Diesen Blog durchsuchen

Sonntag, 28. April 2019

Die Spur der Bücher - Band 1

Hallo zusammen,

nachdem die liebe Kitty mir die Seiten der Welt von Kai Meyer geschenkt hatte und ich ja leider nur so semibegeistert war, wollte ich mir die andere Reihe dazu mal ansehen, da ich den Autor eigentlich sehr mag.

Fakten:
  • Autor: Kai Meyer
  • Roman
  • 2017 erschienen
  • 448 Seiten
  • Fischer FJB Verlag
  • Preis: 19,99€ (gebundene Ausgabe)
Klappentext:
"London – eine Stadt im Bann der Bücher. Mercy Amberdale ist in Buchläden und Antiquariaten aufgewachsen. Sie kennt den Zauber der Geschichten und besitzt das Talent der Bibliomantik. Für reiche Sammler besorgt sie die kostbarsten Titel, pirscht nachts durch Englands geheime Bibliotheken. 
Doch dann folgt sie der Spur der Bücher zum Schauplatz eines rätselhaften Mordes: Ein Buchhändler ist inmitten seines Ladens verbrannt, ohne dass ein Stück Papier zu Schaden kam. Mercy gerät in ein Netz aus magischen Intrigen und dunklen Familiengeheimnissen, bis die Suche nach der Wahrheit sie zur Wurzel aller Bibliomantik führt."

Dies ist der erste Band der Die Spur der Bücher Reihe. Es ist sehr ratsam die Reihe Die Seiten der Welt bereits gelesen zu haben, da hier viele Begriffe auftauchen, die nicht erklärt werden, aber aus dieser Reihe bekannt sein können. Inhaltlich und zeitlich spielt allerdings die Reihe Die Spur der Bücher vor Die Seiten der Welt. Das macht sich im Handeln und wie die Figuren so leben bemerkbar, logisch.

Wir folgen Mercy, sie ist so eine Art Profi Dieb für Bücher und bringt diese zu wohlhabenden Menschen, damit sie ihre Sammlungen vervollständigen können. Das ist auf eine angenehme Art und Weise skurril, denn warum muss man denn Bücher stehlen und kann sie nicht einfach besitzen. Doch Bücher haben in dieser Zeit ein anderes Ansehen. Sie gelten als eher gefährlich und eigentümlich.

Als Bibliomant hat sie auch ihr "Beschützerbuch", welches ihr hilft Gefahren und ähnliches zu erkennen und starke Kräfte zu entwickeln, mit denen sie sich vor Feinden bewahren kann. Ohne dieses Buch wäre sie leicht angreifbar. Verliert ein Bibliomant seinen Buchbegleiter bedeutet das für ihn nichts Gutes.

Auf Mercys Spuren lernen wir noch einige andere Charaktere kennen. Sie hat eher eigentümliche Beziehungen zu anderen Menschen und nicht furchtbar viele Freunde, eher nimmt sie sich in Acht.
Schließlich möchte sie herausfinden, wieso und wie ein mysteriöser Mord stattgefunden hat und was das für die Welt und Existenz der Bibliomanten bedeuten mag. Dabei trifft sie skurrile Gestalten und kann hin und wieder nicht ganz unterscheiden wer Freund und Feind ist.

Wie schon der erste Band von Die Seiten der Welt hat mich leider auch dieses Buch nicht gepackt. Ich denke es ist eigentlich eine tolle Geschichte und kann vor allem Buchliebhabern wirklich gefallen. Leider kann ich euch überhaupt nicht sagen, warum mir diese Leseerfahrung so richtig egal ist und ich auch diese Reihe nicht weiter verfolgen werde. Der Schreibstil ist gut, wie von Kai Meyer gewohnt. Es ist alles flüssig und leicht verständlich.

Auch die Atmosphäre ist schön aufgebaut und die Figuren sind gut dargestellt. Dennoch hat es mich eben einfach nicht gekriegt. Vielleicht bin ich auch zu alt für solche Geschichten oder ich weiß es nicht.
Kennt ihr das, wenn Bücher theoretisch gut sind, aber euch emotional einfach nicht begeistern können und wisst ihr woran es liegt?

Da ich eben keine verwertbare Meinung zu diesem Buch habe und einfach nur froh bin es abgehakt zu haben, möchte ich auch nicht weiter darüber philosophieren,

eure Blue Diamond.



Freitag, 26. April 2019

The Queens of Innis Lear

Hallo meine Fantasy-Fans,

für meine Reise im Februar hatte ich mir ein sehr langes Hörbuch besorgt, denn ich wusste, ich würde ja viel im Flugzeug sein und so weiter. Ich habe allerdings aufgrund von Aufregung und vielen anderen Gefühlen keine Sekunde Hörbuch gehört. Also habe ich die letzten Wochen nun damit verbracht und bin darüber auch sehr happy, denn das Buch passt gut zu winterlichem und Frühlings-Wetter.

Die Fakten:
  • Autor: Tessa Gratton
  • Titel: The Queens of Innis Lear
  • Sprecher: Kate Reading
  • Erschienen: 2018
  • Verlag: Macmillan Audio
  • Dauer: 26 Std 22min (ungekürzt)
  • Preis: 9,90 Euro im Abo
  • Klappentext: "Three queens. One crown. All-out war. Gaela. Ruthless commander. I am the rightful heir of Innis Lear. No more will I wait in the shadows and watch my mother’s murderer bleed my island dry. The King’s hold on the crown must end - willingly or at the edge of my sword. Regan. Master manipulator. To secure my place on the throne, I must produce an heir. Countless times I have fed the island’s forests my blood. Yet, my ambition is cursed. No matter what or whom I must destroy, I will wield the magic of Innis Lear. Elia. Star-blessed priest. My sisters hide in the shadows like serpents, waiting to strike our ailing king. I must protect my father, even if it means marrying a stranger. We all have to make sacrifices. Love and freedom will be mine."

Zur Handlung: Innis Lear ist eine Insel, die wild und ungestüm ist. Doch der König von Innis Lear wendet seinen Blick lieber zu den Sternen und misstraut der seltsamen Magie seiner Insel. Nicht alle sind damit glücklich. Als sich das Leben des Königs dem Ende zuneigt, wittern Freunde und Feinde ihre Chance das Land für immer zu verändern.

Um die Krone einer seiner Töchter zu vererben, spielt der König von Innis Lear ein gefährliches Spiel: eine jede Tochter soll ihre Liebe bewiesen. Doch mit diesem närrischen Versuch eines Greises gerät die ganze Insel aus den Fugen und die Zukunft von Innis Lear wird ins Ungewisse gestürzt. Nicht nur Gaela und Regan, die beiden ältesten Töchter, sehen ihre Zeit gekommen, auch Eroberer von außerhalb wollen ihren Teil von Innis Lear bekommen.

Wie oft haben wir in den letzten Jahren von solchen Geschichten gehört: drei Prinzessionen im Kampf um die Krone. Doch diese Geschichte ist eine Neuerzählung von König Lear, einem Schauspiel nach Shakespeare, welches wiederum von uralten englischen Sagen inspiriert ist. Und das merkt man der Geschichte auch an: sie ist düster, wild, unzähmbar, kalt. Es geht um uralte Magie, eine stürmische Insel und eine große Menge an eher unfreundlichen Charakteren.

Die drei Prinzessinnen könnten ungleicher nicht sein. Gaela sieht sich als Soldatin und rechtmäßiger König. Es wird nicht explizit genannt, aber teilweise wirkt ihr Charakter transsexuell. Außerdem wirkt sie auf mich asexuell und auch aromantisch. Regan und Gaela fühlen sich unendlich verbunden und ihre Beziehung hat fast schon romantische Züge in manchen Moment. Regan will unbedingt ein Kind bekommen. Sie hat sich für den Mann entschieden, den sie liebt, und der gleichzeitig ihren Vater am meisten ärgerte. Sie ist eine Hexe und steht in naher Verbindung zur Magie der Insel. Elia ist die jüngste Schwester und wirkt am unschuldigsten. Sie ist eine Priesterin und möchte daher auch nicht heiraten. Als einzige liebt sie ihren Vater wirklich und will ihn pflegen. Da sie die Tugendhafte ist, wird ihr übel mitgespielt, aber sie lernt auch auszuteilen, wo sie muss.

Alle drei Prinzessinnen lernen wir ganz ausführlich kennen, aber wir folgen noch einigen anderen Charakteren wie Ben oder dem Herrscher des benachbarten Königreichs. Das erste Kapital von Ben hat mich sehr verwirrt, aber ich mochte seine brutale aber tiefsinnige Sichtweise sehr. Auch benannter König hat sich schnell in mein Herz geschlichen und ich mochte seine Kapitel sehr.

Das Buch wirft viele interessante Themen auf und nimmt sich viel Zeit für einen guten Aufbau und Ausbau der Charaktere. So dauert es ca. 5 Stunden bis zur entscheidenden Szene, in der König Lear seine Nachfolgerin bestimmt. Erst dann geht es eigentlich richtig los. Dabei fand ich das Hörbuch nie langweilig, aber gerade am Ende hat mir dann doch etwas die Verbindung gefehlt. Ich fand es schade, dass ich das Buch vor der letzten halben Stunde ohne Probleme abstellen konnte und nicht unbedingt wissen wollte, wie alles ausgeht.

Es gibt immer wieder interessante Wendungen im Buch und wir lernen die Charaktere immer besser kennen. So gibt es auch immer wieder Rückblicke, die erklären, warum bestimmte Charaktere eine bestimmte Verbindung haben - sei es Liebe, Freundschaft oder Hass. Wie gesagt, ich habe mich über 26 Stunden perfekt unterhalten gefühlt. Ich könnte auch gar nicht sagen, wer mein Lieblingscharakter war, denn alle haben sich so echt, tief und facettenreich angefühlt, dass ich alle irgendwie mochte. 

Es fällt mir auf jeden Fall schwer, das Buch hier in wenigen Worten vorzustellen, denn es ist sehr umfangreich. Dabei stehen die Charaktere jederzeit im Vordergrund. Im Hintergrund geht es dann darum, welche Prinzessin einmal herrschen wird, welche Intrigen dabei gesponnen werden und wie nun ihre Mutter vor vielen Jahren wirklich zu Tode kam und warum. Aber wie gesagt, dabei werden so viele Themen aufgemacht - von Regans Unfähigkeit Kinder zu bekommen über Opfergaben und Prophezeihungen bis dazu was Liebe ist und sein sollte. 

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich fand viele Sätze absolut zitierwürdig. Auch die Specherin macht ihre Sache ausgesprochen gut. Man kann die Charaktere anhand der Stimme der Sprecherin immer gut auseinanderhalten. 

Für mich ist dieses Buch einfach ein absolut gelungenes Fantasy-Buch. Die Charaktere sind interessant und komplex, die Handlung toll, die Stimmung atmosphärisch. Man wird erinnert an ein altes Britannien. Man ist nie ganz sicher, welche Charaktere man gewinnen sehen möchte. Die Handlung ist unvorhersehbar und hat immer wieder interessante Wendungen. Das Ende sah ich nicht kommen. Ich habe eigentlich nichts zu meckern, außer dass ich am Ende doch nicht ganz so emotional eingebunden war wie erhofft.

Kennt ihr das Buch schon? Interessieren euch solche Fantasy-Wälzer?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Mittwoch, 24. April 2019

Rendezvous mit einem Mörder

Hallo ihr Lieben,


Ostern ist rum und ich habe für die O.W.L.s ein Buch mit R gesucht und bin da auf dieses gestoßen. Das ist gar nicht so einfach. Ich hatte tatsächlich kein Buch da, was mit R beginnt.

Als ich dann noch gesehen habe, das Nora Roberts hier als J.D. Robb schreibt, dachte ich, könnte gut werden. Sagen wir es so, es ist eine Weile her, dass sie das schrieb und wir werden ja alle besser, umso länger wir was machen, oder?

Fakten:
  • Autor: J.D. Robb
  • Übersetzerin: Uta Hege
  • Krimi
  • 2001 erschienen
  • 382 Seiten
  • Blanvalet Taschenbuch Verlag
  • Preis: 9,99€
Klappentext:
"In den zehn Jahren ihres aufreibenden Berufes als Lieutenant der New Yorker Polizei hat die gewitzte, mutige Eve Dallas viel Schreckliches gesehen und, für eine so junge, schöne Frau wie sie, viel zu viel erlebt. Doch sie weiß, dass sie sich auf eines garantiert verlassen kann: auf ihren Instinkt. Bei der Jagd nach einem grausamen Serienmörder, der New York in lähmende Angst versetzt, gerät sie an den undurchsichtigen irischen Milliardär Roarke. Alle Indizien weisen darauf hin, dass er nicht so unschuldig ist, wie er vorgibt zu sein. Doch wider jede Vernunft sprechen Eves Gefühle eine andere Sprache. Sie lässt sich von einem hinreißenden Mann verführen, von dem sie nichts weiß, außer dass er als Killer verdächtigt wird – und ihr Herz erobert hat..."

Der Klappentext verrät schon ein bisschen was über unsere Protagonistin. Sie ermitteln in einem potentiellen Serienmord und wird dabei von einigen nicht so ernst genommen wie sie es sich wünschen würde. So geht sie oft im Alleingang vor, was ich persönlich etwas unrealistisch finde, da Ermittler doch immer zu zweit sind. Wenn das nämlich so wäre wären ihr so einige Dinge gar nicht passiert. Roarke hätte sie ja niemals vor einem anderen Polizisten angegraben. Aber dann hätte die Geschichte natürlich auch einen anderen Schwung bekommen.

Was mich etwas irritiert hat ist die Zeit in der die Geschichte spielt. Diese ist hoch modern und mit vielem technischen Schnickschnack der auch rege eingebaut wird. Irgendwie haben mich diese Momente immer wieder aus der Geschichte gerissen. Das war nicht so toll. Ohne wäre alles aber wieder anders verlaufen. Es hat also alles hier seinen Sinn und Zweck.

Ebenso war mir nicht klar, dass dieses Buch viele erotische Elemente aufweist, die mir teilweise auch zu viel waren. Ich bin da überhaupt kein Leser für und habe es wie gesagt in diesem Buch auch null erwartet.

Ja das sind ziemlich viele Kritikpunkte. Was ich aber wirklich gut fand ist der Fall selbst der behandelt wurde. Er ist ausgefeilt und unerwartet detailreich. Super gut durchdacht und für mich auch erst ganz am Ende klar wer jetzt hier der Mörder war. Für mich blieben ein zwei Fragezeichen, die ich aber nicht verraten möchte umnicht zu sehr zu spoilern.

Wem man dieses Buch empfehlen kann, weiß ich auch nicht so wirklich, es ist auf jeden Fall anders als Nora Roberts Bücher.

Habt ihr mehr von ihr gelesen egal unter welchem Namen?

Eure Blue Diamond.



Sonntag, 21. April 2019

Der Ernährungskompass: Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung - Mit den 12 wichtigsten Regeln der gesunden Ernährung

Hallo an alle Osterhasen,

wir haben kein tolles Osterbuch für euch und um auch niemandem eine andere Geschichte aufzuzwingen, habe ich mich heute für ein Sachbuch entschieden.

Fakten:
  •  Autor: Bast Kast
  • Sachbuch
  • 2018 erschienen
  • 320 Seiten
  • C. Bertelsmann Verlag
  • Preis: 20,00€ (gebundene Ausgabe)
Ein Klappentext bei Sachbüchern braucht es nicht oder was meint ihr? Ich schaue immer lieber in das Inhaltsverzeichnis, diese möchte ich euch aber nicht hierher schreiben sondern lieber über das gesamte Buch sprechen.

Ich habe gesehen, dass es in den "Was gerade viel gelesen wird" - Listen recht weit oben steht.
Vor einiger Zeit hatte ich es mir als Hörbuch geholt. Das war grundsätzlich ok aber ich würde es eher als Buch empfehlen, da auch Statistiken und Grafiken eine Rolle spielen, die mit Bild sicher viel besser verstanden werden können. Es gibt auch einige Anhänge die beim Hörbuch ebenso wegfallen oder ich weiß einfach nur nicht wie ich an diese rankomme.

Zunächst beschreibt der Autor wieso er findet, dass sein Buch notwendig ist, wer er ist und wo sein Wissen herkommt. Für jeden also ganz transparent und nachvollziehbar. Es kann also gut entschieden werden was man ihm glaubt oder wo man nochmal nachforschen möchte.

Mit dem Thema Ernährung befasse ich mich sehr gern und ich glaube auch sehr häufig einfach weil Essen für mich in meinem Leben auch eine große Rolle spielt. Ihr könnt euch das so vorstellen: wir fahren lieber nicht in den Urlaub und geben dafür gern mehr Geld für Nahrungsmittel aus.

Ähnlich vermittelt einem auch das Buch die Beziehung zu Essen. Für den Autor ist es etwas sehr Sinnliches und auch etwas was nicht unnötig teuer sein muss.

Das Buch unterteilt sich dann in verschiedene Kapitel mit jeweiligem Wissensschwerpunkt, allerdings wird manches auch vor dem eigentlichen Kapiteln an Wissen benötigt. In den Momenten erklärt der Autor aber kurz das Wichtigste.

Um alle Inhalte zu verstehen, sollte man sich wenigstens schon ein paar Artikel über Ernährung,Verdauung oder auch Landwirtschaft oder Umweltschutz gelesen oder sich anders Wissen angeeignet haben. Sonst könnten einem wertvolle Informationen verloren gehen, weil man sie schlicht nicht versteht.

Besonders gut finde ich dass hier wirklich viele Ernährungsweisen vorgestellt und kurz abgehandelt werden. Es wird keine Ernährung als die Beste herausgestellt außer die Art und Weise des Autor. Er hat dazu übrigens auch ein Kochbuch geschrieben, was ich ganz spannend und passend finde.

Das Sachbuch liefert ein breites Wissen und eine gute Übersicht über die Wissenschaft der Ernährung. Ich kann es definitiv empfehlen aber eben eher weniger als Einstiegsliteratur.

Macht euch einen schönen Sonntag und sucht fleißig,

eure Blue Diamond.

Freitag, 19. April 2019

Never Let Me Go

Hallo meine Osterhasen,

wir wünschen euch ein paar schöne Feiertage, wollen aber dennoch nicht ruhen und werden euch dennoch von ein paar Büchern berichten, die wir in letzter Zeit gelesen haben. Nicht auf meiner Leseliste, aber doch passend für den Harry Potter Readathon diesen Monat ist dieses Buch, das ich in ca. 1000 Videos über Bücher gesehen habe und neulich in der Bibliothek entdeckte. Auf was habe ich mich da eingelassen...?

Die Fakten:
  • Autor: Kazuo Ishiguro
  • Titel: Never Let Me Go
  • Erschienen: 2005
  • Verlag: Faber and Faber
  • Seiten: 282
  • Preis: 7,49 Euro
  • Klappentext: "In one of the mist acclaimed and original novels of recent years, Kazuo Ishiguro imagines the lives of a group of students growing up in a darkly skewered version of contemporary England. Narrated by Kathy, now thirty-one, Never Let Me Go hautingly dramatises her attempts to come to terms with her childhood at the seemingly idyllic Hailsham School, and with the fate that has always awaited her and her closest friends in the wider world. A story of love, friendship and memory. Never Let Me Go is charged throughout with a sense of the fragility of life."

Zur Handlung: Kathy ist 31 und aufgrund ihres Jobs viel unterwegs. Sie hat viel von England gesehen, viel Leid und etwas Hoffnung. Die Stunden im Auto kann Kathy nutzen, um ihr Leben, ihre Freundschaften und ihre Liebe zu reflektieren. Sie kann darüber nachdenken, was damals passiert ist, aber auch was sie erst kürzlich erlebt hat.

Aufgewachsen auf einer Eliteschule unter Gleichgesinnten hat Kathy früh zwei bedeutende Freundschaften geschlossen, die sie ihr restliches Leben prägen. Ruth ist stolz und ein wenig starrsinnig und träumt davon, später mal in einem eleganten Büro zu arbeiten. Tommy bekommt als Kind häufig Wutanfälle und wird deswegen von den anderen besonders viel geärgert. Das Schicksal der drei ist auf besondere Weise verbunden.

Ich hatte keinerlei Ahnung, worum es in diesem Buch geht, und habe daher auch die Beschreibung besonders vage gehalten. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich das Buch nicht gelesen hätte, hätte ich das Thema gewusst. Sagen wir es so: Wer zum Beispiel die Unwind-Reihe mochte, wird auch dieses Buch interessant finden. Aber es ist auch sehr hart zu lesen und ich hatte die ganze Zeit ein sehr unschönes Gefühl im Magen.

Das Buch ist aber wundervoll geschrieben. Ich fand es sehr leicht, den Gedanken und Erinnerungen von Kathy zu folgen. Es ist auch sehr schnell offensichtlich, worum es geht, auch wenn es on page erst sehr spät benannt wird. Euer Gefühl wird euch da nicht trügen. Das Buch ist auch kein Mystery in dem Sinne, sondern beschäftigt sich mit den Folgen von bestimmten gesellschaftlichen Entwicklungen. Dabei kommen am Ende nochmal interessante Ansätze dazu, die ich gar nicht kommen sah. 

Unterteilt wird das Ganze in drei große Blöcke. Zunächst folgen wir den drei Freunden in Hailsham, danach begleiten wir sie auf eine Farm, wo sie einige Zeit nach der Schule leben, und schließlich kommen wir mit Kathy in der Jetzt-Zeit an und blicken zurück auf die jüngsten Ereignisse. Die Struktur hat mir gefallen und ist leicht zu verfolgen. 

Kathy als Hauptcharakter ist eine gute Wahl. Sie ist in vielen Moment eher stille Beobachterin des Geschehens, vor allem auch gegen Ende. Dadurch kann man mit ihr diese Welt betrachten, ohne zu sehr in Handlung zu versinken. Ruth fand ich teilweise schwer zu ertragen. Dennoch fand ich es realistisch, dass Teenager fragwürdige Freundschaften schließen und an diesen auch in schwierigen Momenten noch festhalten. Tommy konnte ich nie ganz einschätzen, er schien mir häufig Dinge nur nach außen zu spielen. Das macht ihn aber auch ein bisschen interessant.

Außerdem spielen noch einige wenige andere Charaktere eine größere Rolle, der Fokus liegt aber sehr stark auf den drei Freunden. Madame und die Schulleiterin Miss Emily bringen im dritten Teil nochmal eine spannende Perspektive und ändern damit auch das, was man bisher zu wissen glaubte. Und sie haben eine seltsame Dynamik miteinander.

Am Ende gibt es keine Lösung oder Wendung oder ähnliches. Das Buch ist vielmehr ein Gedankenspiel zu einem Thema, dass meinem Empfinden nach Anfang der 2000er Jahre viel kreative Auseinandersetzung erlebt hat. Das Buch ist für mich jetzt nicht völlig einzigartig und besonders, war es aber vielleicht 2005 noch... Alles in allem kann ich es weiterempfehlen, warne aber davor, dass einem - wie mir immer noch - ein bisschen schlecht werden könnte, wenn man so genau über das Thema nachdenkt.

Habt ihr das Buch gelesen? Und hat dieses Buch euch berührt oder eher kalt gelassen? Findet ihr es im Moment noch relevant?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung: 
 

Mittwoch, 17. April 2019

[Die Farben des Blutes] Band 4 - Wütender Sturm

Hallo an alle Reihenfans,

auch ich beende nun endlich eine Reihe, die es mir am Anfang sehr angetan hatte. Ich kann euch gar nicht sagen, wann ich Band 3 gelesen hatte oder gehört? Es ist auf jeden Fall zu lang her, denn ich habe das halbe Buch gebraucht, bevor ich wieder drin war und wusste wer wie was warum.

Fakten:
  • Autorin: Victoria Aveyard
  • Übersetzerin: Birgit Schmitz
  • Roman
  • 2018 erschienen
  • 784 Seiten
  • Carlsen Verlag
  • Preis: 24,99 € (gebundene Ausgabe)
Klappentext:
"Siege haben ihren Preis! Das weiß Blitzwerferin Mare nur allzu gut seit dem Verrat durch Prinz Cal. Umso klarer ist ihr Ziel: Sie wird das Königreich umstürzen und den versklavten Roten und verfolgten Neublütern ein Leben in Freiheit sichern. Mavens Thron wird fallen! Doch der König tut alles, um Mare zurückzubekommen, auch wenn er dadurch sein Land zerstört. Mare braucht die Hilfe der Rebellen – und Cals Silber-Freunde. Um den zu besiegen, der fast ihren Willen gebrochen hätte, muss sie sich mit dem verbünden, der ihr das Herz brach. ---Aufregend, aufwühlend und absolut ungewiss: Wie geht Mares Geschichte aus?! ---"

Wir steigen in der Geschichte da ein wo das letzte Buch aufhörte und die Geschichte geht nahtlos weiter ohne großen Rückblick oder Einleitung. Im Laufe des Buches kommen immer mal solche Rückblicke, wenn sie für eine Handlung dringend notwendig sind. Eben ein typischer letzter Band.

Die Handlung dreht sich einzig um den vielen Krieg zwischen verschiedenen Verbündeten die dann zwischendurch auch nochmal die Lager wechseln und es ist alles ein bisschen durcheinander. Für mich wohl auch, weil ich einfach nicht mehr wusste wieso wer mit wem nun koaliert und nicht mit den anderen. Für das Gesamtverständnis wäre es sicher gut, da einen Überblick zu haben, wobei der selbst den Protagonisten ab und zu abhanden kommt.

Insgesamt werden in diesem Band alle Vorsicht aus den vorherigen über Bord geworfen und wir werden mit ein bisschen Liebesgedöns friedlich gestimmt da alles sonst von Schlachten und Intrigen bestimmt wird.

In diesem Band ist mir Evangelina besonders ans Herz gewachsen. Vorher mochte ich sie glaube ich nicht.
Mare und auch die Calor-Brüder finde ich nach wie vor etwas nervig.
In so einem letzten Band lernt man ja selten neue Charaktere kennen so auch hier nicht wirklich. Zumindest wäre derjenige dann an mir vorbei gegangen.

Auch von den Fantasyelementen und den Gaben lernen wir nichts Neues kennen. Es ist für seine fast 800 Seiten in der Hinsicht schon beinahe langweilig. Die Schlachten erarbeiten sich zwar eine passende Atmosphäre, sonst schleppt sich die Handlung aber sehr träge dahin.

Leider für mich daher kein krönender Abschluss der Reihe, sondern eher ein Auseinanderleben mit der Geschichte und wir gehen nun getrennte Wege.

Klar wer die Reihe begonnen hat findet hier einen runden Abschluss und trifft nochmal auf fast alle Figuren die uns lieb und teuer geworden sind.

Für mich war die Reihe leider nur zu Beginn stark und hat dann rapide abgebaut. Die Idee ist trotzdem toll und allein dafür lohnt es sich zu den Büchern zu greifen,

eure Blue Diamond.



Sonntag, 14. April 2019

Defy Me

Hallo meine Romantiker,

heute widmen wir uns dem in zwischen fünften Teil der Shatter Me-Reihe. Diese Bücher sind für mich Buch-Candy. Nicht besonders gesund, aber eben super schnell weg. Ich hatte das Buch daher direkt vorbestellt, zumal Band vier auch mit einem Cliffhanger endete und ich gespannt war, wie es nun mit Juliette und Warner weitergeht.

Die Fakten:
  • Autor: Tahereh Mafi
  • Titel: Defy Me
  • Reihe: Shatter Me 5
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: Harper Collins
  • Seiten: 357
  • Preis: 8,99 Euro
  • Klappentext: "Juliette Ferrars isn't who she thinks she is. Nothing in her world is what it seemed. She thought she'd finally defeated the Reestablishment. She thought she'd finally taken control of her life, her power, and her pain. But Juliette as only just begun to unravel a lifetime of lies, and she finds herself faced with a familiar choice. Be a weapon. Or be a warrior. This time, she's not alone. Stronger, braver, and more resilient than ever, Juliette will fight for life and love with her friends by her side - but first, she has to survive the war being waged against her mind. She has to remember who she was."

Zur Handlung: Juliette ist nicht mehr Juliette. Sie ist Ella, ihre Erinnerungen kehren mehr und mehr zurück. Sie ist gefangen im Haus ihrer Kindheit - mit ihren echten Eltern. Sie fühlt die Präsenz ihrer Schwester Emmaline, doch keiner sagt ihr, was aus ihr geworden ist. Ella weiß nur eins, sie muss entkommen, denn die Pläne ihrer Eltern sehen für sie kein gutes Ende vor.

Warner findet sich in einer Zelle wieder. Jeden Tag bekommt er eine kleine Mahlzeit Brot. Doch er weiß, dass dies vergiftet ist, mit irgendwelchen Drogen versetzt. Er weiß, dass er einen Weg hieraus finden muss. Doch immer wenn er träumt, wird er von Erinnerunge geplagt. Erinnerungen, die erst jetzt wieder an die Oberfläche kommen. Erinnerungen an Ella.

Dieser fünfte Band hält meiner Meinung nach, was die Vorgänger versprochen haben. Wir befinden uns in den Köpfen von Ella aka Juliette, Warner und Kenji. Alle drei hat es auf die eine oder andere Weise nach Ozeanien verschlagen, wo Ella ursprünglich her kommt. Wir sind vor allem im Kopf der drei, vor allem auf den ersten 100 Seiten passiert noch nicht viel. Dafür bekommen wir von Warner und Ella viele Rückblicke, die man auch erstmal selbst ein bisschen sortieren muss.

Durch diese Rückblicke und Erinnerungen wird die Handlung der ersten Bücher ziemlich auf den Kopf gestellt. Darauf muss man natürlich Lust haben. Ein starkes Motiv ist nun, dass es eine wahre Liebe gibt, die auf jeden Fall immer wieder durchbrechen muss. Das Buch bleibt also irgendwie kitschig und es geht viel mehr um die Gefühle der Protagonisten zueinander als um die eigentliche Handlung.

In der zweiten Hälfte nehmen dann aber die Actionszenen etwas zu. Ella entkommt schließlich ihrer Zelle und deckt noch einige Geheimnisse ihrer Eltern auf. Dadurch erhalten wir auch noch mehr wichtige Hinweise darauf, wie das Reestablishment funktioniert. Und ich muss sagen, da sind schon immer wieder interessante Ideen dabei. Ich bin wirklich gespannt, wie alles schließlich endet in dieser Reihe. Dennoch muss man immer vor Augen behalten, dass die Beziehungen und Gefühle der Charaktere deutlich mehr ausgearbeitet werden als die Handlung. Die passiert teilweise mehr am Rand.

Die Charaktere bleiben für mich alle so, wie ich sie kenne. Ella ist natürlich etwas überfordert mit dem neuen Wissen, Warner hingegen weicht durch die Erkenntnisse am Ende ein bisschen arg auf. Kenji allerdings bleibt der Comic Relief, wenn es auch in der zweiten Hälfte gelegentlich etwas aufgesetzt wirkt, wenn er mit Warner "streitet". Generell kennen wir die Charaktere aber inzwischen ganz gut.

Schade finde ich, dass Nazeera wieder etwas in den Hintergrund gerät. Sie ist zwar für die Handlung enorm wichtig, aber ihre Ansichten, ihr Wissen, etc., bleiben diesmal etwas außen vor. Das hatte mir im Vorgänger besser gefallen, da ich sie sehr spannend finde. Ich hoffe aber, im nächsten Band ändert sich das wieder.

Explizite Kritikpunkte sind für mich, dass das Buch sehr viele Rechtschreibfehler aufweist, was einfach ein bisschen billig wirkt, und ich könnte mir vorstellen, dass viele es schade finden, dass Warner und Ella so lang getrennt sind in diesem Band. Für mich persönlich war das Ende dann etwas arg kitschig. Aber hey, manchmal braucht man auch ein kitschiges Happy End, bevor es nochmal richtig abgeht im nächsten Teil.

Allgemein hält das Buch mit meinen Erwartungen gut mit, es lässt sich super schnell weglesen und erfordert wenig Brain Power. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und bin gespannt, wie das Ganze schließlich mal ausgeht. Von daher finde ich, dass dieses Buch ein fairer Deal für Fans der Reihe ist.

Seht ihr das genauso? Oder hört die Reihe bei euch nach Band drei auf?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:
 

Freitag, 12. April 2019

GIER - Wie weit würdest du gehen?

Hallo zusammen,

heute wird es spannend und zeitgemäß.

Fakten:
  • Autor: Marc Elsberg
  • Roman
  • 2019 erschienen
  • 448 Seiten
  • Blanvalet Verlag
  • Preis: 24,00 € (gebundene Ausgabe)
Klappentext:
"»Stoppt die Gier!«, rufen sie und »Mehr Gerechtigkeit!«. Auf der ganzen Welt sind die Menschen in Aufruhr. Sie demonstrieren gegen drohende Sparpakete, Massenarbeitslosigkeit und Hunger – die Folgen einer neuen Wirtschaftskrise, die Banken, Unternehmen und Staaten in den Bankrott treibt. Nationale und internationale Konflikte eskalieren. Nur wenige Reiche sind die Gewinner. Bei einem Sondergipfel in Berlin will man Lösungen finden.
Der renommierte Nobelpreisträger Herbert Thompson soll eine Rede halten, die die Welt verändern könnte, denn angeblich hat er die Formel gefunden, mit der Wohlstand für alle möglich ist. Doch dazu wird er nicht mehr kommen. Bei einem Autounfall sterben Thompson und sein Assistent – aber es gibt einen Zeugen, der weiß, dass es Mord war, und der hineingezogen wird in ein gefährliches Spiel. Jan Wutte will wissen, was hinter der Formel steckt, aber die Mörder sind ihm dicht auf den Fersen …"

Von Marc Elsberg habe ich euch ja schon Blackout vorgestellt und müsste auch endlich mal Zero und Helix lesen. Dieses hier hat mich auch angesprochen und sich dazwischen gedrängelt.

Wir springen in den Kapiteln hin und her zwischen verschiedenen Personen und somit Perspektiven. Die Geschichte wird so von vielen Sichtweisen beleuchtet, was auch etwas verwirrend sein kann. Zumindest ich musste manchmal nochmal genau nach denken aus welcher Sicht wir gerade was sehen, vor allem wenn die "böse Seite" dran ist, was sie nicht oft ist.

Wir erleben zunächst den Mord der im Klappentext erwähnt wird. Hier habe ich mir selbst schon ein paar Dinge zusammen gesponnen, die am Ende überhaupt nicht hingehauen haben. Vielleicht seid ihr genau so wie ich und könnt euch nicht verkneifen selbst mitzugrübeln, hier könntet ihr falsch liegen und es dauert ewig bis man weiß, worum es nun eigentlich geht.

Jan ist Zeuge des Mordes und denkt es ist ein Unfall, will helfen und gerät dann selbst ins Visier der Mörder, schließlich soll es keine Zeugen geben. Eine besondere Verfolgungsjagd beginnt. Dabei trifft Jan auf Freunde und Bekannte von einem der Ermordeten. Diese können erst immer gar nicht glauben was er da erzählt. Sicher auch weil er noch sehr jung ist und die Hälfte eh nicht versteht um die es geht.

Parallel findet als aufwertender Erzählstrang eine oder vielleicht sogar mehrere Demos statt. Besetzte Häuser gehören ebenso dazu und in ein solches geraten unsere Protagonisten. Sie werden da aufgenommen und finden so weitere Menschen die ihnen helfen wollen.

Zum Ende hatte ich zweimal das Gefühl jetzt haben wir es gelöst und gleich kommt das Finale und nein, es war lange nicht vorbei gewesen. Das Ende habe ich immer noch nicht ganz verstanden und hatte mir anderes vorgestellt, auch auf den Titel bezogen.

Das soll nicht heißen dass ich von der Geschichte enttäuscht wäre. Auf keinen Fall. Es ist gut durchdacht, sehr intelligent geschrieben und hat hochwissenschaftliche Inhalte die versucht werden einfach zu erklären. Man kann also auch noch einiges lernen. Da ich Wirtschaft studiert habe, war mir oft klar wovon gesprochen wird, allerdings weiß ich nicht wie einfach das für jemanden ist, der keine Grundkenntnisse hat.

Die Atmosphäre des Buches ist grundsätzlich sehr schnell und irgendwie gehetzt. Schließlich sind wir auch permanent auf der Flucht und müssen dabei noch ein Rätsel lösen. Das kann anstrengend sein allerdings lässt sich das Buch so auch nicht wirklich weglegen.

Empfehlen möchte ich es allen, die sich vor relativ anstrengenden Geschichten nicht scheuen und es mögen mit zu grübeln. Hin und wieder ist die Geschichte etwas brutal und das sollte man natürlich auch abkönnen.

Insgesamt ein gutes Buch aber Blackout war besser,

eure Blue Diamond.



Mittwoch, 10. April 2019

King of Scars


Hallo meine Fantasyfreunde,

dass ich Bücher vorbestelle, passiert ungefähr nie. Allerdings hat dieses Buch den Weg sehr schnell in meinen Warenkorb gefunden, denn ich wollte es direkt lesen, wenn es erscheint. Wie das aber immer so ist, es wurde dann doch erst später versandt, dann lag es auf der Post und ich war auf dem Weg in den Urlaub und konnte es nicht mehr abholen. Also hat es letztlich dann leider doch lange gedauert, eh ich das Schätzchen endlich in den Händen hielt.

Die Fakten:

  • Autor: Leigh Bardugo
  • Titel: King of Scars
  • Reihe: Nikolai Duology
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: Imprint
  • Seiten: 511
  • Preis: 11,00 Euro
  • Klappentext: "The Boy King. The War Hero. The Prince with a Demon curled inside his heart. Nikolai Lantsov has always had a gift for the impossible. The people of Ravka don't know what he endured in their bloody civil war and he intends to keep it that way. Yet with each day a dark magic within him grows stronger, threatening to destroy all he has built. Zoya Nazyalensky has devoted her life to honing her deadly talents and rebuilding the Grisha army. Despite their magical gifts, Zoya knows the Grisha cannot survive without Ravka as a place of sanctuary-and Ravka cannot survive a weakend king. Zoya will stop at nothing to help Nikolai secure the throne, but she also has new enemies to conquer in the battle to come. Far north, Nina Zenik wages her own kind of war against the people who would see the Grisha wiped from the earth forever. Burdened by grief and a terrifying power, Nina must face the pain of her past if she has any hope of defeating the dangers that await her on the ice. Ravka's King. Ravka's general. Ravka's spy. They will journey past the boundaries of science and superstition, of magic and faith, and risk everything to save a broken nation. But some secrets aren't meant to stay buried alive, and some wounds aren't meant to heal."

Zur Handlung: Nikolai, König von Ravka, hat nun die einmalige Chance, sein Land wiederaufzubauen und durch Frieden und diplomatisches Geschick zu retten, was zu retten ist. Doch noch immer ist seine Position gefährdet, nicht nur von außen. In Nikolai schlummert noch immer eine Dunkelheit – und sie scheint von Tag zu Tag stärker zu werden.

Die Grischa sind nach wie vor nicht sicher in den meisten Nationen der Welt. In Fjerda werden sie noch immer verfolgt und für schreckliche Experimente missbraucht. Die Shu stehlen Grischa aus Ravka und anderen Gegenden, um sie für ihre Zwecke zu nutzen. Es liegt an Ravka und seinen verdeckten Spionen wie Nina Zenik, den Grischa einen Weg nach Ravka zu zeigen, um sie zu schützen.

Da ich das Buch leider nicht direkt zum Erscheinen, sondern erst nach einem ausgedehnten Urlaub lesen konnte, existierten dann schon einige Rezensionen dazu. Die einstimmige Meinung war: Das Buch hält nicht, was es verspricht, ein Buch über Nikolai, und ist eher eine Enttäuschung. Das hat mich dann doch zurückgehalten, das Buch zu beginnen. Zum Glück kann ich sagen, dass meine Leseerfahrung eine andere war.

Das Buch folgt drei unterschiedlichen Figuren, die wir alle aus Vorgängerbüchern kennen. In dem Sinne ist es nicht ratsam, hier in die Grischa-Welt einzusteigen. Nikolais Geschichte kennen wir bereits gut aus Buch 2 und 3 der ursprünglichen Grischa-Trilogie. Zoya taucht da ebenfalls auf, bleibt jedoch eher ein Nebencharakter, der zunächst auf der gegnerischen Seite verortet ist. Nina jedoch kennen wir aus der Dilogie rund um Kaz Brekker. Sie ist eine ehemalige Soldatin Ravkas, die dann als Spionin und schließlich Kriminelle in Ketterdam lebt.

Alle drei Charaktere haben mir gut gefallen. Ein Kritikpunkt war immer, dass Ninas Storyline nicht zum Rest passt. Das kann ich ein bisschen nachvollziehen, denn sie ist nicht in Ravka und hat keinen direkten Kontakt zu Zoya und Nikolai. Dennoch habe ich ihre Kapitel nicht als langweilig oder störend empfunden. Und am Ende kann man doch sehen, dass alles irgendwie zusammenführen wird. Ich mag Nina als Charakter sehr und finde es schön, dass sie nach den Ereignissen am Ende von Crooked Kingdom noch ihre Chance auf ein besseres Ende bekommt.

Zoya ist vermutlich mein Lieblingscharakter in diesem Buch. Sie ist eine starke Persönlichkeit und wird von Vielen gefürchtet. Inzwischen hat sie eine sehr hohe Position in Ravka inne und muss Nikolai immer wieder vor sich selbst und anderen schützen. Sie ist intelligent, stark und hat dennoch ein komplexes Innenleben. Ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen und ich bin so gespannt, wie es nun mit ihr weitergeht. Auch ihre Beziehung zu Nikolai ist längst nicht so leicht wie es scheint.

Nikolai bekomme nicht so viel Screentime, wie im zusteht, höre ich immer wieder. Das mag stimmen. Andererseits war er für mich auf den Seiten, auf denen er vorkam, genau der Nikolai, den ich wiedertreffen wollte. Er bringt viele Sprüche, ärgert Zoya, flirtet und hat Charme. Trotzdem sehen wir auch in seinen Kopf hinein und wissen, was hinter der Fassade steckt. Ich war damit zufrieden und möchte mehr.

Die Handlung selbst hat mich immer wieder überrascht. Es war schwer vorherzusehen, was als nächstes passiert. Einige Sachen sah ich eher kommen als andere, klar, aber generell waren viele Überraschungen enthalten und ich war zu keiner Zeit gelangweilt. Und das Buch ist echt ein Klopper. Die Seitenzahl täuscht, da das Buch sehr groß ist und damit viele Zeilen und Wörter pro Seite aufweist.

Es gibt außerdem eine Vielzahl an wirklich schönen Zitaten. Die Sprache und die Beschreibung der Welt haben mir richtig gut gefallen. Im Vergleich zur ersten Trilogie hat Leigh Bardugo einfach viel dazugelernt. Da habe ich nichts zu meckern.

Und dann war da noch das Ende. Man kann es finden, wie man will. Ich bin mir selbst noch nicht sicher, wie ich es finde. Aber ich weiß, dass ich mehr brauche. Jetzt ein Jahr oder mehr auf die Fortsetzung zu warten macht wirklich keinen Spaß. Aber es wird sehr deutlich, dass nach diesem Buch mehr kommt. Ähnlich wie schon bei Six of Crows endet zwar ein Teil der Geschichte, aber richtig befriedigend ist es nicht, da am Ende doch noch ein Twist alles auf den Kopf stellt.

Insgesamt kann ich das Buch nur allen Grischa-Fans weiterempfehlen. Wenn ihr die vorherigen 5 Bücher kennt, dann haltet euch nicht zurück, sondern gebt Nikolai, Zoya und Nina eine Chance. Ich bin auch interessiert zu sehen, wie sich die Kurzgeschichten aus Language of Thorns hineinfügen, diese habe ich bisher noch nicht gelesen.

Kennt ihr das Buch schon? Wie steht ihr dazu?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung: