- Autor: Alan Weisman
- Übersetzer: Hainer Kober
- Sachbuch
- 2007 erschienen
- 384 Seiten
- Piper Verlag
- Preis: gebundene Variante nur noch gebraucht erhältlich
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Freitag, 30. April 2021
Die Welt ohne uns: Reise über eine unbevölkerte Erde
Mittwoch, 28. April 2021
[TV-Serie] Shadow and Bone
Hallo meine Fantasyfreunde,
irgendwann 2015 oder so habe ich die Shadow and Bone-Reihe gelesen, und obwohl ich diese Bücher nicht besonders mochte, hat die Welt, zusammen mit einigen Charakteren, mich nie losgelassen. Daher habe ich dann auch alle folgenden Bücher in dieser Welt gelesen und mich mehr und mehr verliebt. Nun kommt also Netflix mit der TV-Serie um die Ecke, und ich kann da einfach nicht stillschweigend drüber hinweggehen.
Zur Handlung: Alina Starkov ist eine Kartenzeichnerin in Ravka, einem Land, das durch einen dunklen Sturm in zwei Teile geteilt wird. Dieser ist das Ergebnis eines gefährlichen Spiels mit Macht, das einst ein Grischa begangen hat. Seitdem ist der Ost-Teil des Landes mit seiner Hauptstadt vom West-Teil mit dem Meereszugang abgeschnitten.
Als Alinas Kindheitsfreund Mal für eine Expedition in diesem Sturm hineinfahren soll, tut Alina alles, um ihn zu begleiten. Doch die Expedition geht schief und sie werden von Schattenmonstern attackiert. Als alles verloren scheint, entdeckt Alina aber eine Kraft in sich, die ihr ganzes Leben - und das Schicksal von Ravka - verändern wird.
Ihr müsst entschuldigen, wenn ich einige Begriffe hier falsch schreibe, ich schaue und lese die Reihe schon immer auf Englisch und hab keine Ahnung, wie das meiste davon übersetzt wurde. Ich bin mir sicher, ihr kommt darüber hinweg.
Die erste Trilogie, die nur Alina folgt, mochte ich in Buchform nicht wirklich. Alina ist ein anstrengender Charakter und wir hängen die ganze Zeit in ihrem Kopf fest. Hier macht die Serie direkt einiges richtig. Nicht nur brechen wir aus Alinas Kopf aus und sehen beispielsweise was Mal unternimmt, nachdem Alina aus dem Armeelager weggeführt wird. Außerdem kombiniert die Serie die Ereignisse, die wir Leser bereits kennen mit den Charakteren aus der Six of Crows-Reihe. Dadurch wird die Handlung weniger erwartbar, denn diese Charaktere kommen eigentlich nicht vor, und es gibt mehr Ansatzpunkte für Lieblingscharaktere.
Wenn man die Serie beginnt, fallen natürlich erst die optischen Aspekte ins Auge. Ich finde sowohl Ravka als auch Ketterdam genauso umgesetzt, wie ich es mir vorgestellt habe. Gerade die Aufnahmen im Palast in Ravka sind grandios, ich liebe solche Architektur einfach. Aber auch die Shadow Fold sieht toll aus, sehr bedrohlich. Die Komstüme haben mir auch gut gefallen, da sie besonders, aber nicht kitschig geworden sind. Bei den Keftas war ich nicht sicher, was mich erwartet.
Die Spezialeffekte sind dagegen mal so, mal so. Während die Shadow Fold und allgemein die Kraft des Darklings sehr gut umgesetzt ist, fand ich zum Beispiel die Feuer der Inferni ein bisschen... billig. Auch einige von Alinas Effekten könnten ein bisschen schöner sein, aber das hat mich nicht ganz so gestört. Ich schaue natürlich auch nur auf dem Laptop, wenn ihr einen ordentlichen Fernseher habt, kann das ganz anders aussehen. Aber rundum macht die Serie optisch einen guten Eindruck, alles passt gut zusammen und funktioniert. Ein bisschen dunkel ist es natürlich...
Die Charaktere sind für dagegen der Grund, warum ich diese Serie schauen wollte. Und ich war wirklich positiv überrascht, denn die meisten Charaktere sind perfekt gecastet. So habe ich beispielsweise für die Schauspieler für Jesper, Inej und Alina kaum Worte. Die haben wirklich alle meine Erwartungen erfüllt. Matthias sieht ehrlich gesagt besser aus als in meinem Kopf, auch wenn Nina mich arg an Kate Winslet erinnert - und das schon vor dem Untergang des Schiffs. Der Darkling-Schauspieler hat mich in der Ausstrahlung auch überzeugt, aber für mich ist er immer noch etwas alt. Auch Mal und Kaz sind gut besetzt, aber für mich dann doch die schwächsten Leistungen im Hauptcast. Daneben kommen noch viele Nebencharaktere zum Glänzen: Genya ist fantastisch, David fand ich auch süß und Zoya ist eh meine Lieblingsfrauenfigur in dieser Welt. Von ihr will ich in späteren Staffeln dann mehr sehen.
Vor allem die Chemie zwischen Alina und dem Darkling waren natürlich wichtig, damit diese erste Staffel wirkt. Für mich hat das auch ganz gut geklappt - wie gesagt, der Darkling ist mir einfach zu alt für die Rolle. Aber ich fand schon, dass diese Spannung rübergekommen ist, die ich mir erhofft hatte. Dagegen hat die Chemie zwischen Alina und Mal die Hoffnung der meisten ja stark übertroffen. Da man Mal jetzt auch mal sieht, während Alina andere Dinge zu tun hat, mag man ihn auch mehr. Richtig toll finde ich ihn aber nach wie vor nicht - und der Mann überlebt ja wirklich alles in der Serie. Ich habe heute dafür den Begriff Plot Armour gelernt.
Auch zwischen Matthias und Nina funkt es in der ersten Staffel schon ordentlich, aber mir ging das ehrlich gesagt zu schnell. Die beiden bekommen sehr wenig Screentime und dadurch wirkt es sehr gehetzt. Natürlich liegen zwischen den Schnipsel, die wir sehen, immer große Zeitabstände, aber trotzdem, der wäre mehr drin gewesen. Die etwas angestrengte Verbindung von Inej und Kaz ist dagegen gut umgesetzt gewesen, hier wird sich hoffentlich auch in Zukunft viel Zeit gelassen. Der Preis für die beste Beziehung in der Serie geht allerdings ganz klar an Jesper und Milo, die Ziege. One True Love.
Die Handlung selbst folgt dann doch erstaunlich nah der Handlung des Shadow and Bone-Buches. Ich fand das nicht schlimm, denn die Serie nimmt sich genug Freiheiten, damit es spannend bleibt. Außerdem wird auch die Welt durch die Crows schon weiter aufgemacht als in dem Buch. Ich finde vor allem diese Fantasywelt mit ihrer Politik und den vielen Kulturen so spannend, daher bereichert das die Show. Aber für mich ist das am Ende doch eher nachrangig gewesen, ich habe mich einfach so gefreut, diese Charaktere auf der Leinwand zu sehen.
Das Ende fand ich dann sehr gelungen. Die einzelnen Handlungsstränge werden gut zusammengeführt, gleichzeitig wird aber angedeutet, dass die Wege dann in Staffel 2 auseinandergehen werden. Ein bisschen hart fand ich, wie die Hauptcharaktere mit Zoya umgegangen sind in den letzten Szenen. Aber eigentlich weiß auch niemand von denen, was Zoya da passiert ist (in den Büchern), von daher gab es da wohl keinen anderen Weg. Und zum Schluss muss natürlich auch gezeigt werden, wer in der zweiten Staffel der Feind wird.
Alles in allem ist die Serie für mich eine absolut gelungene Adaption. Während einige Dinge wirklich hell leuchten, wie die Rolle von Jesper oder einige Szenen der Crows, sind andere ok und ein paar eher Meh, zum Beispiel der Tod des Hirschs... sowas kann ich einfach nicht. Daher ist auf jeden Fall Lust nach oben für Staffel 2, ich sage nur Nikolai, und dennoch hatte ich nach dem Ende der ersten Staffel so einen Hangover, weil ich weiß, dass mich dieses Jahr vermutlich keine Serie mehr so mitreißen wird wie Shadow and Bone.
Habt ihr die Serie schon geschaut? Und wie findet ihr sie im Vergleich zum Buch?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
In diesem Video ranke ich die Bücher aus der Grischawelt:
Sonntag, 25. April 2021
Der Honigbus
- Autorin: Meredith May
- Übersetzerin: Anette Grube
- 2019 erschienen
- 320 Seiten
- S. Fischer Verlag
- Preis: 22,00€ (gebundenes Buch)
Freitag, 23. April 2021
Lost in the Never Woods
Hallo meine Fantasy-Leser,
Ende letzten Jahres hatte ich das erste Buch von Aiden Thomas, Cemetery Boys, gelesen und fand es sehr unterhaltsam. Darum habe ich mich gefreut, dass wir schon dieses Frühjahr ein neues Buch des Autors bekommen haben. Dieses ist inspiriert von Peter Pan, erzählt aber eine eigene Geschichte mit Charakteren, die auch schon im hohen Teenageralter sind.
Die Fakten:
- Autor: Aiden Thomas
- Sprecher: Avi Roque
- Titel: Lost in the Never Woods
- Erschienen: 2021
- Verlag: Macmillan Audio
- Dauer: 12 Std 14min (ungekürzt)
- Preis: 9,95 Euro im Abo
- Klappentext: "
It’s been five years since Wendy and her two brothers went missing in the woods, but when the town’s children start to disappear, the questions surrounding her brothers’ mysterious circumstances are brought back into the light. Attempting to flee her past, Wendy almost runs over an unconscious boy lying in the middle of the road... Peter, a boy she thought lived only in her stories, asks for Wendy’s help to rescue the missing kids. But, in order to find them, Wendy must confront what’s waiting for her in the woods."
Zur Handlung: Wendys Tag war eigentlich recht ereignislos, sie hat im Archiv des Krankenhauses gearbeitet, doch plötzlich wimmelt das Krankenhaus vor Polizei und ihre beste Freundin versucht krampfhaft, sie abzulenken. Allzu bald erfährt Wendy, was los ist: Kinder sind verschwunden. Die ganze Stadt wird nun zurückerinnert an das, was Wendy vergessen hat: wie sie und ihre beiden Brüder eines Winters verschwunden sind.
Die Polizei bedrängt Wendy erneut mit Fragen, die sie nicht beantworten kann. Auf ihren Heimweg dann überfährt sie fast einen Jungen. Sie ruft den Krankenwagen und stellt sicher, das nichts passiert ist. Doch als der Schock nachlässt, erkennt, Wendy, wen sie da vor sich hat: Peter Pan, den Jungen aus den Geschichten ihrer Mutter. Doch Peter Pan ist nicht real...
Ich muss zugeben, dass ich selbst kein Peter Pan-Fan bin. Ich habe die Bücher nie gelesen und auch keine Verfilmung je vollständig gesehen. Dennoch hat mich die Geschichte interessiert, weil ich den Autor mag und weil seine Erläuterungen zum Buch und vor allem zu Wendys Trauma sehr spannend klangen.
Das Buch beginnt relativ langsam und lässt sich Zeit die Charaktere und ihre Beziehungen entstehen zu lassen. Dies war auch schon bei Cemetery Boys so, das Grundgefühl ist sehr ähnlich. So ist es auch ein bisschen seltsam, wie ruhig die Protagonisten bleiben, während irgendwo Kinder im Wald verschwunden sind. Da muss man ein bisschen Geduld mitbringen - einen Tag gehen sie auch im Wald schwimmen statt nach den Kindern zu suchen.
Im Fokus steht also weniger der Mystery-Aspekt, sondern mehr Wendy und Peter und ihre komplexe Beziehung. Wendy als Hauptcharakter mochte ich sehr. Als Mädchen, das zwar verschwunden aber wieder aufgetaucht ist, dann aber keinem sagen konnte, wo ihre Brüder sind, hatte sie keine leichte Jugend. Ihre Familie ist an der Tragödie fast zerbrochen. Wendy übernimmt viele Aufgaben im Haushalt und hilft ehrenamtlich im Krankenhaus, wo ihre Mutter arbeitet. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin plant sie später ein Medizinstudium, sie will anderen Menschen, vor allem Kindern, helfen. Damit passt sie gut in das Bild, das ich von Wendy vor dem Buch hatte, erweitert es aber um den Schmerz um den Verlust ihrer Brüder.
Peter hat mich dagegen weniger interessiert. Das liegt aber daran, dass mich auch Peter Pan als Figur noch nie groß interessiert hat. Sein Lebenszweck ist es, Kinder aufzuheitern und mit ihnen eine gute Zeit zu haben. In der echten Welt hat Peter das Problem, dass er plötzlich altert, und zwar sehr schnell. Gleichzeitig verliert er seine magischen Fähigkeiten - was ein Grund ist, warum er Wendys Hilfe braucht. Zwischen Wendy und Peter entsteht dabei eine sehr langsame und sehr unschuldige Liebe, was das Hauptaugenmerk der Geschichte ist.
Die Geschichte spielt hauptsächlich im Sommer und verbreitet auf jeden Fall dieses Sommerferien-Gefühl. Neben all den schaurigen Dingen gehen die Charaktere auch Eisessen, im See baden und schwitzen sich durch einige Situationen. Von daher kann ich das Buch gerade für diesen Sommer empfehlen, ich denke, dafür ist es gute Unterhaltung.
Ein Aspekt des Buches war auch Wendys psychische Lage und wie sie mit der Welt in Interaktion tritt. Dazu kann ich recht wenig sagen, denn zum Glück wurde ich nie entführt und weiß darum auch nicht, ob das realistisch dargestellt ist. Ich hätte mir da im Verlauf des Buches teilweise noch etwas mehr gewünscht, aber in den meisten Szenen war das gut rübergebracht. Vor allem Wendys Angst und Abneigung gegenüber der Polizei konnte ich gut nachvollziehen.
Habt ihr Lust auf dieses Buch? Und wie steht ihr zu Peter Pan?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
Meine Bewertung:
Mittwoch, 21. April 2021
Die Verlorenen
- Autorin: Stacey Halls
- Erzählerinnen: Verena Wolfien und Jodie Ahlborn
- Roman
- 2021 erschienen
- 9h 50min
- HörbucHHamburg HHV GmbH
- Preis: 21,14€ (Audio-CD)
Sonntag, 18. April 2021
Imagine Me
Hallo meine Dystopienleser,
vor einem Jahr ist dieses Buch erschienen, der letzte Band in der Shatter Me-Reihe, die ja eigenlich schon mal beendet war. Ich habe das zum Anlass genommen, die Reihe nochmal komplett von Anfang an zu lesen, damit ich diesem Band wirklich die fairste Chance geben kann. Die Reihe ist ja vor allem vom Drama geprägt, dass einerseits mit der dystopischen zerstörten Welt und andererseits mit den Beziehungen der Charaktere zu tun hat. Wie kann dieses Buch nun einen Abschluss finden?
Die Fakten:
- Autor: Tahereh Mafi
- Titel: Imagine Me
- Reihe: Shatter Me 6
- Erschienen: 2020
- Verlag: Electric Monkey
- Seiten: 450
- Preis: 8,59 Euro
- Klappentext: "Juliette Ferrars. Ella Sommers. Which is the truth and which is the lie? Now that Ella knows who Juliette is and what she was created for, things have only become more complicated. As she struggles to understand the past that haunts her and looks to a future more uncertain than ever, the lines between right and wrong - between Ella and Juliette - blur. And with old enemies looming, her destiny may not be her own to control. The day of reckoning for the Reestablishment is coming. But she may not get to choose what side she fights on."
Zur Handlung: Der Weg von Juliette Ferrars war lang und schmerzhaft, aber war er auch eine Lüge? Als Ella ihre Erinnerungen an ein anderes Leben zurückerhält, beginnt sie ihre Welt und ihr Leben ganz neu zu verstehen. Die größte Erkenntnis: sie hat eine Schwester, die von Reestablishment ausgenutzt wird. Diese Schwester ist der Grund, warum es Ella überhaupt noch gibt. Doch kann sie sie retten?
Kaum sind Ella und Aaron vereint, werden sie schon wieder getrennt. Während Ella zurück in die Hände ihrer Familie fällt, kann Aaron sich und den Stützpunkt zwar retten, aber fortan ist er nur noch eine leere Hülle, denn er weiß, dass er Ella nie wieder sehen wird - nicht seine Ella. Kenji bleibt nun die Aufgabe, in all der Verwirrung einen Weg zu finden, wie das Reestablishment am Ende doch noch besiegt werden kann.
Nach sechs Bücher geht diese Reihe zu Ende, und ich möchte nochmal die Frage aufmachen, warum sie so erfolgreich ist. Ich glaube, das liegt vor allem an der sehr dramatischen Beziehung von Warner und Juliette, die sich zunächst hassten und dann lieben lernten, nur um immer wieder getrennt zu werden. Und während es durchaus das Drama anheizen kann, wenn die Charaktere nicht in lokaler Nähe zu einander sind, so sollte man das nicht überstrapazieren. Das allerdings ist hier geschehen, denn nachdem schon im 5. Band Juliette und Warner getrennt werden, sind sie nach einer kurzen Pause auch in diesem Buch wieder auf getrennten Wegen. Und das lässt dann eben Raum für andere Elemente, die die Reihe weitertragen müssen.
Als ein solches Element wurde offensichtlich Kenji gewählt. Nachdem wir zunächst nur Juliettes Perspektive in den Büchern hatten, dann Warners dazukam und schließlich Kenjis, verlieren wir im letzten Band Warners Perspektive und fast die komplette Handlung ruht plötzlich auf Kenji. Das hat auf mich ein wenig verzweifelt gewirkt, denn offensichtlich fand die Autorin, dass sie die Geschichte nicht aus den beiden Hauptperspektiven zu Ende erzählen kann.
Das wird dadurch verstärkt, dass mit Juliette etwas geschieht, das an Peeta in Mockingjay erinnert. Dadurch verlieren wir in ihrer Perspektive das, was uns über mehrere Bücher mit Juliette verbunden hat. Das hält zwar nicht an, bringt aber noch mehr Gewicht auf Kenjis Kapitel, um uns etwas zu geben, an dem wir uns festhalten können. Auch wenn es inhaltlich schon Sinn macht, dass so etwas passiert, war es nicht die schlauste Lösung, wenn es um die Erzählperspektive im Buch geht.
Da uns also unsere beiden Hauptfiguren irgendwie abhanden kommen und ihre Beziehung nicht mehr im Vordergrund steht, muss nun die Handlung uns irgendwie durchs Buch kriegen. Diese fand ich aber leider nicht ausreichend. Während wir im 5. Band unglaublich viel über Ella erfahren haben, sind eigentlich keine Rätsel mehr offen. Es geht jetzt eigentlich nur noch darum, wie das Reestablishment fällt, aber das beruht mehr auf Actionszenen als auf guten Twists oder tiefen Handlungsebenen.
Neu ist auch die Beziehung von Kenji und Nazeera, die bereits im vorherigen Buch angefangen hat. Leider mag ich beide Charaktere zwar als einzelne Charaktere, aber ihre Chemie hat mit mir nicht geklickt. Daher fand ich auch diesen Teil des Buches nicht als guten Ersatz für die Dynamik von Warner und Juliette. Dagegen wird Warner wieder so verschlossen, wie wir ihn schon kannten, und anstatt das zu nutzen und in seinem Kopf zu verweilen, verschwindet er irgendwie an den Rand der Handlung.
Das Ende fand ich dann leider auch nicht zufriedenstellend. Während Band 3, das ursprüngliche Ende der Reihe, mit einer großen Schlacht und einem ausgeklügelten Plan zu Ende ging, und wir dann die Erleichterung bekamen, dass Warner und Juliette beide irgendwie überlebt haben, ist dieses Ende nun eher chaotisch und bietet keinen wirklichen Höhepunkt. Auch in Bezug auf Ellas Schwester hatte ich mir da einfach mehr erhofft. Und anstelle eines Endes, dass in der Größe und im Schmerz passend für die Handlung von Buch 4 und 5 gewesen wäre, bekommen wir einen kitschigen Epilog, der dann auf einem aus Warners Sicht ist. Das hat mir dann den letzten Beigeschmack noch verdorben.
Alles in allem ist dieses Finale daher leider eine Enttäuschung. Ich werde zwar weiter die Bücher von Tahereh Mafi lesen, aber ich überlege nun, zumindest die Bücher 4-6 wieder zu verkaufen und die Shatter Me-Reihe in Zukunft wieder als Trilogie zu behandeln. Obwohl es ein paar Sachen gibt, die ich an diesem Band gut fand (vor allem dass es mehr Diversity im Cast gibt verglichen mit den frühen Büchern), ist es nicht genug, um mich wirklich zu begeistern. Ich habe dieses Buch zwar sehr schnell gelesen, aber richtig mitgefiebert habe ich nicht. Einfach schade.
Habt ihr die Reihe denn beendet? Und wie habt ihr das empfunden?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
Meine Bewertung:
Freitag, 16. April 2021
Find Me
Hallo meine Dystopien-Freunde,
bei der Welt, in der wir im Moment leben, will man ja kaum Dystopien lesen. Deswegen hat es vermutlich auch ein ganzes Jahr gedauert, bis ich mein Vorhaben die Shatter Me-Reihe zu beenden, endlich in die Tat umgesetzt habe. Es gab dabei zwei Bücher, die ich bisher nicht gelesen hatte: diese Sammlung von zwei Novellen und den letzten Roman. Beides werde ich diese Woche hier auf dem Blog vorstellen.
Die Fakten:
- Autor: Tahereh Mafi
- Titel: Find Me
- Reihe: Shatter Me 4.5 und 5.5
- Erschienen: 2019
- Verlag: HarperCollins
- Seiten: 158 (+ Anfang Restore Me + Anfang A Very Large Expanse of Sea)
- Preis: 7,89 Euro
- Klappentext: "Kenji will do anything to protect the people he loves. In Shadow Me, he must continue to help lead the resistance while supporting Juliette as she reels from Warner's betrayal. In Reveal Me, he will be forced to stand up to the people he trusts the most in order to save those he cares about."
Die erste Geschichte Shadow Me spielt am Ende von Buch 4, die zweite Geschichte Reveal Me spielt zwischen Buch 5 und 6. Die Geschichten sind beide aus der Sicht von Kenji, der schnell zu einem meiner Lieblingscharaktere der Reihe geworden war. Von daher war ich gespannt auf die Geschichten, gleichzeitig bin ich aber nicht der größte Fan von solchen Novellen in längeren Reihen von Romanen.
Beim ersten Sammelband für Novellen zu dieser Reihe war es noch besonders, dass wir aus einer anderen Sicht lesen als der von Juliette. Dieses Novum haben wir hier nicht mehr, denn in der zweiten Hälfte dieser Reihe bekommen wir auch in den Romanen mehrere Perspektiven. Tahereh Mafi ist dabei gut darin, ganz verschieden zu schreiben, sodass man immer weiß, wem man gerade folgt. Das merkt man auch hier in den Geschichten, die definitiv in Kenjis Kopf verankert sind.
Es wird jetzt ein bisschen spoilerisch, wenn ihr die Reihe noch nicht groß (weiter)gelesen habt. Kenji ist für seine Umgebung immer ein bisschen der Pausenclown, er hat immer einen dummen Spruch auf Lager und will alle bei Laune halten. Außerdem ist er gut darin zu sehen, wenn andere mit Problemen kämpfen. Ein Thema in den Kurzgeschichten ist daher, wie ihn das aber selbst runterziehen kann, denn bei ihm schaut außer Juliette kaum mal jemand hinter die Fassade und fragt, wie es ihm wirklich geht. Das fand ich ganz interessant.
Außerdem ist Kenji ja ziemlich stark in Nazeera verliebt. Auch das spielt eine große Rolle in den Geschichten. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht so ganz, wie ich das fand. Für mich hatten die beiden nicht so viel Chemie. Ich liebe Kenji zwar als Charakter, aber dass Nazeera ihn auf diese Weise mag, hab ich nicht ganz nachvollzogen. Aber das kann dann jeder für sich entscheiden.
Was mich an dieser Sammlung gestört hat ist Folgendes: die erste Geschichte ist relativ sinnlos. Wir wissen schon alles über die Dinge, die in der Geschichte geschehen, denn es ist das Ende von Buch 4. Allerdings sehen wir es durch Kenjis Augen. Aber jeder mit ein bisschen Verstand kann sich schon gut denken, wie Kenji sich bei dem allen fühlt und braucht dann nicht diese Geschichte, um die Fantasie anzuregen. Darum ist sie eigentlich ziemlich überflüssig. Das sieht man auch daran, dass Buch 5 ungelogen mit dem letzten Teil der Geschichte als erstes Kapitel startet.
Die zweite Geschichte dagegen ist für mich eigentlich unerlässlich für Buch 6. Da die Handlung zwischen den beiden Büchern spielt, verpassen wir sonst wichtige Dinge, die in Buch 6 zwar angedeutet werden, aber schon wichtig zu wissen sind irgendwie... Das ist vor allem seltsam, weil wir in Buch 5 und 6 plötzlich so viele Kapitel aus Kenjis Sicht haben, die es vorher nicht gab. Da frage ich mich: wieso eine extra Novelle? Auf jeden Fall passt das recht positive Ende von Band 5 überhaupt nicht zum dramatischen Anfang von Band 6, wenn man diese Kurzgeschichte dazwischen weglässt.
Alles in allem finde ich solche Novellen einfach ein bisschen blöd. Ich finde, wenn darin wichtige Dinge bekannt werden, gehören sie in die Romane, und wenn sie unwichtig sind, braucht sie keiner. Aber das ist meine persönliche Meinung. Es würde mich freuen zu hören, ob ihr das anders seht. Ich würde also sagen, man sollte zumindest Reveal Me lesen, bevor man ins letzte Buch einsteigt, aber gut finde ich es deswegen nicht.
Bis bald,
Eure Kitty Retro
Meine Bewertung:
Mittwoch, 14. April 2021
Sommer in Edenbrooke
- Autorin: Julianne Donaldson
- Übersetzerin: Heidi Lichtblau
- 2017 erschienen
- 352 Seiten
- Pendo Verlag
- Preis: nur noch gebraucht in der gebundenen Ausgabe z.B.: 1,88€
Sonntag, 11. April 2021
Konsum - Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen
Hallo zusammen,
weils so schön war, gleich noch ein Sachbuch.
Fakten:
- Autor: Carl Tillessen
- Sprecher: Martin Valdeig
- 2021 erschienen
- 5h 50min
- Harper Verlag
- Preis: 9,95€
Klappentext:
"WAS KOMMT NACH DEM SHOPPEN? ÜBER DIE ZUKUNFT UNSERES KONSUMS. Die Pandemie hat uns vorübergehend auf einen kalten Konsum-Entzug gesetzt. Doch sie hat uns nicht geheilt. Wir kaufen einfach immer weiter - auch Dinge, die wir eigentlich nicht brauchen. Was treibt uns dazu? Und was verändert sich gerade? Trendforscher Carl Tillessen nimmt uns mit hinter die Kulissen einer globalen Maschinerie, deren Erfolg vor allem auf Manipulation und Ausbeutung basiert. Stück für Stück seziert er die psychologischen Mechanismen, die bei uns immer wieder greifen - und schärft dabei unser Bewusstsein: für unsere eigentlichen Bedürfnisse, aber auch für die Bedingungen, unter denen unsere Smartphones und Sneaker entstehen. Denn der Preis, den die Natur und die Menschen in den Produktionsländern für unseren Hyperkonsum zahlen, ist hoch. Doch nie war die Chance, daran etwas zu ändern, so groß wie heute. "Die Frage nach dem Brauchen ist nebensächlich geworden. Das bloße Wollen hat sich zum Motor unserer Wirtschaft entwickelt. Ein Nutzen ist nicht mehr die Voraussetzung für den Erfolg eines Produktes. Im Gegenteil: Ein nützliches Produkt macht uns bestenfalls zufrieden. Aber erst das, was über den Nutzen hinausgeht, der Luxus, macht uns glücklich. Ein Staubsaugerbeutel macht uns keine Freude, eine Duftkerze schon." "Dass uns Dinge umso begehrlicher erscheinen, je knapper sie sind, liegt in unserer Natur. Die Evolution hat uns beigebracht, uns alles zu sichern, was nur begrenzt verfügbar ist, weil man nie weiß, wann es das nächste Mal verfügbar sein wird. Deshalb erscheinen uns Dinge schlagartig wertvoller, wenn uns klar wird, dass sie selten sind.""
Ohja das klingt nicht nur dramatisch, es ist es auch. Völlig unklar eigentlich wie das ein Buchthema sein kann das zum Verkauf steht, wenn es doch Konsum - den Kauf dieses Buches - kritisiert. Ja also gänzlicher Konsum ist hier nicht gemeint. Es geht vor allem um unnützen Konsum, was der Autor hier thematisiert.
Ein kritisches Thema, welches an jeden adressiert wird, wird vermutlich auch von vielen ignoriert weil der eigene Konsum ist doch sicher in Ordnung. Dem steuert der Autor gut entgegen mit seinem Untertitel und mit der wirklich sehr aktuellen Zeitschiene. Er bezieht sich auf die aktuelle Pandemielage und baut da sehr gut bereits bekannte Themen wie Ausbeutung, fairer Handel oder auch Marketing ein.
Dabei ist sein Schreibstil sehr leicht zu verstehen. Beim Hören war es tatsächlich so dass ich den - was schon alle? - Moment hatte. Wenn ich das jetzt so schreibe weiß ich gar nicht so genau ob das für oder gegen das Buch spricht. Was meint ihr? Also in dem Moment war es weder positiv noch negativ für mich. Ich war eben einfach überrascht. Vielleicht hab ich auf mehr gewartet.
Diese Kurzweiligkeit spricht aber aus meiner Sicht dafür, dass sich auch jeder mal mit dem Thema auseinandersetzen kann. Das wäre auch wirklich gut und wichtig. Sicherlich greift Konsum in unglaublich viele unserer Lebenswelten (ein tolles Wort oder? Hab ich von Politikern gelernt :D ) ein und ist damit so komplex und vielseitig beeinflusst, dass Änderungen an der Stelle sehr schwer umzusetzen sind.
Doch durch das Verständnis und die alltäglichen Beispiele wird es zu einem sehr nahbaren Bereich und ich bin mir sicher dass so auch jeder der sich damit auseinandersetzen wird, etwas beim eigenen Konsum verändern wird.
Wenn ich an mich selbst denke war mein Konsum mal sehr unstrukturiert in meinem Mitte 20ern. Mit den ersten größeren Löhnen schmeißt man vielleicht auch gern mal mit dem Geld um sich. Mittlerweile bin ich in vielen Bereichen wesentlich bedachter. Ich habe mir zum Beispiel in den letzten 3 Jahren ganze 10 Kleidungsstücke gekauft, da hätte ich vorher wahrscheinlich noch eine 0 in der Zeit anhängen können.
Vielleicht konsumiert man auch anders wenn man älter wird? Oder liegt das eher am persönlichen Verhalten? Was meint ihr - wovon hängt euer Konsum maßgeblich ab?
Nun lass ich euch mit den Sachbüchern erstmal wieder in Ruhe und gehe weiter dem SUB Abbau nach, um die Bücher zu nutzen die ich konsumiert habe,
eure Blue Diamond.
Freitag, 9. April 2021
Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit: Wahr, falsch, plausibel - die größten Streitfragen wissenschaftlich geprüft
- Autorin: Dr. Mai Thi Nguyen-Kim
- Sprecherin: Dr. Mai Thi Nguyen-Kim
- 2021 erschienen
- Sachbuch
- 10h 34min
- Argon Verlag
- Preis: 11,99€ (Audio CD)
Sonntag, 4. April 2021
Holy Sister
Hallo meine Fantasyleser,
heute kommen wir schon zum letzten Band dieser Fantasy-Reihe. Ich hoffe, ihr fandet die Posts an diesem Osterwochenende interessant und wollt die Bücher vielleicht mal selbst lesen. Gruslig fand ich ja, dass gestern der Autor selbst einen meiner Kommentare zum zweiten Band auf Goodreads geliket hat. Ich wusste gar nicht, dass die Autoren da sowas überhaupt sehen. Aber naja...
Die Fakten:
- Autor: Mark Lawrence
- Sprecher: Helen Duff
- Titel: Holy Sister
- Reihe: Books of the Ancestor 3
- Erschienen: 2019
- Verlag: Harper Collins
- Dauer: 13 Std. 54min
- Preis: 9,95 Euro im Abo
- Klappentext: "The ice is advancing, the Corridor narrowing, and the empire is under siege from the Scithrowl in the east and the Durns in the west. Everywhere, the emperor’s armies are in retreat. Nona faces the final challenges that must be overcome if she is to become a full sister in the order of her choice. But it seems unlikely that Nona and her friends will have time to earn a nun’s habit before war is on their doorstep. Even a warrior like Nona cannot hope to turn the tide of war. The shiphearts offer strength that she might use to protect those she loves, but it’s a power that corrupts. A final battle is coming in which she will be torn between friends, unable to save them all. A battle in which her own demons will try to unmake her. A battle in which hearts will be broken, lovers lost, thrones burned."
Zur Handlung: Nona Grey ist von einem Mädchen zu einer jungen Frau herangewachsen. Nachdem die Schwester des Herrschers die Kontrolle über eines ihrer shiphearts verloren hat, kann ein feindliches Volk in das Empire eindringen. Nonas ganze Welt ist nun bedroht. Doch während der Krieg immer näher rückt, gibt es immer noch ein undurchdringliches Gewebe von Versprechen, die Nona und ihre Freunde gegeben haben. Diese Versprechen können Nonas Welt vielleicht noch retten.
Dieser letzte Band baut relativ gut auf dem Vorgänger auf. Wir erfahren in Rückblicken, was nach dem Ende von Band 2 geschehen ist und wie Nona und die anderen den Gefahren entkommen sind. Gleichzeitig geht die Geschichte in der Jetztzeit voran, wobei wir erfahren, dass die Äbtissin Glass nicht mehr am Leben ist - aber vielleich immer noch einige Strippen in der Hand hält.
Aus dem ersten Buch hatten wir ja bereits einige Szenen gesehen, die irgendwann im Laufe dieses letzten Bandes noch wiederkommen mussten. Ich war sehr daran interessiert, wie das geschehen soll, und war dann doch positiv überrascht. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Bücher alle hintereinander weg zu lesen, denn nur so passen dann die Puzzle-Stücke auch gut zusammen. Denn einiges, was wir bereits gesehen haben, wird nicht nochmal wiederholt, sondern muss noch im Kopf sein.
In diesem Teil wird Nona nun zur richtigen Nonne, sie hat ihre Ausbildung abgeschlossen. Ich fand die verschiedenen Prüfungen, die Nona dazu am Ende ablegen muss, total interessant. Natürlich ist Nona mit ihrem typischen Sturkopf dabei, was manche ihrer Ausbilderinnen dann auch überrascht. Am Ende ist sie auf jeden Fall an ihrem Ziel angekommen und bekommt das Rot der Kriegerinnen angeboten, aber auch die anderen Schwestern haben Interesse an Nonas einzigartigen Fähigkeiten.
Was ich auch sehr mochte, waren die verschiedenen Beziehungen, die weiter zum Tragen kommen. Vor allem zwischen Nona und Zole entsteht in den Rückblicken eine enge Bindung. Aber auch Nona und Ara habe ich so gern zusammen erlebt - und das Ende war da echt schön. Und schließlich spielt auch Clera wieder eine wichtige Rolle, was irgendwie schön ist.
Am spannendsten für mich waren wieder die ganzen Intrigen, Geheimnisse und Pläne der Äbtissin, die nach wie vor am Wirken sind. Da gab es auch ein paar Gänsehautmomente, als ein paar der Details enthüllt wurden. Dadurch blieb die Geschichte auch unvorhersehbar und erst am Ende hat sich wirklich alles an die richtige Stelle geschoben.
Insgesamt war das für mich ein absolut passender Abschluss der Reihe, der vor allem dann Spaß macht, wenn man die anderen beiden Bücher gerade erst beendet hat und mitten in der Geschichte ist. Die Verbindungen zwischen den Charakteren und die ausgefeilten Pläne zur Rettung der Welt haben mir am besten gefallen. Nach wie vor bin ich kein riesiger Fan von den Kampfszenen, und auch ein paar Lücken, wenn es um die Welt geht, bleiben am Ende bestehen. Sie liest sich die Technologie, die früher in der Welt existierte, sehr technisch fortgeschritten und es ist offen, wie die Welt dann wieder in so eine Art Mittelalter gefallen ist. Aber ich kann die Reihe nur empfehlen, wenn ihr Fantasy für Erwachsene mögt.
So, wandert die Reihe auf eure Wunschliste, oder eher nicht?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
Meine Bewertung:
Samstag, 3. April 2021
Grey Sister
Hallo meine Fantasyleser,
heute geht es weiter mit Band 2 der Books of the Ancestor-Reihe. Der erste Band hat definitiv eine stabile Grundlage gelegt und mit dem Ende in mir direkt den Wunsch ausgelöst, den zweiten Teil zu starten. Das habe ich dann auch ohne Umschweife getan.
Die Fakten:
- Autor: Mark Lawrence
- Sprecher: Helen Duff
- Titel: Grey Sister
- Reihe: Books of the Ancestor 2
- Erschienen: 2018
- Verlag: HarperCollins
- Dauer: 16 Std. 2min
- Preis: 9,95 Euro im Abo
- Klappentext: "In Mystic Class, Nona Grey begins to learn the secrets of the universe. But so often even the deepest truths just make our choices harder. Before she leaves the Convent of Sweet Mercy, Nona must choose her path and take the red of a Martial Sister, the grey of a Sister of Discretion, the blue of a Mystic Sister or the simple black of a Bride of the Ancestor and a life of prayer and service. All that stands between her and these choices are the pride of a thwarted assassin, the ambition of a would-be empress wielding the Inquisition like a blade, and the vengeance of the empire’s richest lord. As the world narrows around her and her enemies attack her through the system she has sworn to, Nona must find her own path despite the competing pull of friendship, revenge, ambition and loyalty. And in all this only one thing is certain. There will be blood."
Zur Handlung: Nach dem Showdown in Band 1 sind wir mit Nona zurück im Kloster, wo sie weiterhin lernt, ihre vielfältigen Talente auszuschöpfen. Dabei wird die Schwester, die sie im letzten Teil vor dem Tod retten konnte, eine wichtige Bezugsperson für sie. Nach den Schrecken, die Nona durch ihre spezielle Verbindung zu ihrer Freundin mitansehen musste, ist für sie nun klar, wohin der Weg führt: zu Rache.
Doch Nona ist nicht das einzige Rädchen, das sich dreht. Auch die Äbtissin Glass muss sich auf einiges gefasst machen. Nachdem die geheime Energiequelle des Klosters gestohlen wurde, steht plötzlich die Inquisition vor der Tür. Doch Glass weiß genau, wo ihre Stärken liegen, und sie ist bereit für ihre Überzeugung alles zu riskieren.
Zunächst setzt das Buch direkt nach dem Ende des vorhergehenden Bandes ein und wir erhalten eine kurze Info, was da passiert ist. Dann gibt es einen Sprung von drei Jahren, die wir nicht mit Nona gemeinsam erleben, sondern nur sporadisch und Gedanken von ihr rekonstruiert bekommen. Nona hat allerdings nun ein ganz neues Problem: einen Teufel, der zu ihr spricht. Dieses neue Element ist eine direkte Folge der Ereignisse des ersten Bandes.
Ich mochte diese Idee sehr, und auch die Umsetzung. Zu dem Zeitpunkt, wo wir weiter von Nonas Geschichte erfahren, ist sie bereits gut vertraut mit ihrem inneren Dämon und hat sich mit ihm arrangiert. Sie weiß dennoch nicht, was er genau ist - nur, dass niemand im Kloster davon erfahren darf. Auf jeden Fall hat der Dämon sie schon das eine oder andere Mal in Schwierigkeiten gebracht.
Besonders gut fand ich, dass wir ins diesem Buch die Kapitel aus Sicht von Glass bekommen, denn die politische Ebene interessiert mich so viel mehr als die eher blutige Schlachtfeldebene. Daher haben mir diese Kapitel, in der Glass offensichtlich etwas Großes vorhat, sehr gut gefallen. Ich finde sie als starke, aber besonnene, ruhige und fast müsterliche Frau total spannend und einzigartig.
Außerdem formt Nona in diesem Band wieder eine tiefe Verbindung - allerdings diesmal mit einer der Schwestern. Dadurch sehen wir auch diese auf verschiedenen Missionen und bekommen noch etwas mehr von der Welt mit, die immer mehr auf einen Krieg zugeht. Ich fand das auch gut gemacht, auch wenn es gegen Ende dann etwas sehr häufig war und dann für mich stilistisch nicht mehr ganz so gut funktioniert hat.
Auch in diesem Band hat die Mitte des Buches wieder eine Überraschung für mich bereitgehalten: diesmal aber in Form eines Bruchs, nach dem sich die Handlung ganz anders entwickelt, als ich dachte. Ich finde es spanned, dass die Bücher in dieser Reihe scheinbar einen besonderen Fokus auf diesen Mittelpunkt haben. Für mich hat das das Buch dann noch viel unvorhersehbarer gemacht, und das mochte ich sehr. Wir folgen Nona auf einem Weg, den wir nicht erahnen konnten. Und dabei gibt es dann auch einige sehr schmerzhafte Momente.
Das Ende war dann für mich ein besonderes Highlight, denn ich mochte es, wie die verschiedenen Handlungsstränge dann schließlich zusammenlaufen. Es ist wirklich gut durchdacht, und obwohl wir die Sichtweise von Glass zusätzlich bekommen, bleiben ihre wahren Motive und Pläne doch vor uns verborgen. Natürlich geht das Buch dann auch nicht ohne den Tod von verschiedenen Charakteren zu Ende, darauf sollte man sich einstellen.
Was mich an der Reihe immer noch ein bisschen stört, ist die Menge an Kampfszenen. Diese gehören zum Genre einfach dazu, sind aber eben nicht so meins. So sind dann manche Kapitel eben doch eher öde für mich und ich will dann ganz schnell wieder zu Glass zurück und wissen, was sie ausheckt. Abgesehen davon, finde ich dieses Buch aber richtig genial.
Jetzt bleibt erstmal noch ein Band, von dem berichte ich morgen!
Bis bald,
Eure Kitty Retro
Meine Bewertung:
Freitag, 2. April 2021
Red Sister
Hallo meine Fantasy-Leser,
dieses Wochenende möchte ich euch eine Trilogie vorstellen. Bevor ich damit beginne, möchte ich darauf hinweisen, dass es eine Kontroverse zu diesem Autoren gibt und ihr euch gut überlegen solltet, ob ihr ihn mit einem Kauf der Reihe unterstützen wollt. Ich wusste das nicht, bevor ich das erste Buch begonnen hatte, und habe mich dann entschieden, diese Reihe zu beenden. Hier findet ihr Infos zu den Hintergründen.
Die Fakten:
- Autor: Mark Lawrence
- Sprecher: Helen Duff
- Titel: Red Sister
- Reihe: Book of the Ancestor 1
- Erschienen: 2017
- Verlag: HarperCollins
- Dauer: 19 Std. 36 min (ungekürzt)
- Preis: 9,95 Euro im Abo
- Klappentext: "
At the Convent of Sweet Mercy, young girls are raised to be killers. In a few the old bloods show, gifting talents rarely seen since the tribes beached their ships on Abeth. Sweet Mercy hones its novices' skills to deadly effect: it takes 10 years to educate a Red Sister in the ways of blade and fist. But even the mistresses of sword and shadow don't truly understand what they have purchased when Nona Grey is brought to their halls as a bloodstained child of eight, falsely accused of murder - guilty of worse."
Zur Handlung: Nona Grey ist ein Mädchen, das in armen Verhältnissen in einem kleinen Dorf aufwuchs. Für sie war immer klar, dass sie dieses Dorf eines Tages verlassen will. Tatsächlich verlässt sie es schließlich in einem Käfig. Ein Kinderverkäufer bringt sie auf langen Wegen gemeinsam mit anderen Kindern in eine große Stadt und versucht dort aus ihnen Profit zu schlagen.
So kommt Nona auf Umwegen in das Kloster Sweet Mercy, wo sie als Nonne und als Killerin ausgebildet wird. Doch die Welt, in der Nona lebt, wird vom Eis bedroht, und je kleiner die geografische Fläche wird, auf der die Menschen leben können, desto perfider werden die politischen Spiele, die im Hintergrund gespielt werden. Und Nona fällt mitten in diese Spiele hinein.
Besonders hat mir an diesem Buch die Welt gefallen. Der Planet Abeth, auf dem die Handlung spielt, ist in einem Sonnensystem, in dem die Sonne stirbt und deswegen nicht mehr genug Kraft hat, den Planeten zu erwärmen. Allerdings wurde irgendwie ein "Mond" am Himmel installiert, der die Sonnenstrahlen bündelt und so zumindest um den Äquator herum einen Streifen Land vom Eis freihält, sodass die Menschen da leben können.
Eis und Kälte spielt in dieser Reihe daher eine große Rolle. So ist Nona auch bis zu ihrer Ankunft im Kloster noch nie richtig warm gewesen - ein Grund, warum sie sich entschließt zu bleiben und die Ausbildung zu beginnen. Das macht das Buch zum perfekten Winter-Leseerlebnis. Also vielleicht für die nächste Schneewelle vormerken.
Nona als Hauptcharakter fand ich ok. Sie hat einen starken Sinn für Gerechtigkeit, ist aber auch manchmal stur und ein bisschen unüberlegt. Das macht sie sympathisch. Außerdem liebt sie Essen und ein heißes Bad mindestens genauso wie die Kampfübungen im Kloster. Zu Beginn ist sie noch sehr jung, wirkt aber beim Hören älter. Am Ende des Buches ist sie immer noch ein Kind. Das Buch ist aber definitiv für Erwachsene geschrieben!
Neben Nona lernen wir einige der anderen Nonnen kennen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich die Erwachsenen in diesem Buch teilweise schlecht auseinander halten konnte. Die Nonnen haben alle Namen, die von Gegenständen kommen, z.B. Sister Apple. Aber als Lehrerinnen haben sie dann noch andere Namen. Das war gerade beim Hörbuch schon eine Herausforderung. Besonders spannend finde ich aber die Äbtissin Glass, denn sie ist eine sehr starke Person, die aber äußerlich eher wie eine Hausfrau und Mutter im höheren Alter wirkt und deren Stärke vor allem in ihrer Besonnenheit liegt.
Bei den Mädchen in Nonas Alter haben wir auch einige wichtige Figuren. Allerdings weiß ich durch das Hörbuch leider nicht, wie die Namen geschrieben werden. Zunächst haben wir Clara, die Nona direkt am ersten Tag zu ihrer Freundin benennt. Sie ist ein interessanter Charakter und vor allem das Ende ist dann sehr wichtig. Sie flucht viel und ihr Vater ist im Gefängnis. Dann haben wir Arabella, sie kommt zusammen mit Nona neu ins Kloster. Die beiden haben eine sehr komplexe Beziehung, die ich absolut liebe. Ara wirkt erstmal verwöhnt, weil ihre Familie sehr reich ist, aber man lernt sie nach und nach besser kennen und blickt hinter die Fassade. Am liebsten mochte ich Hessa - sie ist bereits mit Nona im Käfig herumgereist. Sie läuft mit einer Krücke und hat vor allem starke magische Fähigkeiten. Nur was am Ende passiert, mochte ich da nicht so.
Neben der Welt und den Charakteren haben wir dann noch die Handlung. Diese mochte ich auch, vor allem die kurzen Blicke in die Zukunft, die wir am Anfang, in der Mitte und am Ende bekommen. Dennoch zieht sich das Buch ein bisschen, denn wir sehen einfach viel die Ausbildung der Mädchen und ihre Beziehungen untereinander. Es gibt in diesem Buch einen recht klaren Feind, der in unterschiedlichen Formen immer mal wieder aufploppt und dann erstmal wieder weg ist. Hier hat die Reihe meiner Meinung nach noch viel Potential, denn dieser erster Band baut erstmal die Grundkonflikte auf.
Das Ende war doch recht anders als ich es erwartet hatte, aber nicht unbedingt schlecht. Ich bin jetzt nicht der größte Fan von ausgefeilten Kampfszenen, weil mir manchmal auch die Imagination fehlt und ich eher darauf warte, dass es in der Handlung weitergeht. Dennoch ist es gelungen, das Ende interessant zu halten, und es gab auch einiges, was ich nicht kommen sah. Für mich war das Ende ok, ich hätte nicht unbedingt den Cliffhanger gebraucht, der dann am Anfang des zweiten Buchs recht schnell abgehandelt wird, bevor ein großer Zeitsprung gemacht wird.
Die Sprecherin des Hörbuchs fand ich ok. Ich fand ihre männlichen Stimmen nicht so gut und manchmal war es schwer, die Stimmen der Charaktere zu unterscheiden. Aber einige Stimmen wie bei Clara oder Nona, auch die Äbtissin, hat sie gut getroffen.
Mir hat dieses Buch vor allem als Hörbuch sehr gut gefallen. Ich glaube, es ist gut geeignet für alle, die große Fantasiegeschichten mögen. Außerdem ist es ein spannender Auftakt für die Reihe und macht Lust auf mehr. Ich mochte eigentlich alles an dem Buch, wenn es auch nicht komplett mein Herz erobert hat. Aber ich wollte danach auf jeden Fall gleich weiterhören und habe das auch gemacht. (Ich stand eh gerade auf der Autobahn im Stau und hatte auch nicht so viel Auswahl...)
Kennt ihr die Reihe? Oder habt ihr andere Fantasy-Romane in dieser Art, die ihr empfehlen würdet?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
Meine Bewertung: