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Sonntag, 31. März 2019

Moxie

Hallo meine Powerfrauen,

heute soll es um ein Jugendbuch gehen, dass ich in der Bibliothek entdeckt habe. Dieses Buch kannte ich aus englischsprachigen Videos und habe mich gefreut, dass es bereits auf Deutsch übersetzt wurde und Einzug in meine Bibliothek gehalten hat. Es stand zwar in der Kitsch-Mädchen-Sektion, andererseits wüsste ich auch nicht, wo man es sonst hinstellen könnte.

Die Fakten:
  • Titel: Moxie - Zeit zurückzuschlagen
  • Autor: Jennifer Mathieu
  • Übersetzung: Alice Jakubeit
  • Erschienen: 2018
  • Verlag: Arctis Verlag
  • Seiten: 345
  • Preis: 16,00 Euro
  • Klappentext: "Vivian hat die Nase voll. Von den blöden Kommentaren der Jungs während des Unterrichts. Von der absurden Kleiderordnung, die nur für Mädchen zu gelten scheint. Von den Lehrern, die nichts dagegen unternehmen. Aber vor allem hat Vivian es satt, den Mund zu halten. Angeregt durch einen alten Flyer ihrer Mutter, eines ehemaligen Punkrock-Riot-Grrrl, beschließt sie, etwas gegen die Ungerechtigkeit zu tun. Heimlich gestaltet sie ihren eigenen Flyer, MOXIE, und verteilt Kopien in ihrer Schule. Die Mädchen sind begeistert und tragen Vivians Botschaft weiter. Und auch Seth, der neue Junge an der Schule, ist schwer beeindruckt. Doch schon bald begreift Vivian, dass sie damit eine Revolution angestoßen hat, die ihr Leben ganz schön ins Wanken bringt..."

Zur Handlung: Viv geht es eigentlich gut. Sie hat tolle Freundinnen in der Schule, eine liebende Mutter, die alles für sie tut, macht keinen Ärger und hat gute Noten. Doch in letzter Zeit geht Viv die Welt ziemlich auf die Nerven, und das liegt nicht nur daran, dass ihre Großeltern immer wieder betonen, was für eine Musterenkelin sie ist. Ihre Mutter war da ganz anders in ihrem Alter...

Doch vor allem eine neue Schülerin, die sich den BS an der Schule nicht gefallen lassen will, inspiriert Viv schließlich, sich den alten Karton mit Relikten der "vergeudeteten Jugend" ihrer Mutter, Stifte und Papier zu schnappen und ihre Wut auf Papier zu bringen. Wie im Traum lässt sie Kopien ihres Werks anfertigen, verteilt diese morgens heimlich auf den Mädchentoiletten der Schule und beginnt damit eine kleine Revolution...

Über das Buch hatte ich viel Positives gehört. Dennoch bin ich mit gedämpften Erwartungen herangegangen, denn ich bin natürlich kein Teenie mehr und kann manchmal mit der Literatur auch nichts mehr anfangen. Die feministischen Untertöne haben mich dann aber doch gelockt. Zu Beginn liest sich das Buch auch wie ein klassisches Jugendbuch mit süßen Jungs, nervigen Jungs und Schulunterricht. Allerdings wurde das Buch besser und besser und konnte mein Herz am Ende erobern.

Viv ist ein ziemlich durchschnittlicher Teenager. Sie hat Freundinnen, davon eine beste Freundin Claudia, lebt schon ihr ganzes Leben in der Kleinstadt in Texas, findet den Unterricht meist langweilig und hat dennoch gute Noten, liebt ihre Familie und ist eher der brave, stille Typ. Damit kann mein Teenage-Ich sich auf jeden Fall identifizieren. Aber sie ist auch mehr und mehr genervt von bestimmten Praktiken und "Traditionen" ihrer Schule, was ich auch gut nachvollziehen kann. Ich denke, hier können sich viele (Mädchen) einfühlen.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass Vivs Zines (im Klappentext Flyer) tatsächlich abgedruckt werden. Auf vier Seiten lässt sie dann jeweils ihre Wut heraus und ruft zu kleinen Aktionen auf. Das erfüllt meiner Meinung nach eine sehr wichtige Funktion, denn in den Zines wird haarklein erklärt, warum manche Dinge, die vielleicht gar nicht so schlimm sind, eben doch sexistisch sind und die Geschlechtertrennung weiter aufrecht halten. Hier bekommt man also ein kleines 101 von Feminismus an ganz konkreten Beispielen.

Auf der anderen Seite mochte ich auch die Ideen, die Viv für die Aktionen hat. Es sind alles kleine Sachen, die niemandem schaden, und können zeigen, dass Protest ohne Gewalt, ohne Auge-um-Auge von statten gehen kann. Es wird ein friedliches, unterstützendes und gemeinschaftliches Bild von Feminismus gegeben. Hier geht es nicht darum, Männer zu hassen, sondern andere Frauen* zu unterstützen, ihnen zu helfen oder ihnen auch nur zu zeigen, dass es einem nicht egal ist. Außerdem wird ein inklusiver Feminismus vertreten, d.h. unabhängig von Hautfarbe, Klasse, etc, sind Mädchen willkommen, es wird aber auch thematisiert, dass das nicht selbstverständlich ist.

Mit Vivs Schwarm Seth bekommen wir zu den ganzen sexistischen Idioten noch einen Gegenpol. Als Charakter mochte ich ihn total und bin auch ein bisschen ins Schwärmen gekommen. Äußerlich zwar der klassische Mädchenschwarm ist er sich der sexistischen Praktiken bewusst und stellt sich gegen sie, indem er bei den Moxie-Aktionen teilweise mitmacht oder diese unterstützt. Dabei ist es aber nie so, dass er sich die Aktionen anreißt, sondern eher ein leises aber klares Zeichen der Solidarität. Dennoch macht auch er in Vivs Augen Fehler, und sie hat dann ein sehr schönes Gespräch mit ihrer Mutter, in dem es darum geht, dass Männer eben nicht alles verstehen können, was Frauen durchmachen, aber dass es eben auch um das Versuchen geht. Dass man ein guter Mensch sein kann, auch wenn man Fehler macht. Das fand ich ebenfalls eine schöne Message. Die Auseinandersetzung mit dem Thema und allgemein zu keimende Beziehung zwischen Viv und Seth fand ich gut umgesetzt.

Obwohl das Buch mit Kleinigkeiten beginnt wie dummen Sprüchen auf T-Shirts und ähnlichem, geht es doch auch um schwierige Themen wie sexuelle Gewalt und Nötigung. Einiges davon wird auch expliziter beschrieben, aber immer noch im Rahmen eines Jugendbuchs. Dennoch wollte ich hier eine Triggerwarnung aussprechen. Dadurch zeigt das Buch aber auch, wie aus Kleinigkeiten eine Kultur entstehen kann, in der Jungs denken, dass sie auch bei größeren Vergehen wie Grabschen und Nötigung ungeschoren davon kommen.

Am Ende liefert das Buch eine positive Aussicht, die nicht unbedingt kitschig ist, aber eben ein schönes Gefühl hinterlässt, wenn man die Buchseiten zuklappt. Ich hatte zumindest ein warmes Kribbeln im Bauch und den Wunsch, das Buch ganz schnell zurück in die Bibliothek zu bringen, damit das nächste Mädchen es lesen kann. 

Mich hat das Buch also überzeugt und ich möchte es euch gern weiterempfehlen. Habt ihr schon davon gehört und es auf eurem Radar? Habt ihr es vielleicht sogar schon gelesen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:

Freitag, 29. März 2019

Kittys OWLs - Magical Readathon

Hallo meine Lieblingsleser,

seit letztem Jahr gibt es einen Harry Potter Readathon, bei dem man versuchen kann, seinen Hogwarts-Abschluss zu machen. Dies alles wird durchgeführt von einer Youtuberin namens Book Roast. Letztes Jahr habe ich das leider total verpasst, aber dieses Jahr will ich mich daran versuchen. 

Für die OWLs muss man pro Fach ein Buch lesen, das eine gewisse Aufgabe erfüllt. Dafür hat man einen Monat Zeit. Neu ist dieses Jahr, dass man konkrete Karrieren verfolgen kann. Dazu gibt es ein ausführliches PDF-Dokument, das ihr vom Originalvideo bekommt. Ich erzähle euch kurz von den drei Karrieren, die mich in der magischen Welt interessieren würden.

Auf Nummer 1 ist natürlich Hogwartsprofessor. Schließlich ist meine echte Tätigkeit gar nicht so weit davon entfernt. Ich hatte schon immer Spaß daran, anderen Dinge beizubringen, und dabei selbst noch mehr zu lernen. Die Fächer, die man dafür bei den OWLs abschließen muss sind folgende: Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Alte Runen (als Fach, das ich unterrichten will) und 5 freiwillige Fächer.

Auf Nummer 2 ist sehr offensichtlich Bibliothekar. Ich liebe Bücher, darum sind wir alle hier, also was läge ferner. Hier wird die Fächerauswahl schon spezifischer, denn man benötigt dafür: Alte Runen, Arithmantik, Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Geschichte der Magie, Verwandlung.

Und schließlich Nummer 3, der in eine ganz andere Richtung geht: Zaubertrankhersteller. Ich denke, dass ich dieses Fach aufgrund von Snape sehr mögen würde. Schließlich mag ich ja auch backen, und Sachen in Chemie zusammenschütten war auch immer spannend. Hierfür braucht man dann auch ganz andere Fächer, nämlich: Arithmatik, Pflege magischer Geschöpfe, Zauberkunst, Kräuterkunde, Zaubertränke.

Da ich noch keine Ahnung habe, wie ich die Sache angehen möchte, werde ich nun durch meinen Bücherschrank wandern und passende Bücher für die einzelnen Fächer suchen. Ob ich diese dann tatsächlich auch lese, steht auf einem anderen Blatt.


  • Alte Runen - eine Neuerzählung: dafür passt mein Hörbuch The Queens of Innis Lear, denn das ist eine Shakespeare-Neuerzählung
  • Arithmantik - ein Buch mit mindestens 2 Autoren: hier passt A Thousand Beginnings and Endings, eine Anthologie mit orientalisch inspirierten Fantasy-Geschichten
  • Astronomie - ein Buch mit "Star" im Titel: dafür passen würde The Starlit Wood, eine Anthologie voller Neuerzählungen von Märchen
  • Pflege magischer Geschöpfe - ein Buch mit einem Landtier auf dem Cover: aus der Bibliothek habe ich gerade The Essex Serpent, da geht es sogar im eine Schlange
  • Zauberkunst - ein Buch für Erwachsene: ebenfalls aus der Bibliothek habe ich Truly, Madly, Guilty von Liane Moriarty
  • Verteidigung gegen die dunklen Künste - ein Buch, dessen Titel mit "R" beginnt: auf meinem Hörbuch-Wunschzettel ist ein Buch namens Real Queer America, das könnte ich mir vorstellen
  • Wahrsagen - ein Buch, das in der Zukunft spielt: zum Geburtstag habe ich Das Licht der letzten Tage bekommen, das in der Zukunft nach einer Apokalypse spielt, wenn ich mich nicht täusche
  • Kräuterkunde - ein Buch mit einer Pflanze auf dem Cover: The Iron Age hat einige Bäume auf dem Cover
  • Geschichte der Magie - ein Buch, das vor mindestens 10 Jahren veröffentlicht wurde: hier passt Solaris, das ich derzeit aus der Bibliothek habe
  • Mugglekunde - ein Contemporary-Roman: Pages for You würde ich als solches zählen, ist aber vielleicht ein bisschen weit hergeholt... dieses Genre gibt mir immer Rätsel auf
  • Zaubertränke - eine Fortsetzung: hier passt PS. I still love you als Fortsetzung von To All the Boys I've loved before
  • Verwandlung - Sprayed Edges oder ein rotes Cover: The Handmaid's Tale hat ein rotes Cover und würde damit passen

Seid ihr dabei bei diesem Readathon? Ich bin wirklich sehr gespannt, ob ich etwas Sinnvolles schaffen kann. Ein Monat klingt ja immer nach viel Zeit und über Ostern werde ich vielleicht auch einige Tage frei haben. 

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 27. März 2019

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten

Hallo an alle Krimifreunde,

dies ist ein viktorianischer Krimi und Band 1 einer langen Krimireihe.

Fakten:
  • Autor: Robert C. Marley
  • 2014 erschienen 
  • Krimi 
  • 304 Seiten 
  • Dyras Verlag 
  • Preis: 10,50€ (Taschenbuch)


Klappentext:
"London 1893, Gordon Wigfield, ein ehrbarer Goldschmied und Damenfreund wurde in seiner Werkstatt auf bestialische Weise ermordet. 
Chief Inspector Donald Sutherland Swanson nimmt die Ermittlungen auf. 
Doch es bleibt nicht bei einer Leiche. Die Nachforschungen führen Swanson schließlich in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Welche Rolle spielen Oscar Wilde und sein Geliebter Lord Douglas? Und was weiß Arthur Conan Doyle? 
Die Karten werden neu gemischt, als sich herausstellt, dass der in den Kellern des Londoner Bankhauses Parr am Cavendish Square aufbewahrte „Blaue Hope-Diamant“ eine Imitation ist ..."

Der Klappentext beschreibt eigentlich ganz gut, um was es in der Geschichte geht. Ich muss ja ehrlich sagen, zwischendurch habe ich überhaupt nicht mehr durchgesehen. Und ich weiß auch immer noch nicht so richtig, wie sich hier nun was zugetragen hat. Das mag an meiner mangelnden Auffassungsgabe liegen oder der Fall ist wirklich etwas verworren. 

Erzählt ist die Geschichte ansonsten in einem lockeren Stil der mich an Doyle erinnert. Allerdings kommt dieser ja auch als Figur vor und ist da ganz anders als ich ihn in Erinnerung habe. Der Autor wird ihn ja aber imitiert haben und vielleicht ist Doyle ja eher so wie hier beschrieben. Wenn dem so ist, sind meine Vorstellungen vielleicht auch eher angepasst, weil ich die Geschehnisse um Sherlock so mag. 

Apropos hat mich auch die Zeit in der wir spielen und die Figuren dazu etwas irritiert. Ich habe es nicht nachgeforscht, aber mir war nie klar, dass Oscar Wilde und Doyle in eine Zeit gehören. Und wer bestätigt bitte das Wilde schwul ist? Mir auch völlig neu, aber wenn faszinierend. 

Unser Hauptcharakter scheint über den Dingen zu stehen. Auch das hat mich ziemlich begeistert, da die Personen mit denen er so umspringt ja doch eigentlich kleine Berühmtheiten sind und doch auch nur Menschen. Eine gute Devise. 

In der Geschichte selbst springen wir immer mal von einem Ort zum nächsten und erleben dabei keinen offensichtlichen roten Faden, doch es gibt einen. 

Wie schon angedeutet hat mich viel an Doyle erinnert, weniger an Wilde, aber vielleicht auch weil ich ihn nicht so gut kenne. Ich glaube der Autor hat sich deren Werke schon zu eigen gemacht und sie als Figuren eben gleich eingebaut. Keineswegs hat er was geklaut, viel mehr darauf geachtet was dem Leser gefallen könnte. 

Empfehlen möchte ich diese Geschichte allem die Abenteuer und Rätsel mögen und sich auch von verworrenen Erzählungen nicht abschrecken lassen, 

eure Blue Diamond.

Sonntag, 24. März 2019

Lovely War

Hallo meine Historienhasen,

vor einigen Jahren hat mich All The Truth That's In Me von Julie Berry völlig überrascht und mir so gut gefallen, dass ich das Buch letztes Jahr noch einmal gelesen und mich noch einmal verliebt habe. Umso erfreuter war ich, als ich damals sah, dass Julie Berry dieses Jahr ein neues Buch veröffentlicht. Ich habe es sofort vorbestellt und möchte euch heute davon berichten.

Die Fakten:
  • Autor: Julie Berry
  • Titel: Lovely War
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: Viking
  • Seiten: 451 + Anhang mit Notizen zu historischen Tatsachen
  • Preis: 9,49 Euro
  • Klappentext: "They are Hazel, James, Aubrey, and Colette. A classical pianist from London, a British would-be architect turned soldier, a Harlem-born ragtime genius in the US Army, and a Belgian orphan with a gorgeous voice and a devastating past. Their story, as told by goddess Aphrodite, who must spin the tale or face judgement on Mount Olympus, is filled with hope and heartbreak, prejudice and passion, and reveals that, though War is a formidable force, it's no match for the transcendent power of love."

Zur Handlung: 1945 - ein Mann und eine Frau betreten ein Hotel und alle Köpfe wenden sich ihnen zu. Sie sind atemberaubend. Sie durchqueren die Lobby und verschwinden auf einem Zimmer. Kurz darauf erscheint Hephaistos in diesem Zimmer, der Gott der Schmiedekunst. Er erkennt seine Frau Aphrodite und seinen Bruder Ares und will beide vorm Olymp anklagen. Aphrodite jedoch erzählt ihm eine Geschichte, um zu zeigen, warum Götter nicht wirklich lieben können.

1917 - Vier junge Menschen, die in die Mangel des Krieges geraten. Noch wissen einige von ihnen es gar nicht. Hazel ist eine Pianistin und träumt davon, vor großen Hallen zu spielen. Im Moment spielt sie aber auf einem kleinen Tanzfest. Dort fällt sie James ins Auge. Er ist nur eine Woche davon entfernt, für den Krieg eingezogen zu werden. Er tut, was er noch nie getan hat, er ergreift die Initiative und verliert sein Herz. Ihr Weg führt sie am Krieg vorbei und durch den Krieg hindurch und am anderen Ende werden sie nicht mehr die gleichen sein.

Zunächst muss ich sagen, dass ich das Cover des Buches wunderschön finde. Da ist mir das Vorbestellen gar nicht schwergefallen. Es passt auch wunderbar zur Geschichte, verbindet das Gefühl des Buches mit Dingen, die im Buch auch explizit genannt werden. Und hinter der Schönheit des Mädchens sehen wir die Schrecken des Krieges.

Die Geschichte beginnt zur Zeit des zweiten Weltkriegs in New York City und springt in kurzen Sequenzen immer wieder dorthin zurück. Die meiste Zeit verbringen wir aber mit den Charakteren im ersten Weltkrieg, in den Jahren 1917 und 1918, hauptsächlich in Großbritannien und Frankreich. Das Setting hat mir somit gut gefallen, da ich manchmal Bücher über den zweiten Weltkrieg etwas satt habe. Über den ersten Weltkrieg weiß ich einfach deutlich weniger.

Die Rahmenhandlung ist eine Gerichtsverhandlung, in der Aphrodite und Ares von Hephaistos angeklagt werden, Ehebruch zu begehen. Aphrodite erzählt zu ihrer Verteidigung eine Geschichte von wahrer Liebe. Ich fand diesen Ansatz total spannend, gerade auch am Ende, als dann ein Resume aus dem Gehörten gezogen wurde. Ich finde, mehr griechische Göttinnen sollten eine eigene Stimme in aktueller Literatur bekommen. Sie ruft auch zwei Zeugen auf - Apollo und Hades. In der Geschichte geht es nämlich viel um Musik, die die Charaktere verbindet, und um den Tod.

Zusätzlich bekommen wir zwei Liebesgeschichten präsentiert, wobei ich das Gefühl hatte, dass die Geschichte von Hazel und James deutlich im Vordergrund steht. So werden Aubrey und Colette erst später eingeführt und dürfen manchmal nur am Rande der Handlung bleiben. Dennoch haben beide Geschichten ihre Stärken und sie ergänzen sich. Mit Colette und Hazel hat man außerdem eine schöne Freundschaft zwischen zwei Mädchen im Zentrum der Geschichte. 

Beide Romanzen beginnen mit Motiven von "Liebe auf den ersten Blick". Manche mögen das Insta-Love nennen, für mich war das aber total nachvollziehbar, weil ich auch immer gleich im ersten Moment weiß, ob ich mich in jemanden verlieben kann oder nicht. Die Romanzen selbst entspannen sich eher langsam, der Zeit gerecht, aber werden vor allem immer wieder durch Kriegsereignisse durchbrochen. Vor allem die Abschiede und das Vermissen gingen mir unglaublich nah, und ich habe gelegentlich eine Träne verdrückt und konnte es zum gewissen Grad nachfühlen.

Das Buch geht über Romanzen aber deutlich hinaus. Es werden viele wichtige Themen angesprochen, neben der Liebe zu Musik und der Liebe zur Familie, natürlich Krieg ganz generell, aber auch Frauen im Krieg und das Schicksal von schwarzen Amerikanern im Krieg. Es geht auch um die Sitten zur damaligen Zeit und wie der Krieg diese auch verändert hat. Am Ende des Buches sind noch einige sehr tolle Seiten, die den historischen Kontext weiter erläutern, was mir richtig gut gefallen hat. Schließlich geht es aber auch um die Schrecken des Krieges, um Tod, und darum, was er mit den (Über-)Lebenden macht.

Bei allem, was ich bisher geschrieben habe, fragt ihr euch sicher, ob ich dem Buch volle Punktzahl gebe. Ich ringe da selbst noch ein wenig mit mir. Ich habe das Buch geliebt und es spricht meiner Meinung nach spannende und wichtige Themen an. Aber am Ende hatte ich nicht das Gefühl, dass es zu meinen Lieblingsbüchern aufsteigen wird. Irgendwie hat dieses Buch die emotionalen Höhepunkte für mich schon im mittleren Teil erreicht und gegen Ende fiel es dann wieder ab. Das war ein wenig seltsam. Trotzdem kann ich das Buch jedem empfehlen, den es auch nur das kleinste bisschen interessiert.

Habt ihr Julie Berry schon gelesen? Wandert das Buch auf eure Wunschliste?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:

Freitag, 22. März 2019

[Filmkritik] Isn´t it romantic

Hallo an alle Romantiker unter euch,

dieser Film ist wohl relativ neu auf Netflix - ja ich schaue da gern und viele Filme und ja oft können sie nur da geschaut werden - aber so ist das eben mit den ganzen neuen Möglichkeiten.

Dieser Film geht ca. 90 Minuten und ist eine echte Romanze mit vielen humoristischen Zügen. 2019 erschienen und in den USA produziert, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass dieser Film aufgrund seiner Besetzung überzeugt.

Rebel Wilson spielt die Natalie und Liam Hemsworth spielt ihren vermeintlichen Schwarm, warum vermeintlich erkläre ich sofort. Adam Devine spielt nämlich Josh der der beste Freund von Natalie ist und es ist sofort klar was er eigentlich von ihr will. Aber Rebel und Adam kennen wir zusammen ja schon aus Pitch Perfect und wer sie da kennt, jetzt wird es noch noch besser, ehrlich.


Natalie glaubt nicht an Romantik und die große Liebe. Das Leben belehrt sie schließlich eines Besseren und benimmt sich dabei wie "im Film", mit Filmmusik und gedachten Sätzen und all diesem Spaß.

So hab ich mir auch schon die ein oder andere Situation ausgemalt, aber wenn es einem dann so vorgeführt wird, ist es eigentlich nicht so toll. Überhaupt nicht toll. Eher richtig gruselig.

Der Film setzt sehr schöne Szenen ein und geht ďabei vom Liebesklischee weg hin zum Fokus auf die Hauptfigur und deren Verwirklichung. Das hat mir gut gefallen und war auf eine Art mal was anderes.

Die Dialoge sind eher platt, nur Josh sticht sehr positiv hervor. Dafür gibt es vielen subtilen und gut gesetzten Humor.


Empfehlen kann ich den Film vor allem Frauen und eben denen die auch schon immer mal wie im Film Liebe durchleben wollten. Klar er wird euch nicht vom Hocker reißen, aber ein bisschen lohnt es sich auf jeden Fall,

Eure Blue Diamond.

Mittwoch, 20. März 2019

Die Meisterin

Hallo zusammen,

dieses mal habe ich ein Audible-Original für euch. Es wartet schon eine Weile in meiner Bibliothek auf mich und nun habe ich es endlich gehört. Ehrlicherweise weiß ich nicht mehr was mich damals dazu gebracht hat, es zu kaufen, aber heute bin ich richtig froh darüber. Es ist ein wahrer Schatz.

Fakten:
  • Autor: Markus Heitz
  • Sprecher: Bettina, Zimmermann, Stephan Luca, Uve Teschner, Angelika Bender, Florian Walter, Ilena Gwisdalla, Carsten Steenbergen
  • 2018 erschienen
  • Audible Studios
  • 10 Stunden 20 Minuten
  • Preis: 9,95€
Klappentext:
"Seit Jahrhunderten bewahrt sich die Heilerin Geneve Cornelius ihre Neutralität. Doch dann wird ihr Bruder im Hinterhof eines Londoner Pubs von einem Unbekannten enthauptet. Ein Racheakt, der eine uralte Fehde zwischen den Scharfrichter-Dynastien Bugatti und Cornelius wieder aufleben lassen soll, so scheint es. Auch in ihrer Heimatstadt Leipzig geschehen seltsame Dinge und Unheil bahnt sich an. Geneve muss sich entscheiden: Behält sie ihre Neutralität bei oder nimmt sie den Kampf gegen die Bedrohung auf?"

Ich hatte mal wieder den Klappentext nicht gelesen. Aber das hat mir viele kleine schöne Überraschungen gebracht. Zum Beispiel das viel der Geschichte in Leipzig stattfindet, eine Stadt ganz in meiner Nähe und zu der ich eine besondere Beziehung habe.

Die Geschichte dreht sich wie beschrieben um Geneve die eine ganz normale Naturheilkundlerin zu sein scheint, aber dann doch Wesen versorgt die überirdisch sind. Sie hilft jedem, egal ob Freund oder Feind. Dabei schlägt sie sich auf keine Seite. Doch ihre Ruhe und vor allem die Abgeschiedenheit zu ihrer Familie werden je unterbrochen und sie auf eine harte Probe gestellt.

Dabei begegnet sie ihrem vermeintlichen Erzfeind der sie schließlich so gut er kann unterstützt und die Fehde der Familien in Frage stellt. Nein das ist kein Romeo und Julia Schema, schließlich geht es hier um Henkerfamilien, auch Scharfrichter genannt. Im ersten Moment ist das sehr gruselig und auch einige Beschreibungen sind so dass man erst einmal schlucken muss. Insgesamt wird alles aber sehr nüchtern betrachtet.

Diese Nüchternheit wird durch die Sprecher getragen und auch durch den Wechsel der Perspektiven und auch Zeitsprünge unterstützt. Besonders diese Wechsel haben mir super gut gefallen und mich immer im richtigen Moment abgeholt. So konnte gar keine Langeweile oder zu viel von einer Situation entstehen.

Generell hat das ganze Buch eine "ihr glaubt es eh nicht aber so ist es"-Stimmung. Mit dem Bild des Henkers wurde aus meiner Sicht auch komplett aufgeräumt.  Ein gewisses Grundwissen vor allem auch was die Wesen angeht wird ebenso vorausgesetzt. Ansonsten wird es schwer manchen Dingen folgen zu können.

Dieses Buch kann ich sowas von weiter empfehlen,

eure Blue Diamond.


Sonntag, 17. März 2019

Vacations From Hell

Hallo meine Hörbuchhasen,

für meinen ausgedehnten Urlaub hatte ich mir dieses Hörbuch besorgt, das schon eine Weile auf meinem Wunschzettel war. Viele der Autorinnen sind inzwischen sehr bekannt für ihre Werke, bisher habe ich aber nur etwas von Cassandra Clare gelesen. Daher fand ich es spannend. Außerdem gehen die Einnahmen dieses Buches einem guten Zweck zu, wenn ich mich nicht täusche. Im Urlaub bin ich dann gar nicht zum Hören gekommen, aber direkt nach dem Urlaub hat es auch noch gut gepasst.

Die Fakten:
  • Titel: Vacations From Hell
  • Sprecher: Tara Sands
  • Erschienen: 2011
  • Verlag: HarperCollins
  • Dauer: 6 Std 40min
  • Preis: 9,90 Euro im Abo
  • Klappentext: "Lost luggage is only mildly unpleasant compared to bunking with a witch who holds a grudge. And a sunburn might be embarrassing and painful, but it doesn't last as long as a curse. Of course, even in the most hellish of situations, love can thrive.... From light and funny to dark and creepy, these stories have something for everyone. You definitely won't want to leave this collection at home!"

Ich fand es interessant, dass hier Urlaub mit Horror oder Gruselgeschichten verbunden wird. Da bin ich natürlich sofort dabei, denn ich liebe schaurige Geschichten. Am meisten interessiert haben mich dabei die Geschichten von Maureen Johnson und Libba Bray. Vor allem die Bücher von letzterer interessieren mich sehr.


Wie immer sage ich kurz etwas zu jeder Geschichte und meine abschließende Meinung:

  • Crusin - Sarah Mlynowski
Mit dieser Geschichte beginnt die Sammlung und sie ist ein einfacher Weg ins Thema. Wir begleiten Liz und Kristin. Kristin ist bereit "es" endlich zu tun und sucht nach dem perfekten Jungen dafür auf einem Kreuzfahrtschiff. Die Geschichte ist eher flach, die Charaktere sind nichts besonderes. Kristin ist etwas schüchtern, Liz ist die sexy Draufgängerin. Das Ende ist etwas vorhersehbar, insgesamt liest es sich wie eine sehr girlige Variante von einem Fear Street Buch. Ich gebe 3 Sterne.

  • I don't like your Girlfriend - Claudia Gray
Von Vampiren zu Hexen. Wir begleiten die Teenagerin Cecelia, die wie jedes Jahr mit ihrer Familie nach North Carolina fährt. Was die Männer der Familie nicht wissen: Cecelia und ihre Mutter sind Hexen, die sich an diesem sonnigen Ort mit ihrem Orden treffen. Doch nicht alle Hexen haben nur Gutes im Sinn. Ich fand die Geschichte unterhaltsam, aber etwas zu lang. Ich gebe ebenfalls 3 Sterne.

  • The Law of Suspects - Maureen Johnson
Maureen Johnson weiß, wie man Stimmung aufbaut. Die beiden Schwestern Charlotte und Marie Luise befinden sich auf einem Trip nach Frankreich, um ihre Verwandten und das Geburtsland ihrer Eltern kennen zu lernen. Doch ihr Onkel schickt sie aufs Land, wo es für die beiden nichts zu tun gibt. Charlie begibt sich schließlich auf einen Spaziergang und trifft auf sehr seltsame Nachbarn. Die Geschichte war sehr stimmungsvoll, und ich fand es spannend, wie die französische Revolution eingebaut wurde, auch wenn man historisch nicht wirklich etwas dazu lernt. Auch das Ende fand ich gelungen, und man kann gut noch ein bisschen darüber nachgrübeln. Ich gebe der Geschichte 5 Sterne.

  • The Mirror House - Cassandra Clare
Cassandra Clare ist zurück, um uns mal wieder von Geschwistern zu berichten, die einander lieben. Diesmal allerdings geht es um Stiefgeschwister. Direkt nach der Hochzeit ihrer Eltern müssen beide auf Flitterwochen fahren. In einer großen Villa am Meer gibt es zwar Sonne, Pool und Essen satt, aber wenig zu tun. Doch dann taucht die attraktive Nachbarin auf und der Urlaub wird zum Alptraum. Die Geschichte ist interessant erzählt und kurzweilig, aber auch etwas vorhersehbar. Das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen und war etwas sehr praktisch. Ich gebe der Geschichte 4 Sterne.

  • Nowhere is Safe - Libba Bray
Eine Gruppe von Highschool-Absolventen tourt durch Europa, als ihnen das Geld ausgeht und sie sich für die Reise nach Osteuropa entscheiden. Sie wollen an einem sagenumwobenen Festival teilnehmen, bei dem früher Kinder geopfert wurden, um dem Ort zu Reichtum und Sicherheit zu verhelfen. Heute ist dort nichts mehr sicher. Ich mochte die Idee, hatte am Anfang aber ein bisschen Probleme, hineinzukommen. Die Charaktere waren nicht meins, daher hatte ich keine Angst um sie. Ich gebe nochmal 4 Sterne.


Alles in allem hat mir die Sammlung gut gefallen. Vor allem die letzten Geschichten waren für mich besser geeignet, da sie schauriger und kreativer waren. Highlight ist die Geschichte von Maureen Johnson, die die frnazösische Revolution mit aufnimmt. Da war wirklich mal etwas Neues dabei. Die ersten beiden Geschichten waren eher leicht und unterhaltsam, aber definitiv nicht schlecht. 

Besonders nett fand ich das Kurzgeschichten-Format als Hörbuch, da ich so meist eine Geschichte auf dem Arbeitsweg hören konnte. Die Geschichten variieren aber stark in der Länge, sodass das nicht immer 100% passt. Die Sprecherin konnte mich aber nicht überzeugen. Ihre Stimme ist vor allem in den ersten Geschichten eher nervig, vor allem wenn auch der Hauptcharakter der Geschichte etwas nervig ist. Die "ausländischen" Akzente klingen außerdem alle gleich, egal ob gerade ein Franzose oder Osteuropäer spricht. Aber als ich mich eingehört hatte, war es ok.

Kennt ihr die Geschichten? Oder andere Kollektionen wie diese?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Donnerstag, 14. März 2019

Ein Kuss der nach Lavendel schmeckt

Hallo ihr Lieben,

ich durchforste mal wieder die Untiefen meiner Kindle App und habe dabei dieses Schätzchen gefunden.

Fakten:

- Autorin: Gabriella Engelmann
- Kurzroman
- 85 Seiten
- 2017 erschienen
- dotbooks Verlag
- Preis: 0.99€ Kindle Format

Klappentext:
"Wo steckt Amor, wenn man ihn braucht …? Eigentlich ist Caro eine Expertin in Sachen Liebe – denn mit ihren gefühlvollen Romanen stürmt sie regelmäßig die Bestsellerliste. Doch als sie von ihrem Freund verlassen wird, merkt Caro, dass ein gebrochenes Herz im wahren Leben jede Menge unschöne Nebenwirkungen hat: von Frust-Kilos bis zur heftigen Schreibblockade! Caro möchte sich nur noch die Decke über den Kopf ziehen, aber das Abgabedatum für den neuen Liebesroman rückt bedrohlich näher. Also hofft sie, bei einem Spontanurlaub in der Provence neue kreative Energie tanken zu können. Womit Caro nicht rechnet: dass dort ein attraktiver Unbekannter auf sie wartet – und das Chaos erst richtig losgeht!"

Diese kleine Geschichte hat sich natürlich wahnsinnig schnell gelesen. Auch der Schreibstil hat das alles noch mehr beschleunigt, denn er ist sehr locker und unkompliziert auch wenn ein paar französische Begriffe eingebaut sind.

Die Geschichte dreht sich um Caro, die mir ganz sympathisch war und auch als Charakter eher unkompliziert ist. Manchmal benimmt sie sich eher seltsam und ich hatte dadurch leider oft das Gefühl, dass es gleich in einen unschönen möchtegern Erotikroman abdriftet. Diese Angst ist unbegründet.

Trotzdem kommt die Geschichte nicht so richtig in Schwung. Immer wenn etwas beginnt, hört es schon wieder auf und eine neue Situation ist im Fokus. Sicher liegt das an der begrenzten Seitenzahl, doch ich habe schon viel kürzere Geschichten gelesen mit wesentlich mehr Schwung.

Die Geschichte selbst ist wirklich süß und hat mir gut gefallen. Generell mag ich ja so Erzählungen über Autoren und wie das dann umgesetzt wird. Das hat für mich immer nochmal einen eigenen Charme.

Nebenfiguren gibt es zwar, allerdings kommen auch die kaum zum Tragen aufgrund der Kürze.

Auch die Umgebungen wechseln zu oft als das man sich in eine Einfinden könnte.

Es scheint so als hätte ich viel zu meckern, im Grunde mochte ich diese kleine Geschichte aber sehr.

Empfehlen möchte ich es eher Frauen und vor allem nur für Zwischendurch auch für die die so zwischendrin lesen und sich nicht super doll auf das Buch konzentrieren wollen.
Was haltet ihr von solchen kurzen Romanen?

Eure Blue Diamond

Sonntag, 10. März 2019

Crazy Rich Asians

Hallo meine Romantiker,

dieses Buch habe ich letzten Sommer bestellt, als die ganze Welt davon gesprochen hat. Mit dem pinken Cover, den tropischen Setting und einer leichten Handlung schien es wie das perfekte Sommerbuch. Leider bin ich dann nie dazu gekommen, es zu lesen. Daher habe ich es nun mit in den Urlaub genommen - perfekte Strandlektüre - aber auch da bin ich nicht dazu gekommen, denn es gab zu viel zu sehen und zu erleben. Also nun endlich habe ich es geschafft und kann euch mehr dazu sagen.

Die Fakten:
  • Autor: Kevin Kwan
  • Titel: Crazy Rich Asians
  • Reihe: Crazy Rich Asians 1
  • Erschienen: 2014
  • Verlag: Corvus Books
  • Seiten: 403
    Preis: 6,69 Euro
  • Klappentext: "When Rachel Chu agrees to spend the summer in Singapore with her boyfriend, Nicholas Young, she envisions a humble family home and time with the man she might one day marry. What she doesn't know is that Nick's family home happens to look like a palace, that she'll ride in more private planes than cars and that she is about to encounter the strangest, craziest group of people in existence."

Zur Handlung: Rachel und Nicholas sind beide Wissenschaftler, die in New York leben und seit zwei Jahren eine Beziehung führen. Während Nicholas Rachels Familie inzwischen kennen gelernt hat, hält er sich zu seiner Familie sehr bedeckt. Doch dann lädt er Rachel ein, den Sommer mit ihm in Singapur zu verbringen und seine Familie und Freunde dort kennen zu lernen. Rachel ist skeptisch, aber ihre Mutter und eine sehr gute Freundin überreden sie, diesen Schritt zu gehen.

Angekommen in Singapur genießt Rachel diese exotische Welt, das wundervolle Essen und Nicks Freunde, die sehr nett zu ihr sind. Doch schon nach wenigen Tagen wird klar, dass dies ganz und gar kein Sommerurlaub wird, denn Nicks Familie ist stinkreich, seine Mutter und Großmutter sehen in ihre eine Erbschleicherin und alle Single-Mädchen in Singapur wollen sich Nick schnappen, eh es zu spät ist.

Ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu diesem Buch. Begonnen habe ich es im Urlaub, in einem Setting, wo es perfekt hinpasste. Allerdings habe ich da nur etwa 70 Seiten geschafft. Den Rest habe ich nun nach dem Urlaub gelesen, und irgendwie hat es dann immer ein etwas negatives Gefühl hinterlassen. Liegt das nun am falschen Zeitpunkt für dieses Buch oder ist da mehr?

Zunächst muss ich ganz klar und völlig positiv das Setting herausheben. Die Beschreibungen von Singapur und anderen asiatischen Städten, Inseln und Orten ist absolut fantastisch und weckt in mir direkt Fernweh. Ich bin schon immer eine Reisende gewesen und bin ungern lang zuhause. Deutschland ist mir vor allem klimatisch sehr fremd. Auch die Speisen, die beschrieben werden, machen einfach nur Hunger. Wenn ihr also auch gern die Welt bereist, lest das Buch lieber im Urlaub, sonst werdet ihr wie ich jedes Mal enttäuscht sein, wenn ihr den Blick von den Seiten hebt und hier im tristen deutschen Vorfrühling sitzt.

Die beiden Charaktere, die im Zentrum stehen, sind Rachel und Nick. Wir erhalten einen kleinen Einblick in ihre Vergangenheit, sehen sie aber vor allem nun als etabliertes Pärchen, die sich seit Jahren kennen und lieben. Rachel ist sehr bodenständig, intelligent und liebenswert. Ich mochte sie ab der ersten Seite. Sie hat eine tolle Beziehung zu ihrer Mutter, die sie allein aufgezogen hat. Nick ist ebenfalls ein bodenständiger Charakter, der zu keinem Zeitpunkt durchblicken lässt, dass er reich ist bzw sein wird. Aber er will Rachel auf jeden Fall auf Händen tragen und ihr seine Welt näher bringen. Ihre Beziehung hat mir gut gefallen und ich mochte, dass die beiden bereits so fortgeschritten sind im Umgang miteinander.

Wir sehen aber auch noch andere Paare in diesem Buch, die meist verwandt mit Nick sind. Alle sind reich und alle haben irgendwie Probleme. Wir sehen Astrid und ihren Mann Michael, die zeigen, was passieren kann, wenn der Partner nicht an das Leben mit viel Geld und vielen Verpflichtungen gewöhnt ist. Wir haben Eddie und Fiona, bei denen immer alles picture perfect sein muss. Gerade bei den beiden bin ich auf eine Fortsetzung gespannt. Und beispielsweise Nicks Eltern leben auf getrennten Kontinenten, so gut können sie sich leiden. Das Buch zeigt also wunderbar, das Geld nicht alles ist. 

Das negative Gefühl, das ich gegen Ende immer mehr verspürt habe im Buch, stammt vor allem aber daher, dass ausnahmslos alle gegen Rachel sind, aber ihr das nicht sagen. Alle behandeln sie freundlich (ok, es gibt Ausnahmen), aber hintenherum planen sie, wie sie sie am besten aus dem Weg räumen können. Ich fand dies beim Lesen unglaublich unangenehm. Alle verhalten sich einfach nur unmöglich und Rachel tat mir unendlich leid. Und da ich Erfahrung mit solchen Menschen habe (zum Glück nicht viel, aber definitiv genug), wollte ich sowas einfach nicht lesen. Darum weiß ich auch noch nicht, ob ich die Reihe weiter verfolgen will.

Man muss hier noch sagen, dass Nick sich in jedem Moment nachvollziehbar und gut verhält. Ihm ist einfach nicht bewusst, in was für ein Schlangennest er seine Freundin geführt hat. Die beiden haben eine sehr angenehme Beziehung und viele Dinge eskalieren einfach, weil Rachel ihm nicht die Wahrheit über seine Verwandten und Freunde sagen will.

Auf jeden Fall solltet ihr euch auf eine Menge First-World-Problems einstellen, wobei das noch nicht mal den Kern der Sache trifft. Viele Charaktere, die ihr auf den ersten Blick vielleicht mögt, werden sich als ziemlich scheiße erweisen. Ich meine, wenn meine Hochzeit dadurch zerstört wird, dass eine bestimmte Person sich dafür kein neues Kleid gekauft hat... Die Charaktere sind ausnahmslos alle nur mit sich selbst beschäftigt, und das muss man abkönnen, wenn man das Buch liest.

Habt ihr die Reihe weiter verfolgt und könnt sie empfehlen? Und habt ihr den Film gesehen? Irgendwann werde ich den sicher mal noch schauen.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Mittwoch, 6. März 2019

Am Abend vor dem Meer

Hallo meine Lesemäuse,

heute widmen wir uns einem sehr kurzen, aber wundervoll aufbereiteten und illustrierten Buch, das letztes Jahr erschienen ist. Als ich es bestellte, war mir nicht klar, wie dünn das Büchlein tatsächlich ist, daher war ich zunächst etwas enttäuscht und habe es nicht direkt gelesen.

Die Fakten:
  • Autor: Khaled Hosseini
  • Titel: Am Abend vor dem Meer (Original: Sea Prayer)
  • Übersetzung: Henning Ahrens
  • Erschienen: 2018
  • Verlag: S. Fischer
  • Seiten: 48
  • Preis: 12,00 Euro
  • Klappentext: "Am 2. September 2015 ertrank Alan Kurdi bei dem Versuch, sich über das Mittelmeer nach Europa in Sicherheit zu bringen. Er war drei Jahre alt und stammte aus Syrien. Khaled Hosseini war selbst ein Flüchtlingsjunge, der fern von seinem Heimatland Afghanistan aufwuchs. Diese Erfahrung von Trennung und Heimweh prägt die einzigartige emotionale Kraft seiner Bücher und wurde für ihn schriftstellerischer Antrieb wie gesellschaftspolitischer Auftrag. Seit vielen Jahren unterhält er eine eigene Stiftung und ist Sonderbotschafter der UNHCR. In "Am Abend vor dem Meer" kommt beides zusammen. Die atmosphärisch dichte Erzählung, eindringlich farbig illustriert von Dan Williams, erzählt in einem Brief eines Vaters an seinen Sohn vom Abschied von zu Hause und der Gefahr der Überfahrt auf der Flucht."

Zur Handlung: Ein Mann schreibt in Gedanken einen Brief an seinen Sohn, mit dem er die Überfahrt in eine für ihn neue Welt wagen wird. Er beschreibt das Haus seiner eigenen Kindheit, die Stadt seiner Jugend, und die Welt, die sein Sohn schließlich kennen lernen musste, voller Bomben und Blut. Und er betet, dass seine wertvollste Fracht heil am anderen Ufer ankommen wird.

Das Buch ist sehr schön aufgemacht, mit einem wunderschön illustrierten Cover. Auch im Buch sind alle Seiten farbig illustriert und sie haben den Anschein von Wasserfarben. Ich habe künstlerisch da wirklich wenig Ahnung, aber es sieht sehr schön aus. Die Töne der Bilder ändern sich je nach Thema, sind zunächst freundlich und grün, werden dann traurig und grau bis braun und schließlich bedrohlich dunkel.

Der Text lebt mehr von wie als vom was. Die "Handlung" ist ja schnell zusammegefasst. Wir finden auch sehr wenig Text im Buch, das Lesen hat bei mir inklusive dem Betrachten der Bilder etwa 7 Minuten gedauert. Der Text gleicht mehr einem Gedicht als Prosa. Er ruft dabei sehr deutliche Bilder hervor, die durch die Illustration unterstützt werden.

Generell ist die Flüchtlingsthematik eine, die mich immer sehr trifft. Ich habe schon Spiegel-Artikel angeweint, die sich damit beschäftigten. Dafür hatte ich mir von diesem Buch emotional mehr erhofft. Tatsächlich hat der Eingangsteil des Klappentextes bei mir mehr Gänsehaut verursacht als das Buch selbst. Da man die Charaktere, von denen man liest, nicht kennt, fällt es schwer richtig zu fühlen, was man fühlen soll.

Auch bin ich von Khaled Hosseini einfach stärkere Geschichten gewohnt. Tausend Strahlende Sonnen und auch Teile von Traumsammler waren so unglaublich ergreifend und gut geschrieben, dagegen wirkt dieses Büchlein leider eher mittelmäßig. Es ist zwar wunderschön geschrieben, aber die Emotionen kommen bei mir leider nicht an. 

Alles in allem finde ich das Buch gut, die Illustrationen und der Text ergeben ein Ganzes und es liest sich gut. Ich hatte mir einfach etwas Herausragendes erhofft. Gut finde ich, dass die Einnahmen dieses Buches gespendet werden um Flüchtlingen zu helfen. Da habe ich es auch gern gekauft und es passt toll in mein Regal. Deswegen würde ich es auch weiterempfehlen, wenn euch das Thema interessiert.

Kennt ihr das Buch? Und findet ihr, das Buch kommt inzwischen zu spät?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Sonntag, 3. März 2019

Monstress - Haven

Hallo meine Comic-Freunde,

heute soll es um den dritten Volume der Graphic Novel-Reihe Monstress gehen. Die beiden Vorgänger hatte ich euch bereits vorgestellt. Teil drei erschien im vergangenen Herbst und setzt direkt an der Handlung von Teil zwei an. Im Vorfeld hatte ich alle Volumes nochmal gelesen, da man sonst einige Details verpasst.

Die Fakten:
  • Autor: Marjorie Liu und Sana Takeda
  • Titel: Monstress Haven
  • Reihe: Monstress 3
  • Erschienen: 2018
  • Verlag: Image Comics
  • Seiten: 163
  • Preis: 15,89 Euro
  • Klappentext: "Maika Halfwolf has begun to unlock the mysteries of her past - but the challenges of the present are only growing. In this third volume of MONSTRESS, collecting issues 13-18, Maika's journey takes her to the neutral city of Pontus, where she hopes to find temporary refuge from her pursuers. Unfortunately, Pontus may not be as safe as Maika and her allies had hoped. As the impending war between humans and arcanics creeps ever closer, and powerful players fight for the chance to control her future, Maika finds she must work with Zinn, the Monstrum that lives inside her, in order to ensure their mutual survival. But even that alliance might not be enough to prepare Maika for the horrors to come."

Zur Handlung: Maika ist dem Vermächtnis ihrer Mutter auf der Spur und versucht herauszufinden, welches Monster in ihr lebt. Auf dieser Suche sammelt sie Feinde und verliert Freunde. Daher schlägt sie den Weg nach Pontus ein, wo sie neue Erkenntnisse zu finden hofft. Begleitet wird sie noch immer von Kippa und Meister Ren.

Doch mit ihrer sturen und feinseligen Art macht sich Maika nicht beliebt in Pontus und zerstört dann auch noch ein wichtiges Artefakt. Es wird immer deutlicher, dass sie mit Zinn kooperieren muss, um die Rätsel vor ihr zu lösen und lebend aus der Sache herauszukommen. 

Der dritte Teil schließt nahtlos an die Vorgänger an. Wir begleiten Maika weiter auf der Suche nach einer Lösung für ihre Monster-Problem. Dabei treffen wir vor allem auf Charaktere, die wir bereits kennen. Ich fand vor allem den Anfang spannend, der das erste Mal andeutet, dass zwischen Maika und Tuya vielleicht mehr als nur Freundschaft war. Ich bin gespannt, ob wir noch mehr in diese Richtung erfahren.

Maika selbst entwickelt sich in diesem Teil nicht wirklich weiter, aber sie lernt ihre Beziehung zu Zinn besser zu nutzen und die beiden bilden ein stärkeres Team. Außerdem erfahren wir von verschiedenen Außenstehenden mehr darüber, wer Maika und Zinn eigentlich sind und warum sie verbunden sind. Maika bleibt aber ein Charakter, der nach außen ruppig und feindselig ist. Nur in ihren Gedanken sehen wir, was sie wirklich bewegt.

Gefallen hat mir besonders die Entwicklung von Kippa am Ende. Ich finde, sie ist ein toller Charakter, der dem doch sehr düsteren Comic immer wieder leichte Momente verleiht. Obwohl sie klein ist und oft Angst bekommt, zeigt sie eine unglaubliche Stärke. Umso mehr lässt mich das Ende nun bangen... 

Das Ende ist schon ein ziemlicher Cliffhanger. Wir bekommen noch einige Andeutungen und es gibt auch eine Art Abschluss, aber gefühlt steht noch mehr auf dem Spiel als je zuvor. Ich bin sehr gespannt auf Teil vier, war aber auch ein bisschen sauer, dass das Ende mich da nun so hängen lässt. Auf jeden Fall gab es einen guten Spannungsbogen und man will dabei bleiben.

Manchmal finde ich die Handlung etwas schwer zu verfolgen. Einige Charaktere kann ich noch nicht immer gut auseinanderhalten. Bei einigen sind ihre Absichten auch noch völlig unklar. Und manchmal geht es mir dann doch zu schnell und ich komme nicht ganz mit. Ich bin aber auch kein regelmäßiger Comic-Leser, vielleicht liegt es daran. Ich denke aber, das wird besser, wenn ich alle Teile nächstes Jahr noch einmal lese vor Teil vier.

Besonders an diesem Graphic Novel finde ich neben der einzigartigen Handlung und Maika als Hauptcharakter, den ich sehr schätze, den Zeichenstil. Die Bilder sind unglaublich detailreich und einfach Kunstwerke. Mir sagt der Stil total zu und das ist auch der Hauptgrund, warum ich lese. Bisher habe ich noch nichts Vergleichbares gefunden. Hier gibt es auch im Vergleich zu den Vorgängern keinerlei Abstriche. Einfach Wahnsinn.

Alles in allem kann ich also Teil drei allen empfehlen, die die Vorgänger schon mochten. Es geht in gleicher Manier und gleicher Qualität weiter und das sagt mir sehr zu. Ich bin schon sehr gespannt auf Teil vier und fiebere diesem entgegen. Ein bisschen Warten muss aber wohl noch sein.

Kennt ihr die Reihe? Spricht euch der Zeichenstil an?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung: