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Mittwoch, 29. April 2020

Wie du mich siehst

Hallo meine Romantiker,

heute möchte ich euch von einem Jugendbuch berichten, dass schon sehr lange auf meiner Wunschliste war und dass ich dann in der Bibliothek entdeckte. Und ich muss sagen, ich liebe meine Bibliothek für die Auswahl im Jugendbereich, denn ich finde da immer wieder auch "andere" Bücher, die nicht so sehr dem Mainstream entsprechen.

Die Fakten:
  • Autor: Tahereh Mafi
  • Übersetzung: Katarina Ganslandt
  • Titel: Wie du mich siehst (Original: A Very Large Expanse of Sea)
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Seiten: 349
  • Preis: 16,00 Euro
  • Klappentext: "Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist und ein Kopftuch trägt. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer anderen Welt, aus der ihr bisher vor allem Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders..."

Zur Handlung: Shirin ist 16 und war schon an mehr Schulen, als sie Schuljahre abgeschlossen hat. Ihre Eltern, die aus dem Iran stammen, wollen immer wieder ein besseres Leben für ihre Familie finden. Beide hatten schwere Schicksale und können daher nicht verstehen, warum Shirin sich wegen ein paar dummer Kommentare von Mitschülern aufregt. Beistand bekommt sie eher von ihrem großen Bruder - mit dem sie schließlich auch den Breakdance-Club gründet.

Shirins Welt stellt sich auf den Kopf, als sie in Bio auf Ocean trifft, ihren Laborpartner. Dieser scheint zwar nicht weniger ungebildet in Bezug auf Islam und kopftuchtragende Mädchen als seine Mitschüler, aber er scheint trotzdem ernsthaft für Shirin und ihr Leben zu interessieren. Aber Shirin weiß, dass eine Freundschaft - oder gar mehr - mit diesem Jungen nichts Gutes heißen kann...

Ich hatte großes Interesse an dieser Geschichte. Obwohl sie wie ein typischer Jugendroman scheint, spielt die Handlung doch Anfang der 2000er, als in Amerika die Fremdenfeindlichkeit gegen muslimische Menschen auf einem Höchststand war. Das merkt man an den Kleinigkeiten wie den Handykosten, um die Shirin sich sorgt, und das langsame Hochfahren der PCs, der Modemeinwahl ins Internet und den Chat-Seiten, die einige vielleicht noch kennen. Für mich war das pure Nostalgie.

Abgesehen davon ist Shirins Geschichte natürlich weit entfernt von meiner. So fand ich auch als einziges an diesem Buch ihre "Stimme" ein bisschen störend. Wir sind für dieses Buch in ihrem Kopf und hören damit ihren Bericht der Dinge. Sie ist launig, wütend und flucht viel. Ich denke, dass dies für Teenager durchaus ansprechender ist als für mich. Das ist auch ein ganz persönliches Ding, dass mir die Sprache einfach nicht ganz so gut gefallen hat.

Die Handlung dagegen hat mir sehr gut gefallen. Wir folgen Shirin beim Eintritt in eine neue High School. Aufgrund von Jobs ziehen ihre Eltern viel hin und her, und Shirin und ihr Bruder Navid müssen da eben mit. In dieser High School soll jedoch einiges anders werden als je zuvor. Zunächst trifft Shirin in Bio auf Ocean, der sich als sehr liebenswerter, aber ahnungsloser Junge erweist. Die beiden sind Laborpartner und sollen zusammen eine Katze sezieren. (Ja ok, den Teil fand ich auch nicht toll, aber auch die Charaktere formulieren immer wieder, wie unnötig solche Aufgaben in der Schule sind.)

Ocean ist für Shirin das amerikanische Ideal: blaue Augen, helles Haar, sportlich, naiv. Sie weiß direkt, dass sie sich von ihm fernhalten möchte, damit sie nicht verletzt wird. Aber auf seine sehr tapsige, aber ehrliche Art kann Ocean Shirins Mauern Stück für Stück niederreißen. Ich fand den romantischen Aspekt dabei sehr gut gemacht. Ich mochte die Charaktere zusammen, ich konnte diesen jugendlichen Liebeswahn total verstehen, wir haben alle mal das erste Mal geliebt, und das war sicherlich besonders. Und ich mochte auch, wie Shirin immer wieder reflektiert, dass sie eben Teenager sind und dass sicherlich vollwertige und große Gefühle sind, aber eben nicht unbedingt den Rest des Lebens bestimmt.

Shirin kommt dafür im Buch rüber wie eine ganz normale Teenagerin - was sie ja auch ist. Sie sticht nur aufgrund ihres Kopftuchs hervor. Ansonsten hat sie die gleichen Hoffnungen, Träume und Probleme wie andere Mädchen in ihrem Alter. Den Kontrast sieht man auch gut mit ihrem Bruder, der an der neuen Schule direkt als cool und mysteriös gilt. In ihm sieht niemand einen Terroristen. Dadurch wird Shirin als Charakter auch sehr nahbar und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen.

Ich mag, dass das Buch vor nichts zurückschreckt. Es werden wirklich ein paar schlimme Szenen beschrieben, sogar physische Angriffe, aber vor allem auch psychische Attacken. Die Beziehung von Ocean und Shirin wird in der ganzen Kleinstadt als etwas unglaublich schlimmes geframet, auch wenn gar nicht klar ist, wie die beiden nun eigentlich zueinander stehen. Darüber zeigt das Buch sehr gut den alltäglichen Rassismus. Das hat mir sehr gut gefallen, denn wir bekommen wirklich die ganze Spannbreite: von unschuldigen, aber rassistischen Nachfragen bis zu physischer Gewalt. Dennoch wird es nie so schlimm, dass es Leser unnötig traumatisieren könnte. Wir behalten immer eine gewisse Distanz zu den Situationen, ohne dass es offen bliebe, wie bedrohlich diese teilweise sind. 

Alles in allem fand ich dieses Buch also sehr gelungen. Es greift ein wichtiges Thema auf und gibt dieses Teenager-gerecht wieder. Es ist leicht sich in den Hauptcharakter hineinzuversetzen, auch wenn der Schreibstil für mich als ältere Leserin manchmal etwas zu... gezwungen cool... wirkte. Ich mochte Shirin als Charakter und auch ihre Beziehung zu Ocean in all ihren Facetten. Ich mochte, dass ich auch noch etwas über Breakdance gelernt habe. Ich kann das Buch also sehr empfehlen.

Kennt ihr das Buch schon oder habt ihr nur die Shatter Me-Reihe von Mafi gelesen bisher?

Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung:

Sonntag, 26. April 2020

Der Schatz von Alunar

Hallo an alle Abenteuerlustigen,

dies ist ein Kinderbuch, was mir vorher so nicht bewusst war, was ich definitiv an eine Arbeitskollegin verschenken werde, denn ich stell mir das in Kinderhänden traumhaft aufgehoben vor.

Fakten:
  • Autorin: Martina Dierks
  • 2009 erschienen
  • Roman
  • 264 Seiten
  • Arena Verlag
  • Preis: 12,95€ (gebundenes Buch)
Klappentext:
"In jeden Sommerferien spielen Li, Percy und Felix ein Spiel, das sie vor Jahren selbst erfunden haben: "Der Schatz von Alunar". Nur Felix weiß, dass dieses Spiel weit mehr ist als harmloser Zeitvertreib - die Welt von Alunar lebt . . . Und dieses Zauberreich, bevölkert von vielen phantastischen Wesen, ist in Gefahr. Doch in diesem Sommer wollen Li und Percy ihrem Freund nicht mehr nach Alunar folgen. Eine Geschichte voller Zauber, voller Witz und Phantasie. Eine Geschichte, die von zauberhaften Wesen und von phantastischen Abenteuern erzählt, vom Wert der Freundschaft und was es heißt, seinen Platz in der Welt zu finden."

Der Klappentext ist ja schon sehr ausführlich und ein aufmerksamer Leser würde hier auch das Kinderbuch erkennen, ich leider nicht :D

In einem Prolog bekommen wir einen kleinen Eindruck davon wie Felix tickt und wie es zu der Freundschaft zwischen den dreien kam. Da war ich schon sehr von der Vorstellungskraft von Felix fasziniert. Ehrlicherweise habe ich mich selbst in ihm wieder erkannt. Auch meine Fantasie war als Kind übermächtig und ich hoffe natürlich sie ist auch jetzt noch vorhanden!

Da es dann einen ziemlichen Zeitsprung gibt und sich auch die Erzählweise verändert hat, ist es mir etwas schwer gefallen im Fluss weiter zu lesen. Hin und wieder hatte ich solche Hänger später wieder. Allerdings glaube ich dass das tatsächlich an meinem Alter liegt, schließlich ist alles an Kindern orientiert.

Sehr toll sind unsere 3 Hauptcharaktere. Natürlich bedienen sie alle ein paar Klischees aber es ist nicht zu offensichtlich eingebaut. Alle lernen im Laufe der Geschichte sehr viel dazu, was auch wunderbar eingearbeitet ist.

Alunar selbst ist eher eine Fantasiewelt und existiert nicht im tatsächlichen Sinne - zumindest glaube ich das. Die Figuren haben mich nicht so ganz überzeugt, mittlerweile denke ich aber auch das das Absicht war. Vielleicht habe ich manches auch völlig verpasst. Das Gefühl hab ich wirklich.

Auch wenn das jetzt alles im ersten Moment kritisch klingt, für ein Kinderbuch habe ich diese Geschichte sehr sehr gemocht. Wenn ich ein Kind hätte, wäre das definitiv die Lektüre die ich ihm geben würde,

eure Blue Diamond.


Freitag, 24. April 2020

The Iron Age

Hallo meine Lesefreunde,

für mich geht eine der stressigsten Wochen des Jahres zu Ende und ich bin sehr froh, dass die liebe Blue euch so lange allein bespaßt hat. Heute möchte ich euch aber von einem Buch berichten, dass ich als kleine Belohnung für das Überleben dieser Woche gelesen habe. Ich hatte es vor vielen Monden mal in einer Mothbox erhalten und dann nie gelesen.

Die Fakten:
  • Autor: Arja Kajermo
  • Illustrator: Susanna Kajermo Törner
  • Titel: The Iron Age
  • Erschienen: 2017
  • Verlag: Tramp Press
  • Seiten: 119
  • Preis: 8,99 Euro
  • Klappentext: "On her family's austere farm, the Girl learns stories and fables of the world around her - of Miina, their sleeping neighbour; how people get depressed if pine trees grow too close to the house; that you should never turn away a witch at the door; and why her father was unlucky not to die in the war. The family crosses from Finland to Sweden, from a familiar language to a strange one, from one unfriendly home to another. The Girl, mute but watchful, weaves a picture of her violent father, resilient mother and strangely resourceful brothers."

Zur Handlung: Im Buch folgen wir einem 5jährigen Mädchen, dass in einer armen Bauernfamilie in Finnland aufwächst. Wir befinden uns in den 50er Jahren und der Weltkrieg hängt noch allem an. Der Vater ist besonders in der Zeit stecken geblieben, da sich sein Traum von Glanz und Glorie im Militär nicht erfüllt hat. Er ist streitsüchtig und gewaltsam zu seiner Familie.

Dies führt schließlich dazu, dass die Großmutter den Vater und die ganze Familie verstößt. Diese müssen einen neuen Anfang wagen, haben auf ihren Wegen aber wenig Glück. Der Vater blickt auf einfache Arbeiter herab, kann nun aber selbst nichts Besseres mehr sein. Die Wut spült er zurück in seine Familie, wo sich die Tochter immer mehr verschließt.

Dieses Buch hat einige Bestandteile, die mir gut gefallen. Ich mag es Neues über mir fremde Länder zu lernen und Finnland hat mich immer schon interessiert. Gerade auch im ersten Weltkrieg hat es eine seltsame Rolle gespielt, über die ich nichts weiß. Ich mag auch gern Geschichten über Mädchen oder Frauen, die aufgrund der Dinge, die ihnen passieren, nicht mehr sprechen, und wie die Welt darauf reagiert. Und ich mag Geschichten über schwierige Familienkonstellationen. All dies hat mir auch gut gefallen im Buch.

Mein größtes Problem damit war aber die Länge. Der Klappentext lässt es scheinen, also wäre das Buch viel länger als es ist. Dieses Buch ist aus einer Kurzgeschichte entstanden, aber ist doch kaum eine Novelle geworden. Die 119 Seiten sind sehr groß bedruckt in einige Seiten sind auch Illustrationen. So kann man das Buch locker in 2 Stunden lesen, allerdings fällt es schwer eine bedeutungsvolle Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Für all die guten und wichtigen Themen ist einfach nicht genug Platz.

So habe ich kaum etwas über Finnland im Krieg und danach gelernt. An einer Stelle bekommt man sehr explizite Daten von Kriegen und wir hören ein bisschen vom Vater im Krieg, aber recht schnell kommt der Punkt, an dem sich der Hauptcharakter nicht mehr an die Geschichten erinnert, weil der Vater sie so oft erzählt und nie jemand zugehört hat. Und obwohl das den Vater gut charakterisiert, lässt es mich als ahnungslosen Leser zurück.

Genauso ist auch das Thema des Sprechens quasi nicht ausgebaut. Wir hören einmal, wie die Mutter darauf reagiert. Wir hören, dass der Hauptcharakter an einigen Stellen froh ist, nicht mehr zu sprechen. Auch die Hintergründe werden gut klar. Aber irgendwie verläuft es dann so ins Nichts, wenn keine Konsequenzen und keine Lösungen diskutiert werden.

Die Familienkonstellation ist wirklich seltsam. Als die Familie Finnland schließlich verlässt, wird der älteste Sohn, der da keine zehn sein dürfte, zurückgelassen um irgendwann das Land zurück zu beanspruchen. Der Vater ist offensichtlich gewalttätig, die Mutter versucht ihr Bestes zu geben, am Ende scheint sie dann aber auch einfach nur Flucht vor der Familie zu suchen. Das kleinste Kind wird immer nur als "Baby" bezeichnet. Aber es löst irgendwie nichts in mir aus, weil ich die Charaktere trotz allem kaum kennen lerne.

Schließlich spielt auch Migration eine wichtige Rolle in diesem Buch, und gerade auch aus der Perspektive von Kindern. Ich finde, da lässt das Buch so viel Potential liegen, ich weiß gar nicht warum. Einzelne, herausgerissene Zitate sind hier wirklich toll, aber es ergibt sich kein umfassendes Gesamtbild, dafür ist das Buch einfach zu kurz.

Sprachlich fand ich das Buch aber der toll, es hat mir gut gefallen. Auch wenn es stilistisch immer wieder ein bisschen mit sich bricht und nicht ganz weiß, welcher Schreibstil gerade adäquat ist. Am schönsten fand ich allerdings die Illustrationen, die vermutlich die Schwester der Autorin angefertigt hat. Sie sind sehr düster und teilweise bizarr. Mir hat das gut gefallen und das Buch stark aufgewertet. Und schließlich kann man das Buch auch als eine seltsame Version einer Neuerzählung der kleinen Meerjungfrau sehen, und dieser Aspekt hat mir gut gefallen im Buch.

Alles in allem fand ich das Buch also gut, aber ich wollte viel mehr davon. Das Buch ist stimmungsvoll, gerade auch durch die Illustrationen, aber auch durch die Themen, die es anschlägt. Man kann daraus sicherlich auch toll bestimmte Paragraphen zitieren zu bestimmten Themen. Aber im Ganzen tut die Geschichte nicht genug, wir kommen nicht nah genug ran und damit fällt es schwer, wirklich mitzufühlen. Das fand ich sehr schade.

Habt ihr denn schon mal von dem Buch gehört? Und wie steht ihr zu so sehr kurzen Geschichten?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:
 

Mittwoch, 22. April 2020

[Red Rising] Red Rising - Band 1

Hallo an alle Reihenfreunde,

und zack hab ich schon wieder eine neue Reihe begonnen. Ich muss ehrlich sagen, die Geschichte hat mich ein bisschen überrollt.

Fakten:
  • Autor: Pierce Brown
  • Übersetzer: Bernhard Kempen
  • Roman
  • 2015 erschienen
  • 576 Seiten
  • Heyne Verlag
  • Preis: 12,99€ (Taschenbuch)
Klappentext
"Darrows Welt ist brutal und dunkel. Wie alle Roten schuftet er in den Minen des Mars, um ein Leben auf der Oberfläche des Planeten möglich zu machen. Doch dann wird seine große Liebe getötet, und Darrow erfährt ein schreckliches Geheimnis: Der Mars ist längst erschlossen, und die Oberschicht, die Goldenen, leben in dekadentem Luxus. Darrow schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein, in dem die Elite herangezogen wird. Er will einer von ihnen werden – um sie dann vernichtend zu schlagen …"

Warum mich die Geschichte überrollt hat? Ich hab den Klappentext nicht gelesen und hatte nur noch vage im Gedächtnis, dass es eine Dystopie ist oder was im Fantasybereich. Wenn ich ihn mir jetzt so durchlese, wäre mein erster Zauber vielleich nicht so stark ausgefallen und das würde ich ehrlich bedauern.

Wir haben es also mit dem Leben auf dem Mars zu tun. Die Erde ist quasi ausgebeutet und es wird gesagt, dass ein Material was auf dem Mars abgebaut wird dafür sorgt, dort zu leben, aber auch die Erde wieder zu einem lebensfähigen Ort werden zu lassen. Das klingt erstmal total verrückt, aber wie großartig wäre es auf der anderen Seite? Klar das für und wieder müsste gut abgewogen werden.

Ich mag das Universum und alles was damit zusammenhängt und war deswegen sicher total hin und weg, dass die Geschichte dort spielt.

Wir beginnen direkt Darrow kennen zu lernen, schnell wird klar, er ist ganz unten in der Klassengesellschaft positioniert und hat keinen Einblick in das Geschehen um ihn herum. Er kommt seiner täglichen Arbeit nach und ist unglaublich beschränkt in seinem Horizont oder auch Tun. Nicht vom Geiste her, ich halte ihn für normal intelligent. Seine Freundin scheint ihn richtig mit zuziehen, auf der anderen Seite schwebt sie irgendwie über den Wolken und ich bin ehrlich nicht mit ihr zurecht gekommen und ich hab auch keinen Bezug zu ihr bekommen. Zu Darrow ehrlicherweise auch nicht so wirklich, aber ich konnte ihn total gut nachvollziehen. Er ist zwar einfach gestrickt, aber eben auch leicht formbar.

Mich haben die ganzen Nebencharaktere viel mehr begeistert. Allerdings lebt die Geschichte aus meiner Sicht nicht hauptsächlich durch die Charaktere, sondern eher durch das ganze Geschehen und drum herum. Vielleicht bin ich auch besonders fasziniert von der Umgebung, aber ja, für mich macht das ganze drum rum den Reiz aus. Die Atmosphäre ist fast schon urig, irgendwie ein bisschen wie im echten Bergbau - klar - und dann irgendwie auch wie in einem U-Boot, sicher auch durch dieses in Schichten geteilte.

Diese Mehrklassengesellschaft ist in diesem ersten Band noch undurchsichtig und unklar. Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Bänden ändert und alles klarer wird. Auch die Rebellion verstehe ich noch kaum. Klar es ist dafür ein perfekter erster Band, der alles nur anschneidet und nichts wirklich klar stellt.

Keine Ahnung ob das als Kritikpunkt durchgeht, aber es ist unglaublich brutal wie viele Szenen hier beschrieben werden. Wir erleben den Tod auf so eine niederträchtige Art, der niemanden etwas anzugehen scheint. Definitiv eine Reihe für Erwachsene aus meiner Sicht und irgendwie auch Highfantasy.

Ich bin schon ganz gespannt, wie es da weitergehen wird. Kennt ihr die Reihe und was haltet ihr vom Leben auf dem Mars?

Eure Blue Diamond.


Sonntag, 19. April 2020

Wüstenprinzessin des Ewigen Eis

Hallo zusammen,

dieses Buch ist mir ganz zufällig unter die Augen geraten und der Titel klang wie was, was mir gefallen würde.


Fakten:
  • Autorin: Ellie Sparrow
  • Fantasy
  • 2019 erschienen
  • 280 Seiten
  • Impress Verlag
  • Preis: 10,39€
Klappentext:
"Schon seit sie denken kann, hat Prinzessin Avianna eine große Bestimmung: den Thron des Wüstenreichs zu besteigen. Doch dies ist an eine Bedingung geknüpft. Nur wer in der Lage ist, die Magie des Feuers zu beherrschen, ist auch würdig das Land Iralia zu regieren. Für Avianna scheint dies aber zu einer unüberwindbaren Hürde zu werden, denn so sehr sie sich auch bemüht, die Flammen wollen ihr nicht gehorchen. Als ihr Vater, der König, davon erfährt, kommt es zum Unvermeidlichen. Avianna wird enterbt und dem kühlen Herrscher von Glacien versprochen, dem Land der alles durchdringenden Eismagie. Für die Prinzessin ein wahrgewordener Alptraum, auch wenn der Eiskönig einen merkwürdigen Sog auf sie ausübt…"

Ihr werdet es nicht glauben, das Buch habe ich letzte Woche beendet und ich hab schon wieder sehr viel vergessen. Entweder die Geschichte war nicht gut oder ich war unaufmerksam. Vermutlich ist es eine Mischung.

Wir haben es hier mit zwei Ländern zu tun, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Avianna ist eine junge Frau die sich wohl vor ihren Fähigkeiten fürchtet. Schließlich wird sie an ein anderes Königreich verheiratet. Byron ist so ein Typ den viele toll finden, der aber eben auch eine echte Herausforderung darstellt. Der Fokus liegt hier eindeutig auf der Liebesgeschichte und damit den beiden. Diese hat mir gut gefallen und mir ein paar Schmunzler bereitet. Eine solche Liebesgeschichte mag unter normalen Umständen nicht gesund sein, aber alles andere wäre ja auch langweilig.

Bei einem solchen Titel glaubt man ja aber auch, das es irgendwie um mehr geht und im Klappentextwird ja auch Magie erwähnt. Diese Magie besteht aus Feuer und Eis. Aus meiner Sicht könnte das richtig gut werden, doch leider wird alles eher oberflächlich beschrieben und dabei geht sehr viel Potential verloren.

Das zeigt sich spätestens auch dann, wenn man feststellt, dass es sich hier um einem in sich geschlossenen Einzelband handelt. Unvorstellbar. Ich hatte wenigstens einen Zweiteiler erwartet.

Die Nebencharaktere sind sehr toll. Sie sind sympathisch und begeisternd zugleich. Ich mochte sie. Was ich aber nicht mochte waren die nicht so logischen Geschehnisse. Für mich hat es den Anschein, als wären hier viele Ideen einfach zusammen geschrieben wurden. Das ist schade weil auch hier das Potential überragend ist.

Dennoch hab ich die Seiten super schnell verschlungen und auch genossen. Wer sich auf die Liebesgeschichte konzentriert wird definitiv auf seine Kosten kommen. Das sollte die Autorin weiter verfolgen.

Alles in allem also eine Geschichte gut für zwischendurch und nicht langweilig,

eure Blue Diamond.

Freitag, 17. April 2020

[Filmkritik] Togo

Hallo an  alle Disneyliebhaber,

ja Disney+ hat auch mich gekriegt und es hat sich als Fan ehrlich jetzt schon gelohnt. Wie die meisten Streamingdienste produziert auch Disney+ Originale und dazu gehört dieser Film.

In Deutschland ist Disney+ erst kürzlich verfügbar, dieser Film soll schon Ende 2019 erschienen sein. Er geht fast zwei Stunden und wurde in den USA gedreht.

Die Geschichte spielt 1925 in Nome. Hier ist Diphterie ausgebrochen und es braucht ein Serum. Nun liegt Nome ja in Alaska und ein schlimmer Schneesturm hält alle im Bann. Aufgrunddessen kann das Serum nicht in die Stadt gebracht werden, außer mit Schlittenhunden. Wie es dafür nur einen fähigen Hund nämlich Togo gibt, gespielt von Diesel, gibt es auch nur einen Hundeschlittenführer Leonhard, gespielt von Willem Dafoe. Er züchtet die Hunde und Togo wollte er eigentlich nie haben.

Das kommt euch bekannt vor? Kennt ihr Balto den Trickfilm? Ja das ist quasi die Geschichte, nur anders und mit Balto eingearbeitet. Welche Geschichte nun stimmt? Keine Ahnung, aber spielt für mich keine Rolle.

Tatsache ist, dieser Film ist eigentlich sehr monoton in seiner Handlung und manchmal sicher sehr unrealistisch bzw. unvorstellbar, aber er ist mindestens genauso faszinierend und fesselnd. Ich habe mehrere Male geheult und konnte an manchen Stellen kaum still halten. Ebenso habe ich gelacht und war wunderbar unterhalten. Das kann daran liegen, dass ich zu Hunden ein inniges Verhältnis habe und mich bei solchen Thema leicht begeistern lasse.

Die Machart des Film ist schon sehr aufwändig. Natürlich sieht man die Animation durch die starken Kontraste, aber das stört kaum. Die Landschaft die eingebunden wurde, ist atemberaubend und ja einfach toll. Die Schauspieler haben es sehr gut hinbekommen, die Hunde in den Mittelpunkt zu stellen. Ich mag Julianne Nicholson als Leonhards Frau Constance sehr. Sie nimmt allem das Harte finde ich.

Mehr braucht es zu diesem Film eigentlich nicht. Es ist einfach ein Traum und ich möchte ihn jeden ans Herz legen, der Disney+ hat. Alle anderen, schaut Balto ;)

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 15. April 2020

Das Schmetterlingszimmer

Hallo an alle Romantiker,

der April ist für uns ja hoffentlich ein Monat mit viel Lesestoff für die OWLs und dieses Buch stand nicht auf meiner Liste für die OWLs hat mich aber angestrahlt. Es würde theoretisch zu einem Fach passen, aber ich entscheide erst am Ende vom April ob ich das zähle.

Fakten:
  • Autorin: Lucinda Riley
  • Übersetzerin: Ursula Wulfekamp
  • Roman
  • 2019 erschienen
  • 672 Seiten
  • Goldmann Verlag
  • Preis: 15,90€ (Taschenbuch)
Klappentext:
"Posy Montague steht kurz vor ihrem siebzigsten Geburtstag. Sie lebt alleine in ihrem geliebten »Admiral House«, einem herrschaftlichen Anwesen im ländlichen Suffolk. Eines Tages taucht völlig unerwartet ein Gesicht aus der Vergangenheit auf: ihre erste große Liebe Freddie, der sie fünfzig Jahre zuvor ohne ein Wort verlassen hatte. Nie konnte Posy den Verlust überwinden, aber darf sie nun das Wagnis eingehen, ihm noch einmal zu vertrauen? Freddie und das »Admiral House« bewahren indes ein lange gehütetes, düsteres Geheimnis – und Freddie weiß, er muss Posys Herz noch einmal brechen, wenn er es für immer gewinnen will …"

Der Klappentext hatte mich ja bei dem Namen Montague... Das hatte ich zum Ende des Buches schon wieder völlig vergessen, aber die Geschichte hat mich schließlich wieder erinnert. Aber der Klappentext erfasst keineswegs die Komplexität dieses Buches und für eben diese liebe ich Lucinda Riley. Bei jedem ihrer Bücher kann ich mir einfach sicher sein, ein wundervolles Leseerlebnis zu bekommen.

Doch nun endlich zur Handlung. Also im Mittelpunkt steht Posy und ihr Leben. Es gibt immer wieder zeitliche Rückblicke, sodass wir schließlich ihr ganzes Leben kennen lernen und das war vielleicht nicht super außergewöhnlich aber eben auch nicht langweilig. Sie ist ein ganz starker Charakter und entspricht auch der Lebensweisheit die man einfach erwartet. Natürlich ist sie damit auch so eine Figur von der man lernen möchte und ich finde die Tatsache, dass sie auch am Ende doch fehlbar ist, noch realistischer und sympathischer.

Freddie ist mir ehrlich erst am Ende aufgefallen und ich hätte ihm gar nicht so eine große Bedeutung zugemessen, wie er im Klappentext bekommt. Sein junger Charakter war außerdem so gar nicht meins, dafür der Ältere umso mehr, auch wenn er da in seinem Handeln nach meiner Meinung etwas zu jung geblieben geschrieben ist.

Um noch kurz zum Cover zu kommen, dieses Haus spielt eine wirklich tragende Rolle und das Schmetterlingszimmer ist mehr das tragische Moment bei allem. In meiner Vorstellung sieht das Haus etwas anders aus, aber das ist Detailkram. Wer ein bisschen Zweiter Weltkrieg interessiert ist, wird hier auch so ganz minimal angeschrammt, aber auch da eher als tragisches Moment.

Nun komme ich zu meinen persönlichen Highights, dass sind nämlich unsere Liebespaare und all diese verworrenen Gefühle und bösen Feilstricke. Posy hat nämlich zwei Söhne die unterschiedlicher nicht sein könnten. So haben sie auch ganz unterschiedlichen Erfolg bei Frauen.

Sam ist verheiratet und hat zwei Kinder, doch naja er ist auch ein Lebemann oder will das sein und setzt dabei sein Familienglück aufs Spiel. Seine Frau ist so eine, die man am liebsten schütteln möchte. Kennt ihr so Frauen die ganz anderes erreichen könnte, aus jeder Misere rauskommen und trotzdem nur versuchen andere zu retten anstatt sich selbst? Hier habt ihr sie.

Nun kommt es so, dass bei Posy ein Untermieter einzieht und der bringt ganz schöne Unruhe in dieses trautet, aber eigentlich total unharmonische, Zusammenleben.

Posys zweiter Sohn ist Nick. Er hat die letzten Jahre in Australien gelebt und ja, er ist dieser vermeintliche Traummann, der aber keine abkriegt, entweder weil er so viel Unnahbarkeit ausstrahlt oder ich weiß auch nicht. Ich würde ihn auf der Stelle heiraten.
Er kämpft auch mit zwei Damen oder naja, vielleicht eher dreien. Hier habe ich sooo viel geheult. Nehmt euch vor allem im letzten Drittel des Buches unbedingt ein Taschentuch dazu. Mit dieser Geschichte habe ich so null in all dem Chaos gerechnet und man erahnt was, ab einem bestimmten Moment, aber es dann schwarz auf weiß zu lesen, war dennoch erschütternd. Die drei Frauen sind aber echte Vorbilder und man hofft beim Lesen auch ein bisschen so zu sein.

Ihr merkt dass Buch hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Ich liebe den Schreibstil, die Atmosphäre ist trotz der Länge überhaupt nicht langatmig oder so. Jede einzelne Geschichte faszinierte mich. Die Zeitsprünge geben immer wieder Schwung. Allerdings glaube ich, darf man sich nicht zu viel Zeit lassen, dass man da nicht durcheinander kommt.

Für jeden der für wirkliche Schmöker zu haben ist, sollte dieses Buch lesen. Egal welche Jahreszeit, es passt immer. Habt auch so eine tolle Zeit mit der Geschichte wie ich,

eure Blue Diamond


Sonntag, 12. April 2020

The Winter of the Witch

Hallo meine Fantasyleser,

heute berichte ich euch schon vom finalen Band dieser historischen Fantasy-Reihe. Nachdem der erste Band ja sehr märchenhaft geschrieben war und teilweise auch eher langsam erzählte, der zweite dagegen voller Action und Spannung war, setzt der dritte nun perfekt an den zweiten an, mit großer Spannung und vielen Gefahren. Für mich ist diese Reihe perfekt.

Das Buch hat für mich übrigens die Challenge für den Magical Readathon erfüllt, ein Buch zu lesen, in dem es Shapeshifter gibt. Damit habe ich Verwandlung nun bestanden.

Die Fakten:
  • Autor: Katherine Arden
  • Titel: The Winter of the Witch (dts. Die Hexe und der Winterzauber)
  • Reihe: Winternight Trilogy 3
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: Del Rey
  • Seiten: 354
  • Preis: 9,49 Euro
  • Klappentext: "Moscow is in flames, leaving its people searching for answers - and someone to blame. Vasya, a girl with extraordinary gifts, must flee for her life, pursued by those who blame their misfortune on her magic. Then a vengeful demon returns, stronger than ever. Determined to engulf the world in chaos, he finds allies among men and spirits. Mankind and magical creatures alike find their fates resting on Vasya's shoulders. But she may not be able to save them all."

Zur Handlung: Bei dem Versuch den Prinzen von Moskau und ihre Nichte zu retten, hat Vasya zu viel riskiert. Sie hat zwar ihr Ziel erreicht, aber dabei einen Großteil von Moskau mit ihren Entscheidungen zerstört. Der Hof ihrer Schwester kann ihr nun keine Sicherheit mehr bieten, als ein wütender Mob vor den Toren erscheint. Solovey will mit ihr fliehen, doch es gelingt nicht.

Daraufhin soll Vasya dem Feuer übergeben werden. Keinen Moment zu spät entdeckt sie jedoch die Magie in sich selbst. Aber auch andere haben bereits beschlossen sie zu retten, und das für einen hohen Preis. Alle riskieren ihr Leben und das Leben von Rus', doch wird Vasya es wert sein? Kann sie das Land schützen, in dem sie geboren wurde, und gleichzeitig den Chyerti wieder Macht verleihen?

Wie man an dieser Beschreibung schon erkennen kann, springen wir mitten zurück in die Geschichte. Vasya steht unter großer Gefahr und die Autorin scheut sich nicht davor, uns direkt in den ersten Kapiteln mit schlimmen Verlusten zu konfrontieren. Es kommt auch zu neuen Show-Downs mit Konstantin, der sich zunächst als Gewinner wagt und in diesem letzten Band die Macht erlangt, von der er immer geträumt hat.

Was mich an diesem Band wieder sehr begeistert hat, ist, dass ich nie genau wusste, wo es als nächstes hingeht. Das Buch hat eine ganz eigene Welt erschaffen, die sich uns hier nun auch noch einmal weiter öffnet. So lernen wir noch mehr über die Magie der Mitternacht. Außerdem lernen wir Vasyas Vorfahrin kennen und lernen, wer ihr Urgroßvater war. Einiges davon kann man schon aus dem zweiten Band wissen, aber hier wird es explizit.

Darüber hinaus gibt es keinen klaren Feind in diesem Buch. Natürlich denkt man, dass man vor dem Hintergrund der ersten beiden Bände diejenigen identifizieren kann, die auf der "bösen" Seite stehen und Chaos verbreiten. Allerdings wird in der zweiten Hälfte klar, dass aus Feinden seltsame Verbündete werden können, wenn man es richtig anstellt. Es zeigt, dass niemand ganz klar "schlecht" ist und daher keinen verdient, der um ihn trauert. Damit geht das Buch über klassische Märchenthemen hinaus.

Aber es bleibt auch voller Action. Vasya muss sich einer Probe nach der nächsten Stellen. Dabei wird es auch endlich ernst zwischen ihr und Morozko, darauf haben wir ja alle auch lange genug gewartet. Ich mochte auch diese Teile sehr. Ich mag die Art, wie die Beziehung mit diesem magischen Wesen gezeichnet wird, sehr. Und es gibt auch einige fast schon lustige Momente. Insgesamt hat das Buch aber schon einen sehr dunklen Ton und viel steht auf dem Spiel.

Am Ende erwartet uns dann eine große Schlacht. Natürlich geht auch diese nicht ohne einen Preis von statten, und auch hier mochte ich wieder sehr, wie damit umgegangen wurde. Allgemein mag ich, dass in diesem Buch nicht jedes Problem mit Magie gelöst werden kann, und dass die Magie nicht ohne Preis kommt. Das macht es realistischers. Das Konzept der Magie hat mir allgemein sehr gut gefallen in allen drei Bänden.

Insgesamt fällt es mir ein bisschen schwer, über dieses Buch zu schreiben, denn ich fand es wirklich perfekt, und alles, was ich darüber schreibe, erscheint mir nicht gut genug. Ich hoffe, dass ich euch irgendwie dazu kriege, diese Bücher zu lesen. Sie waren so unglaublich gut und die Reihe gehört nun zu meinen absoluten Favoriten. Es gibt einfach nichts daran, was ich nicht gut finde. Vasya ist so eine tolle Heldin, die nicht immer die besten Entscheidungen trifft, aber darum so menschlich bleibt. Ich bin einfach hin und weg.

Ich hoffe, ihr konntet irgendwas aus diesem Text ziehen. Vielleicht ein letzter Satz: Am Ende habe ich ein bisschen geweint.

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:


Samstag, 11. April 2020

The Girl in the Tower

Hallo meine Fantasy-Freunde,

heute möchte ich euch den zweiten Teil der Winternight-Reihe vorstellen, in dem wir Vasya weiter auf ihrem Weg durch ein mittelalterliches Russland voller Magie und Intrigen folgen. Nachdem ich das erste Buch schon sehr toll fand, konnte dieses Buch meine Liebe zur Trilogie absolut festigen und ich bin hin und weg.

Die Fakten:
  • Autor: Katherine Arden
  • Titel: The Girl in the Tower (dts. Das Mädchen und der Winterkönig)
  • Reihe: Winternight Trilogy 2
  • Erschienen: 2018
  • Verlag: Del Rey
  • Seiten: 346 + Anhang
  • Preis: 8,99 Euro
  • Klappentext: "When Vasya encounters the Grand Prince of Moscow, she is dressed as a boy for safety's sake. This is a dangerous country with a court plagued by power struggles and bandits roaming the countryside. One of the Prince's advisers, Sasha, recognises this `boy´ as his younger sister and must keep her secret. For Vasya has remarkable gifts and may be the only one who can save the city from threats both human and fantastical..."

Zur Handlung: Nach den Ereignisse in Band eins muss Vasya ihr Heimatdorf verlassen. Die Menschen dort halten sie für eine Hexe und ihr Bruder müsste sie ins Kloster senden. Mit der Hilfe des Winterkönigs verkleidet sich Vasya auf ihrer Reise durch den winterlichen Wald als Junge, denn als Mädchen stünde sie unter sehr großer Gefahr. Gemeinsam mit ihrem treuen Pferd Solovey macht sie sich auf, um die Welt zu sehen.

Bald schon kommt sie das erste Mal in ihrem Leben in eine kleine Stadt und ist völlig überwältigt von der Menge an...allem. Ihr Besuch wird aber je unterbrochen, als seltsame Fremde Jagd auf sie machen. Ab da kommt sie immer wieder in gefährliche Situationen, und nur der Schutz und das Training mit dem Winterkönig helfen ihr zu überleben. Doch bald kommt der Frühling und Vasya steckt in großen Schwierigkeiten...

Dieser zweite Band liest sich ganz anders als der erste, ohne dass man das Gefühl bekommt, dass es keine Verbindung zwischen den Büchern gibt. Vasya ist inzwischen eine junge Frau, die für ihre Freiheit kämpft. Sie will die Welt sehen wie ihre Brüder, nur dass das für Frauen absolut nicht vorgesehen ist. Indem sie sich verkleidet, riskiert Vasya viel, nicht zuletzt die Ehre ihrer Familie und die Leben ihrer Geschwister Sasha und Olga, die wir aus dem ersten Buch kennen.

Ich fand es toll, dass wir uns in diesem Buch nun den beiden Geschwistern von Vasya zuwenden, die nach Moskau gegangen sind. Ich wollte unbedingt sehen, was auch beiden geworden ist, und Vasya natürlich auch. Allerdings steht das Familienwiedersehen unter einem schlechten Stern. Außerdem lernen wir ganz neue Familienmitglieder kennen, Vasyas Nichte Marya, die ähnliche Fähigkeiten hat wie sie, und ihre Großmutter Tamara.

Wie schon im ersten Buch mochte ich die Familiendynamiken sehr. Wie schon Aljoscha begibt Sasha sich in große Gefahr, indem er Vasya nicht als Schwester sondern als Bruder vorstellt. Sowohl Sasha als auch Olga lieben Vasya sehr, können ihr aber nicht helfen, da sie versuchen sich an die bestehenden Normen zu halten. Daraus entstehen natürlich Probleme, vor allem mit Olga. Besonders eindrücklich war die Szene, in der Olga am Rande des Todes steht. Hier trifft Vasya Entscheidungen, die ihr nicht zustehen, wir als Leser aber nachvollziehen können. Jederzeit kann man die Beweggründe und Entscheidungen aller verstehen, auch wenn sie ganz gegensätzlich sind.

Mit Olga und Marya in Moskau werfen wir einen Blick auf die zutiefst frauenfeindliche Gesellschaft des mittelalterlichen Russland. The Girl in the Tower deutet hier schon darauf hin: zu dieser Zeit ist es Frauen und auch Mädchen nicht erlebt, den sogenannten Terem zu verlassen. Dies war ein Gebäude, in denen hochgeborene Frauen lebten und den nur weniger Männer - vor allem Geistliche - betreten durften. Die Frauen konnten nicht einmal selbst zum Markt gehen und Festivitäten wie Masletsina nur aus den Fenstern heraus betrachten. Es war verstörend, das zu lesen, zumal wir heute alle so streng gegen Burkas sind, die es Frauen immerhin noch erlauben, das Haus zu verlassen. 

Ansonsten folgt das Buch in gewisser Weise den klassischen Mulan-Tropes. In männlicher Verkleidung kann Vasya sich als Held in die Gunst des Prinzen bringen, sie steigt schnell auf in der Moskauischen Gesellschaft, aber unweigerlich warten wir nur auf den Moment der Enthüllung und das folgende Chaos. Damit ist dieser zweite Band viel schneller erzählt als der erste, es gibt mehr Geheimnisse und Mysterien, aber es steht gefühlt noch mehr auf dem Spiel und die Situation am Ende ist noch auswegloser. 

Auch die Beziehung von Vasya und dem Winterkönig bekommt eine neue Qualität und da habe ich ganz schön mitgefiebert. Ich liebe diesen langsamen Aufbau und dass beide eigentlich keinen Platz für Liebe haben, aber irgendwie da etwas ist. Ich kann kaum auf den dritten Band warten. Hier erfahren wir auch mehr über die Halskette und ihre Bedeutung. Das fand ich sehr gut eingebettet und eine neue Dimension der Magie in dieser Welt.

Das Ende war dann wahrlich mitreißend. Ich konnte das Buch eh schon kaum aus der Hand legen, aber am Ende stand wirklich alles auf dem Spiel und ich musste unbedingt weiterlesen. Auch hier fand ich das Ende wieder befriedigend und man kann die Bücher auch gut einzeln lesen, ohne immer direkt in den nächsten Band zu springen. Trotzdem werde ich das jetzt tun, wenn ich brauche einfach mehr Vasya und Winterkönig in meinem Leben!

Ich hoffe, ihr schaut euch diese Reihe mal an. Ich bin wirklich hin und weg!

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:



Freitag, 10. April 2020

The Bear and the Nightingale

Hallo meine Winterfreunde,

ich möchte heute beginnen euch eine Reihe vorzustellen, die perfekt in den verschneiten Winter passt. Allerdings blieb der ja bisher aus... Dennoch gelingt es dem ersten Buch, eine tolle Atmosphäre darzustellen, bei der man sich in eine dicke Decke einwickeln möchte. Ich habe das sehr genossen.

Die Fakten:
  • Autor: Kathrine Arden
  • Titel: The Bear and the Nightingale (dts. Der Bär und die Nachtigall)
  • Reihe: Winternight Trilogy 1
  • Erschienen: 2017
  • Verlag: Del Rey
  • Seiten: 410 + Anhang
  • Preis: 10,49 Euro
  • Klappentext: "In a village at the end of the wilderness of nothern Russia, where the winds blow cold and the snow falls many months of the year, an elderly servant tells stories of sorcery, folklore and the Winter King to the children of the family, tales of old magic frowned upon by the church. But for the young, wild Vasya these are far more than just stories. She alone can see the house spirits that guard her home, and sense the growing forces of dark magic in the woods..."

Zur Handlung: Pjotr ist der Herr über ein kleines ländliches Gebiet im Norden von Rus' und er liebt sein Volk und seine Familie über alles. Einst war Marina ihm zur Frau gegeben worden von Menschen mit deutlich höherem Rang. Ihre Vorfahrin war eine seltsame Frau und manche nannten sie Hexe. Als Marina Pjotr offenbahrt, dass sie ihm ein weiteres Kind gebähren wird, das sein wird wie diese Hexe, schwört er, das Kind zu beschützen.

Vasya ist jedoch kein Kind, das sich gut schützen lässt. Sie ist wild und jung, möchte sich nicht in goldene Käfige sperren lassen und spricht mit den Hausgeistern. Kurz, sie treibt alle in Verzweiflung, denn wie soll aus ihr jemals eine Ehefrau werden? Pjotr macht sich auf den Weg nach Moskau, um eine neue Frau und eine Mutterfigur für Vasya zu finden, denn Marina hat die Geburt nicht überlebt, doch damit setzt er Dinge in Gang, die er nicht kommen sah.

Diese Geschichte des ersten Bandes spielt über einige Jahre. Zunächst lernen wie Vasyas Familie vor ihrer Geburt kennen und erfahren, woher sie stammt. Dann folgen wir ihr in kleineren und größeren Sprüngen durch ihre Kindheit bis ins Jugendalter. Dabei befinden wir uns im mittelalterlichen Russland - das es damals nicht gab - und zwar so etwa im 14. oder 15. Jahrhundert, glaube ich. 

Daraus folgt, dass das Buch ein sehr spezielles und in meinem Bücherregal einzigartiges Setting hat. Fast die gesamte Handlung spielt im Schnee. Das Dorf und das Leben in der Gemeinde werden protraitiert, und die Autorin gibt sich Mühe ein Bild von Russland zu schaffen, dass keine Klischees bedient. Dadurch ist es durchaus leicht, sich in die Charaktere zu versetzen, wenn auch der eine oder andere vielleicht mit den Namen zu kämpfen hat. (Im Russischen gibt es für viele Namen mehrere Verniedlichungsformen, die nicht immer zu erkennen sind - so ist Aleksandr beispielsweise meist Sasha.)

Vasya als Hauptcharakter fand ich am Anfang anstrengend, denn sie ist wirklich ein ungestümes Kind. Aber sie wächst zu einer jungen Frau heran, die eigentlich nur eines will: frei sein. Doch das ist für Frauen in dieser Zeit nicht vorgesehen. Darum eckt sie immer wieder an, bleibt sich selbst aber treu. So wuchs mit Vasya mit der Zeit wirklich ans Herz und ich konnte ihre Verhaltensweisen immer besser nachvollziehen und sie mehr und mehr anfeuern.

Besonders spannend sind ihre Beziehungen zu ihrer Stiefmutter, dem Priester des Dorfes und dem Frostdämon. Zu ihrer Familie hat Vasya generell ein sehr herzliches Verhältnis und liebt ihren Vater, ihre Brüder und Schwestern. Außerdem hat sie eine Amme, die ihr sehr nah steht. Die Stiefmutter jedoch hat eine ähnliche Gabe wie Vasya, hält sie aber für Teufelszeug und will sich und den Ort davon befreien. In ihrem Eifer wird sie allerdings zur Antagonistin. Der Priester will ihr dabei helfen, er ist jedoch ein stolzer Mann und sieht sich zu Höherem berufen. Dass er Vasya anziehend findet, liegt für ihn klar daran, dass sie eine Hexe ist - damit haben wir eine ähnliche Situation wie zwischen Frollo und Esmeralda in Glöckner von Notre Dame.




Zum Frostdämon möchte ich hier gar nicht so viel sagen - ich denke, das wird in den folgenden Bändern eine noch größere Rolle spielen. Aber die beiden habe eine tolle Chemie und in gewisser Weise sind sie, was Alina und der Darkling in der Grischa-Trilogie für mich immer sein sollten.

Das Besondere an Vasya ist, dass sie die kleinen Hausdiener und Schutzgeister sehen kann, die für andere unsichtbar sind. Diese hüten Haus und Hof, aber auch den Wald und den Fluss. Sie leben von kleinen Gaben der Menschen und ihrem Glauben. Mit dem aufkommenden Christentum jedoch werden sie verdrängt, was vor allem durch Vasyas Stiefmutter, die dieser Geister als Dämonen fürchtet, und den Priester vorangetrieben wird. In seinem Kern ist dies also eine Geschichte über Glauben und Religion und das Christentum kommt hier nicht unbedingt so gut weg.

Dabei wird weniger der christliche Glaube generell abgestraft als der Anspruch auf Alleingültigkeit. Indem die Dorfbewohner ihre alten Sitten vernachlässigen, geben sie ihr Dorf magischen Gefahren Preis. Dazu kommt, dass durch die Eitelkeit des Priesters alle noch mehr verdammt werden. Mir hat das gut gefallen, aber es könnte einigen sauer aufstoßen, die in Glaubensfragen anders denken.

Es führt aber auch dazu, dass wir eine Reihe seltsame Figuren treffen, die wir teilweise gut kennen lernen, wie den Pferdegeist im Stall, und teilweise nur kurz beschrieben bekommen. Aber ich mochte dieses Element von Magie, denn es verweist auf etwas Altes und den Menschen gut Gesinntes in den Wäldern und der Kälte. Ihr gegenüber steht die Angst vor Verdammnis, die Gottesfurcht, die dem Bösen erst die Tür öffnet.

Dazu gehört auch, dass Vasya mehr und mehr als Hexe verschrien ist unter ihrem Volk und diese oftmals rettet, ohne Dank dafür zu erfahren. Das kann ein sehr frustrierendes Leseerlebnis sein, aber es ist auch realistisch, denn als Teenagerin hat sie keine wichtige Stimme in der Gemeinde und hat ihre Stiefmutter und den Priester gegen sich.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gefallen. Die Geschichte baut sich langsam auf, zeigt viele spannende Charaktere und weit entfernte Orte, die die Fantasie anregen. Es ist voll von Magie und von Winterzauber. Das Buch erinnert stark an Märchen. Ich hatte direkt Lust in den zweiten Band einzusteigen und konnte das zum Glück auch tun, da ich extra alle drei Bände zusammengekauft habe. Davon erfahrt ihr also bald.

Wie steht ihr zu winterlichen Leseerlebnissen mit seltsamen Namen und magischen Wesen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung:

Mittwoch, 8. April 2020

A Spring Harvest

Hallo meine Lesefreunde,

heute möchte ich euch vom ersten Buch berichten, dass ich für den Magical Readathon gelesen habe. Es handelt sich um einen Gedichtband und ich habe dieses Buch gewählt für die Aufgabe, aus einem mir unbeliebten Genre zu lesen. Tatsächlich bin ich mit Gedichten sehr wenig bewandert und habe mir bisher fast nie selbst Poesie gekauft. Dieses Buch war ein Weihnachtsgeschenk von einer Freundin.

Die Fakten:
  • Titel: A Spring Harvest
  • Autor: Geoffrey Bache Smith
  • Erschienen: 1918
  • Gedruckt von Amazon Fulfillment
  • Seiten: 39
  • Preis: 6,41 Euro

Dieser Gedichtband ist insofern besonders, als dass er nicht vom Autor veröffentlicht wurde, sondern von J. R. R. Tolkien. Wie vielleicht schon einige hier mitbekommen haben, bin ich riesiger Tolkienfan und fand es immer schrecklich, dass Tolkien so viele seiner  besten Freunde sehr jung verloren hat. Ein bisschen dieser Gemeinschaft meint man immer zwischen den vier Hobbits in Herr der Ringe zu sehen. Umso berührender, dass Tolkien diesen Gedichtband für seinen Freund posthum veröffentlichte.

Der Band beginnt auch mit einigen kurzen Zeilen zu Smith, geboren 1894, Freund aus Oxford, gestorben 1916 in Frankreich nach der Schlacht an der Somme. Smith war also 22 Jahre alt, als er starb. In der Sammlung vereinte Tolkien die Gedichte, die er von seinem Freund geschickt bekam. Die letzten hatte er erst wenige Tage vor seinem Tod beendet. Tolkien selbst schreibt nur eine sehr kurze Einleitung und lässt das Werk hauptsächlich für sich selbst sprechen.

Wir beginnen den Band mit einem epischen Gedicht über das Ende von König Arthur. Ich habe sehr wenig Kenntniss von der Geschichte, muss ich ehrlich sagen, aber immer wieder ist mir die Geschichte in Neuerzählungen und Filmen ins Auge gestochen. So hat auch dieses Gedicht mein Interesse an der Sage geweckt. Schnell habe ich aber gemerkt, dass ich diese Gedichte laut lesen muss, sonst denkt mein Kopf nicht mit, worum es geht.

Weiter geht es mit den frühen Gedichten. Viele davon handeln von der britischen bzw. englischen Natur und von alten Heldensagen. Sie sind -für mich als absoluten Laien- romantisch angehaucht. Aus heutiger Sicht ist es vielleicht ein wenig eigentümlich, so über die Natur zu schwärmen und von alten Glorien zu träumen, aber die Sprache ist wirklich toll und die Gedichte haben mir gut gefallen.

Im nächsten Teil steigen wir dann in die Kriegszeit ein und die Gedichte werden dunkler im Ton, handeln mehr von Schrecken und Tod. Das Gedicht Memories ist besonders hervorgestochen beim Lesen, denn hier erinnert sich Smith an die bereits verlorenen Freunde, und es ist nicht schwer vorzustellen, wie es dieses Gedicht mit Tolkien teilte. Diese Gedichte sind mir wirklich ans Herz gegangen, vor allem weil in einigen auch deutlich wird, dass Smith seinen Tod kommen sehen konnte.

Schließlich endet es mit einem epischen Gedicht in Fragmenten über die Beerdigung von Sophokles. Auch hier weiß ich die Umstände und Hintergründe nicht, aber sprachlich überzeugt es, und man sieht die unterschiedlichen Stimmungen, die die unterschiedlichen Teile inspiriert haben. 

Falls ihr Interesse an der Sammlung habt, kann ich euch auf jeden Fall empfehlen, die Gedichte laut zu lesen, egal wie ungewohnt das ist. Man hört erst dann die Rhythmik und die Schönheit der Sprache richtig. Außerdem lädt es ein zum Innehalten und Nachwirkenlassen. Das hat mir ein sehr gutes Leseerlebnis beschafft.

Dennoch bleibe ich dabei, dass Gedichte nichts sind, was ich in naher Zukunft häufiger konsumieren werde. Ich kann mich zwar an der Schönheit der Sprache erfreuen, aber selten gehen mir Gedichte wirklich ans Herz. Auch in diesem Band war es eher die Geschichte dahinter, die mich hat wirklich fühlen lassen. Ich bin aber froh, dass ich es gelesen habe. Ich kann mir nicht vorstellen, mit welchen Gefühlen Tolkien 1918 das Vorwort für diesen Band verfasst hat. 

Und was einem dieser Band nochmals wunderbar vor Augen führt, ist der große Verlust für alle Menschen, der mit dem Verlust von einem Menschen einhergehen kann. Ich bin nie ein Freund von Krieg gewesen, aber wenn man solche Texte liest und sich versucht vor Augen zu führen, was dieser Mann noch hätte schreiben können, dann kann man nur darum trauern, dass er nie die Chance dazu hatte. Es zeigt, wie viel Tapferkeit in Menschen stecken kann, und dass diese im Krieg immer vergeudet ist. Und es hat mir noch einmal gezeigt, wie knapp wir daran vorbeigeschrammt sind, den vielleicht größten Fantasy-Autoren der Welt zu verlieren, denn Tolkien hat in den gleichen Schlachten gekämpft wie seine Freunde. Und welchen Schutzengel er auch immer hatte, ich bin ihm sehr dankbar.

Noch ein Wort zum Druck selbst: absolut störend an dieser Ausgabe ist, dass die Titel der Gedichte immer in der letzten Zeile des vorherigen Gedichts stehen und nicht mit Absätzen getrennt sind. Keine Ahnung, was das für ein Druckfehler ist. Vielleicht schaut ihr, ob ihr eine andere Ausgabe findet, wenn ihr Interesse habt.

Habt ihr denn Interesse an dem Band bekommen? Hattet ihr davon auch schon in dem Film "Tolkien" gehört? Ich habe den nämlich nicht gelesen, aber er scheint das Interesse an den Gedichten neu entfacht zu haben.

Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung:

Sonntag, 5. April 2020

[Nevermoor] Band 2 - Das Geheimnis des Wunderschmieds

Hallo zusammen,

auch ich habe das Buch nun beendet und schiebe euch meine Sicht gleich hinterher. Ich habe die deutsche Übersetzung gelesen, die die liebe Kitty mir zu Weihnachten geschenkt hat.

Da Kitty euch ja bereits etwas zur Handlung geschrieben hat, begrenze ich mich auf die Fakten der deutschen Ausgabe.

Fakten:
  • Autorin: Jessica Townsend
  • Übersetzer: Heinrich Koop und Franca Fritz
  • Illustratorin: Eva Schöffmann-Davidov
  • Fantasie - Kinderbuch
  • 2019 erschienen
  • 432 Seiten
  • Dressler Verlag
  • Preis: 19,00€ (gebundene Ausgabe) 
Klappentext:
"In dir steckt mehr, Morrigan! Morrigan und ihr Freund Hawthorne sind stolz, nun Mitglieder der Wundersamen Gesellschaft von Nevermoor zu sein. Doch nicht alles läuft glatt in ihrem ersten Schuljahr. Als herauskommt, dass Morrigan ein Wunderschmied ist, stellt sich die Frage, ob von Morrigan selbst Gefahr ausgeht. Und dann gibt es auch noch ein verlockendes Angbot von Morrigans Erzfeind Ezra Squall. Wie wird sich Morrigan entscheiden?"

 Wie Kitty von ihrem bin ich auch nicht so von meinem Klappentext begeistert. Er ist nicht grundlegend falsch, aber halt auch nicht so richtig richtig. Ihr wisst schon, halt nur so halb wahr. Egal zur Handlung hat Kitty euch ja schon ein paar Infos gegeben und zu viel spoilern wollen wir ja auch nicht. Tatsache ist es ist ein ganz toller zweiter Band und ich kann es kaum erwarten, bis der nächste Band erscheint. Es ähnelt Harry Potter wirklich nicht, aber das aufregende Gefühl ist dasselbe.

Erst einmal war ich hin und weg wie die Gruppe 919 stärker zusammengerückt wird und rückt. Wer hätte nicht gern so eine - mich an Narnia erinnernde - Tür zum Schulzugang? Und eine Miss Cheery? Das Konzept der Zugbegleiterin als Klassenbegleitung oder so sollte in allen Schulen eingeführt werden. Diese Frau lernen wir hoffentlich in jedem Band noch ein bisschen besser kennen.

Die Schulfächer der wundersamen Gesellschaft sind einfach besonders und auf die Talente abgestimmt. Die beiden grundlegenden Lehrbereiche finde ich auch spannend. Ihre Bezeichnungen passen perfekt. Auch das ist wieder sehr auffällig in diesem Buch. Die Namen der Dinge sind einfach so perfekt und detailverliebt genial.

Das Ding mit den Schuldirektorinnen ist ein bisschen verrückt und echt mal was anderes. Erwartet man jetzt nicht so direkt. Auf der anderen Seite gibt es in Kinderbüchern ja immer so gruselige grausige Momente aus denen viel mitgenommen werden kann.

Alle anderen Lehrer sind so semispannend. Mildmay ist fast mein Liebling geworden. Diese Landkarte hätte ich auch gern in Geografie gehabt. Professor Onstald ist ein bisschen irre aber einen solchen haben ja auch alle schon mal kennen gelernt.

Richtig toll war der Basar und der grausige Markt, die Trickgassen und die Besonderheiten - alles besonders meint ihr? - lest das Buch dann wisst ihr was wirklich gemeint ist.

Von Jupiter war ich diesmal nicht so begeistert. Jack hat mir dafür immer besser gefallen. Morrigans Schulfreunde sind alle toll und so ungewöhnlich. Die Autorin schafft es eben in alles weltliche so ein bisschen Magie zu packen.

Unheimlich fand ich dieses Museum und was es verbirgt. Wenn ich mir das richtig durch den Kopf gehen lasse, ist das ein bisschen krank. Und was am Ende daraus wird erst recht. Allerdings gehe ich davon aus, dass es in jedem Band so etwas krasses geben wird.

Auch dieser Band war unfassbar schön und herzerwärmend. Ich bin in diese detaillierte Welt unendlich verliebt,

eure Blue Diamond.


Freitag, 3. April 2020

Wundersmith - Kitty Meinung

Hallo meine Fantasy-Leser,

dieses Buch wollte ich eigentlich mit der lieben Blue gemeinsam lesen, aber dann kam die Corona-Krise und unser beider Arbeitsleben hat auch unnachgiebige Weise alles andere überrollt. Daher hat es bei uns beiden sehr lange gedauert - aber gestern hatte ich es dann satt, dieses Buch unbeendet auf dem Nachttisch liegen zu haben. Ich bin sicher, Blue teilt ihre Gedanken mit euch, sobald sie fertig ist.

Die Fakten:
  • Autor: Jessica Townsend
  • Titel: Wundersmith - The Calling of Morrigan Crow
  • Reihe: Nevermoor 2
  • Erschienen: 2018
  • Verlag: Little, Brown and Company
  • Seiten: 521
  • Preis: 8,71 Euro
  • Klappentext: "Morrigan Crow may have defeated her deadly curse and joined the mystical and prestigious Wundrous Society, but her journey has only just begun... The people of the secret, magical city of Nevermoor have a long memory of the monstrous attacks orchestrated by the only other known Wundersmith, Ezra Squall - and they seem to think Morrigan's own knack for Wunder makes her just as deadly. And so it's no surprise that when citizens of the Wundrous Society begin to go missing, Morrigan is the number one suspect. Now it's up to Morrigan and her friends, new and old, to prove her innocence - before she's expelled from the Wundrous Society, her only home, for good."

Zur Handlung: Morrigan hat lange auf den Moment gewartet, in dem die Wundrous Society und ihre neuen Teammitglieder ihre Familie werden. Doch meist ist alles nicht so einfach, wie man denkt. Zwar wissen nur wenige, was Morrigan wirklich ist - ein Wundersmith - doch diese wenigen Misstrauen ihr sofort. In Nevermoor ist sich jeder sicher, dass ein Wundersmith nichts Gutes tun kann.

So besteht auch Morrigans einziger Unterricht darin, dass sie von einem alten Lehrer, der zur Hälfte eine Schildkröte ist, in den schrecklichen Taten vergangener Wundersmith unterrichtet wird und viele langatmige Essays über deren Zerstörungen und Bösartigkeit schreiben muss. Doch Morrigan kann nicht glauben, dass sie von Natur aus böse sein muss, auch wenn nach und nach immer mehr seltsame Dinge geschehen, die sie scheinbar nicht unter Kontrolle hat.

Auch bei diesem Klappentext muss ich mich wieder einmal wundern, ob der Autor das Buch auch nur überflogen hatte. Aber sei es drum, wir folgen Morrigan in diesem zweiten Band endlich in die heiligen Hallen der Wundrous Society. Wir haben das ganze erste Buch auf diesen Moment mit ihr hingefiebert, aber schnell wird klar, dass Misstrauen ihr auch hier noch folgt.

Während einige Charaktere trotz allem furchtbar nett und aufbauend zu ihr sind, beispielsweise Miss Cheery, sind die meisten doch abgeschreckt davon, dass Morrigan ein Wundersmith ist. Die anderen Schüler in ihrem Team betrachten Morrigan als etwas, dass sie alle jederzeit zerstören kann. Das wird nicht besser, als plötzlich Briefe auftauchen, die Unmögliches von den Teammitgliedern verlangen, damit sie das Geheimnis der Gruppe wahren.

Aber natürlich hat Morrigan auch viele alte Freunde in dieser Welt gefunden, die uns erhalten bleiben. So erfahren wir, dass Frank in einem Partyplanerwettstreit mit einem anderen Hotel steht und daher jedes Wochenende große Festlichkeiten im Deucalion stattfinden - der Höhepunkt zu Hallowmas. Fenestra hätte doch eine größere Rolle spielen dürfen, aber da hoffe ich im nächsten Buch einfach auf mehr. Jupiter ist natürlich ganz der alte und man gewinnt ihn so lieb in diesen Büchern. 

Neu sind neben dem unausstehlichen Lehrer auch die beiden Oberlehrerinnen der beiden "Häuser" in der Wundrous Society. Diese unterteilen die Knacks der Schüler in eher praktische und eher abstrakte Fähigkeiten. Diese beiden sind wirklich sehr einzigartig, ich mochte die Charakterisierung sehr und bin gespannt, in zukünftigen Büchern noch mehr über die beiden zu lesen. 

Alles in allem gelingt es diesem zweiten Buch, die Magie von Nevermoor aufrecht zu halten. Wir lernen mehr über die Wundrous Society, über Nevermoor als Stadt und ihre ganz eigene Magie und auch Schattenseiten, über Morrigans Fähigkeiten als Wundersmith und über die Vergangenheit der Wundersmiths vor ihr. Die Welt bleibt dabei ganz besonders und sehr quirky, was ich absolut liebe. Alles ist sehr kreativ und unvorhergesehen. Man kann an jeder Ecke überrascht werden und wunderbar abtauchen. Ich liebe diese Reihe einfach total und kann Band 3 kaum erwarten.

Habt ihr die Reihe schon probiert? Und findet ihr den Vergleich mit Harry Potter gerechtfertigt?

Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung: