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Freitag, 23. April 2021

Lost in the Never Woods


Hallo meine Fantasy-Leser,

Ende letzten Jahres hatte ich das erste Buch von Aiden Thomas, Cemetery Boys, gelesen und fand es sehr unterhaltsam. Darum habe ich mich gefreut, dass wir schon dieses Frühjahr ein neues Buch des Autors bekommen haben. Dieses ist inspiriert von Peter Pan, erzählt aber eine eigene Geschichte mit Charakteren, die auch schon im hohen Teenageralter sind.

Die Fakten:

  • Autor: Aiden Thomas
  • Sprecher: Avi Roque
  • Titel: Lost in the Never Woods
  • Erschienen: 2021
  • Verlag: Macmillan Audio
  • Dauer: 12 Std 14min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro im Abo
  • Klappentext: "

    It’s been five years since Wendy and her two brothers went missing in the woods, but when the town’s children start to disappear, the questions surrounding her brothers’ mysterious circumstances are brought back into the light. Attempting to flee her past, Wendy almost runs over an unconscious boy lying in the middle of the road... Peter, a boy she thought lived only in her stories, asks for Wendy’s help to rescue the missing kids. But, in order to find them, Wendy must confront what’s waiting for her in the woods."

Zur Handlung: Wendys Tag war eigentlich recht ereignislos, sie hat im Archiv des Krankenhauses gearbeitet, doch plötzlich wimmelt das Krankenhaus vor Polizei und ihre beste Freundin versucht krampfhaft, sie abzulenken. Allzu bald erfährt Wendy, was los ist: Kinder sind verschwunden. Die ganze Stadt wird nun zurückerinnert an das, was Wendy vergessen hat: wie sie und ihre beiden Brüder eines Winters verschwunden sind.

Die Polizei bedrängt Wendy erneut mit Fragen, die sie nicht beantworten kann. Auf ihren Heimweg dann überfährt sie fast einen Jungen. Sie ruft den Krankenwagen und stellt sicher, das nichts passiert ist. Doch als der Schock nachlässt, erkennt, Wendy, wen sie da vor sich hat: Peter Pan, den Jungen aus den Geschichten ihrer Mutter. Doch Peter Pan ist nicht real...

Ich muss zugeben, dass ich selbst kein Peter Pan-Fan bin. Ich habe die Bücher nie gelesen und auch keine Verfilmung je vollständig gesehen. Dennoch hat mich die Geschichte interessiert, weil ich den Autor mag und weil seine Erläuterungen zum Buch und vor allem zu Wendys Trauma sehr spannend klangen. 

Das Buch beginnt relativ langsam und lässt sich Zeit die Charaktere und ihre Beziehungen entstehen zu lassen. Dies war auch schon bei Cemetery Boys so, das Grundgefühl ist sehr ähnlich. So ist es auch ein bisschen seltsam, wie ruhig die Protagonisten bleiben, während irgendwo Kinder im Wald verschwunden sind. Da muss man ein bisschen Geduld mitbringen - einen Tag gehen sie auch im Wald schwimmen statt nach den Kindern zu suchen.

Im Fokus steht also weniger der Mystery-Aspekt, sondern mehr Wendy und Peter und ihre komplexe Beziehung. Wendy als Hauptcharakter mochte ich sehr. Als Mädchen, das zwar verschwunden aber wieder aufgetaucht ist, dann aber keinem sagen konnte, wo ihre Brüder sind, hatte sie keine leichte Jugend. Ihre Familie ist an der Tragödie fast zerbrochen. Wendy übernimmt viele Aufgaben im Haushalt und hilft ehrenamtlich im Krankenhaus, wo ihre Mutter arbeitet. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin plant sie später ein Medizinstudium, sie will anderen Menschen, vor allem Kindern, helfen. Damit passt sie gut in das Bild, das ich von Wendy vor dem Buch hatte, erweitert es aber um den Schmerz um den Verlust ihrer Brüder.

Peter hat mich dagegen weniger interessiert. Das liegt aber daran, dass mich auch Peter Pan als Figur noch nie groß interessiert hat. Sein Lebenszweck ist es, Kinder aufzuheitern und mit ihnen eine gute Zeit zu haben. In der echten Welt hat Peter das Problem, dass er plötzlich altert, und zwar sehr schnell. Gleichzeitig verliert er seine magischen Fähigkeiten - was ein Grund ist, warum er Wendys Hilfe braucht. Zwischen Wendy und Peter entsteht dabei eine sehr langsame und sehr unschuldige Liebe, was das Hauptaugenmerk der Geschichte ist.

Die Geschichte spielt hauptsächlich im Sommer und verbreitet auf jeden Fall dieses Sommerferien-Gefühl. Neben all den schaurigen Dingen gehen die Charaktere auch Eisessen, im See baden und schwitzen sich durch einige Situationen. Von daher kann ich das Buch gerade für diesen Sommer empfehlen, ich denke, dafür ist es gute Unterhaltung.

Ein Aspekt des Buches war auch Wendys psychische Lage und wie sie mit der Welt in Interaktion tritt. Dazu kann ich recht wenig sagen, denn zum Glück wurde ich nie entführt und weiß darum auch nicht, ob das realistisch dargestellt ist. Ich hätte mir da im Verlauf des Buches teilweise noch etwas mehr gewünscht, aber in den meisten Szenen war das gut rübergebracht. Vor allem Wendys Angst und Abneigung gegenüber der Polizei konnte ich gut nachvollziehen.

Alles in allem hat mich dieses Buch gut unterhalten. Ich fand es eine schöne Lektüre für zwischendurch und das Hörbuchformat hat deswegen besonders gut gepasst. Auch der Sprecher hat einen guten Job gemacht, auch wenn Wendy manchmal etwas zu weinerlich klang, wenn sie eigentlich gerade stark auftritt (laut Text). Ich kann das Buch vor allem den Personen empfehlen, die Peter Pan mögen und eine etwas erwachsenere Geschichte mit ihm lesen möchten. Den Mystery-Aspekt und den Bösewicht fand ich in Ordnung, aber jetzt nichts herausragend Neues. Eher geht es um die sehr unschuldige Liebe, die sich entspinnt.

Habt ihr Lust auf dieses Buch? Und wie steht ihr zu Peter Pan?

Bis bald,

Eure Kitty Retro




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