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Freitag, 31. Mai 2019

Schöne neue Welt

Hallo an alle Brückentaghabenden,

die liebe Kitty und ich sind nicht in den Genuss gekommen - macht aber nichts. Dafür habe ich wieder auf Bookbeat eine schnelle Dystopie gehört.

Fakten:
  • Autor: Aldous Huxley
  • Sprecher: Gerd Wameling u.v.m.
  • Dystopie
  • 2016 erschienen
  • 1h 57min
  • der Audio Verlag
  • Preis: 9,95€
Klappentext:
"Im Jahre 632 nach Ford ist die Welt ein perfekter Ort: Kriminalität und Armut gehören der Vergangenheit an. Babys werden in Flaschen gezüchtet und so konditioniert, dass sie später, betäubt durch die Glücksdroge Soma, zufrieden den ihnen zugedachten Platz in der Gesellschaft einnehmen. Doch dann betritt ein sogenannter Wilder die "Schöne neue Welt". Der faszinierende Fremde, der über Gefühle und Freiheit spricht, wird wie ein Star gefeiert - bis er zur Bedrohung für die selbsternannte Zivilisation wird."

Ja ihr lest richtig, Ford spielt hier eine Rolle bzw. dessen Ansichten von Produktivität übertragen auf die Gesellschaft und nicht nur auf Teile von ihr, wie Arbeit. Der rbb, das Kulturradio, hat den Roman von Huxley als Hörspiel inszeniert. Es hat mich sofort an andere dystopische Inszenierungen erinnert, die in dieser literarischen, etwas gehobeneren Buchwelt existieren. Für mich sind solche Erzählungen immer ein bisschen wie von einem anderen Stern, als würde man von ganz weit weg zu sehen. Bei dystopischen Jugendbüchern fühle ich mich irgendwie immer mehr als wäre ich dabei. Doch das geht schon viel zu sehr ins Detail, ohne das wir kurz über die Handlung gesprochen haben.

Die Gesellschaft ist in verschiedene Kasten aufgeteilt, hier hat jede Kaste ein bestimmtes Aussehen, bestimmte charakterliche Züge, gezüchtete Intelligenz und eben seinen angedachten Platz. Jeder gehört jedem, was, wie ich finde, nicht so richtig zu Ford passt, aber ok. Es gibt auch noch Menschen, die wie wir heute leben und Wilde genannt werden. Zu diesen machen zwei Personen einen Ausflug und bringen zwei Wilde mit in die Gesellschaft. Von ihnen ist einer völlig uneingenommen und selbstdenkend, was ihm schnell zum Verhängnis wird - diese schöne neue Welt - ist nämlich ganz anders als er sie sich erträumt hatte.

In diesem Hörspiel wird neben den charakterbesetzten Figuren auch viel mit zusätzlichen Geräuschen gearbeitet, was das Hörerlebnis unterstützt und so einen Filmeffekt hat, wenn es um die Dynamik geht. Manchmal war mir die Theatralig fast schon ein bisschen zu viel des Guten, aber klar, das fesselt auch und reißt einen mit und bleibt im Gedächtnis.

Das Hörbuch ist zwar sehr kurz, allerdings nichts für zwischendurch. Auf diese Geschichte muss man sich gut konzentrieren, und ehrlich gesagt, war ich gerade versucht zu schreiben - vorzubereiten - wobei ich nicht weiß, wie man sich darauf vorbereiten könnte. Die Welt die hier dargestellt wird, ist nicht so weit entfernt von dem, was wir heute schon erleben. Es nimmt Bezug zu längst vergangenen Zeiten und lässt diese neu aufleben, denn alles wiederholt sich, so oder so ähnlich.

Am Ende lösen Drogen viel und noch mehr. Das hat mich irgendwie gestört, aber vermutlich ist auch das unglaublich realistisch.

Für mich sehr hörbar und auch zwingend zu lesen oder zu hören, damit sich jeder stets seinem Leben bewusst wird,

eure Blue Diamond.



Mittwoch, 29. Mai 2019

A Thousand Beginnings and Endings

Hallo meine Fantasy-Leser,

heute wenden wir uns dem Buch zu, dass als Gruppenbuch für den Asian Readathon ausgewählt war. Ich hatte das Buch bereits im Januar bestellt und habe mich sehr darauf gefreut. Daher war ich happy, dass ich nun einen Grund hatte direkt loszulegen. Das Buch war damals überraschend günstig auf Amazon gewesen und da habe ich direkt zugeschlagen.

Die Fakten:
  • Herausgeber: Ellen Oh & Elsie Chapman
  • Titel: A Thousand Beginnings and Endings
  • Erschienen: 2018
  • Verlag: HarperCollins
  • Seiten: 323
  • Preis: 5,49 Euro (gebunden)
  • Klappentext: "A mountain loses her heart. Two sisters transform into birds to escape captivity. A young man learns the true meaning of sacrifice. A young woman takes up her mother’s mantle and leads the dead to their final resting place."
Wie immer folgen nun zuerst Gedanken zu jeder einzelnen Geschichte und dann ein abschließendes Resumé.
  • Forbidden Fruit - Roshani Chokshi
Diese Geschichte ist inspiriert von filipinischen Bergen. Die Geschichte hat auf jeden Fall eine tolle Atmosphäre und der Schreibstil der Autorin passt wunderbar. In der Geschichte geht es um die Liebe zwischen Göttern und Menschen. Ein bisschen haben mich manche Wörter verwirrt, die ich erst einordnen konnte, nachdem sie bereits ein paar Mal vorkamen. Insgesamt gebe ich der Geschichte 4 Sterne.

  • Olivia's Table - Alyssa Wong
In dieser Interpretation des chinesischen Festes für hungrige Geister verfolgen wir ein junges Mädchen, das nach dem Tod der Mutter erstmals selbst für ihre toten Gäste sorgen muss. Ich finde die Atmosphäre total toll, denn es hat ein Western-Feeling, ist aber gleichzeitig modern und hat klare Bezüge zur chinesischen Tradition. Ich gebe der Geschichte daher 5 Sterne.

  • Steel Skin - Lori M. Lee
Ich habe das Gefühl, asiatische Geschichten und Sci-Fi gehen häufig Hand in Hand. Hier auch in der Geschichte um Yer und ihren Vater. Die Geschichte ist inspiriert von einer Sage der Hmong. Yers Vater geht auf Reisen und scheint nicht er selbst zu sein, als er zurückkommt. Zuvor war er ein Roboter-Wissenschaftler, der Androiden baute. Yer fürchtet, er sei nun selbst durch einen Androiden ersetzt worden. Sci-Fi-Geschichten wie diese sind nicht ganz meine Sache, daher gebe ich 4 Sterne.

  • Still Star-Crossed - Sona Charaipotra
Diese Geschichte baut auf auf einer Legende von einem Liebespaar, das nicht zusammensein konnte. Die Protagonistin findet sich mit ihrer besten Freundin auf einer Holi-Party wieder - das ist inzwischen ja auch in unserer Gesellschaft angekommen, wenn auch gefühlt schon wieder out. Dort wird sie von einem seltsamen Jungen angesprochen, der der Meinung ist, er kenne sie. Ich finde die Idee hinter der Geschichte wirklich schön und mag das leicht Geisterhafte daran. Sie braucht aber etwas, um sich aufzubauen. Ich gebe 4 Sterne.

  • The Counting of Vermillion Beads - Aliette de Bodard
Die vietnamesisch inspirierte Geschichte liest sich definitiv anders als die bisherigen Erzählungen. Man bekommt auf jeden Fall direkt ein Märchenfeeling. Außerdem wurde hier offensichtlich eine alptraumhafte Angst vor Rechenaufgaben verarbeitet. Zwei Schwestern sind gefangen im herrschaftlichen Palast und müssen Zahlen überprüfen für Steuerabgaben und ähnliches. Ein Schwester will fliehen und die andere glaubt nicht ans Entkommen. Ich fand auch diese Geschichte stark und gebe ihr 4 Sterne.

  • The Land of the Morning Calm - E. C. Myers
Die Geschichte eines Mädchens, deren Mutter auf einer Con verstorben ist und die nun ein letztes Mal in die Online-Welt eintauchen wird, in der ihre Eltern sich einst kennen gelernt haben, wird uns hier erzählt. Dabei geht es um die koreanische Vorstellung von Geistern, die noch etwas zu erledigen haben, aber auch den Zugang zur Unterwelt und was Erinnerungen eigentlich sind. Mich hat die Geschichte voll überzeugt und ich gebe ihr 5 Sterne.

  • The Smile - Aisha Saeed
In dieser Geschichte begleiten wir eine junge Kurtisane, in die ein Prinz sehr verliebt ist. Doch Liebe geht manchmal seltsame Wege, und sie wird die Kurtisane für etwas bestraft, wofür sie nichts kann. Letztlich geht es um die Frage, ob man lieben kann, wenn man nicht frei ist. Das fand ich eine spannende Diskussion und wundervoll erzählt und daher nochmals 5 Sterne.

  • Girls Who Twirl and Other Dangers - Preeti Chhibber
Im Hinduismus gibt es hunderte Götter und jeder Tag ist theoretisch ein heiliger Tag deswegen. Doch es gibt es spezielles Fest, bei dem es um eine göttliche Kriegerin geht, die einen bösen, habgierigen Menschen besiegt, nachdem kein Gott und kein Mann dies vermochte. Dieses Fest lieben drei Freundinnen ganz besonders, denn es dreht sich hauptsächlich im Tanzen. Und diesmal haben sie ihre eigene Schlacht geplant. Wieder eine ganz tolle Geschichte, die sich gut von anderen abhebt und darum 5 Sterne von mir bekommt.

  • Nothing into All - Renée Ahdieh
Von dieser Autorin habe ich bereits die Wrath and the Dawn-Dilogie gelesen. Ich mochte diese Bücher sehr und war daher gespannt, was mich hier erwartet. In der Geschichte geht es um Kobolde im weitesten Sinne. Sie verfügen über den Zauber, aus allem Gold zu machen. Ein junges Mädchen möchte gern Sängerin werden, doch ihre Bruder gönnt ihr das nicht. Die beiden werden in das Schicksal der Kobolde verstrickt. Und wieder war ich hin und weg, 5 Sterne.

  • Spear Carrier - Rahul Kanakia
Diese Geschichte ist tatsächlich die erste im Buch, die mir nicht gut gefallen hat, obwohl ich das Thema und die Aussage grundsätzlich mag. Zusammen mit unserem Protagonisten finden wir uns in den Vorbereitungen einer kosmischen Schlacht wieder. Man weiß nicht recht wo und warum diese stattfindet. Die Geschichte greift Themen wie Heldentum, den Sinn von Kriegen und Tod auf. Ich mochte den Blickwinkel, habe mich aber ein bisschen gelangweilt beim Lesen und gebe daher 3 Sterne.

  • Code of Honor - Melissa De La Cruz
Diese Geschichte hat sich für mich wie eher für ein junges Publikum gelesen, also früheres Jugendalter. Ich bin ja nicht so der Vampir-Fan, daher konnte mich die Geschichte nicht kriegen. Ich empfand auch den Hauptcharakter eher als Klischee und daher gebe ich der Geschichte 3 Sterne. Ich glaube, die Legende der Aswangs hätte da durchaus mehr Creep-Potential gehabt.

  • Bullet, Butterfly - Elsie Chapman
Eine Herausgeberin des Buches hat auch eine Geschichte dafür geschrieben. Dabei geht es um eine distopisch anmutende Welt, in der alle chinesischen Städte und Regionen im Krieg miteinander liegen und von Krankheiten heimgesucht werden. Konkret geht es um einen Jungen, der sich als Mädchen verkleidet und in eine Fabrikarbeiterin verliebt. Ich fand die Grundgeschichte sehr mitreißend, das Setting ist aber nicht ganz so meins, daher gebe ich 4 Sterne.

  • Daughter of the Sun - Shveta Thakrar
In dieser Geschichte findet die Tochter der Sonne den Sohn des Mondes und beide gehen eine Beziehung ein, die zum Scheitern verurteilt ist. Dennoch halten sie aneinander fest und es wird an ihr liegen, ihn zu retten. An sich mag ich die Geschichte und alles war sehr atmosphärisch, aber irgendwie habe ich mich trotzdem ein bisschen gelangweilt zwischendurch. Daher gebe ich 4 Sterne.

  • The Crimson Cloak - Cindy Pon
In dieser Geschichte gibt die Autorin einer jungen Elfe eine Stimme, die ähnlich wie in römischer Mythologie, im Original nicht vorkommt. Die jüngste Tochter der "Heavenly Mother" beschließt mit einem Menschen zu flirten und erkennt, was Liebe ist und dass das menschliche Leben sehr kurz ist im Vergleich zu ihrer Unsterblichkeit. Die Variation zum Original ist beachtlich und gefällt mir deutlich besser. Daher gebe ich 5 Sterne.

  • Eyes Like Candlelight - Julie Kagawa
In dieser japanisch inspirierten Geschichte wenden wir uns den Kitsune zu, Füchsen, die magische Fähigkeiten besitzen und menschliche Gestalt annehmen können. Unser Protagonist rettet einen solchen Fuchs als Kind und trifft später auf eine mysteriöse Frau. Ich finde diese Geschichte auch richtig toll und einen schönen Abschluss und gebe 5 Sterne.

Insgesamt war diese Sammlung von Geschichten ein voller Erfolg für mich und ich möchte sie einfach jedem empfehlen. Die Geschichten haben mich alle angesprochen, es gab keinen Totalausfall und die Geschichten sind auch alle unterschiedlich genug, um einen bei Leselaune zu halten. Man fängt auch nicht an, die einzelnen Geschichten im Kopf zu vermischen. Wer also Lust auf diese Sammlung hat, sollte sie sofort bestellen. Ich bin hin und weg.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Sonntag, 26. Mai 2019

Der Rosenelf

Hallo an alle Träumer,

seit Anfang Mai nutze ich Bookbeat und bin begeistert. An dieser Stelle möchte ich gar nicht groß darauf eingehen, nur so viel, es ist nur für jemanden etwas, der viel hört. Wirklich viel. Immer nur 10-30 Stunden lange Hörbücher zu hören, kann jedoch auch sehr anstrengend werden und da sind so kleine Geschichten zwischen drin ganz toll.

Dieses mal handelt es sich um eine sehr kurze Geschichte von Hans-Christian Andersen. Es ist ein Märchen, worüber es auch ein Gedicht gibt oder die Geschichte in Gedichtform. Insgesamt scheint es verschiedene Versionen in der Länge zu geben. Meines ging ungefähr eine Viertelstunde. Zuerst dachte ich, in so kurzer Zeit kann ja gar nichts Besonderes entstehen und wurde eines Besseren belehrt.

Der Rosenelf ist ein Elf der bei Rosen lebt, in den Blüten schläft und so weiter. Dadurch bekommt er alles mit, was um diese Rosen geschieht und wird von Menschen nicht gesehen, da diese ihn einfach übersehen. Nun bekommt er nicht nur tolle Dinge mit, zum Beispiel wie jemand eine Rose geschenkt bekommt, sondern auch Verbrechen. Um ein solches dreht sich dieses Märchen. Inhaltlich solltet ihr gar nicht mehr dazu wissen.

Tatsache ist, die Geschichte benötigt kein großes Bamborium (kennt ihr das Wort und schreibt man das so?), sondern bringt alles auf den Punkt. Dabei ist es trotzdem so detailliert, dass sich eine wunderbar mystische Atmosphäre aufbaut, die zum Träumen einlädt. Dabei bleibt sie dynamisch und fesselnd. Eben einfach völlig faszinierend, anders kann ich es nicht sagen.

Wahrscheinlich ist das einfach so, bei den "alten" literarischen Autoren, die haben eben kurz und präzise geschrieben und es auch geschafft zu faszinieren.

Da ihr heute alle sowieso andere Dinge zu tun habt, nämlich euch mit der Europawahl auseinander zu setzen, möchten wir es bei diesem kleinen Beitrag belassen und euch einen schönen Sonntag wünschen,

eure Blue Diamond.


Freitag, 24. Mai 2019

Zorn und Morgenröte

Hallo ihr Lieben,

heute habe ich den ersten Band einer Reihe für euch, die ich schon sehr lang mal lesen wollte und nun endlich geschafft habe.

Fakten:
  • Autorin: Renée Ahdieh
  • Roman
  • 2016 erschienen
  • 400 Seiten
  • ONE Verlag
  • Preis: 10,00€ (Taschenbuch)
Klappentext:
"Sie erzählt um ihr Leben ... Shahrzad hat ihre beste Freundin an den Kalifen verloren, und nun will sie nur noch eins: ihre Freundin rächen. Und so meldet sie sich freiwillig, um den jungen Herrscher zu heiraten, der jede seiner willkürlich ausgesuchten Bräute direkt nach der Hochzeitsnacht hinrichten lässt. Doch Shahrzad hat nicht vor zu sterben. Sie möchte überleben und den Mann töten, der ihr die Freundin genommen hat. Im Angesicht der Morgenröte beginnt sie, ihm eine Geschichte zu erzählen. Und tatsächlich: Shahrzad bekommt einen Tag Aufschub. Doch mit den Geschichten und den Nächten, die vergehen, muss sie erkennen, dass Chalid nicht der Tyrann ist, für den ihn alle halten. Shahrzad fühlt, dass sie dabei ist, sich ausgerechnet in den Mann zu verlieben, den sie so sehr hassen möchte ..."

Der Klappentext führt wirklich schön in diese Geschichte ein, er erzählt nicht zu viel und auch nicht zu wenig.

Chalid ist als Kalif noch sehr jung und zu Beginn versteht man nicht, wieso er so viele junge Frauen töten lässt. Er ist unnahbar und verrät wenig über sich. Erst mit der Zeit lernt man ihn und seinen wirklich starken Charakter kennen. Aus meiner Sicht wird er völlig unterschätzt.

Shahrzad, deren Namen ich nicht noch einmal tippen möchte, da er zwar wunderschön, aber so schwer ist, ist sehr unstet in ihrem Charakter. Auf der einen Seite ist sie sehr mutig und aufbrausend und dann ist sie wieder völlig hilflos und unsicher. Es ist ein ständiges Hin und Her mit ihr, das ist an sich völlig in Ordnung, denn sie ist ein Teenager. Doch in der Zeit und Kultur in der die Geschichte spielt interessiert dies niemanden. Erwachsen werden hier alle sehr schnell.
Keine Ahnung ob das daran liegt, dass es ein Jugendbuch ist, oder ob das tatsächlich so war. Diese Reihe bildet übrigens Erzählungen aus 1001 Nacht nach und gilt somit ebenfalls als Adaption.

Wir lernen viele weitere Figuren kennen. Diese fügen sich wunderbar in das Gesamtkunstwerk ein. Der "Nebenbuler" von Chalid ist ihre Jugendliebe (dabei ist sie da ja immernoch drin, aber ihr wisst schon) und schrecklich eifersüchtig. Er glaubt sie in Chalids Fängen und will sie retten. Doch ob sie wirklich gerettet werden muss oder will, weiß er dabei nicht.

In den Stamm und Familienbezeichnungen in Fernost kenn ich mich absolut nicht aus, aber ich fand es so schön und total faszinierend, wie gut ich mit allem zurecht kam, ohne den Faden zu verlieren. Die einzelnen Erzählstränge waren jeder für sich sehr spannend. Wir erleben übrigens die Kapitel immer aus einer anderen Perspektive und wechseln zumeist zwischen den drei Figuren.

Auch in diesem Band taucht ganz beiläufig ein Teppich auf, der mich sofort an Alladin erinnert hat, aber er hat noch keine wirkliche Funktion in diesem Band erlangt. Das wird hoffentlich noch kommen.

Das Buch steigert sich zum Ende hin immer mehr, vor allem in seinen Emotionen. Ich habe generell das Gefühl, dass diese Art von Geschichten sehr gefühlsbetont sind und irgendwie mehr für mich wären, da muss ich mir unbedingt noch mehr anschaffen. Habt ihr Tipps?

Was mir auch gut gefallen hat, war der stetige Einschub von anderen Thematiken wie Waffen, Kriegsführung, Ritualen und vielem mehr. Die Landschaft war irgendwie nur Nebenwerk und kam kaum zur Geltung, aber das stört nicht weiter.

Eine Szene zu Beginn hat mich sehr geschockt, aber die werdet ihr schnell finden, wenn ihr sie lest. Ich habe sie auch nicht richtig verstanden, muss ich ja ehrlich zugeben. Wie es zu dieser Situation kam, habe ich völlig verpasst, war dann aber auch so gefesselt, dass ich nicht vor blättern und nochmal lesen wollte.

Wie ich es gehofft hatte, hat sich die Geschichte richtig gelohnt und ich finde auch, dass sie gut abgeschlossen ist und man nicht zwingend sofort weiter lesen muss, aber eben kann =)

Eure Blue Diamond.



Mittwoch, 22. Mai 2019

Darius the Great is not okay

Hallo ihr Lieben,

für den Asian Readathon im Mai wollte ich auch gern ein passendes Hörbuch hören. Da eine Aufgabe ist, dass man ein Buch über einen intersektionalen asiatischen Charakter lesen soll, hat Darius the Great richtig gut gepasst, denn es geht um einen Jungen, dessen Mutter aus dem Iran stammt und der an Depressionen leidet.

Die Fakten:
  • Autor: Adib Khorram
  • Sprecher: Michael Levi Harris
  • Titel: Darius the Great is not okay
  • Erschienen: 2018
  • Verlag: Listening Library
  • Dauer: 7 Std 33min (ungekürzt)
  • Preis: 9,90 Euro im Abo
  • Klappentext: "Darius Kellner speaks better Klingon than Farsi, and he knows more about Hobbit social cues than Persian ones. He’s a Fractional Persian - half, his mom’s side - and his first-ever trip to Iran is about to change his life. Darius has never really fit in at home, and he’s sure things are going to be the same in Iran. His clinical depression doesn’t exactly help matters, and trying to explain his medication to his grandparents only makes things harder. Then Darius meets Sohrab, the boy next door, and everything changes. Soon, they’re spending their days together, playing soccer, eating faludeh, and talking for hours on a secret rooftop overlooking the city’s skyline. Sohrab calls him Darioush - the original Persian version of his name - and Darius has never felt more like himself than he does now that he’s Darioush to Sohrab."

Zur Handlung: Darius passt einfach nicht dazu, in der Schule wird er gemobbt, seinem Vater kann er es nicht recht machen und den perfekten Nebenjob kann er auch noch nicht ausüben. Dabei ist er ein toller Kerl, liebt Startrek, Herr der Ringe und Tee. Außerdem mag er seine kleine Schwester, aber das würde er nie zugeben. Und Darius hat Depressionen und wird dafür seit Jahren behandelt.

Sein Leben nimmt allerdings eine unerwartete Wendung, als seine Mutter erfährt, dass ihr Vater, Darius' Großvater, den er bisher nur von Skype kennt, sterbenskrank ist. Die Familie beschließt für mehrere Wochen in den Iran zu fliegen, damit die Kinder ihren Großvater noch einmal richtig treffen können. Doch der Iran ist nicht das, was Darius sich darunter vorgestellt hat...

Von diesem Buch hatte ich Ende des Jahres viel gehört, denn es wurde oft gelobt. Interessiert hat es mich, weil ich sehr wenig über den Iran weiß und Depression immer interessant finde in Büchern, Filmen, etc. Außerdem handelt es sich um einen Own-Voices-Autoren, denn er selbst hat auch persische Vorfahren und hatte bereits Depressionen.

Darius als großer Herr der Ringe-Fan war mir direkt sympathisch. Er hat es nicht leicht in Amerika, denn die anderen Kinder mögen ihn nicht besonders, sie klauen sogar seine Fahrradreifen, und mit seinen Interessen und Hobbies steht er eher allein da. Seine Bindung zu seinem Vater ist schwierig, denn Darius hat permanent das Gefühl ihm nicht zu genügen. Allerdings schauen die beiden immer noch jeden Abend eine Folge Startrek zusammen.

Innerhalb kurzer Zeit wird dann aber klar, dass die Reise in den Iran geht. Ich mochte die Darstellung der Reise, denn solche großen Distanzen zu überbrücken ist eben nicht so einfach. Der Autor hat eine sehr kreative Weise darüber zu schreiben, wie Darius sich fühlt. Etwas anstrengend wird schon da und blieb für mich auch die kleine Schwester von Darius. Aber ich kann eben auch einfach nicht so gut mit Kindern - fiktional oder echt.

Kaum im Iran angekommen trifft Darius dann Sohrab. Den Charakter selbst mochte ich nicht so sehr, aber es geht auch mehr darum, was er für Darius tut und wie Darius die Beziehung empfindet. Das wiederum fand ich sehr gut erzählt und sehr nachvollziehbar. Als ein Mensch, der selbst nur wenige Freunde hat, konnte ich Darius oft gut verstehen. Die Freundschaft der beiden steht dann eher im Zentrum, auch wenn die Familiengeschichte von Darius weiter wichtig bleibt. Ich fand es gut, dass es hier um eine Freundschaft geht und nicht unbedingt um mehr, auch wenn man sich das dazu denken kann, wenn man mag. Auch mochte ich sehr, dass Darius durch die Freundschaft nicht "geheilt" wird oder ähnliches, sich diese aber doch auf sein Leben stark auswirkt.

Über den Iran zu hören, fand ich ausgesprochen interessant. Man muss keine großen Vorkenntnisse mitbringen, das Buch erläutert alles ausreichend. So wird sehr viel von Essen gesprochen, aber auch ein bisschen davon wie Farsi funktioniert, auch wenn Darius selbst kein Farsi spricht. Wir hören von einigen Sehenswürdigkeiten und bekommen viel über das Leben der Familie von Darius mit. 

Zum Ende hin wird einiges natürlich dann doch etwas dramatischer. Ich fand das gut gemacht, hatte auch durchaus ein paar Tränchen in den Augen, vor allem als sich Darius' Mutter schließlich zum letzten Mal von ihrem Vater verabschiedet. Alles wird gut aufgelöst, ich fand das Ende auf jeden Fall zufriedenstellend und kann somit das Buch nur empfehlen.

Insgesamt hatte ich ein tolles Hörerlebnis, ich mochte Darius als Hauptcharakter, empfand auch den Sprecher als toll und passend für Darius, ich höre und lese immer gern von fernen Ländern, Darius' Depression hat sich für mich sehr realistisch angefühlt, ich mochte den starken Fokus auf Freundschaft und Familie und das Ende hat mich happy gemacht.

Kennt ihr das Buch schon? Wäre es vielleicht etwas für euch?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Sonntag, 19. Mai 2019

Das kleine Café in Kopenhagen

Hallo an alle Romantikfans,

dieses mal stelle ich euch ein Hörbuch vor. Dieses habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen. Keine Ahnung warum, aber solche habtischen Hörbücher sind oft gekürzt  und dennoch auf viiiiele CDs verteilt. Klar irgendwie muss sich der Preis ja rechtfertigen, aber trotzdem komisch oder?

Fakten:
  • Autoren: Julie Caplin und Yara Blümel
  • Übersetzerin: Christiane Steen
  • Roman
  • 2018 erschienen
  • Band 1 der Romantic Escapes Serie
  • 6 Stunden 55 Minuten
  • Audio Media Verlag
  • Preis: 9,99€
Klappentext:
"PR-Frau Kate organisiert eine Pressereise nach Kopenhagen. Unter den eingeladenen Journalisten ist auch der zynische Ben, der von dem Hype um den dänischen Hygge-Trend überhaupt nichts hält und eigentlich lieber gegen die Ungerechtigkeit in der Welt anschreiben würde. Kein Wunder, dass zwischen ihm und Kate sogleich die Fetzen fliegen. Überhaupt entpuppt sich die bunte Reisegruppe als reinster Flohzirkus. Aber dem Charme des idyllischen Kopenhagens kann sich auch Ben letztlich nicht entziehen. Und erst recht nicht dem von Kate…"

Wie ihr am Klappentext bereits erkennen könnt, handelt es sich hier um einen Schnulli. Nebenbei lernen wir noch etwas über Hygge und das ist wirklich nicht schlecht.

Wir beginnen damit, das Kate versucht Journalisten davon zu überzeugen auf eine Pressereise nach Kopenhagen mit zukommen. Das gestaltet sich sehr schwierig, was kaum zu glauben ist, denn wer wöllte nicht gern kostenlos verreisen. Irgendwann hat Kate es geschafft und eine gute Auswahl an Journalisten tritt die Reise mit ihr an.
In Kopenhagen angekommen gerät das eigentliche Ziel der Reise schnell aus dem Fokus aller. Auch das Thema Hygge ist schwierig zu greifen, dabei wird es unbewusst von vielen angewandt. Dennoch passieren einige Zwischenfälle, die das Unternehmen für das Kate arbeitet dazu veranlassen ihr Verstärkung in Form eines anderen Mitarbeiters zu schicken - ihrem Ex. Klasse oder?
Angespornt oder besser angestachelt durch diese Tatsache wird für Kate die Reise mehr und mehr zu einer Reise zu sich selbst, anstatt einer Marketingreise für das Hyggeprinzip.

Der Titel ergibt sich übrigens daraus, dass so ziemlich jeder Erzählstrang entweder in diesem Café beginnt oder endet. In diesem Café wird das Prinzip Hygge vollends gelebt und gezeigt. Es ist wirklich einladend und lässt trotz seiner 4 Wände der Seele freien Lauf. Das hat das Buch definitiv transportiert. In jeder Szene in diesem Café habe ich mich unendlich wohl und aufgehoben gefühlt. So etwas ist mir vorher noch nie passiert und hebt die Geschichte wirklich positiv hervor.

Wenn wir die typischen Schnullifaktoren des Buches betrachtet, ist es leider nicht besonders stark. Die Liebesgeschichte ist für mich sehr aufgesetzt und nicht sehr authentisch. Die Charaktere dazu sind so lala und irgendwie nicht bis zu Ende gedacht. Auch der romantische Anteil ist sehr klein und dann auch eher schwach. Der Twist mit dem Ex ist zwar ganz gut, aber auch der fällt sofort wieder hinten runter.

Die Sprache selbst ist sehr locker und war für mich beim Hören jetzt nicht so semantische falsch, wie es in mancher Kritik geschrieben wurde. Da bin ich gut zurecht gekommen.

Hin und wieder gibt es auch sehr lustige Momente, die vermutlich eher dramatisch wirken sollten oder voller Ironie behaftet sind, da bin ich mir unsicher und möchte mich auch nicht festlegen ;)

Empfehlen möchte ich das Buch an alle die schon immer mal wissen wollten, was Hygge überhaupt ist und die Schnullis, die weniger romantisch sind, lesen wollen. Es ist eine leichte Geschichte für zwischendurch die wenig nachhalt. Es war aber definitiv ganz niedlich,

eure Blue Diamond.



Freitag, 17. Mai 2019

Böse Absichten

Hallo meine Krimifreunde,

nachdem Blue euch diese Woche bereits einen Klassiker des Genres vorstellte, werde ich heute über einen japanischen Krimi sprechen, den die liebe Sabrina von Look at my Books mir zum Geburtstag geschickt hatte. Sie interessiert sich sehr für japanische Literatur und hat so auch immer wieder tolle Empfehlungen für mich. Außerdem findet im Mai der Asian Readathon statt, bei dem ich direkt mitmachen wollte. 

Die Fakten:
  • Autor: Keigo Higashino
  • Titel: Böse Absichten (Original: Akui)
  • Erschienen: 2017
  • Verlag: Piper
  • Seiten: 255
  • Preis: 9,99 Euro
  • Klappentext: "Der gefeierte Bestsellerautor Kunihiko Hidaka wird in seinem Haus brutal ermordet, unmittelbar bevor er nach Kanada auswandern will. Seine Ehefrau und sein erfolgloser Kollege Osamu Nonoguchi finden die Leiche, aber beide haben wasserfeste Alibis und kein Motiv. So scheint es zumindest zu Beginn der Ermittlungen von Kommissar Kaga..."

Zur Handlung: Osamu Nonoguchi kann nicht als erfolgreicher Mann gelten. Er hat keine Ehefrau, lebt allein und veröffentlicht einige wenige Kindergeschichten. Der große Durchbruch lässt auf sich warten. Doch er hat einen guten Freund, der ein erfolgreicher Autor ist und ihm potentiell zu Ruhm helfen könnte.

Er besucht diesen Freund am Tage vor dessen Abreise nach Kanada, denn er hat die japanische Buchkultur satt und möchte Neues erleben. Nonoguchi wird schließlich der erste sein, der den Leichnam seines Freundes am Abend findet - zusammen mit der Ehefrau des Opfers. Doch wie ist dieser gefeierte Autor zum Tode gekommen? War es die katzenliebende Nachbarin? Die Frau, die um das soziale Ansehen ihres Bruders kämpft, den Hidaka in seinem Buch verleumdet? Oder war es doch ganz anders?

Wie immer mit Krimi-Geschichten empfehle ich einen möglichst blinden Einstieg. Das Buch beginnt mit Auszeichnungen aus der Sicht von Nonoguchi, ändert aber immer wieder Stil und Richtung. Zunächst hatte ich einige Probleme mit dem Schreibstil, da mir die Dialoge etwas gestälzt vorkamen und manches einfach ein wenig eigenartig wirkte. Nach einer Weile hatte ich mich aber eingelesen. Und rückblickend macht das vielleicht sogar Sinn...

Worauf man sich bei dieser Geschichte einlassen muss, ist, dass sie einen ganz gezielt und immer wieder an der Nase herumführt. Es gibt mehrere Twists und Erkenntnisse, die alles auf den Kopf stellen. Dabei fand ich es immer spannender, aus der Sicht des Detektivs zu lesen, obwohl die Einschübe von Nonoguchi unverzichtbar sind.

Kommissar Kaga ist ein Charakter, mit dem man leicht mitfühlen kann. Er kennt Nonoguchi bereits aus der Vergangenheit, als beide noch als Lehrer tätig waren. Daher hat er ein Gefühl für den Mann und dies führt ihn schließlich an die Lösung heran. Was ich an seinem Charakter mochte, war, dass er einen unglaublichen Drang hat, die Wahrheit herauszufinden, auch wenn seine Kollegen alles als gelöst ansehen.

Nonoguchi ist da schon schwieriger, denn man hat irgendwie Mitleid mit ihm. Er ist nicht sehr erfolgreich, scheint aber ein guter Freund zu sein und sich sehr für andere zu engagieren. Gleichzeitig wirkt er aber doch auch ein bisschen creepy. Hidaka wird uns dagegen als ziemlich herzlos und erfolgsorientiert vorgestellt. Man weiß nicht recht, was seine junge hübsche Ehefrau von ihm will. Er scheint immer zuerst sich selbst im Blick zu haben und dann andere.

Der Fall ist wirklich verzwickt und man kann zwar wunderbar mitraten, wird aber das Ende vermutlich nicht vorhersehen. Mir hat es ein gemischtes Gefühl hinterlassen. Einerseits fühlte ich mich vom Autor irgendwie verraten, andererseits konnte ich die Kreativität und Cleverness am Ende auf jeden Fall schätzen. Allein, dass das Buch geschafft hat, mich zu hintergehen, zeigt ja, dass es sehr gut ist. Dennoch blieb das gemischte Gefühl, sodass ich es nicht zu meinem Lieblingsbüchern zählen werde, es aber wohl schätze für das, was es wagt und meiner Meinung nach gewinnt.

Wer also Lust auf einen ganz besonderen Krimi hat, der sich vor allem mit dem Aufrollen des Tathergangs und den Motiven des Täters beschäftigt, und wirklich sehr unvorhersehbar ist, der sollte dieses Buch lesen. Am Anfang hatte ich ein bisschen ein Problem mich an den Schreibstil zu gewöhnen, und die Charaktere blieben mir etwas fern und waren nicht wirklich so gestaltet, dass man mit ihnen mitfiebert. Gegen den Kriminalfall kann man aber an sich nichts Schlechtes sagen.

Kennt ihr das Buch? Und wie findet ihr es, wenn ihr von Autoren an der Nase herumgeführt werdet?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Mittwoch, 15. Mai 2019

Das Manuskript in der Flasche

Hallo ihr Lieben,

bei dem Harry Potter Readathon im April gab es eine Aufgabe eine Geschichte zu lesen, die mindestens 10 Jahre alt war. Das schien mir zunächst unmöglich, doch dann viel es mir wie Schuppen von den Augen, mein guter alter Freund Edgar Allan Poe hat vor so vielen Jahren so viel geschrieben, dass ich noch nicht alles kennen kann.

Fakten:
  • Autor: Edgar Allan Por
  • Kurzroman
  • 1833 erschienen
  • 74 Seiten 
  • hier als Beispiel mit Interpretationshilfen Preis: 8,28€ (Taschenbuch)
Diese kleine Geschichte habe ich online gefunden und kann daher nicht richtig ein Referenzbuch sagen. Schließlich habe ich sie dann nur in Sammlungen gefunden oder eben dieses mit Interpretationshilfe. Außerdem habe ich einige Hörversionen gefunden.

Wie ihr bemerkt habt, gibt es deswegen auch keinen Klappentext. Somit erzähle ich euch zunächst, dass es diesen Titel auch unter dem Namen "Die Flaschenpost" gibt. Das hat mich am Anfang irritiert aber ich vermute es handelt sich um einen Übersetzungsfehler.
Dies war die erste Geschichte mit der Poe Geld verdient hat, denn er nahm an einem Wettbewerb teil. Es ist eine von drei Seefahrtsgeschichten die er verfasst hat.

Um was geht es denn nun?

Wir verfolgen eine Gruppe Seefahrer. Diese trotzen dem Meer und kommen immer wieder in Schwierigkeiten. Schließlich trifft einer auf ein Schiff was er ganz faszinierend findet, denn es scheint ganz anders aufgebaut zu sein. Er schreibt alles was er sieht auf und hält dieses als Flaschenpost fest.

Das Wissen ist also für andere festgehalten egal was auf dem Meer noch geschehen mag. Die Art und Weise und auch die verwendete Sprache haben die ganze Atmosphäre sehr gut unterstützt. Das klingt vielleicht seltsam, aber irgendwie habe ich sogar das Schwanken empfunden und nein ich hatte nicht getrunken.

Natürlich ist das ganze Geschehen sehr speziell und hat weder viele verschiedene Orte noch viele Figuren zu bieten. Man sollte die Erwartungen also definitiv im Rahmen halten.

Es handelt sich ja auch um eine der ersten Geschichten von Poe und daher kann ja auch nicht alles so abgestimmt sein wie später.

Mehr lässt sich zu diesen paar Seiten auch nicht sagen. Empfehlen kann sie für Poe Fans und solche die historisches über die Seefahrt mögen,

eure Blue Diamond.


Sonntag, 12. Mai 2019

Ein Kuss aus Sternenstaub - Blues Meinung

Hallo an alle Märchenliebhaber,


heute befassen wir uns mit einer Adaption von Alladin, die meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist und einfach träumen lässt.

Fakten:
  • Autorin: Jessica Khoury
  • Übersetzerin: Gabriele Haefs
  • Roman
  • 2017 erschienen
  • 448 Seiten
  • cbj Verlag
  • Preis: 9,99€ (Taschenbuch)
Klappentext:
"SIE ist die mächtigste aller Dschinnys. ER ist ein gewitzter Dieb. Gemeinsam sind sie unschlagbar. Doch zunächst sind sie ein Dreamteam wider Willen, denn ER möchte alles aus seinen drei Wünschen rausholen, SIE schnellstmöglich ihre Freiheit zurückgewinnen. Aber nach und nach erkennen die beiden, dass alles Glück dieser Welt bereits an ihrer Seite ist. Doch wenn eine Dschinny und ein Mensch sich verlieben, erwartet sie beide der Tod. Also müssen die beiden, um ihr Glück UND die Freiheit zu gewinnen, alle Regeln brechen."

Dieses tolle Buch habe ich im letzten Jahr zugewichtelt bekommen und mich riesig gefreut. Es ist nicht nur äußerlich wunderschön, sondern auch von Innen.

Leider verrät der Klappentext für meinen Geschmack schon sehr viel, tut der Geschichte aber keinen Abbruch und auch das Erlebnis bleibt herausragend.

Immer wieder tauche Briefe und Lieder auf die die Erzählung erfrischend auflockern. Wir erleben alles aus der Sicht der Dshinny was wirklich schön und gelungen ist.

Die Welt der Flaschengeister entpuppt sich hier ganz anders als ich sie bisher kenne. Das hat mir eine neue Sicht beschert und sehr viel Spaß gemacht.

Die Atmosphäre des Buches ist ganz gedeckt, immer leicht romantisch und eben wie ich mir so ein Gefühl in der Wüste vorstelle. Die Romantik und große Anziehungskraft zwischen den Protagonisten zieht sich ebenfalls durch und hat auch dafür gesorgt, dass ich dieses Buch fast nie weglegen konnte. Die Liebesbeziehung steht am Anfang kaum im Fokus und baut sich unscheinbar auf. Für mich mal etwas ganz anderes als bei anderen Liebesgeschichten. Diese Leichtigkeit gibt einem die Freiheit zu träumen. Von lachen bis Trübsinn war jede Emotion beim Lesen dabei.

Besonders schön fand ich auch die vielen Nebencharaktere inszeniert. Schon lange haben mich diese nicht mehr so gefesselt wie hier. Die Damen der Runde die die Prinzessin beschützen haben mir es am meisten angetan. Immer wieder schön zu sehen wie wichtig weibliche Charaktere sein können. Ja es werden auch Klischees bedient aber warum nicht.

Eine kleine Kritik habe ich. Die Vergangenheit von Alladin und die Welt der Dshinns hätte ich mir stärker erklärt gewünscht. Vielleicht kann das in einer weiteren Geschichte erzählt werden. Ich werde mich auf jeden Fall nach mehr von der Autorin umsehen.

Was muss für euch bei einer guten Adaption gegeben sein?

Eure Blue Diamond.



Freitag, 10. Mai 2019

Reread - Blackout

Hallo zusammen,

in meiner Audible-App hatte ich noch ein paar Guthaben übrig, da ich im letzten Jahr kaum gehört habe, so konnte ich mir Teil 1 und Teil 2 der Audible-Original Version von Blackout zulegen und hören. Hier hatte ich 2013 bereits das Buch gelesen, die Rezi und viele Fakten dazu findet ihr hier.

Die beiden Teile dauern zusammen 18 Stunden und 49 Minuten, das original Hörbuch über 22 Stunden und ich kann euch nicht sagen, was anders ist oder ob etwas fehlt. Es erschien mir nicht so, dass etwas fehlt, aber vielleicht kann ich mich nur nicht mehr an alles erinnern.

Inhalt und Co. findet ihr wie gesagt in meiner alten Rezi, allerdings möchte ich meine Meinung etwas anpassen.
Damals habe ich die Geschichte als sehr schwierig empfunden und gelesen, ist sie es mit Sicherheit immernoch, denn es sind immerhin 800 Seiten mit vielen Charakteren, in vielen Ländern und den unterschiedlichsten Situationen, die am Ende alle irgendwie zusammen spielen und führen. Allerdings hat in diesem Hörbuch wirklich jede Figur ihren eigenen Sprecher bekommen und dadurch konnte ich alle viel besser unterscheiden und zu ordnen. So lassen sich die einzelnen Stationen klarer darstellen und bekommen ihre eigene Dynamik.

Es ist mir so viel leichter gefallen, alles zu verstehen und auf eine Art und Weise habe ich die Geschichte nochmal neu erlebt und auch mehr entdeckt. Manches stellte sich mir so auch anders da, als ich es damals verstanden habe. Ich bin immernoch der Meinung, dass große Realität in diesem Buch steckt und es somit nicht für Jugendliche geeignet ist. Gewalt wird hier noch deutlicher und grausamer gezeigt, als man es nur beim Lesen erfährt, denn Hintergrundgeräusche verstärken das Erlebnis um einiges. Das macht das Hörbuch auch sehr authentisch und vom Empfinden habe ich mich beinahe wie bei einem Film gefühlt. Ganz oft ist es bei mir so, dass ich beim Hören eines Hörbuches etwas anderes nebenbei mache, zum Beispiel malen  oder  so, dieses mal habe ich das immer auch angefangen, mich dann aber oft dabei ertappt, wie ich einfach vor mich hin gestarrt habe und einfach nur zugehört habe. Auch diese Tatsache hat mich sehr erstaunt und begeistert.

Auch wegen dieser Faszination wollte ich euch dies hier noch einmal mitteilen und euch dieses geteilte Hörbuch wirklich sehr ans Herz legen. Wahrscheinlich passt es sogar noch etwas besser in den Herbst oder frühen Winter.

Es hat mir nochmal ins Gedächtnis gerufen, wie wichtig Strom ist und wie dankbar wir für diesen Luxus sein sollten,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 8. Mai 2019

The Essex Serpent

Hallo liebe Historienhasen,

für den Magical Readathon hat dieses Buch, dass ich überraschend in der Bibliothek entdeckt hatte, perfekt gepasst. Damit es denn auch zeitnah wieder zurückgegeben werden kann, möchte ich euch heute schnell davon berichten. Zum Glück habe ich es in der Bibliothek gefunden und nicht selbst gekauft...

  • Die Fakten:
  • Autor: Sarah Perry
  • Titel: The Essex Serpent
  • Deutsch: Die Schlange von Essex
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: Serpent's Tail
  • Seiten: 418
  • Preis: 8,39 Euro
  • Klappentext: "London 1893. When Cora Seaborne's husband dies, she steps into her new life as a widow with as much relief as sadness. Retreating to the countryside with her son, she encounters romours of the "Essex Serpent", a creature of folklore said to have returned to roam the marshes. Cora is enthralled, believing it may be an undiscovered species. Setting out on its trail, she collides with local minister William Ransome, who thinks the cure for hysteria lies in faith, while Cora is convinced that science offers the answers. Despite disagreeing on everything, he and Cora find themselves drawn together, changing each other's lives in unexpected ways..."

Zur Handlung: Cora Seaborne ist keine schöne Frau, aber von hoher Geburt, clever und besonders. Sie interessiert sich für Naturwissenschaften und eifert anderen Frauen nach, die in diesem Bereich besondere Entdeckungen gemacht haben. Coras Mann stirbt zu Beginn des Buches, doch das ist kein Problem, denn die Ehe war keine glückliche. Auch Coras Sohn entzieht sich ihrer Liebe und meist auch ihrem Verständnis.

Um nicht die trauernde Witwe geben zu müssen, geht Cora mit Sohn und Kindermädchen nach Essex, wo sie von einem Monster hört, dass angeblich Kinder und Betrunkene tötet, das Vieh bedroht und ähnliches. Cora hofft auf einen überlebenden Dinosaurier und will das Biest unbedingt entdecken. Stattdessen tun sich ihr in Essex aber ganz andere Welten auf.

Was wurde dieses Buch vor zwei Jahren gelobt und besungen. Gefühlt hat jeder es geliebt. In jedem Video tauchte es irgendwie auf. Als ich das Buch in der Bibliothek sah, habe ich gar nicht gelesen, worum es geht, sondern es direkt eingepackt. Sonst wäre mir bei dem Teil zu William Ransome vielleicht schon aufgefallen, dass das Buch seltsam wird.

Cora ist als Charakter nachvollziehbar, aber auch ein bisschen nervig. Sie ist endlich ihre ehelichen Pflichten los und möchte ihre Freiheit genießen. Natürlich fallen daher schon mal alle Männer in ihren Bann. Auch ist sie etwas naiv, da sie nie eigene Entscheidungen treffen konnte. Gegen Ende des Buches wird sie dann ein trotziges Kind, dass einfach verschwindet, nachdem es die Gefühle von jedem verletzt hat.

Cora reist mit ihrem Sohn, den ich die meiste Zeit einfach gruslig fand, und dem ehemaligen Kindermädchen, das nie gegangen ist. Letztere hängt der femistischen aber vor allem sozialistischen Ideologie an und setzt sich für die arme Bevölkerung in London ein. Meist mochte ich sie als Charakter sehr, sie hat Cora oft auf den Boden zurückgeholt. 

Die Ransome-Familie spielt dann eine sehr wichtige Rolle. William Ransom ist Pastor in einem kleinen Ort, in dem alle immer mehr an die Schlange glauben. Ihn nervt das, denn für ihn ist das eine Abkehr von Gott. Religion ist für ihn aufgeklärt und rational und entfernt von mittelalterlichem Aberglauben. Seine Frau leidet an einer Krankheit, was sie jedoch allen verheimlicht. Sie haben mehrere Kinder und sind eine Bilderbuchfamilie. Umso seltsamer ist die Rolle, die Cora in der Familie schließlich einnimmt.

Letztlich haben wir noch einen Arzt, der Coras Mann behandelte und sich dabei in sie verliebte und ihr gefällig sein will. Außerdem treffen wir einige andere Bekannte von Cora aus der Stadt, die verschiedene Rollen einnehmen, aber eher im Hintergrund bleiben. Allgemein gibt es Nebencharaktere, deren Sinn ich bis jetzt noch nicht weiß...

Das hängt vor allem damit zusammen, dass ich keine Ahnung habe, worum es in diesem Buch nun ging. Wir haben von schweren Verletzungen, Schafen im Sumpf, Aberglauben, totem Fisch, verlorenen Booten und Ehebruch allerhand dabei, aber was will es mir sagen? Die meisten Charaktere haben mich nicht interessiert. Die Bindung von Cora und William hat sich mir nicht erschlossen. Und dass es keine Schlange gibt, ist ja von Anfang an klar.

Wozu also das Ganze? Ich weiß es nicht. Das Buch war eine herbe Enttäuschung, ich habe mich ziemlich langsam durchgemüht und war dann einfach... verwirrt. Die Ereignisse machen so keinen Sinn, wie sie aufeinander folgen. Lediglich der Schreibstil war nett. Alles in allem kann ich das Buch also leider nicht empfehlen.

Kennt ihr das Buch schon? Wie habt ihr das empfunden?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:
 

Sonntag, 5. Mai 2019

[Podcast] Sag niemals Nietzsche

Hallo an alle,

also ich bin ja überhaupt nicht mit Podcasts vertraut und wollte das auch bisher nie verfolgen. Dann hat audible mir aber immer wieder diesen angezeigt und da er für mich kostenfrei ist, habe ich mir die bereits veröffentlichten Folgen zu Gemüte geführt. Dies waren zu dem Zeitpunkt 7 Stück und insgesamt sollen es 24 werden. Jeden Montag wird eine neue veröffentlicht. Eine Folge dauert knapp 45 Minuten.

Dieser Podcast trägt den Untertitel Philosophie für Faule und darüber hatte ich mich sehr gefreut, denn ihr wisst ja, dass ich Philosophie sehr mag und mich immer über neuen Input freue. Hier unterhalten sich nun jede Woche Christiane Stenger und Samira El Ouassil. Dazu ziehen sie zwei Worte, die ganz beliebig zusammen gewürfelt werden sollen. Dann bereiten sie sich auf diese Worte vor und unterhalten sich ohne wirklichen roten Faden zumindest ist der für mich nicht erkennbar gewesen. Auch das die Worte zufällig gezogen und zusammengewürfelt werden, kann ich nicht so wirklich glauben, aber das halte ich auch nicht für schlimm.

Man merkt sofort dass beide keine Philosophen im klassischen Sinne sind sondern eigentlich eher wie ihnen der Schnabel gewachsen ist über alles sprechen und hin und wieder Zitate einfließen lassen. Sie interpretieren außerdem die Aussagen großer Denker wie Platon und Co. Hier bin ich sehr skeptisch, denn manchmal kann ich den Interpretationen nicht zu stimmen, bin mir aber komplett unsicher, ob die beiden Damen auch mit Ironie arbeiten. Sie bauen definitiv Witze ein, die mich oft zum Schmunzeln gebracht haben, aber das steht natürlich nicht im Fokus.

Bei einem Podcast auch sehr wichtig sind natürlich die Stimmen und diese beiden kann man sehr gut unterscheiden, beide sind authentisch und passend zu den Inhalten die sie so erzählen und auch sympathisch.

Die Themen die bisher betrachtet wurden entsprechen denen, die gerade im Alltag aller stehen, wie Liebe, Freundschaft, Glück, Langeweile, Müll und vieles mehr. Damit sollen sicher viele abgeholt werden und ich bin sehr gespannt, wie sich die Themen weiter entwickeln werden.

Dieser Podcast hat bereits einiges an Kritik eingesteckt, die ich verstehe, denn wie ich schon sagte, sprechen hier keine Philosophen und damit keine Profis für das Thema, allerdings sprechen sie so, dass vermutlich jeder verstehen kann, was die Essenz einer jeden Folgen sein könnte und sich selbst weiterführende Gedanken machen können. Jemanden zum Nachdenken anzuregen, ist immer gut und deswegen möchte ich diesen Podcast empfehlen, aber eben nicht auf die Goldwaage zu legen. Die Folge über Freundschaft hat mir bisher am besten gefallen, aber auch Glück war schön. Montagmorgen lässt sich damit auf jeden Fall gut in die Woche starten,

eure Blue Diamond.


Freitag, 3. Mai 2019

The Starlit Wood

Hallo meine Märchenprinzessinnen,

heute soll es um eine Sammlung von Märchenneuerzählungen gehen, die ich mir erstmal aufgrund des wunderschönen Covers gekauft habe. Außerdem finden sich hier aber auch einige sehr bekannte Autor*innen, andere hatte ich noch nie gehört. Das versprach ein spannendes Leseerlebnis. Ich ärgere mich immer ein bisschen, dass solche Sammlungen bei mir manchmal lange liegen, da ich nach einer Geschichte vergesse die nädchste zu beginnen. Aber nun endlich kann ich euch davon erzählen.

Die Fakten:
  • Herausgeber: Dominik Parisien & Navah Wolfe
  • Titel: The Starlit Wood
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: Saga Press
  • Seiten: 383
  • Preis: 24,10 Euro
  • Klappentext: "For centuries, storytellers have crafted timeless tales that have always found a place in our hearts. Here, a new generation of critically acclaimed, award-winning writers have taken up their mantle and shaped traditional and extraordinary fairy tales into something startling and electrifying. From castle to canyons, from a posthuman landscape to a pixelated dungeon, from the far future to fantastical realms, The Starlit Wood transforms eighteen stories you thought you knew and takes you on a journey at once unexpected and familiar across time, space, and amazing new worlds."
 Wie immer sage ich nun zu jeder Geschichte etwas und gebe dann kurz ein abschließendes Urteil.
  • In the Desert like a Bone - Seanan McGuire
Diese Neuerzählung von Rotkäppchen dreht die Geschichte auf den Kopf, erhält aber dennoch die wichtigsten Elemente von Verrat durch einen Wolf und die Rettung durch einen Jäger, wenn auch alle Charaktere vielleicht unerwartet sind. Ohne Wald, ohne Großmutter und mit Western-Feel gibt die Geschichte für mich viel her und ich bewerte sie mit 4 Sternen.

  • Underground - Karin Tidbeck
Diese Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Trotz der Kürze schafft sie es, eine Atmosphäre aufzubauen, die durch das Setting in Skandinavien noch gewinnt. Irgendwie fehlt ein wenig der Bezug zur Hauptfigur, da wir mehr der Handlung folgen, aber gerade darin liegt auch das Märchenhafte. Am Ende wird durch die Neuerzählung der patriarchale Kern aufgedeckt und in Frage gestellt - ganz nach dem Motto: hier rettet die Prinzessin sich selbst. Ich gebe der Geschichte 5 Sterne.

  • Even the Crumbs were Delicious - Daryl Gregory
Hänsel und Gretel haben diesmal keine Namen und sind Teenager, die Drogen nehmen. Sie verirren sich irgendwie in das Haus eines bekannten Dealers, der seinen Stoff in Papier druckt. Sein Mitbewohner ist allerdings mit der Situation etwas überfordert. Hier werden die Eltern zu den wahren Monstern, während die Hexe ein verwirrter Junkie ist. Muss man mögen, ich würde jetzt nicht noch eine Geschichte aus dieser Welt lesen. Ich gebe 3 Sterne.

  • The Super Ultra Duchess of Fedora Forest - Charlie Jane Anders
Ok, hier bin ich direkt inspiriert das Original zu lesen. Ich glaube, das mache ich auch gleich, denn dass das ein Märchen der Grimm-Brüder ist, gibt mir doch schwer zu denken. Was daraus gemacht wurde, gleicht einem seltsamen Drogentraum, ist aber irgendwie auch unterhaltsam. So richtig weiß ich wirklich nicht, was ich da gelesen habe, über eine Wurst, einen Vogel und eine Maus. Ich gebe 3 Sterne.

  • Familiaris - Genevieve Valentine
Dieser Abschnitt des Buches kann weniger als eine kohärente Geschichte bezeichnet werden. Es fühlt sich mehr an wie ein Essay mit einem Gedankenspiel, das an einem Märchen inspiriert ist. Der Text enthält viele (negative) Gedanken zu Mutterschaft und Schwangerschaft, und was es bedeutet, Leben in die Welt zu bringen, mit denen ich mich gut identifizieren kann, weil es meine Ängste voll anspricht. Es wird auch kritisch auf diese Märchen geschaut, die aus der Mutter ein böses Wesen machen. Aber letztlich ist es keine Geschichte. Daher auch hier 3 Sterne.

  • Seasons of Glass and Iron - Amal El-Mohtar
Die Geschichten sind voller Prinzessinnen, die gerettet werden müssen. In dieser Geschichte rettet die Prinzessin sich nicht selbst, aber zwei Frauen retten sich gegenseitig. Sie zeigen sich, dass sie sich zu unrecht quälen, dass sie sich schuldig fühlen für Dinge, die Männer ihnen antun. Dabei gibt es viel Magie und ein zartes Band zwischen zwei Frauen, deren Märchen bisher nicht vereint waren. Ich gebe 5 Sterne.

  • Badgirl, the Deadman and the Wheel of Fortune - Catheryne M. Valente
Irgendwie hat sich noch eine Geschichte über Drogen in die Sammlung geschlichen. Obwohl der Schreibstil, die Wortwahl und Beschreibungen der Autorin mir unglaublich gut gefallen, und die Handlung der Geschichte sehr grausam ist, konnte sie mich nicht packen. Das zugrundeliegende Märchen kannte ich bisher auch nicht. Daher vergebe ich 3 Sterne.

  • Penny for a Match, Mister? - Garth Nix
Aufbauend auf einem meiner liebsten Märchen erzählt Garth Nix von einem kleinen Mädchen, dass sich durch wirtschaftliches Geschick am Leben hält, bis es eines Tages von einer Art rachesuchenden Geist befallen wird. Das Western-Setting hat sich durch die Seiten sehr echt angefühlt und die Geschichte hat etwas unglaublich Lebendiges. Ich gebe 4 Sterne.

  • Some Wait - Stephen Graham Jones
Diese Geschichte erzählt vom Rattenfänger von Hameln, allerdings im Computer-Zeitalter. Die Atmosphäre ist auf jeden Fall spannend, aber ich bin nicht ganz sicher, was die Geschichte mir sagen will. Irgendwie hatte es so einen Vibe von: Dinge geschehen nicht, weil du etwas falsch gemacht hat, sondern weil jemand will, was du hast. Und irgendwie stimmt das vielleicht, aber irgendwie hat sich das beim Lesen falsch angefühlt. Ich gebe daher 3 Sterne.

  • The Thousand Eyes - Jeffery Ford
Ich glaube, diese Geschichte muss ich etwas länger sitzen lassen. Sie hat auf jeden Fall eine gruslige Atmosphäre, das Setting finde ich total spannend. Am Anfang finde ich es etwas schwierig zu folgen, wer wem wann was erzählt hat, aber das ist nicht wichtig. Dennoch bin ich nicht völlig hin und weg. Aber ich gebe ihr 4 Sterne.

  • Giants in the Sky - Max Gladstone
Nach dieser Geschichte weiß ich, dass dieser Autor vielleicht eher nicht für mich ist. Dennoch bringt die Geschichte Frische in die Kollektion, schon allein weil sie im Weltall spielt. Wir verfolgen log-files und chat-Verläufe. Vielleicht ist die Geschichte auch nicht unbedingt für mich, weil ich das Märchen von Jack und der Bohnenstange nie mochte. Ich gebe ihr 2 Sterne, aber ich denke, es gibt Menschen, denen die Geschichte richtig gut gefällt.

  • The Briar and the Rose - Marjorie Liu
Dies ist die einzige Geschichte in dieser Sammlung, die von einer mir bekannten Autorin geschrieben wurde. Ich liebe die Monstress-Comics, an denen Marjorie Liu mitarbeitet. Die Adaption von Dornröschen ist meiner Meinung nach gut gelungen. Die Geschichte ist auch etwas länger und gibt somit Raum, die Welt und die Atmosphäre gut aufzubauen. Dennoch bin ich manchmal nicht ganz hinterher gekommen und gebe 4 Sterne.

  • The Other Thea - Theodora Goss
Auch diese Geschichte ist länger und nimmt sich Zeit, die Welt aufzubauen. Wir lernen die Hauptcharakterin kennen und erfahren, warum sie keinen Schatten hat. Um diesen wiederzufinden und damit ihre depressionsartigen Gefühle zu überwinden, muss sie das Wissen anwenden, dass sie als Hexe in der Schule gelernt hat. Die Geschichte hat richtig Spaß gemacht, ich mochte die Welt sehr und die Charaktere waren seltsam, aber nicht zu albern. Ich glaube, die Geschichte bekommt 5 Sterne.

  • When I Lay Frozen - Margo Lanagan
Die Grundgeschichte des Däumelinchen hat mir schon als Kind nicht gefallen und auch diese Neuerzählung kann mich nicht überzeugen. Vor allem gerät diese Geschichte sehr sex-negativ, was ich seltsam finde, weil das nach meinem Gefühl nicht der Sinn der Autorin war. Auch sehe ich die Agency, die Däumelinchen hier angeblich bekommt, nicht. Der Geschichte gebe ich 1 Stern.

  • Pearl - Aliette de Bodard
Auch diese Geschichte hat Fantasy- und SciFi-Elemente, wie schon einige zuvor. Ich mochte die Welt generell schon, die Handlung hat mich aber eher nicht überzeugt. Vor allem das Ende ging dann auch einfach über meinen Kopf. Der Geschichte gebe ich 2 Sterne.

  • The Tale of Mahliya and Mauhub and the White-Footed Gazelle - Sofia Samatar
Obwohl ich Tausend und Eine Nacht sehr toll finde, wollte diese ähnlich aufgebaute Geschichte nicht ganz mit mir klicken. Ich mag, dass die Geschichte etwas Neues in die Kollektion bringt. Der Aufbau ist auch an den Klassiker angelehnt, der Schreibstil aber eben nicht. In der Mitte erfolgt dann eine Sozialkritik, die aber so schnell abgehandelt wird, dass man sie fast nicht bemerkt. Ich gebe der Geschichte 3 Sterne.

  • Reflected - Kat Howard
Ich gebe zu, das Original dieser Geschichte, die Schneekönigin, kenne ich nicht besonders gut. Ich mag aber die Idee, die Geschichte in eine modernes, akademisches Setting zu holen. Trotz allem fehlt ein wenig die Überraschung, finde ich. Das Ende ist dann auch etwas sehr einfach gewesen. Ich gebe auch dieser Geschichte 3 Sterne.

  • Spinning Silver - Naomi Novak
Diese Geschichte ist inzwischen ja auch ein ganzes Buch, weshalb es mich sehr überrascht hat, als ich Titel und Autorin im Inhaltsverzeichnis sah. Dennoch war ich nur noch mehr interessiert daran. Ich habe Naomi Novak schon länger auf dem Zettel, bin aber immer noch etwas skeptisch. Diese Geschichte jedoch konnte mich sehr überzeugen, und vielleicht werde ich mir irgendwann das Buch einverleiben. Zunächst bekommt die Geschichte 5 Sterne von mir.

Insgesamt kann ich das Buch empfehlen. Die Geschichten sind trotz gleicher Thematik sehr unterschiedlich und dadurch wird vermutlich für jeden etwas dabei sein. Ich habe einige Geschichte total geliebt, andere werde ich nicht noch einmal lesen. Das Buch sieht aber auch wunderschön aus im Regal, also bereue ich den Kauf auf keinen Fall. Wenn ihr Märchen liebt und gern moderne Adaptionen davon lest, die vielleicht auch etwas diverser und feministischer sind als die Originale, dann holt euch dieses Buch. Schön finde ich auch, dass wir nicht nur Neuerzählungen von ganz klassischen Märchen haben, also Grimms oder Andersen, sondern auch Märchen aus anderen Kulturkreisen.

Kennt ihr diese Sammlung? Würde sie euch zusagen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:

Mittwoch, 1. Mai 2019

Blues O.W.L.'s - MAGICAL READATHON 2019

Hallo ihr Lieben,

Anfang April hat die liebe Kitty euch ja von einem Harry Potter Readathon berichtet, dessen Ursprung ihr hier findet.
Auch ich möchte diesen mitmachen und habe im April fleißig gelesen, das kam dabei raus:

  • Alte Runen - eine Neuerzählung: Mit dieser Aufgabe habe ich genutzt, endlich mal eine Buchreihe zu lesen, die ich schon lang lesen wollte, beginnend mit Zorn und Morgenröte, die den Geschichten aus 1001 Nacht nachempfunden ist und viele ihrer Geschichten erzählt.
  • Arithmantik - ein Buch mit mindestens 2 Autoren: Wenn der Podcast zählt, habe ich auch diese Aufgabe erfüllt, denn ich habe alle bisherigen Folgen von Sag niemals Nietzsche gehört, einem Original von Audible. Aber weil ich selbst nicht richtig daran glaube, sage ich mal, ich habe das nicht bestanden, weil doll geschummelt. 
  • Astronomie - ein Buch mit "Star" im Titel: Hier habe ich zu dem Buch gegriffen, was mir im letzten Jahr zugewichtelt wurde. Ein Kuss von Sternenstaub ist ein traumhaftes Buch und erzählt neu die Geschichte von Alladin. Ich dachte mir Stern zählt ja sicher auch.
  • Pflege magischer Geschöpfe - ein Buch mit einem Landtier auf dem Cover: Dafür habe ich die Stille meiner Worte gelesen, hier ist eine Katze auf dem Cover, zwar nur als Shilouette aber es ist eindeutig eine Katze und sie spielt passend zum Fach keine riesen Rolle, aber eben eine die einem direkt ins Herz geht.
  • Zauberkunst - ein Buch für Erwachsene: Hier habe ich mir Gier geschnappt, ein Thriller, der definitiv nix für jüngere Gemüter ist. Es ist ein so verqueres Buch, das es ebenso zu Zauberkunst passt, nämlich um das ganze Wirrwarr zu lösen.
  • Verteidigung gegen die dunklen Künste - ein Buch, dessen Titel mit "R" beginnt: Rendezvous mit einem Mörder habe ich hierfür gesucht und gefunden. Ein für mich ganz untypisches Buch, welches mir am Ende aber ganz gut gefallen hat.
  • Wahrsagen - ein Buch, das in der Zukunft spielt: Blackout habe ich bereits vor einigen Jahren gelesen und auf dessen Grundlage meine Bachelorarbeit geschrieben. Dieses mal habe ich es gehört und kann das nur empfehlen, denn ich bin nochmal viel besser durch die Geschichte gestiegen. 
  • Kräuterkunde - ein Buch mit einer Pflanze auf dem Cover: Ein Baum ist eine Pflanze und passend zum Monat ist Aprilwetter auch noch gewesen.
  • Geschichte der Magie - ein Buch, das vor mindestens 10 Jahren veröffentlicht wurde: Hier habe ich mich richtig schwer getan, bis mir einfiel, dass ich doch einfach ein bisschen alte Literatur zu mir nehmen könnte. In Form von Das Manuskript in der Flasche, das 1833 erschien, passte es dann auch hierzu.
  • Mugglekunde - ein Contemporary-Roman: Das kleine Cafe in Kopenhagen habe ich als Hörbuch zum Geburtstag geschenkt bekommen. Es ist ganz niedlich und eben ein wahrer Schnulli.
  • Zaubertränke - eine Fortsetzung: Anfang April habe ich den 4. Band der Farben des Blutes Reihe - Wütender Sturm gelesen. Ich mochte es, aber die anderen Teile waren definitiv zu lang her. Zu Zaubertränke passt es spannender Weise sehr gut, da alle Elemente eine Rolle spielen und wie diese zusammen wirken.
  • Verwandlung - Sprayed Edges oder ein rotes Cover: Wie bereits oben angesprochen, habe ich eine Reihe angefangen und mit dieser Aufgabe auch gleich beendet, indem ich noch Rache und Rosenblüte gelesen habe, was rot gekleidet ist, dunkelrot ins lila gehende :D Aber so kleinlig sind wir da hoffentlich nicht.
Damit habe ich alle Fächer, außer Arithmantik belegt, was ich voll schade finde, weil ich Mathe immer sehr mochte und es damit gern vergleiche. Und ein großer Ansporn war für mich ja auch, alles zu schaffen und auch so Streber zu sein, wie Hermine, aber naja. Vielleicht mal wann anders.
Was könnten damit nun meine Karrieren sein?

Aurologist - jemand der auf Aura spezialisiert ist - dieser Beruf ist mir in der Harry Potter Welt nie aufgefallen und finde ich auch komisch.
Auror - jemand der schwarze Magier jagt - joar, wieso nicht. Definitiv ein abwechslungsreicher Job wie ich ihn mag.
Heiler - jemand der andere heilen/gesund werden lassen kann - das ist eine Karriere die ich vielleicht noch besser finde.
Herbologist - also ein Kräuterkundeexperte - ich weiß leider nicht, klar Professor Sprout war so jemand, aber ich kann euch nicht sagen, wie der Beruf auf deutsch heißt. Ich mag zwar Pflanzen, aber nicht so, dass beruflich zu machen.
Lehrer in Hogwarts - erklärt sich von selbst - auch das ein Job den ich mir gut vorstellen kann und ich würde Verwandlung unterrichten wollen.
Journalist - erklärt sich auch von selbst - hätte ich mir früher gut vorstellen können, heute nicht mehr so.
Magizoologe - jemand der sein Leben den magischen Tierwesen widmet - das würde ich sofort machen, aber vielleicht kann das auch nur ein Neben- oder Zweitjob sein.
Ministerialbeamter - jemand der im Zaubereiministerium tätig ist - nein, nix für mich.
Seher oder Wahrsager - erklärt sich ebenso von selbst - nein, auch überhaupt nicht meins.

Das sind die Berufe, die ich ausüben könnte, es werden mehr bei dieser Challenge gelistet, allerdings meiner Ansicht nach nicht alle, die es in der Zaubererwelt gibt. Mir fehlt zum Beispiel der Fluchbrecher, die für die Zaubererbank unterwegs sind oder auch Quidditchspieler, für die man vielleicht keinen besonderen Abschluss braucht. Aber auch der Wildhüter fehlt und bestimmt noch ein paar, wenn man sich da nochmal genau mit befasst. Macht nichts, denn Spaß gemacht hat es definitiv, mal sehen, wann die nächsten Prüfungen folgen.
Habt ihr auch mitgemacht und was habt ihr geschafft?

Eure Blue Diamond.




PS: Wer wissen möchte, wie es Kitty ergangen ist: