Hallo ihr lieber Leserlein,
dies ist der Beginn unserer Harry Potter-Themenwoche. Wir
haben euch ja bereits angekündigt, dass wir ausführlich jedes Buch mit dem
dazugehörigen Film vergleichen möchten. Dazu schauen wir uns heute zuallererst
Band 1 an. Dieser trägt den Namen „Harry Potter und der Stein des Weisen“. Der
Titel gibt schon einen Tipp, worum es gehen wird, und wer sich mit Alchemie ein
bisschen auskennt, weiß vermutlich, dass der Stein der Weisen keine Erfindung
von J. K. Rowling war. (Wie Wikipedia uns wissen lässt, kam dieser
sagenumwobene Stein sogar bei den Schlümpfen schon vor. ;))
Nun, um dennoch nicht zu viel vorwegzunehmen, verzichte ich
darauf, genau zu erläutern, was dieser Stein denn nun ist, denn schließlich
soll man sich das Buch oder den Film ja selbst anschauen. Wem es dennoch unter
den Nägeln brennt, mehr darüber zu erfahren, sei die Wikipedia-Seite nochmals
ans Herz gelegt.
Nachdem wir nun geklärt haben, nach wem oder was der erste
Band benannt ist, können wir fortfahren mit dem, was uns der Klappentext
verrät:
„Eigentlich hatte Harry geglaubt, er sei ein ganz normaler
Junge. Zumindest bis zu seinem elften geburtstag. Da erfährt er, dass er sich
an der Schule für Hexerei und Zauberei einfinden soll. Und warum? Weil Harry
ein Zauberer ist.
Und so wird für Harry das erste Jahr in der Schule das
spannendste, aufregendste und lustigste in seinem Leben. Er stürzt von einem
Abenteuer in die nächste ungeheuerliche Geschichte, muss gegen Bestien,
Mitschüler und Fabelwesen kämpfen. Da ist es gut, dass er schon Freunde
gefunden hat, die ihm im Kampf gegen die dunklen Mächte zur Seite stehen.“
In Harry Potter und der Stein der Weisen wird uns die
eigentümliche Geschichte eines nicht ganz normalen Jungen erzählt. Jeder weiß
heute, dass Harry ein Zauberer ist, und dann auch noch ein ganz besonderer.
Nachdem ein dunkler Magier namens Voldemort, gern aber auch nur Du-weißt-schon-wer
genannt, seine Eltern umgebracht hatte, schaffte das Baby Harry, den
tödlichsten aller Flüche auf Voldemort zurückzuwerfen und damit seine Macht zu
brechen.
Das Waisenkind wurde nun von zunächst unbekannten Personen –
Dumbledore und McGonnagal, sowie einem riesigen Mann auf einem fliegenden
Motorrad namens Hagrid – zu seinem Onkel und seiner Tante gebracht, die jedoch
alles andere als erfreut sind.
Die ersten Seiten beschreiben eindrucksvoll das Leben dieses
besonderen Jungen namens Harry, der großgezogen wird, als sei er ein
ungeliebtes Haustier – oder vielleicht auch manchmal wie ein Hauself. ;) Doch
plötzlich geschehen mehr und mehr seltsame Dinge um Harry herum, bis er
schließlich in einer Hütte auf einem Felsen mitten im Meer von Hagrid, dem
Halbriesen, erfährt, dass er ein Zauberer ist.
Von diesem Moment an ändert sich alles in Harrys Leben. Er
findet heraus, dass er Unmengen von Geld hat, das seine Eltern ihm hinterlassen
haben. Bald findet er Freunde, die er dank seinem Vetter vorher nie gehabt
hatte, und er hat Spaß an der Schule. Er entdeckt Quidditch, eine Sportart auf
Besen, als seine Leidenschaft. Das wichtigste jedoch ist, dass er erfährt, dass
seine Eltern nicht einfach nur bei einem Autounfall gestorben sind, sondern
ermordet worden waren, und dass Harry die Zaubererschaft von Lord Voldemort
erlöst hat.
Wir möchten uns nun zuerst kurz dem Buch zuwenden, bevor wir
näher auf den Film eingehen und schließlich eine Liste mit Unterschieden das
Ende bilden wird.
Das Buch beschreibt sehr detailreich eine Welt, die nur in
unserer Phantasie existiert. Es werden Zauberläden, Zauberstäbe, fliegende
Besen, Drachen und dreiköpfige Hunde, martialische Schachspiele und schreiende
Bücher beschrieben. Auch Hogwarts ist ein besonderer Ort, eine magische Schule
mit Lehrern, Geistern und Geheimnissen, ein Ort, an dem Freundschaften
entstehen, und sich alte Feindschaften zeigen, an dem man Abenteuer scheinbar
hinter jeder Ecke findet. Diesen Ort nur einmal zu betreten ist sicher ein
geheimer Wunsch vieler Kinder, die die Geschichte von Harry Potter kennen. Das
Buch wendet sich Hogwarts sehr detailreich zu. Man erfährt vieles über den
Unterricht, die Lehrer und auch das Miteinander der verschiedenen Schüler.
Gerade das machte das Buch immer so magisch für uns. Allgemein ist das Buch
unglaublich detailverliebt, sodass man ein umfassendes Gefühl entwickeln kann,
wie die Welt der Zauberer ist. Das Buch ist weiterhin voller phantastischer
Ideen, zum Beispiel die Zaubererbank Gringotts, die von Kobolden geführt und
von Drachen geschützt wird, oder Olivanders, ein Laden, indem sich der
Zauberstab seinen Zauberer sucht. Die Details sind unglaublich, sodass auch nie
Langeweile aufkommt, obwohl nahezu alle Bücher an denselben Orten spielen.
Der Film wiederum muss sich natürlich auf bestimmte Aspekte
des Buches konzentrieren, denn sonst gäbe es inzwischen nicht nur 8 sondern 20
Harry Potter-Filme. Und wenn wir ehrlich sind, sind 8 schon zu viel für eine
DVD-Nacht. ;) Die Frage ist nun, auf was hat der Film verzichtet und ist die
Wahl gut oder schlecht getroffen.
Als der Film erschien, waren wir gerade erst aus der
Grundschule heraus. Wir hatten die Bücher gelesen und waren gespannt, wie Harry
und Hogwarts und alles andere denn nun aussehen sollten. Der Film hat natürlich
versucht, so vieles wie möglich aufzunehmen. Dennoch gehen die verliebten
Details des Buches oft unter. Diverse Szenen, wie zum Beispiel Harrys Leben bei
seiner Tante und seinem Onkel werden auf ein (noch zu akzeptierendes) Minimum
beschränkt. Wahrscheinlich ist das auch nicht die schlechteste Idee, da gerade
diese ersten Kapitel meist doch recht nervig zu lesen waren (meine Meinung). Der
Film setzt dafür natürlich entsprechend mehr auf die actionreichen Szenen, so
zum Beispiel der Kampf mit dem Troll oder am Ende der Kampf mit dem dunklen
Lord persönlich (Spoiler: Im Buch
wird er gar nicht von Harry besiegt, sondern Harry wird einfach ohnmächtig).
Wenn man also auf Spaß und Spannung steht, auf ein paar Spezialeffekte, dann
ist man wohl mit den Filmen besser bedient, aber dazu später mehr.
Zuletzt haben wir eine Liste mit mehr oder weniger
gravierenden Unterschieden zwischen Buch und Film zusammengestellt, was aber
natürlich viele Spoiler enthält und daher nur für diejenigen ist, die
vielleicht den Film gesehen haben und überlegen, ob es sich nun noch lohnt, das
Buch zu lesen, oder anders herum, oder diejenigen, die es einfach interessiert!
Die anderen, die noch vollkommen unbefleckt sind, dürfen einfach nach unten
scrollen, um unsere abschließenden Bemerkungen zu lesen.
Unterschiede Buch – Film
- Anfang: keine Szene von den Dursleys bevor Harry kam
- Mrs Figg fehlt, Harry darf von Anfang an mit in den Zoo
- Vorgeschichte von Harrys Zauberanfängen fehlt
- Vorgeschichte der Potters, die angeblich bei einem Autounfall gestorben sind, wird nicht näher erwähnt, auch Harrys Erinnerungen an den Tod seiner Eltern werden nicht aufgegriffen
- Harrys Umzug in Dudleys altes Zimmer wird nicht erwähnt
- Harrys Kampf um seinen Brief ist gekürzt
- Hagrid verwechselt Harry nicht mit Dudley im Buch
- Hagrids Umhang: Das Ausmaß des Chaos wird weder in der Hütte noch in Gringotts deutlich
- Winkelgasse: Der Eulenkauf, der Kauf der Schuluniform und ersten Treffen mit D. Malfoy, Flourish & Blotts und andere Läden fehlen
- Harry kehrt im Film nicht noch einmal zu den Dursleys zurück und wird auch nicht von ihnen am Bahnhof abgesetzt
- Fred und George erkennen Harry auch nicht im Zug
- Hermine ist im Film wesentlich unfreundlicher und zickiger (Zugszene)
- Treffen mit Malfoy im Zug findet erst in Hogwarts statt, Krätze vertreibt ihn und seine Kumpel (Harry erfährt, dass die Malfoys für Voldemort waren)
- Nervöse Stimmung vor Auswahl der Häuser nicht im Film
- Lied des Huts fehlt im Film (besser so)
- Kinder im Film nicht alphabethisch aufgerufen, verwirrt nur…
- Schulhymne fehlt (Verdeutlichung von Dumbledores durchgeknallter Genialität)
- Peeves fehlt im Film
- Treppen bewegen sich im Buch nicht so wahllos (à so kommen R/H/H auch nicht zu Fluffy)
- Gewisse Fächer, sowie die Abschlussprüfungen werden nicht im Geringsten erwähnt
- McGonnagal zeigt nicht, dass sie ein Animagus ist
- Die Besuche bei Hagrid, die Harry das Gefühl geben, wirklich Freunde zu haben, kommen viel seltener im Film vor und scheinen eher zufällig
- Duell mit Malfoy fehlt (eigentlicher Grund für Fluffy-Fund + erstes Abenteuer zusammen mit Hermine)
- Nimbus kommt vor Halloween und soll nicht am Tisch ausgepackt werden
- Troll wird von H+R sogar im Mädchenklo eingesperrt
- Slytherin spielt nicht halb so unfair Quidditch wie es im Film scheint (Wood und auch niemand anders wird ausgeschaltet während des ersten Spiels)
- Die weihnachtlich geschmückte Halle kommt nicht vor, allgemein ist Weihnachten stark gekürzt, sodass auch die aufkeimenden mütterlichen Gefühle von Mrs Weasley zu Harry nicht wirklich spürbar werden
- Spiegel Nerhegeb ist gekürzt, sodass das Verlangen Harrys nach seinen Eltern nicht wirklich deutlich wird
- Das 2. Quidditch-Spiel und Snape als Schiedsrichter fehlen, im Film: Dumbledore ist nicht erst bei diesem Spiel anwesend, sondern schon bei dem davor
- Nicolas Flamel begegnet Harry bereits im Zug auf dem Text der Sammelkarte von Dumbledore, nicht erst in Hermines *leichter Lektüre*
- Szene von Snape und Quirrell im Wald fehlt
- Das Leiden der drei unter dem jungen Norbert, sowie dessen Rettung durch Charlie vom höchsten Turm von Hogwarts fehlen
- Erster Teil im verbotenen Wald und das Gespräch mit den Zentauren Bane und Ronan fehlt, wodurch die Natur der Zentauren nicht deutlich wird, die sich mehr um die Sterne kümmern als um das, was auf der Erde passiert, weshalb sie Firenze am Ende auch verstoßen, da er sich ihnen widersetzt und Harry hilft
- Die Teufelsschlinge reagiert nicht darauf, dass man sich nicht bewegt, und Hermine beschwört kein Sonnenlicht, sondern Feuer
- Snapes Prüfung fehlt und die Szene mit den fliegenden Schlüsseln ist sehr zugunsten Harrys abgewandelt
- Quirrell wird nicht von Harry besiegt, sondern von Dumbledore vertrieben und von Voldemort erledigt
- Vieles, was Dumbledore am Ende des Buches verrät, wird nicht erwähnt (Warum rettet Snape Harry? Wer hat den Tarnumhang geschickt?)
- Im Buch kommt Harry auch bei Vernon und Petunia an
In Harry Potter und der Stein der Weisen beginnt eine
Geschichte, die viele Menschen fesseln konnte. Es war schön, mit diesen Büchern
und den Filmen aufzuwachsen, denn wie man selbst älter wurde, so wurde auch
Harry älter, die Probleme änderten sich und man konnte sich immer auch
wiederfinden. Im ersten Band reden wir von einem elfjährigen Jungen. Deswegen sind das Buch und auch der Film
vielleicht besonders für Kinder dieser Altersgruppe und auch für Erwachsene zu
empfehlen, die sich noch ein Stück ihres kindlichen Glaubens bewahrt haben.
Das Buch nun ist perfekt für alle, die ohne Probleme 200
Seiten in einer Nacht lesen, wenn eine Geschichte sie fasziniert. Man kann
darin schmökern und nur schlecht die Finger davon lassen. Die detailgetreue
Beschreibung so vieler wunderlicher und phantastischer Orte, Dinge und Menschen
machen den größten Teil des Buches aus. Man kann sich voll und ganz
hineinversetzen. Für alle Menschen, die das sehr schätzen, die gern ihre
Phantasie anregen und fremde Welten erkunden, sind die Bücher viel besser
geeignet.
Für alle Menschen, die lieber einen entspannten Abend auf
der Couch und vorm Fernseher verbringen wollen, ist der Film mehr zu empfehlen.
Er ist sehr kurzweilig und eng bepackt mit Handlung, die im Buch vielleicht viel
weiter ausgebreitet wird. So fehlen im Film „unnütze“ Szenen, die vielleicht
nur dazu dienen, einen noch tiefer in die Geschichte zu ziehen. Der Film wirkt
dadurch vielleicht recht platt und etwas protzig mit all den Spezialeffekten,
die andere Kinderfilme nicht haben, aber er kombiniert so die bunte Welt der
Zauberei mit spannenden Szenen und modernen Filmtechniken und Sets.
Prinzipiell muss man eben die Entscheidung treffen, wie tief
man in diese Zaubererwelt eintauchen möchte und wie viel Zeit man investieren
möchte. Ist man sich unsicher, ob es einem überhaupt gefällt, sollte man
vielleicht zum Film greifen, auch wenn er nicht allen Zauber verbildlichen
kann. Weiß man jedoch, dass die Geschichte einen anspricht, und man will sich
umfassender damit befassen, ist das Buch wohl doch die bessere Variante.
In diesem Sinne,
Puh... das ist aber ein laaanger Text und ich hätte nicht mehr alles vom Buch gewusst :D
AntwortenLöschenNö, Latein sind eigentlich hauptsächlich Wörter die ich lerne, grammatik rate ich einfach :D
Aber trotzdem danke