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Mittwoch, 21. April 2021

Die Verlorenen

Hallo zusammen,

das Schätzchen hier war eine echte Überraschung für mich. Es tauchte plötzlich auf Bookbeat auf und ich dachte so - hübsches Cover - und wir wissen alle was das für mich bedeutet.

Fakten:
  • Autorin: Stacey Halls
  • Erzählerinnen: Verena Wolfien und Jodie Ahlborn
  • Roman
  • 2021 erschienen
  • 9h 50min
  • HörbucHHamburg HHV GmbH
  • Preis: 21,14€ (Audio-CD)
Klappentext:
"London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Alptraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, außerstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden ... um durch Stärke und Liebe schließlich zu sich selbst zu finden."

Der Klappentext klang dann auch noch ganz toll und schon war ich versunken. 

In dieser Geschichte verfolgen wir 2 Frauen Bess und Alexandra. Bess ist in ärmlichen Gegebenheiten groß geworden und hat sich von einem beinahe Fremden schwängern lassen. Dieses Kind Clara oder auch Charlotte muss sie aufgrund der Armut in einem Waisenhaus abgeben. Dort hat sie aber die Möglichkeit ihr Kind wieder frei zu kaufen. Das möchte sie nach 6 Jahren tun, doch ihr Kind ist weg. Nun geht die Suche nach ihrem Kind los. Dabei trifft sie auf einen Arzt der ihr helfen möchte. Auf dem Weg bringt er sie bei Alexandra in Lohn und Brot als Kinderfrau eines 6 jährigen Mädchens ;)

Bess ist eine sehr starke Frau, die aber nur so geworden ist, weil die Lebensumstände es ihr aufzwingen. Ich glaube sie ist eigentlich eine sehr verletzliche und emotionale Person, die nur ein klassisches Familienleben möchte. Sie hilft wo sie kann, weiß aber auch, wann es Zeit ist zu gehen.

Alexandra ist ein ganz kurioser Charakter. Ich hab lange nicht begriffen was bei ihr los ist. Sie als Figur macht das Buch recht unvorhersehbar. Ein wirklich guter Schachzug der Autorin. Diese Figur ist so unsympathisch, aber so relevant, dass man sich mit ihr auseinandersetzen muss. Ich mag sie überhaupt nicht. Wenn wir aus ihrer Sicht die Geschichte erleben, ist es immer sehr undynamisch und zurückhaltend, distanziert. Erleben wir Bess Sicht wird es lebendig und ja irgendwie pur. So nah am Leben. 

Es gibt noch die Figur des Arztes und natürlich auch noch andere, aber er ist relativ wichtig und er ist mir zu kurz gekommen. Super gern hätte ich ihn mehr gesehen. Er scheint sehr gerecht und zugänglich und auch verständnisvoll. Ich hatte ihn ganz anders positioniert und fand den Twist in der Geschichte - der für mich einer war - spannend. Ja am Ende war ich auch zufrieden.

London ist ja schon immer multikulti, also erleben wir auch eine farbige Familie, deren Leben habe ich ehrlich gesagt nicht ganz verstanden und war immer so zwischen Staunen und Schockiert sein.

Wir erleben hier zwei Frauen in zwei Leben mit einem Ziel - Zufriedenheit und Ruhe. Der Schreibstil ist sehr gut abgestimmt und wunderbar fesselnd. Immer wieder konnte ich Stück für Stück mehr in die Geschichte eintauchen. Vor allem die authentischen Charaktere mag ich sehr. Es ist kein wirklicher Schnulli, eher eine sehr alte Geschichte. Für mich ein echtes Schätzchen und daher möchte ich es wirklich wirklich jedem sehr ans Herz legen und empfehlen. 

Ich werde noch ein bisschen in den wunderbaren Beschreibungen schwelgen und mich freuen,

eure Blue Diamond.

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