Hallo ihr Träumer,
wie bereits
hier
angekündigt möchte ich euch nun ein paar Worte mehr zu George Ritzer’s Werk
„Die Globalisierung des Nichts“ erläutern.
Zuerst einmal die Fakten:
- Fachliteratur der Soziologie
- Autor: George Ritzer
- Übersetzung: Dr. Kornelia Hahn
- Deutsche Ausgabe von der UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz 2005
- Preis: 19,00 Euro
Es handelt sich hier um eine Taschenbuchausgabe des 340 Seiten langen Werkes von George Ritzer,
welcher ein amerikanischer Soziologieprofessor ist. Für seine Seitenanzahl ist es recht schnell zu lesen,
man braucht vielleicht etwas länger, wenn man sich noch nie mit der Thematik befasst hat, aber ich
hatte es in wenigen Tagen durch.
Es ist dabei nicht zu vergleichen mit anderen Soziologiebüchern, da es einen lockeren Schreibstil hat
und vor allem die ersten 3 Kapitel für jedermann verständlich sein dürften.
Ich möchte mir nun die Zeit nehmen, um kurz über das Bild des Einbandes zu philosophieren, denn
das beschäftigt mich schon eine ganze Weile. Zu sehen ist ein Mann, der eine Reihe leerer
Einkaufswagen über einen Parkplatz zieht. Auf der einen Seite hat dieses Buch nicht so viel mit dem
eigentlichen Werk zu tun, auf der anderen kann man es sicher weit genug abstrahieren, damit es passt.
Das Nichts ist für den Autor nicht zwangsläufig so leer wie die Wagen. Dennoch sind die Worte
„Nichts“ und „leer“ für das Buch prägend. Auch steht der Konsum, den diese Einkaufswagen
symbolisieren, stark im Mittelpunkt, obwohl angesprochen wird, dass es nicht um den rein
ökonomischen Konsum geht. Als letztes denkt man bei Einkaufswagen ja auch an Supermärkte, die
für George Ritzer ein passendes Beispiel für sogenannte Nicht-Orte sind.
Wen nun interessiert, was ich eigentlich damit sagen will, dem sei geraten, dieses Buch zu lesen. Man
sollte es nicht für den Gipfel der soziologischen Theorie halten, aber es ist eine willkommene
Zwischenmahlzeit, quasi die Milchschnitte des Soziologiestudiums. Auf der anderen Seite ist es auch
hervorragend für Nicht-Studenten geeignet.
Nun vielleicht doch noch ein paar kurze Worte zu all den hieroglyphischen Andeutungen:
Globalisierung des Nichts bedeutet Globalisierung von Dingen, die keinen spezifischen Inhalt haben,
beispielsweise nicht an bestimmte Orte und Zeiten gebunden sind, die nicht lokal erdacht sind und
auch nicht besonders authentisch. Es geht nicht nur um Dinge, sondern um sogenannte Nicht-Orte
(Supermarkt) mit Nicht-Dingen (Maggi-Nudeln) und Nicht-Personen (Kassierer, die den ganzen Tag
nur mit der Kasse piepsen und überfordert sind, wenn jemand mal die Karte nicht richtig herum
reinstecken kann, wie ich immer ;)) und Nicht-Diensten (das Piepsen der Kasse, früher wurde man ja
beim Einkaufen noch bedient, falls sich jemand noch daran erinnert…). Dies sind die 4 Formen des
Nichts.
Globalisierung kennt sicher jeder, nur ganz kurz, es gibt zwei verschiedene Subtypen: Grobalisierung,
aus dem Englischen von „grow“ – wachsen, und Glokalisierung, angelehnt an das Lokale.
Immer noch hieroglyphisch? Nase ins Buch. :D
Dieses Buch ist wirklich toll für alle, die sich einmal kritisch mit ihrem globalen Leben
auseinandersetzen wollen, die mal wissen wollen, was diese komischen Soziologen so treiben, oder die
einfach noch nicht genug unnützes Wissen haben. Meiden sollten es vielleicht
Wirtschaftswissenschaftler, da die ja meistens nix Gutes von Soziologie denken. ;D
Liebste Grüße