the war. He even fell in love. Now comes the good part, right? Now comes the happily ever after.... So why can't Simon Snow get off the couch? What he needs, according to his best friend, is a change of scenery. He just needs to see himself in a new light. That's how Simon and Penny and Baz end up in a vintage convertible, tearing across the American West. They find trouble, of course. (Dragons, vampires, skunk-headed things with shotguns.) And they get lost. They get so lost, they start to wonder whether they ever knew where they were headed in the first place."

Zur Handlung: Nachdem Simon zusammen mit seinen Freunden am Ende von Carry On das Böse besiegt und die Welt der Magie gerettet haben, ist nichts im Leben mehr besonders spannend für Simon. Was soll man machen, wenn man schon als Teenager sein Schicksal erfüllt hat - und dabei seine Fähigkeiten eingebüßt hat? Wenn man jetzt quasi ganz normal ist?

Simons Freunde haben einfach den nächsten Schritt gemacht und studieren inzwischen, aber für Simon erscheint das keine sehr sinnvolle Beschäftigung. So entscheidet Penny, die sich wiederum Sorgen um Agatha macht, die ein Leben ohne Magie in den Staaten führen will, dass es Zeit für eine Reise ist, Tapetenwechsel sozusagen. Doch damit gehen die Probleme erst los...

Carry On ist eines meiner Lieblingsbücher. Bevor ich diese Fortsetzung gelesen habe, hatte ich es deswegen auch nochmal gelesen, um mitten in der Welt und vertraut mit den Charakteren zu sein. Ich glaube, das hat sich auch gelohnt, denn die Fortsetzung ist signifikant kürzer als das erste Buch und liest sich auch ein bisschen wie Fan Fiction, denn die eigentliche Geschichte ist ja vorbei. Trotzdem fand ich diese Idee von "Was kommt nach dem Happy End" schon spannend.

Dieser zweite Band ist wirklich eine völlig andere Geschichte, denn unsere Magier sind alle aus der Schule raus und leben eigentlich ein bisschen ein Leben jenseits der Magie. Mit dem Aspekt der Reise und dem Road Trip ist auch das Format ein völlig anderes. Und unsere Charaktere sind in ganz anderen Positionen als im ersten Teil: allen voran sind Baz und Simon zusammen, aber es hakt irgendwie auch zwischen ihnen.

Auf der anderen Seite hat sich meine Einstellung zu den Charakteren wenig geändert: Simon ist immer noch ein bisschen anstrengend, wenn auch etwas auf eine andere Weise. Penny ist immer noch sehr schlau, gut in der Schule bzw. bei allem, was sie so tut, aber manchmal fehlt ein wenig die Praxis zu den guten Gedanken. Baz ist immer noch Baz und damit mein Lieblingscharakter. Agatha ist immer noch auf der Suche nach sich selbst und dadurch verwundbar, aber man mag sie irgendwie trotzdem.

In diesem zweiten Buch stand dabei aber irgendwie weniger auf der Kippe. Es gab nicht so klar einen Gegner, gegen den gearbeitet wurde. Stattdessen stolpern alle von einer abstrusen Situation in die nächste. Dabei wird auf jeden Fall auch dieser Teil von Amerika auf die Schippe genommen, denn einige der magischen Wesen sind natürlich auch ein bisschen daran inspiriert, was in Amerika so los ist.

Leider muss ich sagen, dass Teile des Buches auch nicht lange im Kopf bleiben. So weiß ich gar nicht mehr recht, was das Ende war. Das ist natürlich immer ein bisschen schade, wenn man beim Lesen zwar wirklich Spaß hat und gut unterhalten ist, dann aber letztlich gar nicht mehr weiß, was alles passiert ist. Aber es ist nun auch schon ein Weilchen her, dass ich das Buch gelesen habe. Ich muss sagen, ich hab auf jeden Fall Lust die Reihe weiterzuverfolgen und hoffe, das nächste Buch hat dann einfach wieder etwas mehr Substanz.

Alles in allem war ich froh darüber die Charaktere wiederzusehen, ich habe mich echt gut unterhalten gefühlt, und manche magischen Aspekte waren auch echt interessant und mal was Anderes. Auf der anderen Seite bleibt das Buch nicht wirklich im Kopf, es gibt keinen wirklich zusammenhängenden Plot, sondern die Charaktere stolpern so dahin. Aber ich mochte dann die ironische Auseinandersetzung mit bestimmten Teilen von Amerika. Mit dem ersten Band kann es aber leider nicht mithalten.

Habt ihr eins der Bücher der Reihe schon gelesen? Oder ist Rainbow Rowell nicht für euch?

Bis bald,

Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:



Sonntag, 3. Januar 2021

Verity

Hallo an alle Dramafreunde,

zum Abschluss des Jahres 2020 ließ ich mir bei Bookbeat das Beste Buch aus 2020 anzeigen und das war dieses. Ich hörte es also in den letzten Tagen von 2020 und war überaus überrascht.

Fakten:
  • Autorin: Colleen Hoover
  • Übersetzerin: Katarina Ganslandt
  • Erzählerinnen: Marlene Rauch & Lisa Stark
  • Roman
  • 2020 erschienen
  • 9h 26min
  • HörbucHHamburg HHV GmbH Verlag
  • Preis: 19,50€
Klappentext:
"Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese liegt seit einem Unfall, der unmittelbar auf den gewaltsamen Tod ihrer beiden Töchter folgte, im Koma. Lowen akzeptiert - auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches..."

Erst einmal ist es wichtig zu wissen das dies mein erstes Buch der Autorin ist. Daher dachte ich es kommt irgendeine super Schnulze auf mich zu. Sehr schnell stellte sich heraus, dass dem nicht so ist, zumindest nicht bei diesem Buch. 

Es trägt den Namen einer der Hauptfiguren was ebenso ungewöhnlich bzw. erstmalig für die Autorin ist. Das Cover ist ähnlich anderer der Autorin und ebenso ein Markenzeichen. Als Buch sind es nicht mal 400 Seiten die sicherlich super schnell weggelesen sind. Zumindest gehört ist es sehr schnell und auch wirklich angenehm der Sprecherin zuzuhören. 

Lowen ist eine unserer Hauptfiguren der Geschichte. Sie wird geholt um für eine sehr bekannte Psychothrillerautorin ihre Reihe weiterzuschreiben, da diese nach einem schweren Unfall im Koma liegt. Dies soll sie im Haus der Familie tun, da dort auch alle Notizen zu finden sind. Jeremy, der Ehemann der komatösen Autorin lebt mit dem gemeinsamen Sohn ebenso im Haus.

Auf ihrer Suche nach Notizen für die Reihe findet Lowen ein anderes Manuskript. Dieses erzählt vom früheren Leben der Familie. Die Geschichte wechselt sich so immer wieder mit den Kapiteln des Manuskriptes ab, so auch die beiden Sprecherinnen. Das Manuskript gleicht einem Thriller und es bleibt lange unklar ob es sich um Fiktion oder eine Autobiographie handelt. Dies macht die eigentliche Geschichte zu einem Paychothriller nach meiner Meinung. Klar es ist nicht blutig oder brutal, aber so alltäglich bösartig und einfach schlimm.

Eben weil die Geschichte so real ist, hat es mich mehrfach geschüttelt, denn ich bin sicher so etwas gibt es in allen Aspekten wirklich.

Die Charaktere sind nicht ganz so der Hammer oder gehen besser unter der Gewaltigkeit des Gesamten eher unter. Der Fokus liegt auf den beiden Frauen. Jeremy ist eher Beiwerk und irgendwie ein komischer Mann. Er ist mal so mal so, beinahe als hätte die Autorin ihn immer so hingebogen wie es die Geschichte gerade brauchte. Verity mag ich überhaupt nicht, und noch weniger mit den Erkenntnissen vom Ende. Sie ist so ein Mensch dem ich mal nie begegnen möchte. Lowen kommt mir sehr hilflos vor. Sicher konnte sie nicht ahnen in was sie da geraten ist. Aber jeder kann weggehen, wenn man das was um einen herum passiert nicht will. Also bitte. Und dann am Ende so handeln? Da könnte ja gleich der nächste Thriller draus entstehen. 

Ja ich weiß ich hab ziemlich drumrum geredet, aber alles andere würde spoilern und das kann ja keiner wollen. 

Insgesamt hat mich das Buch extrem überrascht. Es war spannend und herzzerreißend, teilweise schockierend. Die vielen Sexszenen haben mich ehrlich gestört, das war mir zu obszessiv und auch unnötig. Gleichzeitig wie ich die Geschichte immer wieder unterbrechen musste so wollte ich wissen wie es weitergeht.

Empfehlen kann ich es nicht als bloßen Schnulli. Es ist ein Psychothriller wenn ihr mich fragt. Es ist nichts für sensible Leser. Es geht in alltägliche Situationen und ja ist einfach wirklich schlimm. Für werdende Mamas oder die die noch kleine Kinder haben ist es nach meiner Meinung ebenso nicht geeignet.

Aber ich kann verstehen wieso es Hörbuch des Jahres auf Bookbest geworden ist, es spaltet den Leser schlicht. Habt ein besseres 2021,

eure Blue Diamond.

Freitag, 1. Januar 2021

Barfuß durch Hiroshima 2-4


Hallo meine Lieblingsleser,

wir wünschen euch einen guten Start ins Jahr 2021. Wir hoffen, ihr hattet gestern einen ruhigen Abend und wenigstens etwas Besonderes, um dieses echt seltsame Jahr zu verabschieden. Schauen wir mal, ob 2021 uns nun etwas Besseres bringen kann.

Damit wir nicht zu optimistisch werden, habe ich heute Bücher für euch, die euch daran erinnern, wie scheiße Menschen zueinander sein können. Den ersten Band dieser Graphic Novel-Reihe hatte ich euch zum 75. Jahrestag des Abwurfs der Atombombe bereits vorgestellt: hier. Heute möchte ich euch von den Folgebänden berichten. 

Die Fakten:

  • Autor: Keiji Nakazawa
  • Titel: Barfuß durch Hiroshima (2 Der Tag danach; 3 Kampf ums Überleben; 4 Hoffnung)
  • Übersetzung: Nina Olligschläger
  • Verlag: Carlsen Comics


Zur Handlung: Nachdem die Bombe auf Hiroshima gefallen ist und die Stadt komplett zerstört hat, hat Gen sein Haus, einen Großteil seiner Familie und alles, was er kannte, verloren. Gemeinsam mit der Mutter und der gerade geborenen kleinen Schwester muss er sich auf den Weg machen, um Hilfe zu finden. Doch es gibt in der Gegend nichts mehr, was ihnen das Leben retten kann - nur Gefahren.

Gen sieht sich nun als denjenigen, der seine Familie retten muss. Er besorgt mit seiner charmanten und schelmischen Art Essen und Geld für seine Mutter, damit die kleine Schwester nicht verhungern muss. Doch in so einer lebensfeindlichen Gegend, in der sich alle Bekannten von ihnen abwenden, wird das, was Gen als kleines Kind leisten kann, nicht ausreichen.

Der erste Band dieser Reihe war für mich der beste Graphic Novel, den ich je gelesen habe. In diesem Buch folgten wir Gens Familie durch das Japan der Weltkriegzeit. Wir sahen, wie die Menschen lebten und welche Stimmung herrschte. Mit dem Abwurf der Bombe wird dies alles zerstört, das Ende war absolut zerstörerisch und ich dachte mir, wenn ich die Reihe weiterlese, kann ich mich emotional vielleicht ein bisschen davon erholen.


Aber weit gefehlt: für Gen und seine Mutter geht es immer nur noch schlimmer weiter. Niemand will oder kann ihnen helfen. Die Hilfskräfte, die nach Hiroshima entsendet werden, haben keine Ausrüstung und sind selbst nicht gegen die Strahlen geschützt. Sie sind vor allem damit beschäftigt die Leichen zu verbrennen. Humanitär ist da gar nichts.

Gens Charakter ist das, was der Reihe trotzdem ein bisschen Leichtigkeit gibt, denn obwohl er ein kleiner Junge ist, gibt er einfach nicht auf. Es gelingt ihm auch, Menschen auf seine Seite zu ziehen, die auf keinen Fall mit den Überlebenden zu tun haben will. Der Aberglaube der Menschen in Japan zu der Zeit ist wirklich krass. So kümmert sich Gen dann auch um einen Mann, der ein begabter Maler war, aber auch Strahlung von der Bombe abbekommen hatte. Seine Familie ekelt sich vor ihm und lässt ihn in einem Zimmer liegen, weil sie Angst haben, die Auswirkungen der Bombe seien ansteckend.

Genauso gibt es Charaktere, die der Meinung sind, die Flüchtlinge aus Hiroshima wöllten sich jetzt auf ihre Kosten ein schönes Leben machen und verlangen große Gegenleistungen für etwas Reis oder eine Übernachtung im Haus. Wie es Menschen immer wieder gelingt, Gewinn aus dem Elend anderer zu ziehen, das werde ich in meinem Leben nie verstehen.

Ihr seht also, dass ihr von den Folgebänden keine emotionale Erleichterung erwarten könnt. Stattdessen geht das Ende mit der Bombe erst los. Ich finde es trotzdem wichtig, die Bände zu lesen, denn häufig denken wir bei Unglücken und solchen Attacken nur an die Toten und nicht an das große Elend der Überlebenden. Dabei ist das vielleicht noch schlimmer - ein völlig zerstörtes Leben, nichts mehr übrig, außer der eigene mehr oder weniger intakte Körper.

Ich habe entschieden jetzt mit der Reihe aufzuhören. Es war schon auch ein bisschen Masochismus dabei, das so zu lesen. Außerdem gab es dann in Band 4 vermehrt Zeitsprünge, die nicht angezeigt wurden, sodass ich beim Lesen zusehends verwirrt war. Aber ich bin froh, dass ich die Reihe bis dahin weiter verfolgt habe. Es ist auf jeden Fall eine Reihe, die die Schrecken des Krieges aufzeigen soll. Es wird nicht mit dem Finger auf irgendwen gezeigt, es wird vielmehr daran erinnert, dass im Krieg niemand gewinnt. Vor allem nicht die normalen Menschen.

So, wer also 2021 mal ein bisschen schlechte Laune bekommen möchte, der kann sich diese Reihe gern zu Gemüte führen. Für mich sollte sie viel bekannter sein und auch mehr gelesen und diskutiert werden! Kennt ihr die Reihe denn schon?

Bis bald,

Eure Kitty Retro




Meine Bewertung: