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Freitag, 31. August 2018

[Filmkritik] Mission: Impossible - Fallout

Hallo an alle Filmfreunde,

wart ihr schon mal im Autokino? Ich ein paar mal, aber schon ewig nicht mehr und nun war es mal wieder soweit. Im Autokino ist es ja immer so, dass man nicht wirklich eine Wahl von Filmen hat, sondern man fährt halt hin oder eben nicht ;)

In meinem Fall wollten wir einfach mal raus und was anderes sehen und erleben und da war der Film total egal. Welch Glück dass es dann auch noch ein ganz spannender war.

Der neue Mission: Impossible läuft derzeit in den Kinos und ist somit 2018 erschienen, natürlich unter der Federführung und mit Tom Cruise. Dies ist der sechste Teil und er geht fast 2,5 Stunden. Er ist auch in 3D schaubar und hat natürlich ein ordentliches Budget verschlungen.

Doch worum geht es? Wir befinden uns ein paar Jahre nach der Verhaftung von Solomon Lane, gespielt von Sean Harris, die durch Ethan Hunt, gespielt von Tom Cruise, verübt wurde.
Ethan Hunt bekommt natürlich schnell neue Aufträge und naja nicht alle gelingen so wie sie sollen. Sein Team unterstützt ihn dabei tatkräftig. Wir sehen ein paar alte Bekannte aber auch neue Spielgefährten oder doch Gegner?

Ich hab ja lange keinen impossible-Film gesehen und das empfand ich kaum schlimm, denn ich kam super schnell in die Geschichte rein und brauchte auch kaum zusätzliche Infos zu einzelnen Personen. Wenn doch, wurden diese von selbst gegeben.

Was ich total gut fand war der viele schwarze Humor und wirklich viele Szenen wo ich einfach amüsiert war. Das hätte ich bei einem Actionfilm gar nicht erwartet und war umso positiver überrascht.

Die Actionszenen waren natürlich auch super und in 3D bestimmt noch spannender anzusehen. Ein bisschen verrückt und übertrieben sind natürlich auch einige Momente aber das stört ja nicht weiter.

Die ganzen Verwicklungen am Ende waren teilweise sehr überraschend aber manchmal auch berechenbar. Aber das hat auch dazu geführt dass man am Ball blieb.

Insgesamt mochte ich den Film, er hat mich super unterhalten und ich kann ihn sehr weiter empfehlen,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 29. August 2018

My Plain Jane



Hallo meine Klassikerliebhaber,

vor einiger Zeit habe ich in einem Sommerurlaub am Strand Jane Eyre zum ersten Mal gelesen und war nahezu erschrocken, wie gut mir das Buch gefallen hat. Ich hatte erwartet, dass es etwas zäh wird und man die Geschichte ja eigentlich auch schon kennt. Doch ich war schnell in die Welt von Jane eingetaucht und das Buch hielt auch Überraschungen für mich bereit. Nun also gibt es diese Homage – Parodie, wie immer ihr es nennen wollt, des Klassikers Jane Eyre. Kann die Geschichte mich so überzeugen?

Die Fakten:

  • Autor: Cynthia Hand, Jodi Meadows, Brodi Ashton
  • Titel: My Plain Jane
  • Sprecher: Fiona Hardingham
  • Reihe: Lady Janies 2 (man muss Teil 1 nicht vorher lesen)
  • Dauer: 10 Std 7 Min (ungekürzt)
  • Erschienen: 2018
  • Verlag: Harper Audio
  • Preis: 9,95 Euro im Abo
  • Klappentext: „You may think you know the story. Penniless orphan Jane Eyre begins a new life as a governess at Thornfield Hall, where she meets one dark, brooding Mr. Rochester - and, listener, she marries him. Or does she?

Zur Handlung: Charlotte ist nicht gerade glücklich über ihr Leben in einem Mädcheninternat, in dem es kaum angemessene, wetterfeste Kleidung und nahrhaftes Essen gibt. Doch ihre Freundschaft zu Jane Eyre macht es für sie erträglich. Doch Charlotte träumt von größeren Dingen. Sie möchte Schriftstellerin werden und schreibt immer wieder kleine Geschichten inspiriert von ihrem Leben.

Als eines Tages Mitglieder der Society in die Stadt kommen, gerät Charlotte aus dem Häuschen. Diese Organisation ist dafür zuständig, störende Geister zu fangen und zu entfernen. Charlotte schafft es allerdings nicht, die Society in Aktion zu erleben – Jane Eyre schon. Und dem Agenten Alexander fällt sofort auf, dass Jane Geister nicht nur sehen, sondern auch beeinflussen kann. Er muss sie unbedingt für seine Organisation gewinnen. Jane jedoch träumt vom Leben einer Gouvernante und hat kein Interesse an der Geisterjagd.

Nach My Lady Jane war mir klar, dieses Buch muss ich haben, aber es wird mich vermutlich auch enttäuschen, weil meine Erwartungen zu hoch sein werden. Beides kann ich bestätigen. Dennoch kann ich euch dieses Buch ans Herz legen, denn ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt.

Das Autorentrio harmoniert sehr gut. Man merkt nicht, dass die Kapitel von verschiedenen Personen geschrieben wurden, die Geschichte ist sehr kohärent und durchgängig unterhaltsam. Es ist nicht so, dass einem bestimmte Teile viel besser gefallen als andere, was ich zu schätzen weiß. Allgemein hat das Buch Charme und Witz und nimmt die Geschichte von Jane Eyre öfters auf die Schippe. Der Schreibstil ist eher ungezwungen.

Was mir dabei ein bisschen gefehlt hat, waren die bewussten Einschübe, die es in My Lady Jane gab, in welchen die Autoren gewisse Handlungselemente reflektierten und auf eine humorvolle Art selbst Kritik an ihrer Arbeit übten. In My Plain Jane ist mir dies nicht aufgefallen und es hätte an vielen Stellen sicherlich gut gepasst.

Wir folgen drei Charakteren, die sicherlich mit den drei Autorinnen kongruent sind. Zunächst wäre da Charlotte, die neugierig ist und immer verrückte Pläne austüftelt, die nur selten so funktionieren. Sie braucht eine Brille, um wirklich etwas von der Welt zu sehen, und will Abenteuer erleben. Jane ist das ganze Gegenteil. Sie möchte ruhig und zurückgezogen leben, malt gern Bilder und sieht Geister. Glücklicherweise sieht sie vor allem den Geist ihrer guten Freundin Helen. Und sie verliebt sich unglücklich in ihren Arbeitgeber. Alexander ist Staragent der Society und jagt für diese Geister durchs ganze Königreich. Sein Vater wurde getötet und Alexander will herausfinden, wer dies zu verantworten hat. Dabei ist ihm seine Karriere besonders wichtig und er erlebt wenig außerhalb seiner Arbeit.

Als Nebencharaktere kann man weiterhin Helen und Branwell verweisen. Helen ist ein Geist, den wir aus Jane Eyre bereits kennen. Als beste Freundin von Jane ist sie sich keines bissigen Kommentars zu schade, vor allem wenn es um Mr Rochester geht, den sie nicht nur als sehr gemein empfindet sondern auch als deutlich zu alt für Jane. Branwell ist Charlottes Bruder und für kurze Zeit Lehrling bei Alexander. Er ist allerdings nicht besonders begabt mit Geistern und sorgt so immer wieder für Chaos. Als Bösewicht haben wir dann einen machthungrigen Mann, der einen ausgeklügelten Plan hat, um an Englands Spitze zu kommen.

Hier zeigt sich schon, dass das Buch sich nicht zu nah an der Handlung von Jane Eyre hält und dadurch durchaus auch überraschende Situationen entstehen. Dennoch schaffen es die Autoren, teilweise auf ganz anderen Wegen, bestimmte Stationen aus Jane Eyre mitzunehmen, was man so gar nicht kommen sieht. Das Buch war auch nicht mehr ganz frisch in meinem Kopf, aber ich habe doch einiges wiedererkannt und mich gewundert, wie My Plain Jane es geschafft hat, alles doch so zu inkorporieren. Das Buch wirkte auf mich jedenfalls nie gezwungen.

Ich fand die Idee des Geisterjagens auf jeden Fall spannend. Gerade die erste Begegnung mit Alexander und einem Geist in einem Pub ist auch sehr humorvoll beschrieben. Dennoch hat es für mich nicht so viel Charme und Erfindungsreichtum gehabt wie die magischen Elemente in My Lady Jane. Während es in dem Buch eine clevere Metapher war für einen völlig anderen Zusammenhang, ist das Geisterjagen hier meines Wissens nur Unterhaltungswert. Und sorgt für etwas Action.

Die Sprecherin fand ich angenehm, aber auch hier war die Sprecherin von My Lady Jane leider deutlich besser. Sie hatte durch verschiedene Charaktere mit Akzenten aber auch mehr zu tun. Ich habe das Hörbuch zwar gern gehört, aber eben die Abwechslung ein bisschen vermisst.

Alles in allem war das Buch also eine kleine Enttäuschung im Vergleich zum Vorgänger, aber dennoch ein lustiges Hörerlebnis, das mich gut unterhalten hat. Helen war definitiv mein Lieblingscharakter, ihre Sprüche haben mich immer wieder zum Lachen gebracht. Auch bringt sie etwas Tiefe in das Ende. Ansonsten ist das Buch vor allem am Ende eher actionreich. Manchmal haben mir doch die cleveren und selbstreflexiven Anmerkungen gefehlt, die ich im Vorgänger so geliebt habe. Ich freue mich nun schon auf den nächsten Teil der Janies Reihe, auch wenn wir da noch eine ganze Weile warten dürfen.

Wie fandet ihr das Buch und die Reihe bisher? Ich kann sie wirklich empfehlen!

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Sonntag, 26. August 2018

Harry Potter reloaded Band 4 Kapitel 13-24

Hallo zusammen,

wie versprochen raffe ich alles etwas zusammen und somit befassen wir uns heute wieder mit gut einem Drittel des vierten Bandes.

Mad-Eye Moody lernen wir jetzt sehr intensiv kennen. Er ist so ein richtig irrer Charakter irgendwie aber trotzdem auch cool. Wenn man sich auch überlegt wer er am Ende eigentlich ist, ist es schon erstaunlich das so ein Vielsaftrank auch den Charakter beeinflusst oder? Also eigentlich macht er das ja nicht aber hier kann es ja gar nicht anders sein.
Das lässt uns die Autorin wohl ein bisschen selbst ergründen.

Die unverzeihlichen Flüche sind für alle ein emotionales Thema und ich muss sagen, so detailliert hatte ich das gar nicht mehr in Erinnerung. Vor allem diese Emotionalität um deren Grausamkeit. Andere Flüche können ja ebenso viel anrichten, aber sie gehören eben nicht dazu. So richtig erklärt wird das aber nicht. Es wird eher darauf abgestellt, das schwarze Magier diese ausschließlich verwenden, was auch nicht stimmt.

Wie ich schon im letzten Post beschrieben hatte sind vor allem die anderen neuen Schulen was einzigartiges für diesen Band. Alles um sie herum ist einfach richtig toll und könnte sicher eigene Bücher füllen. Das wäre es doch eigentlich oder?

Nachdem die Champions gewählt wurden,  gibt es natürlich einen riesen Aufruhr um Harry. Das ist die Zeit in der es für Ron beginnt richtig schwer zu werden. Er streitet sich vermutlich nie wieder so mit seinen Freunden wie hier. Wobei es natürlich immer einige emotionale Momente für ihn gibt. Das ist doch auch irgendwie das was Ron ausmacht oder?

Hagrid bekommt auch richtig viel Zeit in diesem Band und er verliebt sich ja auch. Ich vermute ganz doll,  dass das auch Harrys Glück ist, dass er ihm die Drachen zeigt. Ich muss ja aber ehrlich sagen, das mir das Lösen der Aufgaben fast zu einfach ist, weil das immer so kurz vor knapp dochnoch klappt und naja, weiß ich jetzt nicht wie realistisch das ist. Ja Harry Potter ist nicht realistisch aber bestimmte Bereiche sind es ja doch und so was zähle ich auch dazu.

Auch die Hauselfenbefreiungsfront ist in diesem Band ganz groß. Hauselfen sind ein immer wichtigeres Thema. Wir kennen jetzt noch einige mehr als nur Dobby. Hermine steigert sich auch voll hinein und gibt ihr Bestes Hauselfen zu befreien die das aber gar nicht wollen. Das ist auch wirklich etwas Verrücktes oder? Das es quasi Wesen gibt, die es toll finden anderen zu dienen. Sehr geschickt auf jeden Fall solche Charakterzüge mit einzubauen. Fast wie Hunde so treudoofe Wesen. Ich hab übrigens selbst zwei also nix gegen Hunde ;)

Der Weihnachtsball ist ein absoluter Höhepunkt des Buches und irgendwie auch generell der Reihe. Es gibt so was wie einen Abschlussball oder andere größere Feier nicht wieder. Was sehr schade ist weil er so so soooo schön war. Diese Verliebtheit in die Dekoration vor allem auch im Außengelände und diese wunderbare Atmosphäre die erschaffen wird. Hier kommen auch zum ersten mal Verliebtheit und Co. unter den Figuren vor und sorgen gleich für viel Aufgewühltheit und ein sehr schwieriges Miteinander. Es ist aber eben auch genau die richtige Zeit für unsere drei Freunde. Mitten im Teenageralter mal so richtig emotional werden.

Ja ich denke das waren so die Dinge die mich in diesem Teil am meisten bewegt haben oder die ich nicht mehr so in Erinnerung hatte.
Trotzdem war und ist der vierte Teil nie einer gewesen, den ich unglaublich toll fand. Eben immer nur so einzelne Teile daraus,

eure Blue Diamond

Freitag, 24. August 2018

Es summt und brummt - und sticht

Hallo meine Sommerkäfer,

der BooktubeAThon hat es mal wieder angeboten, eines dieser kleinen Gänsehaut-Büchlein zu lesen. Ich habe die Bücher als Kind ja abgöttisch geliebt und bestimmt auch fast alle schon mal gelesen. Meist hatte ich sie aus der Bibliothek und diese Bücher haben tatsächlich eine Leserin aus mir gemacht. Umso spannender ist es, diese Bücher heute nochmal mit erwachsenen Augen zu lesen.

Die Fakten:
  • Autor: R. L. Stine
  • Titel: Es summt und brummt - und sticht (Original: Why I am afraid of bees)
  • Übersetzer: Günter W. Kienitz
  • Reihe: Gänsehaut 7
  • Erschienen: 1996
  • Verlag: Omnibus (Bertelsmann)
  • Seiten: 124
  • Preis: ab wenigen Cent gebraucht
  • Klappentext: " "Nimm Urlaub von dir selbst", flimmert es Gary eines Abends vom Bildschirm seines Computers entgegen. Begeistert von dieser Idee, lässt er sich auf ein gewagtes Experiment ein. Doch dann kommt alles ganz anders als erwartet..."

Zur Handlung: Gary ist ein Loser. Die Sommerferien verbringt er größtenteils im Garten, wo er skeptisch seinen Nachbarn mit dessen Bienen beobachtet. Bienen machen ihm Angst, was nicht gerade praktisch ist, wenn der Nachbar ein Imker ist. Dieser erfreut sich immer wieder daran, Gary unnötig Angst einzujagen. 

Aber auch außerhalb des Zuhauses hat Gary es nicht leicht. Von größeren Jungs wird er verprügelt, von dem Mädchen, auf der er heimlich steht, ausgelacht. Also beschließt er eines Abends ein bisschen PC zu spielen. Dabei entdeckt er eine Anzeige, die ihm anbietet, für einen Moment sein Leben mit jemand anderem zu tauschen. Das klingt doch wie das perfekte Ferienprojekt für Gary...

Das Buch sticht aus der Reihe definitiv hervor. Gary ist zwar wieder der typische Hauptcharakter - ein bisschen ein Außenseiter und ein Nerd, aber eben auch einfach ein Teenager - aber was mit ihm geschieht, ist doch anders als die anderen Geschichten. Hier gibt es weniger Grusel im Sinne von Monstern oder Geistern oder ähnlichem. Stattdessen gerät Gary in eine Situation, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt.

Inspiriert ist die Geschichte vielleicht ein bisschen an dem Film Die Fliege. Wir haben es also eher mit einem seltsamen Experiment zu tun, was dem Ganzen eher einen Sci-Fi-Anstrich gibt. Das hat mir gefallen. Ich denke, die Geschichte passt auch wunderbar in den Sommer, da Gary versucht sich irgendwie schöne Sommerferien zu machen. Das Wetter hat also gut zum Buch gepasst.

Abgesehen von Gary haben wir diesmal kaum andere Figuren. Wir lernen die Familie von Gary kennen, die bleibt aber sehr stark in der Peripherie. Häufig spielt ja Bruder oder Schwester in diesen Büchern doch eine größere Rolle, bleibt hier allerdings aus. Dirk Davis spielt auch noch eine Rolle, die ich aber nicht spoilern möchte, aber auch von ihm erfahren wir nur das Nötigste. Wir haben also einen sehr starken Fokus auf Gary und sein Problem. Diese Isolation passt aber wunderbar zur Geschichte.

Alles in allem hat mir dieser Band gut gefallen. Er hat einen anderen Fokus als die Vorgänger-Bände und bringt damit neuen Schwung in die Reihe. Thematisch passt das Buch perfekt in den Sommer. Es ist auch nicht per se gruselig, sondern eher eine ausweglose Situation, die etwas alptraumhaftes hat. Ich denke, das viele Kinder großen Spaß mit diesem Buch haben können.

Habt ihr diese Bücher in eurer Kindheit gelesen? 

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Mittwoch, 22. August 2018

The Adventures of Tom Bombadil



Hallo meine Tolkien-Liebhaber,

es ist kein Geheimnis, dass das, was für viele Harry Potter ist, für mich schon immer Herr der Ringe war. Dies war die erste Buchreihe, in der ich völlig versunken und aufgegangen bin. Tolkiens Schreibstil und Kreativität haben mich direkt in den Bann genommen. Deswegen habe ich mir vor einigen Jahren auch die Tolkien Treasury Box gewünscht und lese diese Bücher, wenn ich mal wieder einen Tolkien-Fix brauche. Zum diesjährigen BooktubeAThon war dann dieser Band dran, und heute möchte ich noch einmal genauer davon berichten.
Die Fakten:

  • Autor: J. R. R. Tolkien
  • Herausgeber: Christina Scull & Wasne G. Hammond
  • Titel: The Adventures of Tom Bombadil
  • Erschienen: 2014 (erstmals 1962)
  • Verlag: Harper Collins
  • Seiten: 286
  • Preis: 29,90 Euro im Boxset
  • Klappentext: „One of the most intriguing characters in The Lord of the Rings, the amusing and enigmatic Tom Bombadil, also appears in verses said to have been written by Hobbits and preserved in the Red Book with stories of Bilbo and Frodo Baggins and their friends. The Adventures of Tom Bombadil collects these and other poems, mainly concerned with legends and jests of the Shire at the end of  the Third Age.


Zur Handlung: Tom Bombadil ist der vielleicht mysteriöseste Charakter in den Büchern rund um Frodo und den einen Ring. Er taucht auf, als die Hobbits ihn am nötigsten brauchen, doch alle Fragen nach dem Wer und Was des Tom Bombadil bleiben für Hobbits und Leser unbeantwortet. Mithilfe von zwei Gedichten will Tolkien diesem Charakter noch etwas mehr Geschichte geben und gleichzeitig zeigen, dass es in jeder Welt auch Mysterien geben muss.

Zusätzlich zu diesen beiden Gedichten finden wir noch deutlich mehr Gedicht in diesem Band. Diese sind im Roten Buch der Westmark verortet, einem fiktiven Werk aus Mittelerde. Daher wurden die Gedichte so angepasst, dass sie potentiell von Hobbits verfasst sein könnten. Im Anschluss findet sich ein ausführlicher Kommentar zu jedem einzelnen Gedicht und seiner Entstehungsgeschichte.

Ich hatte ein wenig Angst, dass dieses Buch mich enttäuschen würde, denn das Geheimnis um Tom Bombadil hat mich immer schon gereizt. Doch ganz im Gegenteil: ich habe mich absolut in dieses Buch verliebt, und das allen voran wegen der gut recherchierten und interessanten Kommentare. So lernen wir, dass Tom Bombadil gar nicht recht nach Mittelerde passen will, weil er eigentlich als eine Art Naturgeist der englischen Landschaft gedacht war. Erst später hat er seinen literarischen Weg nach Mittelerde gefunden.

Die Gedichte von Tolkien sind alle sehr verschieden. Gemein ist ihnen, dass sie oft sehr spezielle Rhythmen und Reimschemata haben. So lesen sich die meisten Gedichte am besten laut. Beispielsweise das Gedicht über die Katze oder auch Errantry. Ich würde die Gedichte auf jeden Fall auf Englisch empfehlen, da ich nicht sicher bin, ob sich die sprachliche Finesse tatsächlich auch ins Deutsche übersetzen lässt.

Tolkien verwendet dabei auch viele archaische Worte, die heute nicht mehr gebraucht werden, erfindet aber auch gelegentlich neue Orte und Namen, damit die Reime passen. Durch die ausführlichen Kommentare dieser Ausgabe ist das aber überhaupt kein Problem. So habe ich gelernt, dass Dumbledor ein altes Wort für die Hummel ist. Hummerhorns dagegen gibt es nur in Tolkiens Versen.

Die Kommentare waren wirklich das, was das Buch so besonders gemacht hat. Ich fand es so interessant, mehr über die Ursprünge zu erfahren. Häufig waren die Gedichte schon an anderer Stelle in einer anderen Fassung erschienen und Tolkien arbeitete diese dann um, um sie besser in die Kollektion einzupassen. Dabei sind oft auch ältere Versionen der Gedichte nochmals abgedruckt und man kann ein wenig vergleichen. So landete der Mond in The Man in the Moon Came Down Too Soon eigentlich in einem englischen Örtchen. Dies wurde auseditiert, um die Handlung nach Mittelerde zu verlegen. Solche Entstehungsgeschichten finde ich einfach faszinierend. Außerdem erhält man so einen Blick auf Idee, die ihren Weg in Herr der Ringe gefunden haben, beispielsweise auch der Oliphaunt.

Alles in allem habe ich mich sehr in dieses Buch verliebt. Es macht Spaß, die Gedichte zu rezitieren, auch wenn man manchmal 1-2 Anläufe braucht, bis man den Rhythmus gut trifft. Tolkien hat eine ganz eigene und einzigartige Schreibweise. Obwohl es für ihn immer kleine Scribbeleien waren, sind die Gedichte teilweise sehr gut rezipiert worden. Und die Kommentare sorgen für ein besonderes Leseerlebnis, bei dem man noch viel über England, alte Sprachen und die Welt von Mittelerde lernt. Ich kann es jedem Fan von Herr der Ringe nur empfehlen. Als Einstieg in die Welt von Tolkien ist es nicht geeignet, da würde ich eher auf den Hobbit oder Roverrandom verweisen.

Kennt ihr diese Werke? Wie gefallen euch Tolkiens Gedichte?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung: