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Mittwoch, 28. April 2021

[TV-Serie] Shadow and Bone


Hallo meine Fantasyfreunde,

irgendwann 2015 oder so habe ich die Shadow and Bone-Reihe gelesen, und obwohl ich diese Bücher nicht besonders mochte, hat die Welt, zusammen mit einigen Charakteren, mich nie losgelassen. Daher habe ich dann auch alle folgenden Bücher in dieser Welt gelesen und mich mehr und mehr verliebt. Nun kommt also Netflix mit der TV-Serie um die Ecke, und ich kann da einfach nicht stillschweigend drüber hinweggehen.

Zur Handlung: Alina Starkov ist eine Kartenzeichnerin in Ravka, einem Land, das durch einen dunklen Sturm in zwei Teile geteilt wird. Dieser ist das Ergebnis eines gefährlichen Spiels mit Macht, das einst ein Grischa begangen hat. Seitdem ist der Ost-Teil des Landes mit seiner Hauptstadt vom West-Teil mit dem Meereszugang abgeschnitten.


Als Alinas Kindheitsfreund Mal für eine Expedition in diesem Sturm hineinfahren soll, tut Alina alles, um ihn zu begleiten. Doch die Expedition geht schief und sie werden von Schattenmonstern attackiert. Als alles verloren scheint, entdeckt Alina aber eine Kraft in sich, die ihr ganzes Leben - und das Schicksal von Ravka - verändern wird.

Ihr müsst entschuldigen, wenn ich einige Begriffe hier falsch schreibe, ich schaue und lese die Reihe schon immer auf Englisch und hab keine Ahnung, wie das meiste davon übersetzt wurde. Ich bin mir sicher, ihr kommt darüber hinweg.

Die erste Trilogie, die nur Alina folgt, mochte ich in Buchform nicht wirklich. Alina ist ein anstrengender Charakter und wir hängen die ganze Zeit in ihrem Kopf fest. Hier macht die Serie direkt einiges richtig. Nicht nur brechen wir aus Alinas Kopf aus und sehen beispielsweise was Mal unternimmt, nachdem Alina aus dem Armeelager weggeführt wird. Außerdem kombiniert die Serie die Ereignisse, die wir Leser bereits kennen mit den Charakteren aus der Six of Crows-Reihe. Dadurch wird die Handlung weniger erwartbar, denn diese Charaktere kommen eigentlich nicht vor, und es gibt mehr Ansatzpunkte für Lieblingscharaktere.


Wenn man die Serie beginnt, fallen natürlich erst die optischen Aspekte ins Auge. Ich finde sowohl Ravka als auch Ketterdam genauso umgesetzt, wie ich es mir vorgestellt habe. Gerade die Aufnahmen im Palast in Ravka sind grandios, ich liebe solche Architektur einfach. Aber auch die Shadow Fold sieht toll aus, sehr bedrohlich. Die Komstüme haben mir auch gut gefallen, da sie besonders, aber nicht kitschig geworden sind. Bei den Keftas war ich nicht sicher, was mich erwartet.

Die Spezialeffekte sind dagegen mal so, mal so. Während die Shadow Fold und allgemein die Kraft des Darklings sehr gut umgesetzt ist, fand ich zum Beispiel die Feuer der Inferni ein bisschen... billig. Auch einige von Alinas Effekten könnten ein bisschen schöner sein, aber das hat mich nicht ganz so gestört. Ich schaue natürlich auch nur auf dem Laptop, wenn ihr einen ordentlichen Fernseher habt, kann das ganz anders aussehen. Aber rundum macht die Serie optisch einen guten Eindruck, alles passt gut zusammen und funktioniert. Ein bisschen dunkel ist es natürlich...


Die Charaktere sind für dagegen der Grund, warum ich diese Serie schauen wollte. Und ich war wirklich positiv überrascht, denn die meisten Charaktere sind perfekt gecastet. So habe ich beispielsweise für die Schauspieler für Jesper, Inej und Alina kaum Worte. Die haben wirklich alle meine Erwartungen erfüllt. Matthias sieht ehrlich gesagt besser aus als in meinem Kopf, auch wenn Nina mich arg an Kate Winslet erinnert - und das schon vor dem Untergang des Schiffs. Der Darkling-Schauspieler hat mich in der Ausstrahlung auch überzeugt, aber für mich ist er immer noch etwas alt. Auch Mal und Kaz sind gut besetzt, aber für mich dann doch die schwächsten Leistungen im Hauptcast. Daneben kommen noch viele Nebencharaktere zum Glänzen: Genya ist fantastisch, David fand ich auch süß und Zoya ist eh meine Lieblingsfrauenfigur in dieser Welt. Von ihr will ich in späteren Staffeln dann mehr sehen.

Vor allem die Chemie zwischen Alina und dem Darkling waren natürlich wichtig, damit diese erste Staffel wirkt. Für mich hat das auch ganz gut geklappt - wie gesagt, der Darkling ist mir einfach zu alt für die Rolle. Aber ich fand schon, dass diese Spannung rübergekommen ist, die ich mir erhofft hatte. Dagegen hat die Chemie zwischen Alina und Mal die Hoffnung der meisten ja stark übertroffen. Da man Mal jetzt auch mal sieht, während Alina andere Dinge zu tun hat, mag man ihn auch mehr. Richtig toll finde ich ihn aber nach wie vor nicht - und der Mann überlebt ja wirklich alles in der Serie. Ich habe heute dafür den Begriff Plot Armour gelernt.


Auch zwischen Matthias und Nina funkt es in der ersten Staffel schon ordentlich, aber mir ging das ehrlich gesagt zu schnell. Die beiden bekommen sehr wenig Screentime und dadurch wirkt es sehr gehetzt. Natürlich liegen zwischen den Schnipsel, die wir sehen, immer große Zeitabstände, aber trotzdem, der wäre mehr drin gewesen. Die etwas angestrengte Verbindung von Inej und Kaz ist dagegen gut umgesetzt gewesen, hier wird sich hoffentlich auch in Zukunft viel Zeit gelassen. Der Preis für die beste Beziehung in der Serie geht allerdings ganz klar an Jesper und Milo, die Ziege. One True Love.

Die Handlung selbst folgt dann doch erstaunlich nah der Handlung des Shadow and Bone-Buches. Ich fand das nicht schlimm, denn die Serie nimmt sich genug Freiheiten, damit es spannend bleibt. Außerdem wird auch die Welt durch die Crows schon weiter aufgemacht als in dem Buch. Ich finde vor allem diese Fantasywelt mit ihrer Politik und den vielen Kulturen so spannend, daher bereichert das die Show. Aber für mich ist das am Ende doch eher nachrangig gewesen, ich habe mich einfach so gefreut, diese Charaktere auf der Leinwand zu sehen.


Das Ende fand ich dann sehr gelungen. Die einzelnen Handlungsstränge werden gut zusammengeführt, gleichzeitig wird aber angedeutet, dass die Wege dann in Staffel 2 auseinandergehen werden. Ein bisschen hart fand ich, wie die Hauptcharaktere mit Zoya umgegangen sind in den letzten Szenen. Aber eigentlich weiß auch niemand von denen, was Zoya da passiert ist (in den Büchern), von daher gab es da wohl keinen anderen Weg. Und zum Schluss muss natürlich auch gezeigt werden, wer in der zweiten Staffel der Feind wird.

Alles in allem ist die Serie für mich eine absolut gelungene Adaption. Während einige Dinge wirklich hell leuchten, wie die Rolle von Jesper oder einige Szenen der Crows, sind andere ok und ein paar eher Meh, zum Beispiel der Tod des Hirschs... sowas kann ich einfach nicht. Daher ist auf jeden Fall Lust nach oben für Staffel 2, ich sage nur Nikolai, und dennoch hatte ich nach dem Ende der ersten Staffel so einen Hangover, weil ich weiß, dass mich dieses Jahr vermutlich keine Serie mehr so mitreißen wird wie Shadow and Bone.

Habt ihr die Serie schon geschaut? Und wie findet ihr sie im Vergleich zum Buch?

Bis bald,

Eure Kitty Retro

 

 

 

 

In diesem Video ranke ich die Bücher aus der Grischawelt:


 

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