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Mittwoch, 27. Februar 2019

Secrets of Stylists

Hallo meine Schönheiten,

lange Zeit wusste ich nicht, ob ich dieses Buch hier vorstellen möchte, aber ich werde nun für drei Wochen verreisen, und möchte die liebe Blue nicht ganz allein lassen. Also bekommt ihr heute einen kurzen Post zu diesem Buch, das ich vergangenes Jahr gelesen habe. Ich lese sehr selten Bücher, die nicht Fiktion sind, da ich da genug in meinem Job lese. Dieses Buch aber hatte ich so lange im Schrank und wollte es dann doch mal genauer ansehen.

Die Fakten:
  • Autor: Sasha Charnin Morrison
  • Titel: Secrets of Stylists
  • Erschienen: 2011
  • Verlag: Chronicle Books
  • Seiten: 176
  • Preis: ab 3,56 Euro gebraucht
  • Klappentext: "Secrets of Stylists is your key to styling like a pro. In this unprecedented insider's guide, Sasha Charnin Morrison, Fashion Director at US Weekly, opens her little black book of stylists and reveals her top secrets. You'll find out how to create unforgettable loos, style for the red carpet, reference iconic fashion moments and eras, land a choice job, work with the pros. Hundreds of glossy photos illustrate looks (both good and bad) and over twenty-five interviews with elite stylists provide real-life advice on how to make it in the biz."

Der erste Satz des Klappentexts ist hier Programm, denn wer hofft hier umfangreichen Styling-Advice zu bekommen, der ist an der falschen Adresse. Stattdessen ist dieses Buch eher ein Einstiegswerk für angehende Stylisten. Es wird darüber berichtet, wie man am besten einsteigt und aufsteigt und sich ein Portfolio zulegt. Damit war ich natürlich Meilen an der Zielgruppe vorbei.

Allerdings ist das Marketing des Buches auch nicht gut, denn es verspricht schließlich, dass ich lerne zu stylen. Das passiert aber nicht. Man bekommt im letzten Teil des Buches dann einige Worst Case-Szenarien in Fotos präsentiert und einige besondere Schmankerl sowie besondere Ikonen werden präsentiert. Was nun aber konkret ein Outfit gut oder schlecht macht, handfeste Tips, das gibt es nicht.

Interessant war es dennoch irgendwie, denn es ist spannend, wie der Job eines Stylisten konkret aussieht. Vor allem wird vermehrt darauf hingewiesen, dass es ein Job ist und dass es manchmal richtig kacke sein kann. Und nicht glamorös. Viele haben sicher eine Sex and the City-Vorstellung davon, wie ein Leben als Stylist ist, und dieses Buch räumt damit auf.

Auch werden viele kleine und große Tricks des Roten Teppich beschrieben. So können wir alle aussehen wie Nicole Kidman, wenn wir nur die richtige Unterwäsche anziehen, die alles genau dahin schiebt, wo wir es haben wollen. Dennoch war das nicht die Art Fashion Advice, die ich gesucht habe.

Das Buch war letztlich unterhaltsam aber nicht hilfreich. Die Aufmachung ist nett und die Bilder kann man immer mal wieder durchblättern. Wer sich hier aber erhofft, dass er sich danach gezielter, schicker oder einfach bewusster kleiden kann, der wird enttäuscht. Vielleicht kaufe ich irgendwann mal ein Buch, das mit diesen Wunsch tatsächlich erfüllt.

Kennt ihr das Buch? Oder habt ihr Empfehlungen für richtige Styling-Hilfen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:
 

Sonntag, 24. Februar 2019

Kindheitsbegleiter - Hörbücher - Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg, Bibi und Tina

Hallo zusammen,

einen gemütlichen Sonntag euch. Vor ein paar Tagen hatte ich Geburtstag und meine Cousins zu Besuch, wir haben gegessen, Film geschaut und gespielt, viel gequatscht und schließlich beschlossen zu übernachten wie früher, also alle in einem Bett - und was hat dann noch gefehlt? Natürlich eine Geschichte wie wir sie früher gehört haben. Das hat mich dazu bewegt, auch mit euch mal über typische Geschichten aus der Kindheit zu sprechen und vielleicht können wir daraus eine kleine Reihe gestalten.

Ich habe immer, also wirklich einfach immer, ein Hörspiel zum Einschlafen gehört und auch heute ist das zu 90% noch der Fall, es ist einfach schöner, oder? Und ich habe auch noch nie jemanden erlebt, der bei mir übernachtet hat, der das doof fand oder nicht wollte. Mein Exfreund hat sogar seine eigene kleine Sammlung angelegt.

Kommen wir zu drei Hörspielen, die vielleicht am geläufigsten sind.

Zuerst Benjamin Blümchen, er ist ein Elefant, der mit seinem besten Freund Otto kleine Abenteuer erlebt, die vor allem verschiedene Berufsbilder erklären oder zeigen. Das immer sehr realitätsnah und nicht aufgesetzt oder zu einfach gestaltet. Ab und zu werden auch Alltagssituationen beschrieben wie der Urlaub oder ähnliches.
Seit 1977 wird diese Kinderserie produziert und hat fast 150 Folgen hervorgebracht, die ca. 40 Minuten lang sind. Elfie Donnelly hatte irgendwann die Idee dieser Figur und ebenso der von Bibi Blocksberg und hatte damit auch ihren größten Erfolg. Es kamen dann weitere Autoren dazu, wie Ulli Herzog und Vincent Andreas. Auch die Sprecher der Figuren wechseln immer mal, aber ich muss ehrlich sagen, dass mir das nie bewusst aufgefallen ist, außer vielleicht mal bei der Figur des Otto. Bei Benjamin Blümchen ist der Erzähler für mich sehr essentiell, anders als bei Bibi Blocksberg oder Bibi und Tina, da gibt es auch gar nicht immer einen.
Was mir nicht so gut gefällt, ist, dass manche Figuren, wie der Bürgermeister, zwar immer denselben Eindruck machen, aber oft wechseln, allerdings nur vom Name her, denn sie verhalten sich grundsätzlich gleich. Ein Wechsel wäre ja realistisch, aber dann müssten die Charaktereigenschaften eben auch mal anders werden.

Kommen wir nun zu Bibi Blocksberg. Sie kommt auch zusammen mit Benjamin vor und ist ebenso aus der Feder von Elfie Donnelly geschaffen worden. Sie ist ein junges Mädchen anfang Teenageralter, aber wie alt sie genau ist, spielt nie eine Rolle, ich denke das wird auch mit Absicht so gewählt. Bei ihr drehen sich die Geschichten vor allem um den Unfug, den sie anstellt oder auch stiftet ohne das immer mit Absicht zu tun. Bei ihr ist alles eher abenteuerlich und viel fanatasievoller als bei Benjamin Blümchen. Klar allein die Tatsache, das Bibi eine Hexe ist, lässt alles weniger realistisch werden, aber dieser Unterschied macht es für mich eben auch aus. Manchmal hat man eben mehr Lust auf das eine als das andere. Seit 1980 sind ca. 130 Folgen entstanden.

Manche sagen ja auch, die eine Reihe ist mehr was für Jungs, die andere mehr was für Mädchen, was ich so gar nicht bestätigen kann. Was ich aber wirklich eher was für Mädchen halte, ist Bibi und Tina, da hier dieser typische Pferdetraum vieler Mädchen benutzt wird und zentrale Rolle spielt. Hier wurden seit 1991 ungefähr 100 Folgen produziert, die eine eindeutige Verbindung zur Bibi Blocksberg Reihe haben, aber keine zu Benjamin Blümchen, zumindest keine die ich kenne. Bei dieser Reihe finden alle Geschichten auf einem Reiterhof statt und Bibi ist dabei nicht allein, sondern hat immer Tina mit dabei. Hier gibt es auch Filmadaptionen außerhalb des Zeichentricks. Diesmal steht vor allem Zwischenmenschliches im Fokus wie Freundschaft, Auseinandersetzungen mit Erwachsenen und ein bisschen Liebe.

Alle drei Serien haben ihre Eigenheiten und sicher auch Zielgruppe. Alle halte ich für sehr gut geeignet für alle Altersgruppen. Es gibt keine Inhalte, die erst ab einem bestimmten Alter gut oder sinnvoll wären, verstehen können alle alles.

Die Vielfalt und Kurzweiligkeit ist besonders schön und daher auch zum Einschlafen sehr gut geeignet. Natürlich habe ich auch hier Folgen die ich sehr gut finde und solche, die ich nicht mag, aber so geht es einem ja immer, egal bei welcher Serie, es macht einem eben nicht jeder Inhalt Spaß oder gleich viel Freude.

Empfehlen kann ich alle Reihen für jeden, der kurze und entspannte Geschichten hören möchte und nach meiner Ansicht auch egal in welchem Alter,

eure Blue Diamond.

Freitag, 22. Februar 2019

[Filmkritik] IO

Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich euch einen Film vorstellen, der mir auf Netflix vorgeschlagen wurde und auch nur dort zu sehen ist, zumindest im Moment.

Dieser ist 2019 erschienen, wurde allerdings schon 3 Jahre vorher gedreht und geht knapp 90 Minuten. Er ist ab 12 Jahren freigegeben und ein postapokalyptisches Science-Fiction-Drama. Leider konnte ich nicht herausfinden, warum sich das Erscheinen so verzögert hat.

Die gesamte Stimmung des Filmes ist sehr gedrückt und zurückhaltend. Auch die Farben der Szenen spiegeln diese wunderbar wieder.

Sam, gespielt von Margaret Qualley, ist eine Wissenschaftlerin und lebt auf der Erde, auf der es sich eigentlich nicht mehr leben lässt. Sie wohnt auf einem Berg und züchtet dort ihr eigenes Essen sowie ein paar Bienen. Ihr Ziel ist es zu beweisen, dass sich es sich irgendwie wieder auf der Erde aushalten lässt. Es sollen noch wenige weitere Menschen auf der Erde wohnen, doch diese sollen nun auch mit dem letzten Raumschiff abgeholt werden und zu IO gebracht werden, einem Jupiter-Mond. Zu diesem hält sie via Chat zu ihrem Freund Kontakt. Irgendwann trifft sie auf Micah, gespielt von Anthony Mackie, der mit einem Heliumballon über die Erde fliegt und so überlebt hat. Er will Sam unbedingt dazu bringen die Erde zu verlassen.

Die Geschichte des Films hat mich sehr fasziniert und auch gepackt. Ich habe den Film geschaut ohne zu bemerken wie schnell die Zeit vergeht und dann war er plötzlich vorbei und ich bliebt völlig perplex zurück, dass es das schon gewesen sein soll.

Für mich hätte der Film so so viel mehr gekonnt, als aus ihm gemacht wurde. Klimakatastrophe und die Auswirkungen sind natürlich ein aktuelles Thema und die Umsetzung hier für meine Begriffe realistisch gestaltet und nachvollziehbar. Auch wie Sam mit diesen Gegebenheiten umgeht ist völlig logisch und spannend. Micah als Figur hätte ich nicht gebraucht und es super spannend gefunden, einen Film zu sehen, wo es nur einen Charakter gibt, wie bei Legend. Ja ich glaube so hieß der Film, da wo dieser Virus ausgebrochen war. Naja, hier soll bewiesen oder besser gezeigt werden, dass der Mensch zwar die Erde zerstört, sie aber auch wieder aufbauen kann. Wissenschaft kann dies wahrscheinlich auch jetzt schon gut nachvollziehbar machen. Wer weiß das schon...?

Jedenfalls versteht ihr nun glaube ich, welches Potential in diesem Film steckt und leider nicht ausgenutzt wurde. Die Kommunikation mit dem Shuttle und das Radio, welches als einziges die Stille durchbricht geben dem psychisch unglaublich schwierigen Zustand von Sam eine besondere Note. Ihr Charakter faszinierte mich und ich finde ihn sehr gelungen.

Was soll ich sagen, der Film war gut und wie ein guter Epilog zu einer ganzen Reihe oder einem Epos. Vielleicht kommt dieser ja noch?

Empfehlen möchte ich den Film unbedingt, allein schon wegen der Thematik. Wahrscheinlich kann auch jeder noch etwas für sich lernen und mitnehmen. Also schaut ihn ;)

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 20. Februar 2019

The Bookseller of Kabul

Hallo liebe Lesehasen,

dieses Buch habe ich schon vergangenes Jahr gelesen, und erschreckenderweise stelle ich gerade fest, dass es noch länger gedauert hat diesen Post zu schreiben als das Buch zu lesen. Und das hatte schon voll lange gedauert. Einerseits war es voll meine Umzugsphase und andererseits hatte ich mir einfach etwas gänzlich Anderes vorgestellt. Davor will ich euch nun bewahren.

Die Fakten:
  • Autor: Asne Seierstad
  • Titel: The Bookseller of Kabul (Original: Bokhandleren i Kabul)
  • Übersetzung: Ingrid Christophersen
  • Erschienen: 2004
  • Verlag: Virago Press
  • Seiten: 276
  • Preis: 11,00 Euro
  • Klappentext: "For more than twenty years, Sultan Khan defied the authorities to supply books to the people of Kabul. He was arrested, interrogated and imprisoned, and watched illiterate soldiers burn piles of his books on the street."

Zur Handlung: Asne Seierstad erhält es Journalistin 2002 die Chance bei einer Familie in Kabul zu leben. Sie beobachtet die einzelnen Familienmitglieder, hält sich eher im Hintergrund und hat eine einmalige Chance, da sie als Außenstehende sowohl von Männern als auch von Frauen als gleichrangig gesehen wird.

Seierstad beschreibt das Leben der Menschen, die so viele politische Umbrüche mitmachen mussten. Sie schreibt von Alltag, von Geschäft, von Glaube, von Liebe und Ehe. Dennoch wirft sie einen uns bekannten westlichen Blick in diese doch so fremde Welt.

Beim Kauf dieses Buches war ich mir leider nicht bewusst, dass es sich nicht wirklich um ein fiktionales Werk handelt. Seierstad gibt Charakteren zwar andere Namen, lässt aber doch durchscheinen, dass nicht viel Fiktion auf die Wirklichkeit projiziert wurde. An sich tut das einem Buch keinen Abbruch, aber vermutlich hätte ich nicht bewusst ein Buch einer weisen Frau über Menschen in Afghanistan gelesen, dass lediglich ihren Blick auf das Leben da schildert.

Die meisten Kapitel beziehen sich auf eine neue Figur in der Familie oder dem näheren Umfeld von Sultan Khan. Dadurch fiel es mir schwer, die genauen Familienverknüpfungen zu durchschauen. Es gibt Söhne, Schwestern, zweite Ehefrauen und Diebe. Ich denke, das hätte man allein durch einen Stammbaum am Ende schon entzerren können. Aber man kommt auch nie ganz in der Handlung an, da man immer gleich wieder in ein anderes Szenario mit einer anderen Hauptfigur fällt.

Ein wichtiger Punkt ist, dass dieses Buch schon einiges an Wissen über die historischen Entwicklungen in Kabul voraussetzt. Das Buch eignet sich wenig, wenn man sich damit noch nie auseinandergesetzt hat, da man dann schlecht Zusammenhänge und Verweise auf früher versteht. Gesondert erläutert wird historisch nichts im Buch.

Am traurigsten fand ich an diesem Buch, dass es mich einfach nicht interessiert hat. Es gab einzelne Kapitel, die mich mehr angesprochen haben als andere, aber insgesamt kann ich mich kaum an etwas Stichhaltiges erinnern, das im Buch passiert. Die Familie von Sultan Khan ist in vielerlei Hinsicht sicherlich privilegiert und zeigt so kaum ein typisches, geschweigedenn aktuelles, Bild auf.

Alles in allem hat das Buch mich leider gelangweilt. Ich habe nicht wirklich Neues daraus gelernt und ich fand es schwer nachzuvollziehen, was fiktional und was ein reiner Bericht ist. Dazu kommt schließlich die Kontroverse um das Buch, da die Autorin von der Familie später verklagt wurde. Insgesamt bleibt es ein Buch einer weisen Europäerin über Afghanistan und damit ein sehr spezifischer Blick, der manchmal interessant und manchmal sehr banal ist.

Kennt ihr das Buch? Habt ihr andere Bücher der Autorin gelesen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:

Sonntag, 17. Februar 2019

4 Hochzeiten und ein Highlander

Hallo ihr Lieben,

nach dem letzten Schnulli habe ich mich gleich dem zweiten gewidmet und was soll ich sagen...

Fakten:
  • Autorin: Poppy J. Anderson
  • Roman
  • 2018 erschienen
  • 396 Seiten
  • Independently published
  • Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
Klappentext:
Harper muss einsehen, dass man nicht alles im Leben planen kann. Nur zwei Tage vor ihrer minutiös organisierten Traumhochzeit lässt ihr perfekter Bräutigam sie mitten in Schottland sitzen und macht sich wieder auf den Weg nach Seattle. Währenddessen fragt sich Harper, warum sie erleichtert ist, dass die aufwendige Hochzeit nun nicht stattfinden wird, immerhin war sie diejenige, die sich während der Hochzeitsplanung beinahe selbst in den Wahnsinn getrieben hätte. Um den Kopf freizubekommen, setzt sich die ehrgeizige Karrierefrau in ihr Auto, und findet sich kurz darauf auf einer abgelegenen, schottischen Insel wieder, auf der sie prompt dem Highlander Cameron in die Arme läuft – und ihn nach ein paar Stunden heftiger Verliebtheit heiratet. Der heißblütige Schotte ist völlig anders als ihr zugeknöpfter Ex und verbringt mit ihr in seinem abgeschiedenen Cottage aufregende Flitterwochen. Er lebt in den Tag hinein und bringt Harper bei, loszulassen und das Leben zu genießen. Doch sosehr ihr Camerons Ungezwungenheit gefällt, gibt es doch ein paar Dinge, die ihr Rätsel aufgeben – angefangen mit der Frage, wer ihr attraktiver Ehemann eigentlich ist. Denn Cameron verrät nicht viel über sich. Auch nicht den Grund dafür, weshalb er abgeschieden vom Rest der Welt in einem Cottage lebt.

In diesem zweiten Band der just married Reihe dreht sich alles um Harper und ihre Sichtweise. Harper kennen wir bereits aus dem ersten Band als kleinen Kontrollfreak. Hier wird zu mehr zu einer Blair oder vielleicht sogar Meg wie wir sie aus dem ersten Teil kennen. Auch dieser kann als eigenständiges Buch gelesen werden. Was alles so in diesem Band passiert, verrät der Klappentext bereits sehr stark, daher von mir keine weiteren Infos dazu.

 Während der erste Band noch so eine romantische Schnulze war, der ein auf und ab von Gefühlen und zwischenmenschlichen Interaktionen gezeigt hat, geht es im zweiten eher heiß her. Er ist eher ein Erotikroman als alles andere und das ehrlich zu meinem Leidwesen, denn darauf hatte ich nicht nur keine Lust, sondern hatte auch ganz andere Erwartungen. Klar ist es immernoch in der Hinsicht ein gutes Buch, vor allem wer soetwas gern lesen möchte, der kommt da sicher gut auf seine Kosten.

Von der Autorin habe ich schon vieles gelesen, aber ob es schonmal so verrucht geworden ist, kann ich mich nicht erinnern. Dennoch möchte ich betonen, dass das mir zwar in dem Moment einfach nicht gefallen hat, weil ich dachte es geht weiter, wie in Band eins, doch sonst ist der Schreibstil wie gewohnt sehr gut.

Schade finde ich dennoch, dass sich das Buch kaum um etwas anderes dreht, als um Sex.

Cameron als Figur finde ich ganz gut, wobei mir dieses Geheimnisvolle warum er dort lebt und so weiter am Anfang etwas holprig eingebaut ist. Das hätte sicher etwas flüssiger oder besser umgesetzt werden können.

Harper hat sich für mich um 180° zum ersten Teil gedreht und ist mir teilweise wirklich unsympathisch geworden oder eher unauthentisch.

Es gibt in dieser Reihe noch ein drittes Buch, welches ich mir nicht nehmen werde, da ich befürchte, dass es so ausufernd weiter geht, wie hier. Empfehlen kann ich es denen die gern Erotikromane lesen =)

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 13. Februar 2019

Isola

Hallo liebe Leserlein,

heute kommen wir zu einem Buch, das so gehypet war, als wir unseren kleinen Blog begonnen haben. Tatsächlich hat damals irgendwer eine so glühende Rezension geschrieben, dass ich es auf meinen Wunschzettel gepackt hatte. Inzwischen wird es den Blog dazu vermutlich gar nicht mehr geben, denn das ist echt lange her... Aber ich habe es nun in der Bibliothek entdeckt und ein bisschen Nostalgie gefühlt.

Die Fakten:
  • Autor: Isabel Abedi
  • Titel: Isola
  • Erschienen: 2007
  • Verlag: Arena
  • Seiten: 328
  • Preis: 9,99 Euro
  • Klappentext: "Zwölf Jugendliche, drei Wochen allein auf einer einsamen Insel vor Rio de Janeiro - als Darsteller eines Films, bei dem nur sie allein die Handlung bestimmen. Doch bald schon wird das paradiesische Idyll für jeden von ihnen zu einer ganz persönlichen Hölle. Und am Ende müssen die Jugendlichen erkennen, dass die Lösung tief in ihnen selbst liegt."

Zur Handlung: Vera fliegt das erste Mal nach Brasilien. Das Land, aus dem ihre Eltern sie adoptiert haben. Doch wenn sie landet, wird sie nicht Vera sein. Sie wird in eine Rolle schlüpfen und Teil eines Films werden, in dem 12 Jugendliche auf einer einsamen Insel leben. Im Flugzeug trifft sie auf Elfe, die ganz sicher ist, dass Vera auch Teil des Films sein wird.

Elfe ist laut und aufdringlich, wo Vera still und zurückhaltend ist. Beide könnten nicht unterschiedlicher sein - und das trifft auf alle 12 Kinder zu. Doch einer sticht Vera sofort ins Auge, natürlich der dunkle, brütende Typ mit langem dunklen Haar. Er ist nicht wie die anderen und Vera will ergründen, was hinter dieser Fassade liegt. Ist sie aber auch die Wahrheit gefasst?

Dieses Buch wird immer wieder als das deutsche Hunger Games präsentiert, was mich schnell neugierig gemacht hat. Welche Ähnlichkeiten gibt es? Wir haben eine weibliche Hauptfigur. Im weitesten Sinne geht es um Unterhaltung. Inhalt der Unterhaltung sind Jugendliche. Da hört der Vergleich - leider - auf.

Isola hat für mich wenig Spannung geboten. Die Kinder landen auf der Insel und es dauert schon ewig, bis sie das einzige Rätsel der Insel lösen. Dann beginnt ein Spiel, das allerdings sehr kontrolliert ist. Es scheint nicht so, dass wirklich etwas Schreckliches geschieht. Sicherlich wäre das Teilnehmen ein wenig beklemmend, aber darüber zu lesen, war voll ok. Dann jedoch kommt es zu einer verhängnisvollen Nacht und einige Dinge laufen schief.

Bis zu diesem Punkt, der sehr weit hinten im Buch ist, habe ich nicht eine Sekunde um die Charaktere gefürchtet. Und auch danach war es nie so richtig gruslig für mich. Man hat die Auflösung nicht im Detail kommen sehen, aber es gab genug Hinweise, dass man sich die Motivation hinter allem zusammenbasteln konnte. Irgendwie haben die Twists am Ende auch nicht gekriegt.

DIe Charaktere sind in Ordnung, die Autorin schreibt für die 2000er recht divers. Allerdings kommt dann auch das N-Wort vor, welches mich ehrlich aus dem Konzept gebracht hat. Es war zwar nicht in einem negativen Kontext, aber für mich ist das einfach generell mit Stereotypen besetzt und absolut zu vermeiden. Das hat dann auch den ganzen Diversity-Aspekt zerstört.

Das Setting der Handlung ist sehr schön und ich mochte die Beschreibungen der Insel. Da kommt direkt Urlaubsfeeling auf. Dennoch hat es mir einfach ein bisschen zu lang gedauert, bis wir da angekommen sind. 

Der Schreibstil ließ sich generell gut lesen und die Seiten sind gut dahingeflogen.

Alles in allem war das Buch unterhaltsam, hat mich mit der Diversität der Charaktere überrascht, aber leider nicht mit einer tollen Handlung oder großem Spannungsbogen. Das Ende fand ich eher plump wie meist bei Jugendthrillern. Insgesamt würde ich das Buch also nicht unbedingt weiterempfehlen, vor allem würde ich es nie im Leben mit Hunger Games vergleichen.

Kennt ihr das Buch? Und wie habt ihr das Ganze empfunden?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:

Sonntag, 10. Februar 2019

4 Hochzeiten und ein Ex

Hallo zusammen,


mich hat es mal wieder in die Schnulli-Richtung gezogen, dabei habe ich zu einer Autorin gegriffen, die ich schon kenne und mag.

Fakten:
  • Autorin: Poppy J. Anderson
  • Roman
  • 2018 erschienen
  • 392 Seiten
  • Independently published
  • Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
Klappentext:
"Blair kann es nicht fassen! Ihre Collegefreundin Harper bringt sie nicht nur dazu, für deren Hochzeit von New York nach Schottland zu fliegen, sondern erwartet von ihr zusätzlich, das wohl scheußlichste Brautjungfernkleid aller Zeiten zu tragen. Und als wäre das nicht schlimm genug, befindet sich unter den Hochzeitsgästen auch noch Blairs Exfreund Jake! Umgeben von Schafen, Dudelsackspielern und alten Burgen tut Blair ihr Bestes, um Jake aus dem Weg zu gehen, doch das ist leichter gesagt als getan, denn Jake denkt gar nicht daran, Blair zu ignorieren. Außerdem spürt Blair noch immer dieses Kribbeln, wenn Jake in ihrer Nähe ist. Bevor sie sich jedoch Gedanken um ihre Gefühle für ihn machen kann, nimmt das Wochenende eine Wendung, mit der sie niemals gerechnet hätte."

Dieser Roman ist in sich geschlossen aber auch der erste Teil der just married Reihe. Wir lernen Blair als Hauptfigur kennen, die auf die Hochzeit ihrer besten Freundin fährt und dort ausgerechnet mit ihrem Ex dem Bruder und Trauzeugen zusammen arbeiten muss. Es wird sofort klar, dass die beiden längst nicht alles geklärt haben und unglaublich viel unausgesprochen zwischen den beiden existiert. Dies alles versuchen sie immer zwischen den Hochzeitsvorbereitungen zu verstecken und sich nicht miteinander zu befassen, was ihnen mal so gar nicht gelingt.

Der Klappentext trifft das ganze Durcheinander schon sehr gut. Unterstrichen wird alles durch den Wechsel der Figuren aus deren Sicht man die Geschichte erlebt pro Kapitel.

Blair und Harper sind die zwei Frauen die wir am besten kennen lernen. Sie haben noch zwei Freundinnen, Lucy und Meg, die am Rande erwähnt werden. Jake ist unsere männliche Hauptfigur und etwas zerstreut und unsicher. Er ist kein typischer Macho oder ähnliches, sondern scheint genau zu wissen, was er möchte, nämlich Blair.

Dieses hin und her der beiden wird durch eine scheinbar durchgeplante Hochzeit unterstützt. Pläne liebe ich auch, aber was da passiert ist wirklich verrückt und ein bisschen außergewöhnlich. Vielleicht auch ein bisschen unglaubwürdig und definitiv was, was mich am Buch etwas gestört hat. Aber irgendeinen Aufhänger für das Ende muss es ja gegeben haben.

Der Schreibstil der Autorin ist schön locker flockig und ich mag ihn sehr, daher schwebt man da auch nur so über die Zeilen. Zum nächsten Band habe ich auch gleich gegriffen, mal sehen wie der so wird.

Empfehlen kann ich die Geschichte jedem, der einen Schnulli sucht, der nicht nur hochromantisch, sondern auch ein bisschen mit realeren Möglichkeiten spielt,

eure Blue Diamond.



Freitag, 8. Februar 2019

[Filmkritik] Drachen zähmen leicht gemacht 3

Hallo ihr Lieben,

ich hatte unglaubliches Glück und habe Karten für die Social Movie Night zu Drachen zähmen 3 gewonnen. Gemeinsam mit 3 Freundinnen konnte ich den Film so in 3D in einem sehr schicken Kino sehen. Die beiden Vorgänger hatte ich erst vor Kurzem beim Mädelsabend das erste Mal kennen gelernt. Ich glaube, die meisten sind aber mit ihnen gut vertraut.

Zur Handlung: Ein Jahr nach dem 2. Film ist Hicks nun der Anführer seines Dorfes und Ohnezahn ist sein Drache und gleichzeitig Alpha über andere Drachen. Gemeinsam haben sie eine friedfertige Welt aufgebaut, in der Drachen und Menschen zusammenleben. Doch noch immer gibt es andere Stämme, die Drachen fangen und für ihre Zwecke nutzen wollen. Diese gilt es zu bekämpfen.

Doch je mehr Drachen befreit und nach Berg gebracht werden, desto größer wird das Interesse der Feinde an dieser sonderbaren Stadt, und Hicks sieht den Moment gekommen, wo er sein Volk in eine bessere Welt führen will, in der die Drachen für immer sicher sind. Doch wird in dieser Welt auch Platz für die Leute von Berg sein? Und wollen diese ihr Dorf zurücklassen?

Wie auch die Vorgängerfilme legt dieser viel Wert auf die Beziehung von Hicks mit Ohnezahn. Die beiden haben eine starke Freundschaft und beschützen sich stets gegenseitig. Doch diese Freundschaft wird wieder auf die Probe gestellt, diesmal jedoch anders als je zuvor: durch Liebe. Ich mochte die Dynamik der beiden, und finde es auch gut gelöst und sehr zum Mitfühlen geeignet. Man merkt beiden an, dass ihre Freundschaft ihnen alles bedeutet, aber dass dies manchmal auch heißt, den anderen ziehen zu lassen.

Ein bisschen frage ich mich dann aber direkt, ob das wirklich ein Kinderfilm ist. Der Kinosaal war voller Kinder, die beim Vorspann auch herzlich gelacht haben, aber während des restlichen Films war es sehr still im Saal. Der meiste Humor, so würde ich denken, geht an Kindern halb vorbei. Ohnezahns Balztänze mögen noch lustig anzusehen sein, aber wie die eine Wikingerin immer jeden Kerl anflirtet, ist dann schon eher Erwachsenenhumor. 

Dazu kommt, dass es doch einige Schlachten gibt. Auch wenn man natürlich nie Blut sieht, weil scheinbar alle mit stumpfen Klingen kämpfen, gibt es doch eine Menge Haudrauf (pun intended). In manchen Momenten scheitert der Film dann aber genau daran, dass er sich eben nicht entscheiden kann, ein Film für Erwachsene zu sein. Denn gerade, wenn ein gefährlicher Jäger dann alle Möglichkeiten hätte zu töten, und dann aber lieber wie jeder Bösewicht rumschwafelt, verliert mich die Handlung etwas.

Ich hatte auch das Gefühl, dass es gefühlstechnisch diesmal nicht ganz so tief geht, obwohl es einige schöne Erinnerungsszenen zwischen Hicks und seinem Vater gibt. Generell haben wir aber mehr Humor und mehr Action. Nicht so gut gefallen hat mir die Rolle von Astrid in diesem Teil. Ich habe das Gefühl, sie verkommt so ein bisschen zur unterstützenden Ehefrau-Figur und ist manchmal nicht mehr wirklich sie selbst. Auf mich wirkte es ein bisschen, als müsste sie ihre Stärke als Charakter aufgeben, damit Hicks seine erkennen kann.

Gewinnen wird der Film aber vor allem auf der optischen Ebene. Das 3D hat sich wirklich gelohnt und die große Leinwand auch. Die neue Welt, die gar nicht mal so neu ist, sieht wirklich gigantisch aus, und die Effekte sind große Klasse. Allein dafür schicke ich euch alle ins Kino.

Alles in allem hat der Film mir aber sehr gut gefallen. Er war unterhaltsam, lustig, aber auch mal ruhig und traurig, und es wurde nie langweilig. Der Film nimmt sich die Zeit eine schöne Atmosphäre zu schaffen und tolle Bilder zu erzeugen. Dafür kommt der Bösewicht vielleicht etwas kurz. Der Fokus auf die männlichen Charaktere stört mich immer etwas, vor allem mit Blick auf Astrid, aber in so einer Welt leben wir eben leider noch. Die Themen von Freundschaft und engen Bindungen werden allerdings sehr gut aufgegriffen. 

Habt ihr den Film inzwischen schon gesehen? Welchen Teil fandet ihr am besten?

Bis bald,
Eure Kitty Retro


Mittwoch, 6. Februar 2019

Alles Licht, das wir nicht sehen

Hallo meine Historienhasen,

kommen wir heute zu meiner ersten richtig starken Leseflaute dieses Jahres und damit zu diesem Buch, das nicht nur, aber auch dafür verantwortlich war. Wenn ihr diesen Post lest, bin ich schon fast auf dem Weg in einen großen Abenteuerurlaub, daher fällt es mir derzeit generell schwer, mich auf Bücher zu konzentrieren. Allerdings konnt vor allem aber auch dieses heute vorgestellte Exemplar meine Aufmerksamkeit einfach nicht halten.

Die Fakten:
  • Autor: Anthony Doerr
  • Titel: Alles Licht, das wird nicht sehen (Original: All The Light We Cannot See)
  • Übersetzung: Werner Löcher-Lorenz
  • Erschienen: 2015
  • Verlag: C. H. Beck
  • Seiten: 517
  • Preis: 11,00 Euro
  • Klappentext: "Saint-Malo 1944: Die erblindete Marie-Laure flieht mit ihrem Vater, einem Angestellten des "Muséum National d'Historie Naturelle" aus dem besetzten Paris zu ihrem kauzigen Onkel in die Stadt am Meer. Verborgen in ihrem Gepäck führen sie den wahrscheinlich kostbarsten Schatz des Museums mit sich. Werner Hausner, ein schmächtiger Waisenjunge aus dem Ruhrgebiet, wird wegen seiner technischen Begabungen gefördert und landet auf Umwegen in einer Spezialeinheit der Wehrmacht, die die Feindsender der Widerstandskämpfer aufzuspüren versucht. Während Marie-Laures Vater von den Deutschen verschleppt und verhört wird, dringt Werners Einheit nach Saint-Malo vor, auf der Suche nach dem Sender, der die Réstistance mit Daten versorgt..."

Zur Handlung: Marie-Laure ist noch sehr jung, als sie ihr Augenlicht aufgrund einer Krankheit verliert. Sie verbringt die Tage im Naturkundemuseum, wo ihr Vater Schlüsselbeauftragter ist. Sie lernt von den skurrilen Wissenschaftlern und liest Bücher über fantastische Welten in Blindenschrift, bis der Krieg ausbricht und ihr Vater sie zu ihrem Großonkel ans Meer bringt. Kurz darauf verschwindet ihr Vater und Marie-Laure muss den Krieg allein überstehen.

Werner Hausner hat im Leben zunächst nur ein Ziel: nicht als Bergarbeiter Kohle fördern zu müssen. Sein Vater wurde im Bergwerk getötet. Mit seiner kleinen Schwester Jutta wächst er im Waisenhaus auf, immer in Sichtweite der Kohleflöze. Doch Werner hat ein ungeahntes Talent für Technik und durch die nächtlichen Sendungen eines Franzosen, die er auf einem kleinen selbstreparierten Radio empfängt, wächst seine Leidenschaft für die Wissenschaft. 

Dieses Buch habe ich so oft in Videos auf Youtube gesehen, Leute haben es in den Himmel gelobt und gefeiert. Einmal hatte ich es letztes Jahr schon ausgeliehen aus der Bibliothek, bin dann aber nie dazugekommen. Nach meinem Umzug habe ich es in der neuen Bibliothek wieder gesehen, erneut ausgeliehen, und nun fast zum zweiten Mal ungelesen zurückgebracht. Irgendwas steht einfach zwischen uns.

Die Handlung ist recht simpel. Wir springen in mehreren Teilen hauptsächlich zwischen dem Anfang des Krieges und der Bombardierung von Saint-Malo hin und her. Dabei folgen wir innerhalb sehr sehr kurzer Kapital abwechselns Werner, Marie-Laure oder anderen Charakteren. Am Ende erhalten wir dann noch einen Ausblick auf die Zukunft einiger Charaktere. Handlung gibt es insofern in dem Buch erstaunlich wenig.

Marie-Laure fand ich als Charakter in Ordnung, sie ist bescheiden, aber auch wissbegierig. Ein bisschen befremdlich war ihre Liebe zu Schnecken für mich. Da sie früh erblindet, bleibt sie in manchen Bereichen etwas naiv, man merkt ihr an, dass sie selten mit anderen Kindern in ihrem Alter zu tun hat. Werner ist auch ganz interessant, mit seiner Liebe zur Wissenschaft und dem Ingeneurwesen, die durch den Krieg schamlos ausgenutzt und verdreht wird. Ich mochte seine Entwicklung, auch wenn die Reflexion seines Tuns etwas spät kam.

Ein Handlungspunkt ist ein Stein, den Marie-Laures Vater aus dem Museum mitnimmt und der dann von einem fanatischen Deutschen gesucht wird. Ich habe nicht verstanden, warum wir diesen Teil brauchten. Sicher ist das alles ganz symbolisch gemeint, oder so... Mir war der Teil ziemlich egal und hat mich aus der Handlung eher herausgebracht als Spannung erzeugt.

Marie-Laure verbringt die meiste Zeit im Haus des Onkels. Wir sind viel in ihren Gedanken, aber es passiert wenig. Ich fand es in einigen Situationen schwer, mit ihr zu fühlen, weiß aber nicht genau, woran das lag. Vielleicht an den zu kurzen Kapiteln und den zu häufigen Sprüngen. Werner dagegen ist die meiste Zeit im Waisenheim, in einer Napola und schließlich in einem Auto. Auch hier passiert ziemlich wenig und was passiert ist irgendwie nix Neues. Klar ist das alles schrecklich, aber ich war nie überrascht. Es war immer eher ein: achso, ja stimmt, das habe ich in 10 anderen Nazifilmen schon gesehen. Irgendwie hat mir das Einzigartige an diesem Roman völlig gefehlt.

Gegen Ende kommt dann mehr Spannung auf. Vor allem was sich gegen Kriegsende ereignet, ist dann auch tatsächlich Handlung. Dinge geschehen. Das hat mir deutlich besser gefallen. Auch der Teil am Ende über die Zukunft war gut gemacht. Da kamen dann sogar ein paar Gefühle bei mir auf, aber nix im Vergleich zu dem, was ich mir vorgestellt hatte.

Was mich an dem Buch am meisten belastet hat, war das ständige Springen in den Kapiteln. Kapitel sind im Schnitt 2-3 Seiten lang und danach ist man wieder in einer anderen Perspektive. Dazu kommen dann noch Zeitsprünge in den Teilen. Dadurch konnte man sich nie richtig eindenken in eine Figur. Außerdem war der Text erstaunlich klein gedruckt und die Seiten waren sehr voll. Dadurch ergab sich beim Lesen immer das Gefühl, als würde ich gar nicht vorankommen.

Alles in allem lässt mich das Buch also enttäuscht zurück. Ich habe nichts gelesen, das ich nicht vorher schon in anderen Formaten besser gesehen habe. Die Charaktere konnten mich nicht mitreißen und ich habe nicht um sie gebangt. (Bei einer ziemlich drastischen Sache am Ende dachte ich leider nur: oh, das war doch endlich mal ein Plot Twist.) Das Buch war für eher langatmig und langweilig. Ich habe zwischendurch gezweifelt, ob ich es je rechtzeitig gelesen bekomme, bevor es zurück in die Bibliothek muss. Und tatsächlich habe ich nun nur noch 90 Minuten um es zurückzubringen.

Kennt ihr das Buch? Konnte es euch mitreißen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung:

Sonntag, 3. Februar 2019

Sofies Welt

Hallo ihr Lieben,

heute habe ich einen Klassiker für euch, zumindest würde ich diese Geschichte da einordnen. Ich habe es als Hörbuch gehört und sehr genossen.

Fakten:
  • Autor: Jostein Gaarder
  • Sprecher: Peter Fitz, Gunda Aurich, Matthias Habich
  • Roman
  • 5 h 34 Min.
  • Der Hörverlag, 2010 als Hörbuch erschienen
  • Preis: 14,99€
Klappentext:
"Begleiten Sie die fünfzehnjährige Sofie auf ihrer aufregenden Reise durch die Geschichte der Philosophie. Lauschen Sie voller Spannung, wenn Aristoteles sie in die Geheimnisse und Ursprünge abendländischen Denkens einweiht und folgen Sie ihr auf ihren akustischen Streifzügen durch das mystische Mittelalter über Kants Königsberg, bis auf Freuds berühmte Couch und in unsere Gegenwart. Die stimmungsvolle Musik und so großartige Sprecher wie Matthias Habich oder Gunda Aurich lassen die faszinierenden Gedankenwelten der großen Philosophen immer wieder aufs Neue lebendig werden."

Dieses Hörbuch ist mir ganz zufällig in die Hände geraten. Man sollte außerdem wissen, dass dies eine kurze Erzählung ist und nicht alle Teile des Buches wiedergibt.

Bei diesem Hörbuch bekommt jede Figur eine eigene Person als Sprecher oder eben Sprecherin (schöner Nebenfakt: gestern habe ich mich mit der lieben Kitty über das Gendern unterhalten und zack mach ich das). Das ist nicht selbstverständlich und gibt dem Hörbuch so eine besondere Atmosphäre. Die Sprecher sind alle gut ausgewählt und sehr authentisch.

Der Klappentext repräsentiert ganz gut worum es in der Geschichte geht, lässt aber aus dass es neben Sophie noch einen zweiten Erzählstrang gibt. Das ist auch so ein bisschen der Clue an der Geschichte. Warum solltet ihr selbst lesen.

Ich bin ja bekennend Philosophie verliebt und weiß daher die meisten Dinge die hier erzählt werden. Wie sie erzählt werden ist hier sehr besonders und auch einfach verständlich. In meiner idealen Vorstellung würden alle Eltern ihren Kindern so das Leben nahe bringen und erklären was in der Welt bisher so überliefert wurde.

Schade ist dass manche Bereiche sehr gehetzt werden, das könnte an Präferenzen des Autors liegen oder auch dessen Wissen, was natürlich völlig ok ist, trotzdem eben manches schöner beschreibt als anderes.

Empfehlen möchte ich diese Geschichte vor allem Kindern und Jugendlichen und denen die einen schnellen Überblick über Philosophie und ein bisschen Weltgeschehen haben möchten. Es ist außerdem eine fantasievolle Geschichte und sollte mit einem sehr offenen Verständnis betrachtet werden.

Habt einen schönen Sonntag,

eure Blue Diamond.

Freitag, 1. Februar 2019

[Filmkritik] Herr der Ringe im Kino

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

heute möchte ich euch von einer ganz einzigartigen Erfahrung berichten, die ich die letzten drei Wochen gemacht habe. Schon vor Jahren habe ich euch in allen Einzelheiten meine Liebe und Leidenschaft für Mittelerde präsentiert, habe die Bücher rezensiert und ähnliches. Doch da ich noch gar nicht sooo alt bin, wenn doch auch inzwischen alt genug, habe ich tatsächlich die Filme nie selbst im Kino gesehen.

Wer die Kinolandschaft ein wenig verfolgt, hat vielleicht mitbekommen, dass in den letzten drei Wochen alle drei Filme noch einmal gezeigt wurden, einerseits auf Deutsch und in meinem Kino dienstags auch nochmal auf Englisch. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Dazu waren sie auch noch in der Special Extended-Version, die ich nun schon viele Jahre im DVD-Regal stehen habe. Die Kinoversionen kenne ich schon gar nicht mehr.

Das bedeutete zwar, dass ich die letzten drei Wochen Mittwochs immer kaum die Augen offen halten konnte, denn die Filme gingen immer bis spät in die Nacht, aber die Erfahrung war es für mich absolut wert. Nebenbei lese ich gerade auch das Silmarillion, das ich auch schon einige Jahre nicht mehr in der Hand hatte. Insgesamt hat das einfach eine wundervolle Erfahrung ergeben. Und es hat mir noch einmal gezeigt, dass ein Film im Kino einfach immer mehr ist als ein Film.

Ich habe gelacht, ich habe geweint, ich habe die 15minütige Pause verflucht. Ich habe mich neu in Elben verliebt, in das Auenland und in die Freundschaft zwischen diesen teils so ungleichen Charakteren. Egal wie schrecklich meine Woche bis dahin war, und teilweise war das ziemlich schrecklich, der Blick nach Mittelerde hat mich daran erinnert, dass es immer auch das Gute gibt, selbst wenn Menschen schwach sind.

Mittelerde war für mich in den letzten inzwischen ca. 15 Jahren meines Lebens ein wichtiger Ankerpunkt, an den ich immer fliehen konnte. Das Werk Tolkiens hat mein Leben in so vielen Weisen beeinflusst. Ich habe meine Liebe zu Filmmusik entdeckt durch Howard Shore. Ich habe mit den Gedichten von Tolkien Englisch gelernt (ja, erscheint vielleicht geeky, aber das hat mir so viel mehr gebracht als meine Lehrer in der Schule). Und immer, wenn mein Leben dunkel war, haben mir die einzigartigen Charaktere und die Schönheit von Mittelerde Licht und Halt gegeben.

Ich hoffe, dass jeder und jede von euch auch so etwas im Leben hat, ob es Bücher sind, Filme, Musik, Computerspiele. Etwas, das euch in jeder Ecke eures Lebens erreichen kann, was euch aufheitert, begeistert, inspiriert.

Dieses Jahr wird es ja meines Wissens auch einen Film über Tolkien geben. Auf den bin ich ebenfalls sehr gespannt.

Wie steht ihr zu Herr der Ringe? Gibt euch das etwas oder versteht ihr den Hype nicht?

Bis bald,
Eure Kitty Retro