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Freitag, 22. Dezember 2023

Whiteout


Hallo meine Schneeleser,

im Sommer habe ich bereits Blackout gelesen, und wir kommen nun zur festlich-passenden Fortsetzung Whiteout. An diesem Buch haben wieder mehrere Autorinnen geschrieben, sodass wir kleine Kurzgeschichten bekommen, die aber alle verbunden sind. Sie spielen während eines Schneesturms in Atlanta, und es wird wieder viel Liebe in der Luft liegen.

Die Fakten:

  • Autor: Dhonielle Clayton, Tiffany D Jackson, Nic Stone, Angie Thomas, Ashley Woodfolk, Nicola Yoon
  • Titel: Whiteout
  • Erschienen: 2022
  • Verlag: Electric Monkey
  • Seiten: 291
  • Preis: 9,18 Euro
  • Klappentext: "It's just before Christmas and no one is prepared for this whiteout... But sometimes the most magical moments are a total surprise. As the city grinds to a halt, twelve teenagers band together to help a friend pull off the most epic apology of her life. Will they be able to make it happen in spite of the storm?"

Wie immer gehe ich kurz auf die einzelnen Geschichten ein und gebe euch dann mein Gesamtfazit. In diesem Band sind die Autorinnen nicht klar gekennzeichnet, aber am Ende des Buches gibt es kleine Rätsel, wer welche Geschichte geschrieben hat. Manche sind einfach, z.B. dass E.R. von Nic Stone geschrieben ist, aber bei den anderen muss man die Autorinnen schon etwas besser kennen.

  • Stevie / Sola

Die Rahmenhandlung erzählt von Stevie, einer Teenagerin, die bereits seit langer Zeit in einer Beziehung mit ihrer Freundin Sola ist, aber aufgrund eines Experiments zum Thema Liebe diese Beziehung aufs Spiel gesetzt hat. Jetzt gilt es, die Beziehung bis Mitternacht zu retten. Stevie scheint mit ihrem Geschlecht zu hadern, was auch dazu führt, dass sie als Mädchen bezeichnet wird, was sie nicht mehr möchte. Sola ist die pure Romantikerin und fühlt sich von Stevies Experiment tief verletzt. Für sie ist klar, dass eine einfache Entschuldigung nicht ausreichen wird, schließlich hat Stevie ihren perfekten Abend zerstört. Ich mochte die Rahmenhandlung sehr, auch wenn der Konflikt ein bisschen konstruiert wirkt. Aber insgesamt hält es das Buch gut zusammen und hat mir ein warmes Gefühl verpasst. Ich gebe ihr 4 Sterne.

  • Kaz

Die erste vollständige Geschichte handelt von Kaz und seiner besten Freundin Porsha. Kaz ist mit seiner Familie aus dem Sudan in die Vereinigten Staaten eingewandet. Porsha war die Nachbarin, die er dann kennen lernte, und seitdem sind beide unzertrennlich. Für das anstehende Eid-Fest hat Kaz sich vorgenommen, Porsha endlich seine Liebe zu gestehen, mit einer großen romantischen Geste. Doch dann will Porsha lieber auf eine angesagte Party gehen, und die beiden stecken schließlich auch noch im Schneesturm in der Mall fest. Ich fand die Geschichte niedlich. Ich mag vor allem, dass durch Kaz' muslimischen Glauben auch andere Festtage thematisiert werden. Ich gebe ihr 4 Sterne.

  • E. R.

In der zweiten Geschichte folgen wir Evan-Rose, die gerade mit ihrer Exfreundin in Atlanta am Flughafen angekommen ist. Dieser befindet sich allerdings bereits im Lockdown aufgrund des Schnees, weswegen sie nun da festsitzen. E.R. weiß nicht, was sie gegenüber ihrer Ex empfindet - sie hat vor allem Schluss gemacht, weil ihr die Beziehung in ihrem Mädcheninternat zu intensiv wurde. Doch dann erhält sie einen Anruf von Eric, ihrem Sommer-Fling, der gerade im gleichen Flughafen feststeckt, und das Chaos der Gefühle ist perfekt. E.R. ist offensichtlich noch dabei ihre Sexualität zu erkunden, aber es deutet sich an, dass sie in irgendeiner Form plurisexuell ist. Daher mochte ich das Set-up jetzt nicht so besonders, da uns Plurisexuellen Untreue ja eh schon immer vorgeworfen wird. Auch die Auflösung des Ganzen hat eher den Eindruck erweckt, dass hier für E.R. entschieden wurde, und nicht, dass sie eine Entscheidung getroffen hat. Ich gebe der Geschichte 3 Sterne.

  • Jordyn

Die dritte Geschichte handelt von Jordyn und Omari, die im Schnee auf der Autobahn stecken bleiben. Mein schlimmster Alptraum. Doch für Jordyn ist es noch schlimmer, denn vor einem hat sie Omari geküsst, aber ist dann weggelaufen, weil sie Angst hatte, dass er ihre Gefühle nicht erwidert. Seitdem hat sie ihn ignoriert, bis der Schnee sie wieder zusammengebracht hat, und Jordyn würde alles tun, um dieses heikle Thema zu umgehen. Ich mochte diese Geschichte, die beiden Charaktere waren sehr sympathisch, auch wenn Jordyn ein bisschen viel in Dinge hineininterpretiert. 4 Sterne von mir.

  • Jimi

Die vierte Geschichte ist diejenige mit der Musik. Wir folgen Jimi, die ein Rockstar werden möchte, doch im Moment einen großen Streit mit ihrer Band hat. Jimi hasst nämlich Liebeslieder und weigert sich diese zu singen, und dafür gibt es einen Grund: Téo. Dieser ist inzwischen der weltbekannte Rapper Lil Kinsey, aber früher war er einmal Jimis Crush. Und mit seinem Fame ist er einfach verschwunden. Diese Geschichte hat mir auch gut gefallen, ich mag irgendwie immer solche Geschichten mit Stars, sie erinnern einen oft daran, dass das eigentlich ja auch nur Menschen sind. Ich gebe ihr auch 4 Sterne. 

  • Ava and Mason

Die letzte Einzelgeschichte folgt Ava und Mason, die sich gerade getrennt haben. Allerdings arbeiten sie beide im Aquarium und sind absolut verliebt in Meerestiere. Obwohl Ava alles tut, um Mason aus dem Weg zu gehen, bringt der Schneesturm sie beide zusammen. Die Frage ist nun, ob Ava über ihren Pessimismus und ihre Ängste hinwegkommen kann und Mason eine Chance gibt, auch wenn dieser bald nach Kalifornien an die Uni gehen wird. Auch diese Geschichte hat mir gut gefallen und ich gebe ihr 4 Sterne. 

Damit haben wir es durch das Buch geschafft, und wie ihr sehen könnt, war das Buch für mich ein Erfolg. Es passt perfekt in die winterliche Jahreszeit und bringt einen perfekt in Stimmung. Es lässt sich damit sehr gut auf der Couch kuscheln. Die einzelnen Geschichten sind auch alle verschieden und interessant genug, aber nicht zu verschieden, als dass es nicht zusammenpasst. Ich hoffe, dass dieses Buch und Blackout vielleicht verfilmt werden, das kann ich mir so gut vorstellen.

Ich hoffe, ihr fühlt euch jetzt inspiriert. Ich würde sagen, dass ihr auch absolut mit diesem Buch anfangen könnt und nicht Blackout zuerst lesen müsst.

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:



Sonntag, 17. Dezember 2023

How to Excavate a Heart


Hallo meine Weihnachtsleser,

heute kommen wir zu einem Buch, dass zu Weihnachten spielt, aber Weihnachten selbst nicht thematisiert. In diesem Buch folgen wir nämlich jüdischen Charakteren in Washington. Also der Hintergrund ist trotzdem ein sehr christlich geprägtes Land, aber diese Charaktere haben vor diesem Hintergrund ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Probleme.

Die Fakten:

  • Autor: Jake Maia Arlow
  • Sprecher: Hope Newhouse
  • Titel: How to Excavate a Heart
  • Erschienen: 2022
  • Verlag: HarperAudio
  • Dauer: 8 Std 38min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro (im Abo)
  • Klappentext:

    "It all starts when Shani runs into May. Like, literally. With her mom’s Subaru. Attempted vehicular manslaughter was not part of Shani’s plan. She was supposed to be focusing on her monthlong paleoichthyology internship. She was going to spend all her time thinking about dead fish and not at all about how she was unceremoniously dumped days before winter break. It could be going better. But when a dog-walking gig puts her back in May’s path, the fossils she’s meant to be diligently studying are pushed to the side—along with the breakup. Then they’re snowed in together on Christmas Eve. As things start to feel more serious, though, Shani’s hurt over her ex-girlfriend’s rejection comes rushing back. Is she ready to try a committed relationship again, or is she okay with this just being a passing winter fling?"

Zur Handlung: Shani hat gerade das erste College-Semester hinter sich gebracht. Sie ist zurück Zuhause aber nichts fühlt sich mehr richtig an. Ihre Freundin hat sie fallen gelassen, bevor sie ihrer Mutter überhaupt von der Beziehung erzählen konnte. Tatsächlich hat sie ihrer Mutter noch nicht einmal gesagt, dass sie lesbisch ist. Daher lässt sie ihrer schlechten Laune ohne jede Erklärung freien Lauf. Und dann ist da noch ihr Praktikum.

Über Weihnachten wird sie in einem Labor arbeiten, in dem prähistorische Fische untersucht werden. Das war immer Shanis Traum, doch nun fühlt sie sich so wütend und traurig. Sie schwört, dass sie sich von diesem Praktikum nicht ablenken lassen wird, schon gar nicht von einem Mädchen. Diesen Schwur hält sie auch ein - bis zu dem Tag, als sie für ihre Mitbewohnerin den Gassigehjob über die Feiertage übernimmt und plötzlich vor dem attraktiven Mädchen steht, das ihre Mutter nur wenige Tage zuvor im Schneechaos angefahren hatte...

Dieses Buch handelt vor allem von zwei jungen Frauen, die sich ineinander verlieben. Sie haben gerade beide ihre College-Ausbildung angefangen und verbringen ihre Winterpause in Umständen, die sie nicht glücklich machen. Doch sie finden Freude und Glück aneinander. Auch wenn ich nicht oft Liebesgeschichten im Jugendbuch-Bereich lese, hatte ich hier viel Spaß, nicht zuletzt wegen der prähistorischen Fische.

Was ihr vielleicht zuerst über mich wissen müsst: als Kind wollte ich Paläontologe werden. Ich habe Dinosaurier geliebt, und das wirkt bis heute nach. Immer wenn ein Buch mit Dinos und ähnlichem zu tun hat, kann ich kaum widerstehen. Das war auch der Grund, warum ich dieses Hörbuch schließlich ausgesucht habe. Ich hatte viel Gutes gehört, war aber trotzdem etwas unsicher. Dann lese ich prähistorische Fische und es ist um mich geschehen. Tatsächlich spielt das Labor und Shanis Praktikum auch eine Rolle in diesem Buch, und dieser kurze Blick in die akademische Welt hat mir gut gefallen. Ich glaube am meisten konnte ich mich mit ihrer Chefin identifizieren in diesem Buch.

Shani als Hauptcharakter fand ich ok. Sie ist ein bisschen nerdy mit ihren Fischen, was ich schön fand. Außerdem ist sie ein bisschen schüchtern und hat vor allem Probleme mit Sex. Wir erfahren relativ schnell, dass Sex etwas damit zu tun hat, warum ihre Freundin sie fallen gelassen hat. Allerdings wissen wir keine Details. Ich fand diese Angst vor Sex, vor allem auch in queeren Beziehungen, sehr nachvollziehbar, denn es kann etwas Peinliches und Komisches sein, vor allem am Anfang und vor allem mit der falschen Person. Abgesehen davon liest sich Shani noch recht jung und unerfahren. Sie will aus ihrer Erfahrung mit ihrer Ex lernen und nicht mehr nur für ihre Beziehung leben. Ich hatte aber das Gefühl, dass sie hier dann doch recht wenig Entwicklung macht und ihre Gedanken zu May wieder alles andere überschreiben. Das war mitunter etwas nervig.

May hat mir als Love Interest dagegen besser gefallen. Sie ist eher grummelig und unfreundlich. Ihre Eltern leben getrennt und sie muss Weihnachten bei ihrem Vater verbringen. Da sie noch nicht ganz 18 ist, kann sie nicht selbst entscheiden. May liebt Wetter, ihr Vater ist ein berühmter TV-Wettermann. Auch sie bekommt dadurch etwas Nerdiges, aber nicht ganz so extrem wie Shani mit den Fischen. May macht eindeutig die größere persönliche Entwicklung durch in meinen Augen. Mit ihr habe ich mich  mehr verbunden gefühlt.

Die Beziehung der beiden ist niedlich. Sie beginnt damit, dass Shanis Mutter May mit dem Auto anfährt. Zum Glück wird niemand verletzt, aber May hält Shani erstmal für nicht zurechnungsfähig. Shani geht dann mit dem Hund von Mays Vater Gassi, und weil May es im Haus nicht aushält, geht sie manchmal mit. Langsam freunden die beiden sich an. Besonders mochte ich die Beschreibung ihrer Ausflüge in Museen. Wäre für mich auch ein tolles erstes Date, ehrlich gesagt. Die beiden sind teilweise miteinander aber auch sehr awkward und haben Kommunikationsprobleme, was für erwachsene Leser dann auch etwas nervig sein kann.

Gegen Ende erfahren wir dann, was mit Shani und ihrer Ex wirklich passiert ist. Hier hat die Geschichte mich dann leider etwas verloren, da hier ein Fass aufgemacht wird, was ich so nicht habe kommen sehen. Ich bin auch nicht sicher, ob ich zufrieden mit der Aufarbeitung hier bin. Es fühlte sich eher an, als solle hier ein Twist entstehen, als dass wirklich tief darauf eingegangen wird. Mir hätte das Buch viel besser gefallen, wenn es bei dem leichten Ton geblieben wäre.

Alles in allem war das aber ein nettes Leseerlebnis. Gerade wenn ihr gern solche Jugendbücher lest, würde ich euch dieses ans Herz legen. Ich mochte die Themen und Motive, die hier aufgegriffen werden, wie gesagt abgesehen vom "Twist" am Ende. Ich glaube, dass die Themen gerade für junge Leser, die vielleicht gerade Abi machen oder an der Uni starten, interessant sein können. Und ich mochte das winterliche Gefühl, auch wenn Weihnachten als solches hier keine Rolle spielt. 

Habt ihr von dem Buch schon gehört? Ich habe das Gefühl 2022 war es überall im englischsprachigen Raum.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:



Sonntag, 10. Dezember 2023

Winter Kisses at Roseford Café


Hallo meine Weihnachtsleser,

ich habe noch ein Buch für euch, dass ich schon letztes Jahr gelesen hatte, aber dann eben über den Dezember keine Zeit hatte zu berichten. In diesem geht es um eine Romanze mit einem Star, was nicht immer etwas für mich ist, aber ich dachte ich versuche es mal. Wir waren ja alle mal Teenager und hatten solche Träume, aber als Erwachsene weiß man dann, ist vielleicht nicht so, wie wir damals dachten.

Die Fakten:

  • Autor: Fay Keenan
  • Sprecher: Harriet Hare
  • Titel: Winter Kisses at Roseford Café
  • Erschienen: 2022
  • Verlag: Boldwood Books
  • Dauer: 8 Std. 14min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro (im Abo)
  • Klappentext:

    "The sleepy Somerset village of Roseford is the temporary home for the cast and crew of the latest Christmas movie, and there’s an excitement in the air that can’t be ignored. When Lucy Cameron, the owner of Roseford Café, is asked to fulfil a last-minute catering order on set, she can’t believe her luck. Lucy’s erstwhile teenage crush, Finn Sanderson, is the star of the film, alongside his glamorous co-star, Montana de Santo, with whom he has been linked on and off the screen, and their sprinkle of stardust around the village is intoxicating. With Christmas approaching and the snow starting to fall, Lucy’s path keeps crossing with Finn’s, and she starts to get to know the man behind the movie star. As her feelings grow, so too do Lucy’s reservations about even considering becoming involved with someone so well-known. And when Lucy becomes the centre of a social media storm, her fears seem to be justified. Are happy-ever-afters just the preserve of romantic Christmas movies, or could Lucy and Finn star in their very own, real-life festive love story..."

Zur Handlung: Lucy ist Besitzerin eines kleinen Cafés in einem englischen Dorf und alleinerziehende Mutter. Ihr Leben wird durcheinandergewirbelt, als sie eines Morgens ihre Tochter zur Schule im Nachbardorf fahren will und die Straßen alle mit LKWs verstopft sind, die Equipment für einen Film bringen, der im Dorf gedreht werden soll. Eigentlich werden Weihnachtsfilme ja im Sommer gedreht, aber hier wird eine Ausnahme gemacht.

Das liegt vor allem an den beiden Hauptdarstellern, die einst das beliebte Paar einer populären Teenie-Show waren und eine zeitlang auch ein echtes Paar. Inzwischen sind sie allerdings nur Freunde, die endlich wieder gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Doch der Hauptdarsteller Finn hat einen weiteren Grund zu diesem Film zu kommen. Seine Mutter stammt aus dem Dorf und er möchte seine Familiengeschichte erkunden. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass er hier noch viel mehr als nur Geschichte finden wird.

Dieses Buch springt zwischen den Perspektiven von Lucy und Finn hin und her. Das ist meistens etwas, das mir nicht so gut gefällt, weil man dann sieht, wie beide sich eben attraktiv finden, aber sich immer einreden, der andere würde es nicht erwidern, was wir ja aber besser wissen. Hier hat es mich allerdings nicht so gestört, denn die beiden verhalten sich tatsächlich wie Erwachsene und sprechen über ihre Gefühle. Daher gibt es kein ewig lange Hin und Her, aber ein bisschen fehlt so dann auch manchmal die Spannung.

Lucy als Hauptfigur hat mir gut gefallen. Sie ist eine Mutter und eine Cafébetreiberin. Sie steht mitten im Leben. Außerdem bemüht sie sich um ihre Nachbarn, mit denen sie ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hat. Mit dem Vater ihrer Tochter hat sie noch ein gutes Verhältnis, was ich schön dargestellt fand. Sie hat eine beste Freundin, die sich als einzige Lesbe im ganzen Dorf sieht. Außerdem spielt ihre Tochter für sie eine große Rolle, denn sie will sie unbedingt beschützen, damit sie eine schöne Kindheit hat.

Finn dagegen ist eben ein Star. Als junger Mann war er ein Teenie-Schwarm und hatte in diesem Zuge auch mit eigenen Dämonen zu kämpfen. Inzwischen ist er allerdings eher im Indie-Bereich unterwegs, weswegen er wieder recht normal leben kann. Er weiß, dass dieser Film nun das Potential hat das zu ändern. Aber aufgrund seiner langjährigen Freundschaft zu seinem Co-Star und einem Kameramann fühlt er sich gewappnet. Bei ihm fand ich den Punkt mit der Geschichte der Familie in dem Dorf etwas sinnlos, da ist nie wirklich irgendwas draus geworden. Aber als Charakter war er in Ordnung.

Die Romanze zwischen den beiden war, wie erwähnt, sehr erwachsen. Als die beiden sich das erste Mal treffen, ist Lucy absolut starstruck und benimmt sich etwas daneben. Danach allerdings verstehen sich die beiden gut und Finn bittet Lucy um Dates. Alles baut sich damit langsam aber kontinuierlich auf, wie es bei erwachsenen Menschen meist ist. Die Dates selbst sind teilweise wirklich schön winterlich, das hat mir gut gefallen. Es kommt dann auch zu einer heißen Nacht, allerdings wurde es da für mich nicht zu explizit - ich bin also nicht rot angelaufen wie eine Tomate beim Hören. Es war für mich das richtige Level. Allerdings kommt es natürlich wie immer in einer Romanze zu einem großen Drama, das zwar nachvollziehbar aber auch absolut erwartbar war. Ich war überrascht, dass dann ein recht langer Zeitsprung folgt und sich alles erst nach einer langen Weile auflöst. Das Ende ist dann aber natürlich nicht überraschend.

Neben dieser Hauptromanze sehen wir allerdings auch bei zwei Nebencharakteren eine Romanze zwischen zwei Frauen. Hier fand ich es ein bisschen komisch, wie das an die Seite geschoben wird. Obwohl da wirklich wichtige Themen hätten aufgegriffen werden können, bekommt das Ganze kaum Raum und hat sich daher eher wie Diversity um sich selbst Willen aufgefühlt. Sie diente dann eher dazu, die Hauptromanze nochmal in Perspektive zu bringen, das fand ich nicht gut gelöst. 

Das Buch ist auch Teil einer Reihe. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, was jetzt nicht schlimm war. Allerdings sind so ein paar Szenen dabei, wo man merkt, das sind vermutlich die Charaktere aus dem ersten Buch und die bekommen jetzt hier Raum für alle, die sie kennen, damit man ein bisschen weiß, wie es ihnen geht. Hat mich aber nicht gestört.

Alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten. Ich mochte die spezifischen Dates, und ich mochte auch, wie erwachsen sich die Charaktere verhalten. Am Ende hat das Buch mich dann etwas verloren, weil es einerseits so vorhersehbar war, und andererseits eben diese lesbische Beziehung so komisch an den Rand gestellt wurde, ohne ihr auch etwas eigenen Raum zu geben. So richtig weihnachtlich hat es sich allerdings auch nicht angefühlt, es hätte allgemein irgendwann im Winter spielen können. Trotzdem kann ich das Buch empfehlen, wenn ihr erwachsene Romanzen mit einem Star interessant findet.

Ich hoffe, bei euch ist schon ein gutes Weihnachtsbuch eingezogen.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:



Sonntag, 3. Dezember 2023

Miracle on Christmas Street


Hallo meine Weihnachtsleser,

ein Jahr ist vergangen, seit ich dieses Buch gelesen habe, aber da letztes Jahr so stressig war, hatte ich euch meine Weihnachtsbücher gar nicht vorgestellt. Das holen wir heute nach, denn die Weihnachtszeit kommt nun wieder um die Ecke, und wie immer werden wir uns alle fragen, wo dieses Jahr eigentlich hin ist. Heute kommen wir erstmal zu einem Buch, das schon ein bisschen älter ist, aber ich fand die Idee so niedlich, dass ich es gehört habe.

Die Fakten:

  • Autor: Annie O'Neill
  • Sprecher: Sarah Kants
  • Titel: Miracle on Christmas Street (dts. Das Wunder in der Christmas Street)
  • Erschienen: 2020
  • Verlag: Orion
  • Dauer: 12 Std. 21min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro (im Abo)
  • Klappentext:

    "As soon as Jess Green arrives at her new home, 14 Christmas Street, she knows this will be no ordinary December. The residents of this little road have come together to create something extraordinary: a real-life advent calendar, where one house will open its door each day until Christmas for a festive celebration. Each day, that is, except Christmas Eve. It should be the loveliest moment of all, but no one can persuade the octogenarian Mr Winters at Number 24 to be involved. As gingerbread houses are iced, impromptu carol concerts are sung on doorsteps and mulled wine is passed from front windows, the community begins to come alive - and Jess begins a tentative friendship with the frosty Mr Winters. Can the Christmas magic thaw even the hardest of hearts? And when disaster strikes on Christmas Eve, the residents of Christmas Street are going to need a miracle of their own..."

Zur Handlung: Jess hat ein schlimmes Jahr hinter sich. Sie hat ihren Job als Lehrerin aufgeben müssen, weil ein Kind Lügen über sie verbreitet hat. Ihr Freund hat sie verlassen und sie musste zurück zu ihren Eltern ziehen. Doch ihre Eltern befinden sich nun auf einem einjährigen Auslandseinsatz als Zahnärzte, und Jess muss selber wieder auf die Beine kommen.

Dazu hat sie einen neuen Job in einer neuen Schule in einer Stadt. Und auch eine neue Wohnung gehört dazu, ein kleines Häuschen auf der Christmas Street. Doch als Jess am 1.12. einziehen will, wird sie überrumpelt von einer Nachbarschaftsschneeballschlacht. Sie erfährt, dass ihre charismatische neue Nachbarin aus Australien einen Adventskalender organisiert, bei dem jede Familie in Christmas Street einen Abend gestaltet. Das einzige Problem ist der alte Herr in Nr. 24, Mr Winters.

Als ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich zunächst gedacht, dass es zwischen Mr Winters und Jess eine Romanze geben wird. Das war allerdings arg daneben, denn Mr Winters ist schon ein alter Mann und Großvater. Das Buch ist auch keine große Romanze, sondern es geht eher um Jess' Leben, das sie nun wieder auf die Reihe kriegen muss. Die vielen, teilweise exzentrischen, Nachbarn helfen ihr auf diesem Weg. Es gibt zwar auch ein paar warme Gefühle, aber die sind nur ein kleiner Teil des Buches.

Jess als Hauptcharakter hat mich ein bisschen an den Hauptcharakter aus Cackle erinnert, das ich kurz zuvor gehört hatte. Allgemein weisen die beiden Bücher überraschend viel Ähnlichkeit auf: eine Lehrerin, die ihren Job verliert und ihren Freund verliert und in einer kleinen Stadt neu anfängt, wo sie eine charismatische ältere Freundin findet, die leicht toxische Züge hat... Jess ist ziemlich am Boden, aber nach einem Jahr Trauerarbeit will sie nun endlich neu anfangen. Etwa auf der Hälfte des Buches erfahren wir dann auch, was sie ihren Job gekostet hat. Es ist verständlich, dass sie auch etwas Angst hat, wenn sie ihren Job nun wieder aufnimmt. Ich fand sie für so ein Weihnachtsbuch voll in Ordnung, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie anderen mehr die Stirn bietet und sich nicht so viel entschuldigt.

Um Jess herum haben wir einige Charaktere. Vor allem ist da ihre neue Freundin aus Australien, die ihre eigene düstere Vergangenheit und ihre eigenen Dämonen hat. Während sie einerseits Jess voll in den Adventskalender der Straße involviert, ist sie andererseits in einigen Moment keine gute Freundin, und das wird nie thematisiert. Das hat mich einfach gestört. Außerdem haben wir Mr Winters, der Weihnachtsmuffel, aber auch er hat eine Geschichte, die wir erfahren, und Jess freundet sich mit ihm an. Dieser Teil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Dann haben wir noch Mr Winters Enkel, der eine Rolle in Jess' Leben spielt, allerdings vor allem per Email. Das ist ein bisschen unrealistisch, die Romanze war etwas an den Haaren herbeigezogen, aber trotzdem niedlich. Einige der anderen Nachbarn sind eher Karikaturen, was manchmal lustig und machmal ein bisschen problematisch wird.

Die Handlung ist sehr vorhersehbar. Das ist bei solchen Weihnachtsbüchern ja auch nicht unüblich. Jess bekommt Anrufe einer Freundin aus ihrem alten Leben, die sie nicht annimmt, aber man sieht meilenweit, was die Freundin ihr sagen will. Jess bekommt einen Brief ihrer alten Schule, den sie nicht öffnet, und man weiß genau, was drin stehen wird. Trotzdem ist das Buch nicht langweilig geworden, weil einfach die Beschreibungen des Adventskalenders und die Interaktionen mit den Nachbarn unterhaltsam waren. Aber großes Kino sollte man nicht erwarten.

Die Ideen, was die Nachbarn so zu ihren Tagen im Adventskalender machen, waren wirklich sehr niedlich. Ich muss aber gestehen, dass jetzt keine riesigen Weihnachtsgefühle beim Lesen bei mir aufgekommen sind. Dafür standen dann irgendwie die Probleme der Charaktere etwas zu sehr im Weg. Vor allem die australische Freundin ging mir gegen Ende sehr auf den Keks, und ich war dann auch zwischenzeitlich eher total wütend als in freudiger Weihnachtsstimmung.

Das Ende hat mir aber gut gefallen. Es ist natürlich auch vorhersehbar, aber es war stimmig und nicht zu übertrieben. Da ist dann für die Weihnachtsstimmung und gute Laune noch einiges dabei, wenn auch große Überraschungen ausbleiben. Dafür liest man einfach auch nicht so ein Buch.

Insgesamt hat das Buch mich gut unterhalten, aber es war nichts Herausragendes. Ein bisschen genervt war ich von der Freundin, die unsere Hauptfigur dauernd für ihre Probleme verantwortlich macht. Die romantische Hintergrundgeschichte fand ich gut gemacht, aber sie spielt nur eine kleine Rolle. Auch die ganze Geschichte mit Mr Winters hat mir gut gefallen. Weihnachtlicher hätte es aber irgendwie schon sein können...

Welches Weihnachtsbuch wandert denn zuerst auf eure Wunschliste?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:



 



Freitag, 1. Dezember 2023

Christmas in Magnolia Glen


Hallo meine Weihnachtshasen,

ich gebe selten ein Buch bei Audible zurück, aber dieses Buch wollte ich wirklich nicht in meiner Liste behalten. Es ist für mich eine große Anti-Empfehlung, wenn ihr auf der Suche nach einem gemütlichen Weihnachtsbuch seid. Es hatte so viele problematische Untertöne, und ich habe es nur beendet, weil ich es auf der Rückfahrt von meiner Familie letztes Jahr gehört habe und keine Alternative dabei hatte.

Die Fakten:

  • Autor: Catelyn Meadows
  • Titel: Christmas in Magnolia Glen
  • Sprecher: Teena Scott
  • Erschienen: 2022
  • Verlag: Independent
  • Dauer: 6 Std 31min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro im Abo
  • Klappentext:

    "Pepper Mullins refuses to go home to Magnolia Glen for Christmas. She’ll find her own kind of peace for the season—the peace that comes from ignoring everyone and everything until the holiday is over. Except, on Christmas Eve, the most unexpected of guests shows up. He’s devastatingly suave, all kinds of good-looking, and he claims to be Christmas Past, here to remind her of the real meaning of Christmas. Pepper is unprepared for the experience. The jingle down memory and present-day lane he shows her of her life isn't the only thing that throws her off. Before the night ends, with the way the two of them gravitate to one another, she wants more than for him to be her travel guide. Will Pepper be able to let go of the pain of her past and accept Christmas again? And will she find her angel once it's over, or is he a figment of her imagination?"

Zur Handlung: Pepper ist eine erfolgreiche junge Frau, die jedoch durch Umstände gezwungen wird an Weihnachten in ihre Heimatstadt Magnolia Glen zurückzukehren. In ihrem früheren Elternhaus lebt nun ihre Schwester mit ihrer Familie, denn die Eltern sind bei einem Unfall verstorben. Pepper kommt darüber nicht hinweg, und will auch den Ort, an dem sie aufgewachsen ist, nicht als Zuhause ihrer Schwester sehen.

Der Grund, warum sie sich all dem jedoch stellen muss, ist das Auftauchen eines vermeintlichen Engels, der als Christmas Past versucht, Pepper wieder zu ihrer Familie und zu Freude über die Feiertage zurückzubringen. Natürlich ist dieser unverschämt heiß und sexy, und so lässt Pepper natürlich ihr Leben von ihm umkrempeln.

Diese Geschichte ist sehr christlich geprägt, und ich muss direkt vorwegsagen, dass ich das bei der Auswahl des Buches nicht wusste (ausgewählt hatte ich es, weil ich dachte, es würde an A Christmas Carol anknüpfen), und ich auch absolut nichts damit anfangen kann. Für mich hat dieses Buch sehr fragwürdige Aussagen über Themen wie Vergebung, Schuld und Trauer getroffen, die ich auf keinen Fall stützen würde. Deswegen hier eine Anti-Empfehlung von mir.

Beginnen wir mit der Hauptfigur: Pepper ist eine eigenständige und erfolgreiche junge Frau, die allerdings wenig Freunde hat und in ihrem Büro auch einen gewissen Ruf als Weihnachtsmuffel weg hat. Und natürlich kann sie als selbständige, erfolgreiche Frau nicht glücklich sein, nein, sie braucht Mann und Kinder, das ist ja klar. Daher verwandelt sie sich dann auch mit Auftauchen des Engels in ein sabberndes Etwas, dass nur noch eins im Sinne hat.

An den Male Lead kann ich mich ehrlich gesagt inzwischen kaum mehr erinnern. Wir lernen, dass er von einer großen Schuld geplagt wird - und hier werde ich jetzt etwas spoilern: er ist der Verantwortliche für den Unfall, bei dem Peppers Eltern gestorben sind. Diese Schuld verwehrt es ihm, ein glückliches Leben zu führen. Aber wenn er nur Pepper glücklich macht, dann wird er davon erlöst....

Ich werde hier noch eine Sache spoilern: diejenigen, die den Male Lead als Engel zu Pepper gesendet haben, sind ihre Eltern. Sie sehen, dass Pepper ja nicht glücklich sein kann, weil sie alleinstehend ist und in einer Stadt lebt und keine Kinder hat. Also denken sie, es gibt doch keinen besseren als den Hottie, der sie tot gefahren hat, um Pepper wieder Freude und auch Vergeben zu leeren. Like what?

Nachdem Pepper also sieht, wie hot der Mann ist, der ihre Eltern auf dem Gewissen hat, wird ihr klar, dem muss sie vergeben. Schließlich sind alle ihre Hormone jetzt aktiviert, die Trauer mehr oder weniger vergessen, denn er ist ja wirklich so hot. Und schuldig fühlt er sich ja auch... und überhaupt fühlt er sich so toll an. Ich fand diese Aussage, dass sie ihm den Fehler vergibt, weil er so gut aussieht, absolut problematisch und eklig. Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen.

Am Ende kommt dann das große Happy End, natürlich. Vergebung wurde erreicht, Pepper muss endlich nicht mehr auf sich selbst gestellt ihr eigenes Leben leben, sondern kann nun mit dem Mann, der das Leben ihrer Eltern beendet hat, für immer glücklich werden. Schön...

Alles in allem fand ich dieses Buch problematisch und völlig unromantisch. Die Beziehung der beiden baut sich überhaupt nicht organisch auf, sondern besteht nur in seinem Aussehen. Es soll natürlich irgendwie eine große vorhergesehene Liebe sein, die immer schon passieren musste, aber an sowas glaube ich einfach nicht, und wenn ich bei einem Date herausfinden würde, dass er Menschen auf dem Gewissen hat, geschweigedenn meine geliebten Eltern, dann würde ich sicherlich zweimal überlegen, wie es mit uns weitergeht. Tut euch dieses Buch bitte nicht an. 

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:



Montag, 13. November 2023

Grave Secrets


Hallo meine Lieblingsleser,

ich habe gerade mein erstes Mal Corona hinter mir und bin noch arg am Rumhusten. Meinen Leseplänen hat es zum Glück nicht zu viel geschadet, auch wenn ich eine Woche lang alte Filme geschaut habe. Heute möchte ich euch jetzt frisch genesen von einem Buch berichten, dass ich schon vor einigen Wochen gelesen habe. Es gehört zu einer Reihe, die ich sehr liebgewonnen habe.

Die Fakten:

  • Autor: Kathy Reichs
  • Titel: Grave Secrets (dts. Knochenlese)
  • Reihe: Temperance Brennan 5
  • Erschienen: 2002
  • Verlag: Arrow Books
  • Seiten: 420
  • Preis:
  • Klappentext: "In the searing heat of Guatemala, Dr Temperance Brennan must harden herself against the horrors she excavates. And the four young girls go missing from Guatemala City. When a skeleton is found at the back of a rundown hotel, only someone with Tempe's expertise can deduce the identity and cause of death. But as she searches for answers, her path is blocked at every turn. It is clear that some people will stop at nothing to keep Guatemala's secrets burried."

Zur Handlung: Temperance Brennan ist diesmal an Ausgrabungen von Massengräbern in Guatemala beteiligt, als das Verbrechen sie wieder einmal einholt. Dabei stellen schon die vielen Morde, die in diesem Land vor nicht allzu langer Zeit vor allem an indigenen Menschen begangen wurden, eine emotionale Herausforderung für die Forscher dar. Doch nun soll Tempe auch in einem Vermisstenfall helfen.

Eine Leiche wurde in einer Jauchengrube hinter einem Hotel gefunden. Da Tempe vor Kurzem einen wissenschaftlichen Artikel dazu verfasst hat, wie solche Überreste geborgen werden können, ohne zu viele Spuren zu zerstören, wird sie von der lokalen Polizei - einem äußerst attraktiven Ermittler - hinzugezogen. Doch der zuständige Staatsanwalt scheint nicht begeistert über die ausländische Hilft zu sein, und versucht Tempe Zugriff auf den Fall zu verwehren.

Dieses Buch stellt nun schon den 5. Band der Reihe dar, die die Serie Bones inspiriert haben. Dabei verweise ich immer darauf, dass sowohl Charaktere als auch Handlung komplett anders sind als in der Serie. Dennoch habe ich die Buchreihe sehr lieb gewonnen, sie sind schöne Kriminalgeschichten, bei denen die wissenschaftliche Seite der Ermittlungen nicht zu kurz kommt, was mir sehr gut gefällt.

Tempe als Hauptfigur gefällt mir immer richtig gut. Sie ist schon im fortgeschrittenen Alter und auch in einer fortgeschrittenen Phase ihrer Karriere, weswegen sie hier eben auch für den Fall herangezogen wird. Ich mag ihre Bindung zu ihrer Katze Birdie, und natürlich mag ich, dass sie Wissenschaftlerin ist, denn das bin ich auch, und gerade das akademische an den Büchern mag ich so gern. Irgendwie motivieren mich diese Bücher immer, auch wenn ich keine Mordfälle aufklären möchte.

Schon seit einigen Bänden erhalten wir ja auch Einblick in das Liebesleben von Tempe, und neben Detective Ryan habe ich ja auch ein bisschen einen ungesunden Ship mit dem Herrn Claudel. Hier bekommen wir jetzt eine neue Möglichkeit geliefert mit einem guatemalischen Detective, der allerdings Ryan noch aus einer Zeit in Kanada kennt. Es wird also nicht langweilig in Tempe's Privatleben.

Neben den Teilen der Geschichte, die hier aus den Vorgängern also fortgesetzt werden, haben wir natürlich den Fall, wobei hier wieder zwei verschiedene Jobs ineinander greifen. Wir lernen einerseits von den Genoziden in Guatemala, aufgrund derer in verschiedenen ländlichen Gegenden viele Menschen in Massengräbern liegen. Diese gilt es zu finden und zu identifizieren, damit sie den Familien übergeben und ordenlich bestattet werden können. Dabei wurden vor allem indigene Menschen getötet. Von der guatemalischen Geschichte habe ich absolut keine Ahnung und fand daher diesen Einflick sehr interessant. Dennoch möchte ich hier auch erwähnen, dass das Buch inzwischen 20 Jahre alt ist, und manche Formulierungen und Beschreibungen in dem Zusammenhang vermutlich anders gemacht würden. Ich will der Autorin hier keinen bösen Willen unterstellen, sondern eher, dass sich unsere Wahrnehmung von rassistischen Grundtönen sensibilisiert hat.

Der andere Fall betrifft die vermissten Mädchen und erscheint damit auf den ersten Blick etwas klassischer für das Genre. Doch die Auflösung hier wird dann auch mit einer politischen Ebene verstrickt und geht nicht in eine Richtung, wie man es zunächst vielleicht annimmt. Dafür muss Tempe dann auch mal ganz schön durch die Welt reisen und einigen Gefahren entgehen, allerdings ohne dass es zu unglaubwürdig zugeht. Ich fand auch diesen Fall interessant.

Am Ende wird es dann natürlich wieder gefährlich für unsere Heldin und es gibt ordentlich mitzufiebern, aber der Täter kann gefasst werden und wir gönnen Tempe eine Pause, bevor wir sie ins nächste Ermittlungsverfahren stürzen. Ich bin nie so ein riesiger Fan vom Showdown dieser Bücher, ich mag lieber die Beschreibung von Tempes alltäglicher Arbeit und ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit. Trotzdem fand ich das Ende befriedigend.

Alles in allem hat mir auch dieser Band wieder gut gefallen und ich werde die Reihe weiterlesen. Ich glaube nicht, dass es mein neuer Lieblingsband ist, aber ich mochte, dass hier romantisch mal wieder einiges vorangeht, und den Blick auf die Geschichte Guatemalas, die mir absolut unbekannt war. Wenn ihr also schon so weit in der Reihe gekommen seid, dann kann ich das weiterlesen hier empfehlen.

Habt ihr Tempe schon mal eine Chance gegeben?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:



Donnerstag, 26. Oktober 2023

Turn of the Screw and Other Ghost Stories


Hallo meine Gruselleser,

wie lange ist es inzwischen her, dass ich Haunting of Bly Manor geschaut habe und dachte, ich muss unbedingt Turn of the Screw lesen? Einige Jahre. Aber nun ist es endlich soweit. Dieses Jahr wird dieses Buch gelesen! (Wenn ihr diesen Post seht, ist es dann tatsächlich auch passiert - ich manifestiere es hier.)

Die Fakten:

  • Autor: Henry James
  • Titel: Turn of the Screw and Other Ghost Stories
  • Erschienen: 2017 (die Geschichten sind aus dem späten 19. Jahrhundert)
  • Verlag: Penguin Classics
  • Seiten: 326 + Notes und Introduction
  • Preis:
  • Klappentext: "'I see ghosts everywhere', wrote Henry James, who retained a fascination with the supernatural and sensational throughout his writing career. This new collection brings together eight of James's tales exploring the uncanny, including his infamous ghost story, 'Turn of the Screw', a work saturated with evil, in which a fraught governess becomes convinced that malicious spirits are menacing the children in her care. The other masterly works here include 'The Jolly Corner', 'Owen Wingrave' and further tales of visitations, premonitions, madness, grief and family secrets, where the living are just as mysterious and unknowable as the dead."

Ich werde wie immer kurz auf jeden Geschichte eingehen und am Ende mein Gesamtfeedback geben:

  • The Romance of Certain Old Clothes (1868)

Die erste Geschichte ist 20 Seiten lang und ist in dieser Form auch Teil der TV-Serie Haunting of Bly Manor. Das hat dazu geführt, dass ich von der Geschichte beim Lesen nicht sehr überrascht war, denn die Adaption war sehr genau. Diese Geschichte folgt zwei Schwestern, die den gleichen Mann ins Auge fassen. Eine Schwester gewinnt seine Liebe, doch als sie plötzlich stirbt, kommt die andere Schwester zum Zuge. Allerdings wird die Eifersucht auch nach dem Tode noch zwischen ihnen stehen. Ich mochte die Geschichte schon in der Serie, daher gebe ich ihr 4 Sterne.

  • The Last of the Valerii (1874)

Die zweite Geschichte füllt etwa 30 Seiten. Wir befinden uns in Italien, wo eine junge Amerikanerin einen Italiener in Rom heiratet. In ihrer Villa beginnen sie mit Ausgrabungen, und treffen dabei tatsächlich auf alte Schätze. Doch diese Schätze scheinen den italienischen Ehemann auf seltsame Weise in Beschlag zu nehmen, und es fraglich, ob man ihn noch retten kann. Ich mochte den Flair der Geschichte, aber es war etwas langgezogen, und hat auch einen fremdenfeindlichen Unterton. Daher gebe ich 3 Sterne.

  • Sir Edmunde Orme (1891)

In dieser Geschichte von etwa 30 Seiten begleiten wir einen jungen Mann, der ein schönes Mädchen und ihre Mutter kennen lernt und deren Leben sich dann miteinander verbandeln. Während er sich in das Mädchen verliebt, muss er allerdings feststellen, dass sie von etwas heimgesucht wird, und dass dies mit der Familiengeschichte zusammenhängt. Die Frage ist, ob er sich nun wirklich in dieses Feld begeben will. Irgendwie habe ich einfach ein bisschen Probleme mit der Sprache in diesen Geschichten - definitiv ein Me-Problem. Dadurch wirkt es dann auf mich etwas zäh, und auch am Ende hätte ich mir noch etwas mehr Closure gewünscht. Ich gebe 3 Sterne.

  • Owen Wingrave (1892)

In dieser ebenfalls etwa 30 Seiten langen Geschichte folgen wir einem angehenden Soldaten und dessen Ausbilder. Als der junge Owen Wingrave beschließt, dass er nicht ins Militär möchte, beginnt eine seltsame Abfolge von Dingen, die schließlich tödlich enden wird. Allerdings fand ich den Verlauf der Handlung sehr klassisch für Geistergeschichten. Ich habe mich dann eher gefragt, welche Aussagen über das Militär Henry James hier treffen wollte. Ich gebe auch hier 3 Sterne.

  • The Friends of the Friends (1896 as The Way It Came)

Diese Geschichte ist ebenfalls knapp 30 Seiten lang. Die Erzählerin ist hier tatsächlich mal eine Frau, die uns von einem Mann erzählt, den sie getroffen hat, und der ihr erzählt, dass er den Geist seiner Mutter gesehen hat, als diese gestorben ist. Die Frau ist daraufhin überzeugt davon, dass es Schicksal ist, dass der Mann eine sehr gute Freundin von ihr trifft, die ebenfalls den Geist ihres Vaters gesehen hat, und sie versucht die beiden zu einem gemeinsamen Treffen zu bringen. Diese Geschichte hat mich leider völlig kalt gelassen, vermutlich auch aufgrund des sehr eingeschränkten Frauenbilds, was hier portraitiert wird. Am Ende geht es um Eifersucht, die so (unbegründet und) langlebig ist, dass sie selbst über den Tod der vermeintlichen Rivalin hinausgeht. Dabei mag ich vor allem Geistergeschichten, die im Kern mit Trauer zu tun haben - aber um die tote Freundin wird hier überhaupt nicht getrauert. 2 Sterne von mir.

  • The Turn of the Screw (1898)

Im Gegensatz zu den Kurzgeschichten handelt es sich hier um eine Novelle mit etwa 110 Seiten. Wir folgen einer jungen Frau, die behütet aufgewachsen ist und nun ihre erste Stelle als Gouvernante für zwei Kinder antritt. Dazu reist sie zu einem abgelegenen Landhaus namens Bly, wo sie vor allem die kleine Flora, später auch ihren größeren Bruder Miles beaufsichtigt. Obwohl sie zunächst Schlimmes befürchtet, lebt sie sich jedoch gut ein und ist verzaubert von der Schönheit der beiden Kinder. Mehr und mehr wird ihr dann aber klar, dass etwas Unsägliches in Bly umgeht. Vor allem diese Geschichte hatte mich sehr interessiert, da sie die größte Inspiration für die Serie Spuk in Bly Manor bietet. Dabei sieht man schon, wie einige Ideen für die Serie übernommen oder ausgebaut wurden. Für mich ist die Geschichte einerseits schon gruslig, weil es um Kinder geht, die sich nicht so verhalten, wie man es von Kindern erwarten würde, gleichzeitig sehe ich aber die beiden Kinder aus der Serie vor mir, und überhaupt die Darsteller, die das so einzigartig zu Leben erweckt haben. Alles in allem hat die Geschichte mir dann gut gefallen und ich würde ihr 4 Sterne geben.

  • The Third Person (1900)

Diese wieder etwa 30 Seiten lange Geschichte erzählt von zwei Frauen, die zwar Verwandte sind, sich aber nie getroffen haben, bis sie gemeinsam ein Haus erben. Sie beschließen dort gemeinsam zu wohnen, beide sind unverheiratet und damit zufrieden. Doch bald stellt sich heraus, dass eine dritte Person in diesem Haus lebt - und doch nicht mehr lebt. Die beiden überlegen nun, wie sie diesen Dritten loswerden. Für mich hat sich die Geschichte etwas gezogen, aber das Ende fand ich gut. Ich mochte auch, dass hier die beiden Damen komplexer dargestellt werden als in den frühen Geschichten - da hat jemand dazugelernt. 4 Sterne von mir.

  • The Jolly Corner (1908)

Diese letzte Geschichte des Buches ist etwa 35 Seiten lang und berichtet von einem Mann, der viele viele Jahre nicht in seiner Heimatstadt New York City gelebt hat, nun aber zurückkommt und in seinem Kindheitszuhause nach einem Geist sucht. Dabei wird er getrieben von der Frage, was aus ihm geworden wäre, wenn er nicht den Großteil seines Lebens in Europa verbracht hätte. Auch der enorme Wandel von New York wird angesprochen. Alles in allem habe ich diese Geschichte nur schlecht verstanden. Es kommt darin auch noch eine Frau vor, und die Beziehung der beiden war mir völlig unklar. Ich würde ihr vermutlich 2 Sterne geben.

Und damit habe ich es endlich geschafft, alle Geschichten des Buches sind gelesen. Ich habe festgestellt, dass Henry James einfach nicht für mich ist. Ich fand es interessant zu sehen, wo einige Ideen für die Serie Spuk in Bly Manor herkamen, aber so richtig gelohnt hat sich das Leseerlebnis dafür nicht. Vielleicht hätte ich hier etwas von einer Übersetzung profitiert, weil das Buch auch sprachlich eine Herausforderung war. Aber ich fand viele Geschichten leider eher langweilig. Eine Leseempfehlung kann ich nicht geben.

Habt ihr Henry James schon gelesen? Und hat euch die Serie zu Bly gefallen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:



Montag, 23. Oktober 2023

Our Last Echoes


Hallo meine Horrorfreunde,

heute möchte ich euch von einem Buch berichten, dass mir zumindest ein bisschen Gruselstimmung im Oktober beschert hat. Irgendwie bin ich dieses Jahr nicht in Halloween-Stimmung, es ist wirklich traurig. Aber Kate Alice Marshall schreibt meine Art von Horror, und ich bin sehr froh, dass ich noch einige ihrer Bücher vor mir habe. Von diesem hier hatte ich vorher gar nichts gehört, aber es war in Publication Order das nächste nach Rules for Vanishing, und ich würde empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten.

Die Fakten:

  • Autor: Kate Alice Marshall
  • Sprecher: Kathleen McInerney, Robbie Daymond, Rob Shapiro
  • Titel: Our Last Echoes
  • Erschienen: 2021
  • Verlag: Listening Library
  • Dauer: 10 Std 38min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro (im Abo)
  • Klappentext: "Sophia's earliest memory is of drowning. She remembers the darkness of the water and the briny taste as it filled her throat, the sensation of going under. She remembers hands pulling her back to safety, but that memory is impossible - she's never been to the ocean. But then Sophia gets a mysterious call about an island named Bitter Rock, and learns that she and her mother were there 15 years ago - and her mother never returned. The hunt for answers lures her to Bitter Rock, but the more she uncovers, the clearer it is that her mother is just one in a chain of disappearances. People have been vanishing from Bitter Rock for decades, leaving only their ghostly echoes behind. Sophia is the only one who can break the cycle - or risk becoming nothing more than another echo haunting the island."

Zur Handlung: Sophia ist als Pflegekind aufgewachsen, nachdem sie sehr früh ihre Mutter verloren hat. Als sie 18 Jahre alt wird und das erste Mal ganz auf sich allein gestellt ist, bekommt sie jedoch einen Anruf, der sie schließen lässt, dass ihre Mutter nicht bei einem Unfall gestorben ist - vielleicht gar nicht gestorben ist - sondern auf einer Insel in Alaska verschwunden ist. Sophia beschließt nun, ihre Mutter zu suchen.

Als sie auf Bitter Rock ankommt, gibt sie sich als Praktikantin für die Ornithologen aus, die auf dieser Insel eine seltene Vogelart beobachten. Sie hofft, dass sie so unerkannt und ohne Probleme die verschiedenen Ecken der Insel erkunden kann. Doch die Menschen auf der Insel wissen vielleicht mehr, als sie zugeben. Und Sophia ist vielleicht genau die Person, auf die das Böse auf der Insel gewartet hat...

Diese Geschichte wird in Form von Mixed Media erzählt. Wir folgen Sophia's Geschichte vor allem in Form eines Protokolls, dass sie über ihre Zeit auf Bitter Rock geschrieben hat. Gleichzeitig bekommen wir allerdings auch Transkripte von Videoaufnahmen von verschiedenen Personen, die Zeit auf der Insel verbracht haben, und kurze Interviewausschnitte, die ein aus Rules for Vanishing bekannter Charakter mit Sophia und anderen Personen führt. Das Setup ist also genau wie in Rules for Vanishing, was ich direkt toll fand.

Kate Alice Marshall schreibt genau die Art von Horror, die ich liebe: absurd, aber angsteinflößend. Die Art von Horror, bei der unsere Vorstellungen von Realität ins Wanken geraten. Dabei gibt es auch inhaltlich eine Verbindung zwischen den Geschehnissen auf Bitter Rock und den Geschehnissen auf der Straße in Rules for Vanishing. Wenn ihr ersteres also mochtet, auch die Auflösung am Ende, dann lest hier auf jeden Fall weiter!

Mit Sophia haben wir aber eine ganz neue Hauptfigur. Sie hatte bisher ein schwieriges Leben, vor allem weil sie häufig von Gefühlen überwältigt wird, die sie nicht zuordnen kann. Das führt teilweise zu einer Art Anfall, sodass sie schon als Kind nur sehr schwer Freunde gefunden hat. Inzwischen ist sie dadurch eine sehr selbständige Person, der es jedoch auch schwer fällt Menschen an sich heranzulassen. Ich mochte sie als Hauptfigur, sie hat auf jeden Fall ihre Geheimnisse - und einige kennt sie selbst noch nicht. 

An Sophias Seite haben wir dann vor allem Liam und Abby. Liam ist der Sohn der Wissenschaftlerin, bei der Sophia ihr Praktikum machen will. Er ist auf die Insel verbannt, aber hat eigentlich kein gutes Verhältnis mit seiner Mutter. (Tatsächlich hat Liam zwei Mütter und er lebt eigentlich bei seiner anderen Mutter.) Abby kennen wir bereits aus Rules for Vanishing, und ich möchte hier nicht zu viel sagen. Sie ist auf ihrer eigenen Suche. Ich mochte die Kombination der drei, die eine unterhaltsame Chemie haben. 

Darüber hinaus haben wir auch ein bisschen Einblick in die wissenschaftliche Arbeit, die bleibt allerdings sehr am Rande. Denn wir werden immer wieder von einem seltsamen Nebel erwischt, in dem sich Dinge zu bewegen scheinen. Der Horror in diesem Buch ist sehr verknüpft mit Natur, mit dem Nebel, mit Vögeln und mit Echos. Ihr solltet euch auch darauf einstellen, dass einige Vögel zu Schaden kommen in der Geschichte. Ich fand das Setting und die Dinge im Nebel wirklich gruslig und gut gemacht.

Wenn ich es jetzt mit Rules for Vanishing vergleiche, dann fand ich es schon etwas grusliger und kreativer. Hier gibt es zwar auch wieder unterschiedliche Elemente mit dem Bunker und der Kirche, aber es ist nicht ganz so kreativ. Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen, wir haben auch ein bisschen romantische Untertöne, und ich hatte einfach so viel Spaß beim Hören und wollte unbedingt wissen, wie alles endet.

Das Ende fand ich dann auch gut gelungen. Die Charaktere müssen definitiv Opfer bringen und es wird auch wieder ziemlich abgespacet, was mich aber gar nicht stört bei Horrorgeschichten. Es gibt dann aber auch Lichtblicke und schöne Momente. Und es wird angedeutet, dass die Rahmengeschichte noch nicht zu Ende ist, also auch weitere Companion-Bücher folgen können. Ob das bei These Fleeting Shadows, dem nächsten Buch der Autorin, schon der Fall ist, konnte ich bisher nicht herausfinden. 

Habt ihr denn ein besonders gutes Horrorbuch gelesen in letzter Zeit?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:



Freitag, 13. Oktober 2023

How to Sell a Haunted House


Hallo meine Horrorfreunde,

wir kommen am Freitag dem 13. zu einem weiteren neuen Horrorbuch, auf das ich mich sehr gefreut hatte. Dann habe ich aber viele enttäuschte Stimmen gehört und das Buch erstmal eher hintenan gestellt. Jetzt hatte ich aber die Chance es über die Bibliothek zu lesen, und das auch noch im Oktober. Da konnte ich nicht widerstehen.

Die Fakten:

  • Autor: Grady Hendrix
  • Titel: How to Sell a Haunted House
  • Erschienen: 2023
  • Verlag: Berkley
  • Seiten: 419
  • Preis: 8,37 Euro
  • Klappentext: "When Louise finds out her parents have died, she dreads going home. She doesn’t want to leave her daughter with her ex and fly to Charleston. She doesn’t want to deal with her family home, stuffed to the rafters with the remnants of her father’s academic career and her mother’s lifelong obsession with puppets and dolls. She doesn’t want to learn how to live without the two people who knew and loved her best in the world. Most of all, she doesn’t want to deal with her brother, Mark, who never left their hometown, gets fired from one job after another, and resents her success. Unfortunately, she’ll need his help to get the house ready for sale because it’ll take more than some new paint on the walls and clearing out a lifetime of memories to get this place on the market. But some houses don’t want to be sold, and their home has other plans for both of them…"

Zur Handlung: Louise hatte keine einfache Beziehung zu ihren Eltern, doch als sie selbst Mutter wird, verläuft alles viel besser, als sie geahnt hat. Doch dann kommt der Anruf ihres Bruders, bei dem er ihr mitteilt, dass ihre Eltern bei einem Autounfall verstorben sind. Schweren Herzens lässt Louise ihre Tochter bei ihrem Ex zurück und kehrt heim um an der Beerdigung teilzunehmen und das Elternhaus zu verkaufen.

Doch kaum angekommen, fällt sie schon in die alten Muster mit ihrem Bruder zurück. Die beiden können nicht aufhören zu streiten. Die Verlesung des Willens der Eltern verläuft absolut nicht so, wie Louise sich das vorgestellt hat. Die Cousine, die eine Maklerin ist, sagt den beiden, dass sie dieses Haus nicht verkauft bekommen, weil es heimgesucht wird. Zunächst wollen Louise und ihr Bruder das nicht glauben, aber schnell müssen sie um ihr Leben kämpfen.

Dies war mein drittes Grady Hendrix-Buch, und bisher haben sie mir alle gefallen. Seine Art von Horror hat eher so ein Lagerfeuer-Gefühl, es ist manchmal ein bisschen cheesy, teilweise sehr eklig, aber irgendwie ist in den Themen trotzdem auch etwas Tiefe, die mir dann gut gefällt. Ich denke aber, es ist sehr Geschmackssache, und so sagen euch diese Bücher vielleicht nicht zu. Ich finde auf jeden Fall, dass er in einer sehr konsistenten Qualität schreibt.

In diesem Buch sind wir vorrangig im Kopf von Louise, nur in einigen Rückblickskapiteln ändert sich das kurz (allerdings mochte ich die auch nicht so gern). Louise erscheint mir als eine recht durchschnittliche junge Frau: sie ist single, eine junge Mutter, im Beruf auch ganz erfolgreich. Doch mit ihrer Familiengeschichte gibt es da ein dunkles Loch in ihr, was durch den Tod der Eltern aufgerissen wird. Wir folgen ihr dann hinein in diese Tiefen, wo wir mit ihr gemeinsam lange Kämpfen, ob hier Dinge nur in ihrem Kopf sind oder tatsächlich wahr. Dabei fand ich vor allem ihre Angst und Panik, die im Laufe der Handlung heranwachsen, so nachvollziehbar. Und das macht für mich ein wirklich angsteinflößendes Buch aus, wenn ich mit der Hauptfigur fürchte. Ist hier völlig gelungen.

In ihrer Familie haben wir dann vor allem ihren Bruder Mark. Am Anfang ist er so eine Kackbratze, aber im Verlauf des Buches lernen wir mehr und mehr, und hier gelingt Grady Hendrix der Redemption Arc wirklich perfekt. Es ist total spannend die Beziehung der beiden Geschwister wachsen zu sehen, wenn natürlich auch unter widrigen Umständen. Dann ist auch ihre Tochter Poppy wichtig, von der war zwar nicht super viel sehen, aber man - diese ganze Frage, was machst du mit deinem Kind, wenn es plötzlich einfach ausrastet. Puh, das gruselt mich schon sehr. Und wir betrachten die Familie der Großtante, die letzten lebenden Verwandten von Louise und Mark - hier mochte ich, dass auch diese Familie verschroben ist, und trotzdem irgendwie zusammenhält.

Kommen wir zum Horrorfaktor - vermutlich habt ihr es schon mal gehört: Puppen, vor allem Handpuppen. Louises Mutter hat professionell Puppen hergestellt und mit ihnen auch eine Art christliches Kasperle-Theater aufgeführt. Daher ist das Haus voll von ihnen - und nicht alle sind Louise und Mark wohlgestimmt. Es wird viele Menschen geben, die das nicht gruselt. Bei mir war es aber schon sehr effektiv, ich fand es schon teilweise sehr schauerhaft.

Das Buch selbst ist untergliedert in die fünf sogenannten Phasen der Trauer. Am Anfang war ich ein bisschen unsicher, wie das genau eingegliedert ist, aber am Ende hat das für mich schon auch Sinn gemacht. Ist das ein absoluter Meisterhandgriff? Nein, es bleibt ein bisschen plump. Aber ich mochte, dass es am Ende eben auch zur Handlung passt.

Kurz nach der Hälfte des Buches kommt der erste große Showdown. Das hat mich sehr überrascht, denn als er vorbei war, war da noch so viel Buch übrig. Danach nimmt die Geschichte nochmal eine ziemliche Wendung und wird dann nochmal auf ganz andere Weise beklemmend. Es gibt dann auch noch einen Showdown vor dem Ende. Also hier habe ich wirklich recht gefesselt gelesen, weil ich mit und um die Charaktere Angst hatte. Das Ende bekommt dann aber auch noch eine traurige Note, und ich werde nachher erstmal ein paar meiner Kuscheltiere umarmen gehen.

Alles in allem hatte ich Spaß mit diesem Buch. Ist es das grusligste, was ich je gelesen habe? Nein. Aber ich denke, wenn man als Kind Gänsehautbücher mochte, dann kann man vielleicht auch etwas mit dieser Art Horror für Erwachsene anfangen. Ich finde, dass Grady Hendrix Angst, Panik und Hilflosigkeit vor allem bei seinen weiblichen Charakteren sehr überzeugend schreibt, sodass sie Gefühle auch auf mich überschwappen. Und das Ende hat mir wirklich gut gefallen. Man muss sich aber auf die Geschichte - vor allem die Puppen - einlassen. Ich habe auch gehört, dass das Hörbuch nicht so toll ist, und habe es deswegen aktiv vermieden. 

Können Puppentheater euch zum Gruseln bewegen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung:




Montag, 9. Oktober 2023

A House with Good Bones


Hallo meine Horrorhasen,

da ist er wieder, der Oktober. Lang herbeigesehnt, auch wenn ich nun wieder am Frieren bin. Trotzdem gibt es einfach keine bessere Zeit, um Horrorbücher zu lesen, und damit gehen wir heute direkt in mein Lieblings-Subgenre: Haunted House-Bücher. Und dann auch noch von einer meiner Lieblingsautorinnen.

Die Fakten:

  • Autor: T Kingfisher
  • Sprecher: Mary Robinette Kowal
  • Titel: A House with Good Bones
  • Erschienen: 2023
  • Verlag: Macmillan Audio
  • Dauer: 6 Std 53min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro (im Abo)
  • Klappentext: ""Mom seems off." Her brother's words echo in Sam Montgomery's ear as she turns onto the quiet North Carolina street where their mother lives alone. She brushes the thought away as she climbs the front steps. Sam's excited for this rare extended visit, and looking forward to nights with just the two of them, drinking boxed wine, watching murder mystery shows, and guessing who the killer is long before the characters figure it out. But stepping inside, she quickly realizes home isn’t what it used to be. Gone is the warm, cluttered charm her mom is known for; now the walls are painted a sterile white. Her mom jumps at the smallest noises and looks over her shoulder even when she’s the only person in the room. And when Sam steps out back to clear her head, she finds a jar of teeth hidden beneath the magazine-worthy rose bushes, and vultures are circling the garden from above. To find out what’s got her mom so frightened in her own home, Sam will go digging for the truth. But some secrets are better left buried."

Zur Handlung: Sam ist eine Entomologin, und während eines Arbeitseinsatzes, der aufgrund von Funden von menschlichen Überresten pausiert werden muss, kehrt sie zurück ins Haus ihrer Kindheit, ins Haus ihrer strengen Südstaaten-Großmutter, in dem nun ihre Mutter seit einigen Jahren allein lebt. Doch als Sam in diesem Haus ankommt, erlebt sie ein schreckliches Deja-vu, denn alles sieht wieder so aus wie vor vielen Jahren, als ihre Großmutter noch lebte.

Sam sucht vergeblich nach den bunten Wänden und der schrägen Kunst, die ihre Mutter so liebt. Stattdessen ist alles in vernünftigen Tönen gestrichen und im Wohnzimmer hängt wieder das verhasste Gemälde einer Südstaaten-Hochzeit, komplett mit einem Bräutigam in der Uniform der Konföderierten. Außerdem sitzt auf dem Briefkasten des Hauses ein Geier und lässt das Haus nicht aus den Augen. Irgendetwas ist nicht so, wie es sein sollte, und Sam wird herausfinden, was - ob sie will oder nicht.

Für eine Haunted House-Geschichte ist dieses Buch ziemlich zahm. Relativ schnell wird ersichtlich, was hier vorgehen muss. Die Zeichen sind absolut eindeutig, sodass für mein eigentlich kein Gruseln aufkam. Wir dringen dabei tiefer in die Familiengeschichte von Sam ein und lernen, welche dunkle Seite sich hinter ihrer Großmutter und ihrem Urgroßvater verbigt. 

Sam als Hauptfigur hat mir wie immer mit Kingfisher sehr gut gefallen. Sie ist eine Forscherin, womit ich mich gut identifizieren kann, sie ist in ihren 30ern (same), und sie ist dick. (Hier muss ich direkt einfügen, dass im Laufe des Buches eine Figur versucht sie zu beleidigen, indem sie sie dick nett. Allerdings denkt die Hauptfigur direkt, dass ihr wunder Punkt damit völligverfehlt wurde, nämlich ihre Dissertation - da konnt ich sehr mitfühlen.) Sie ist als single glücklich und liebt ihre Mutter sehr. Ich konnte mich mit ihr einfach super identifizieren.

Daneben haben wir als Figuren vor allem Sams Mutter, die hauptsächlich schreckhaft und nervös wirkt. Man merkt deutlich, dass irgendetwas nicht richtig ist. Ich mochte sie in den Moment, wo sie dann sie selbst sein darf. Außerdem ist da Phil, der Enkel des Nachbars, der sich um Garten und Handwerkliches im Haus von Sams Mutter kümmert. Er ist niedlich und verdient definitiv etwas Besseres als in diese Geschichte verstrickt zu werden. Dann haben wir noch eine geheimnisvolle Nachbarin, die die Großmutter immer gehasst hat, und die Großmutter selbst in Rückblicken und Erinnerungen. Da dürft ihr euch dann selbst ein Bild machen.

Wie immer schafft es T Kingfisher gut, eine dichte Atmosphäre zu erzeugen, auch wenn für mich die wirklich angsteinflößenden Momente ausgeblieben sind. Ihre quirkige Hauptfigur macht da viel wett, da sie oft direkt vernünftige Erklärungen für Dinge parat hat, die man vielleicht nicht einfach wegerklären kann. Aber da sie eigentlich selten Angst bekommt, ist es bei mir auch nicht passiert. Trotzdem ist die Beschreibung des Hauses, des Gartens und auch die Rückblicke in die Kindheit schon düster und schwer. Außerdem spürt man die enge Bindung von Sam und ihrer Mutter, was mir auch sehr gut gefallen hat.

Das Ende wurde dann überraschend actionreich. Ich dachte, ich wäre schon im Showdown, als sich dann tatsächlich nochmal ein Twist ergibt und es erst richtig losgeht. Hier kommt dann auch noch etwas sehr Gruseliges in Spiel, aber weil dann alles schon am Vorbeirasen ist, bleibt eigentlich keine Zeit mehr sich richtig zu gruseln. Aber es ist dann auf jeden Fall nochmal sehr spannend, und man fürchtet um die Charaktere. 

Alles in allem empfehle ich dieses Buch, wenn ihr eure Oktoberbücher nicht zu gruslig mögt. Ein richtig schauderhaftes Haunted House-Buch dürft ihr hier aber nicht erwarten. Es baut eine gute Atmosphäre auf, hat eine Heldin, der ich sehr gern gefolgt bin und mit der ich sehr mitfühlen konnte, es gibt auch eine spannende Hintergrundgeschichte für die Familie, und ich liebe einfach den Schreibstil von T Kingfisher. Wer es aber grusliger will, dem empfehle ich the Hollow Places von der Autorin.

Habt ihr schon was Gruseliges gelesen diesen Monat?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:



Samstag, 30. September 2023

Die Nacht der Könige


Hallo meine Lieblingsleser,

heute kommen wir zu einem etwas mysteriösen Buch, und deswegen müsst ihr meine Meinung auch mit etwas Augezudrücken lesen. Ich habe dieses Buch ohne Schutzumschlag in einem Bücherschrank gefunden, vor vielen Jahren. Jetzt habe ich es gelesen, und wie ich auf der letzten Seite bin, sehe ich, dass das Buch beschädigt ist und potentiell auch Seiten fehlen. Es kann also sein, dass ich nicht das richtige Ende gelesen habe, aber wenn, dann fehlen höchstens 1-2 Seiten. Ich denke, ich kann daher trotzdem meinen Eindruck berichten.

Die Fakten:

  • Autor: Stefan Beuse
  • Titel: Die Nacht der Könige
  • Erschienen: 2002
  • Verlag: Piper
  • Seiten: 212
  • Preis: 18,oo Euro
  • Klappentext: "Eine, höchstens zwei Wochen hofft Jakob Winter für diesen Auftrag zu brauchen. Dann will er seiner Familie in den Sommerurlaub folgen. Doch die Begegnung mit der rätselhaften Lilly führt ihn an die Abgründe seiner Existenz. Wer ist sie? Und warum versucht Jakob Winter verzweifelt, ihr näherzukommen?"

Zur Handlung: Unser Protagonist ist Werbetexter und während seine Familie in den Ferien ist, muss er noch einen wichtigen Auftrag für seine Firma an Land ziehen. Doch als er mit seiner attraktiven Kollegin bei dem Auftraggeber ankommt, ist er verwundert über die Assistentin des Mannes. Sie scheint völlig fehl am Platz, starrt aus dem Fenster und trotzdem zieht sie ihn wie magisch an.

Am Abend beim Essen in einem Restaurant sieht unser Protagonist sie wieder, und sie gibt ihm ein geheimes Zeichen. Daraufhin findet es eine Videokassette versteckt im Herrenklo, und damit beginnt für ihn eine Reise in die Vergangenheit zu einem Seminar für Führungspersonen, an das er sich nicht mehr erinnern kann. Was kann die Assistentin damit zu tun haben?

Dieses Buch beginnt erstmal sehr seltsam, irgendwie mit diesem komischen Mann und komischen Szenen mit toten Tauben, die vermutlich Stimmung erzeugen sollen. Aber alles braucht echt eine Weile, bis Spannung aufkommt. Die besteht dann mit der Videokassette auch kurz, bis dann plötzlich sehr viel semi-konsentioneller Sex dazukommt und irgendwie alles.... einfach endet? Es wirkte alles sehr zusammengestückelt, und unser Protagonist als Erzähler, dem wir offensichtlich nicht vertrauen können, weil sein Gedächtnis große Lücken hat, das hat auch nicht richtig funktioniert oder für Spannung gesorgt.

Jakob Winter, der im Buch die meiste Zeit nur Winter genannt wird, was mich unwillkürlich an Mr Winter in Rebecca erinnert hat, ist irgendwie halt ein Mann. So mittelmäßig, aber denkt sich größer als er ist. Er hat komische, sexuell aufgeladene Beziehungen zu den Frauen auf seiner Arbeit. Aber irgendwie auch nicht? Er hat auf jeden Fall eine Schraube locker. Er wirkt neurotisch. Sein charakteristischstes Merkmal ist sein Asthma. Könnte sonst jeder sein.

Drumherum haben wir dann seine Kollegin Tatjana, die irgendwie was Besseres verdient hat als Teil dieses Romans zu sein, die Assistentin Lilly, die die seltsamste Art von Manic Pixie Dreamgirl ist, was auch irgendwie Sinn macht, aber vielleicht auch nicht, und Dr Korff, der Auftragsgeber, der vielleicht auch mehr ist. Keiner der Charaktere bleibt einem im Kopf. Morgen werde ich sie alle vergessen haben.

Eigentlich entscheidend für das Buch ist dann ja eher der Thrill, oder die Handlung, die zumindest irgendwie spannend sein will. Aber wie gesagt, die Spannung kann es nicht lange halten. Am Ende wird auch eigentlich nichts aufgeklärt - sofern nicht ein substanzieller Teil in meiner Ausgabe gefehlt hat. Aber es scheint mir eher, als solle beim Leser ein ominöses Gefühl zurückbleiben, dass man am Ende eben einfach nicht schlauer ist als vorher. 

Und so verfolgt man in diesem Buch einfach den seelischen Abstieg von Jakob, ohne so richtig zu verstehen warum, oder was es nun eigentlich ausgemacht hat. Gibt es Konsequenzen für ihn? Wer weiß das schon. Eigentlich bleibt es für mich dann zum Großteil eher eklig, wie seine Gefühle zu der Assistentin und die verschiedenen sexuellen Handlungen beschrieben werden. Mädels, wenn euch jemand mal so behandelt, nehmt die Beine in die Hand. 

Alles in allem empfehle ich euch, von diesem Buch einen möglichst großen Abstand zu halten. Es ist es wirklich nicht wert, auch wenn man es an einem verregneten Nachmittag weglesen kann. Ich gehe mir nachher auf jeden Fall mal die Augen auswaschen. Das war es dann glaube ich für dieses Jahr auch mit meinem Ausflug zu den deutschen Autoren, irgendwie komme ich da (zumindest bei Fiktion) einfach nicht klar.

Habt ihr das Buch gelesen? Hat es mehr als 30 Kapitel? Würde mich interessieren.

Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung: