vor einer ganzen Weile schon hatte ich auf dem Blog The Giver von Lois Lowry vorgestellt und hatte damals schon erwähnt, dass dazu auch ein Film in Planung ist. Nachdem ich dann die Trailer gesehen hatte, habe ich mich ehrlich nicht getraut, den Film zu schauen. Ich liebe das Buch seit vielen Jahren und wollte mir das nicht kaputt machen. Inzwischen weiß ich, dass es dazu noch weitere Bände gibt und habe dem ersten Teil gerade ein Reread gegeben. Daher hielt ich es nun für angebracht, den Film zu schauen und eine Kritik zu schreiben.
Zur Handlung: Jonas ist in der Community aufgewachsen, einer fiktiven Welt, in der klare Regeln das gesellschaftliche Leben ordnen. Jeden Morgen bekommen alle Bewohner eine Injektion, die es ihnen ermöglicht, problemlos in der Community zu leben. Während einer großen Zeremonie wird nun bestimmt, welchen Beruf Jonas für den Rest seines Lebens ausüben soll, doch er wird nicht bestimmt sondern auserwählt.
Jonas soll der neue Hüter der Erinnerung werden. Diese Position ist in der Community sehr angesehen. Er hütet alle Erinnerungen an die Dinge, die die normalen Leute nicht wissen sollen: was Emotionen sind, Schmerz, Liebe und andere Dinge wie Farben und Tiere. Jonas jedoch weiß nicht, wie er unter diesen Umständen weiterleben soll, mit all diesem Wissen und diesen Gefühlen, die er nicht teilen kann.
Ich habe an dem Buch schon immer die Welt am meisten geliebt. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber es könnte sich hierbei um meine erste Dystopie gehandelt haben. Ich bin auf jeden Fall immer für eine interessante und möglichst komlexe Welt zu haben. Im Film ist da nun schon einiges anders, obwohl sich im Großen und Ganzen vieles am Buch orientiert. Man bekommt im Endeffekt zumindest ein sehr ähnliches Gefühl.
Was sehr unterschiedlich ist, sind die Charaktere. So sind Jonas und seine Freunde im Film wesentlich älter, sodass eine andere Zielgruppe erreicht wird. Desweiteren spielt romantische Liebe darauf aufbauend auch eine größere Rolle im Film. Das kann man mögen, muss aber nicht. Nichtsdestotrotz wird damit zum Glück nicht übertrieben, was eine meiner Ängste war.
Ich muss ja sagen, ich hab Taylor Swift nicht erkannt. xD |
Jonas Eltern sind wesentlich kälter, als man sie sich im Buch vorstellen würde. Ich weiß nicht so richtig, ob ich das gut finde. Auf der anderen Seite geht es um eine kalte Welt. Der Giver ist wesentlich härter, es entsteht im Film eine ganz andere Bindung zwischen ihm und Jonas. Ein bisschen find ich es schade, aber dann passt es irgendwie doch auch ganz gut.
Alles in allem ist der Film wesentlich mehr Hollywood. Schließlich will er sich ja auch verkaufen, und man merkt es eben doch. Aber es ist dennoch ein guter Film, und wenn ich nicht so eine enge Bindung mit dem Buch hätte, würde mich daran nichts stören. Ich finde, dass die Grundaussage, nämlich wie schön das Leben sein kann, im Film wunderbar rauskommt, und ich hab auch zweimal ganz schön mit den Tränen gekämpft. Und darauf kommt es vor allem an. Ich würde schon empfehlen, den Film zu schauen, wenn man das Genre der Dystopie mag. Allerdings sollte man eben im Hinterkopf behalten, dass das Buch nochmal anders und auf seine Weise schön ist. Und so mag ich Verfilmungen eigentlich, die ein kleines Kunstwerk für sich werden. :)
So, ich hoffe, ich konnte mich und meine Meinung gut erklären. :)
Bis wahrscheinlich erstmal nicht so bald,
Eure Kitty Retro
PS: Ihr könnt euch aber darauf freuen, dass ich bald die anderen 3 Bände vorstellen werde! Ich bin soooo gespannt darauf. Nach etwa 7 Jahren erfahre ich endlich, wie die Geschichte weitergeht.
- Diese Filmkritik ist Teil meiner Buchverfilmungschallenge. -