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Freitag, 27. Februar 2015

[Filmkritik] Magic in the Moonlight

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

heute möchte ich euch einen sehr niedlichen aktuellen Film vorstellen. Ich fand die Trailer schon wirklich schön und hatte richtig Lust, mir den Film mal anzusehen. Wenn ihr Themen wie Wahrsagen, Zauberei, 20er Jahre und Liebe interessant findet, dann schaut euch doch die Trailer mal an. Vielleicht bezaubert euch der Film auch.

Zur Handlung: Stanley, ein berühmter Zauberkünstler und regelmäßiger Entdecker von Fake-Wahrsagerinnen, wird in den 1920er Jahren von einem alten Freund nach Frankreich eingeladen. Bei einer reichen Familie lebt die Amerikanerin Sophie, die vorgibt, mit der Geisterwelt in Kontakt treten zu können. Stanley fühlt sich herausgefordert, da es seinem Freund nicht gelungen war, Sophie zu enttarnen.

Als sich die beiden schließlich treffen, ist Stanley dann doch beeindruckt. Immer wieder weiß Sophie Dinge, die sie gar nicht wissen kann. Auch eine alte Geschichte seiner Tante Vanessa kann sie aus einer Halskette ablesen. Doch das bedeutet, dass es tatsächlich mehr gibt, als Stanley immer glauben konnte. Dass seine rationale Weltsicht nicht stimmt. Ist er bereit, sich das einzugestehen?

Dieser Film thematisiert vor allem Stanley als einen Mann mit klaren Prinzipien, der an eine feste Ordnung der Welt glaubt, die wissenschaflich durchdrungen werden kann. Er selbst verkauft Illusionen und dennoch hat er ein sehr schlechtes Bild von Menschen, die diese glauben. Und genauso schlecht denkt er von Menschen, die von jenen Menschen wiederum leben, also den falschen Wahrsagerinnen.

Im Gegenüber steht Sophie als junges und lebensfrohes Mädchen. Sie versucht Stanley zu zeigen, dass das Leben viel mehr bietet als seinen Pessimismus, und sie hat damit vorübergehend Erfolg. Doch nebenbei entstehen zwischen beiden auch Gefühle. Allerdings ist der Film nicht wirklich kitschig und auch nicht wirklich romantisch. Stattdessen steht Stanley sich selbst immer wieder wunderbar im Weg und hat den Charme einer Typhusepidemie, wie ihm am Anfang des Films auch mal gesagt wird.

Die Charaktere sind eher skuril. Es fällt vermutlich schwer, sich 1 zu 1 mit ihnen zu identifizieren, weil sie stark überspitzt sind. Auch ist es keine Liebesgeschichte, bei der man wirklich mitfühlen kann. Die Liebe zwischen den beiden bleibt recht abstrakt und drückt sich nicht so richtig in Handlungen aus. Es ist also kein Film zum Mitweinen und -lachen. Stattdessen eher eine Art Schmunzeln, zumindest für mich. :D

Ganz besonders liebe ich die Tante Vanessa. Die Rolle ist einfach nur toll, ich mag ihren Witz und ihre Lebensgeschichte. Sie ist für Stanley eine Art Mutterfigur. Allerdings ist auch sie sehr besonders und irgendwie ein wenig skuril. Ich hätte auf jeden Fall gern eine solche Tante. Die anderen Figuren bleiben dann eher farblos und sind nur Hintergrundrauschen. Der Verehrer von Sophie ist dabei besonders peinlich und seltsam. 


Ein Wort noch zum Setting: Ich liebe ja die 20er Jahre. Die Aufmachung und die Musik des Filmes sind dazu sehr passend. Auch die Kleidung ist natürlich in dem Stil. Das allein macht einen Film schon toll für mich. Allerdings geht es hier nicht ganz so wild und glamorös zu wie bei dem Großen Gatsby. Dennoch ist es sehr schön anzusehen, wenn ihr diese Zeit auch so mögt wie ich.

Alles in allem ist der Film sehr niedlich. Er ist nicht zu kitschig, aber auch nicht zum Mitfiebern. Die Figuren sind interessant aber nicht zum Einfühlen geeignet. Wichtig sind vor allem die beiden Hauptdarsteller, die beide ihre Sache gut machen, auch wenn ich die Chemie zwischen ihnen nicht unbedingt fühlen konnte. Der Film lebt vor allem von Dialogen, die teilweise einfach göttlich sind. Über so viele böse Sprüche musste ich lachen. Stanley ist so vollkommen kühl und ignoriert jede Art von sozialer Intelligenz, die er haben könnte. Er sagt einfach, was er denkt, und das meist noch so, dass es fies wirkt. Ich habe die englische Variante angeschaut, die sehr gut zu verstehen und voller toller Zitate ist.

Wenn das alles interessant klingt, dann schaut euch den Film mal an. Erwartet nicht zu viel, dann ist er sehr niedlich. Allerdings kann ich auch sehen, dass es kein Megahit wird, der jedem gefällt. Habt ihr den Film gesehen? Was denkt ihr?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 25. Februar 2015

All The Truth That's In Me

Hallo meine Lesenasen,

heute kommen wir zu diesem wundersamen Buch. Warum ich es gekauft habe, hatte ich ja schon in der Ankündigung geschildert. Nachdem ich We Were Liars beendet hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen würde. Keine Ahnung warum, es stand einfach fest. Und das war gut so, denn ich denke, es hat mir sogar noch besser gefallen.

Die Fakten:
  • Autor: Julie Berry
  • Titel: All The Truth That's In Me
  • Erschienen: 2013
  • Verlag: Penguin
  • Seiten: 274
  • Preis: 7,77 Euro

Zur Handlung: Judith ist 14 Jahre alt, als ihre beste Freundin Lottie vor ihren Augen getötet wird. Daraufhin wird sie von einem Mann zwei Jahre lang festgehalten, bis er ihr schließlich die Zunge herausschneidet und gehen lässt. Also Judith wieder heimkehrt, ist jedoch nichts mehr wie früher. Im Ort gilt sie als verflucht und wird gemieden oder nicht beachtet.

Dennoch ist sie nach wie vor verliebt in Lucas. Sie kennen sich schon, seit sie Kinder sind. Sie kann nichts dagegen tun, obwohl sie weiß, dass es hoffnungslos ist. Sie stalket ihn heimlich und beobachtet ihn gern. Doch er hat sich eine andere Braut gesucht, als die kleine Stadt plötzlich angegriffen wird.

Das Buch war auf viele verschiedene Arten anders als ich gedacht hatte. Zunächst spielt es nicht in der heutigen Zeit, sondern es handelt sich um historische Fiktion. Das war mir nicht bewusst. Dennoch passt die Geschichte gut in diesen Kontext. Innerhalb weniger Seiten hatte ich mich komplett daran gewöhnt. Das kleine Dorf Roswell Station hat dabei seine ganz eigenen Regeln. Man lernt eine Menge Charaktere kennen, von denen nicht viele wirklich liebenswert sind. Alle sind jedoch rund und interessant.

Auch ist das Buch in der zweiten Person geschrieben. Angesprochen wird die ganze Zeit Lucas als "du". Das ist ein bisschen ungewohnt und hat gelegentlich auch ein wenig für Verwirrung gesorgt. Ich habe noch nie so ein Buch gelesen. Es hatte leider nicht wirklich etwas mit der Handlung zu tun, aber es war eine interessante Nebensache.

Und letztendlich ist auch der Grund, warum Judith nicht mehr spricht, ein völlig anderer, als ich erwartet hatte. Ich hatte ehrlich gesagt mit einem Buch gerechnet, bei dem man am Anfang gemeinsam mit dem Charakter nichts weiß und es nach und nach erfährt, ähnlich wie We Were Liars. Allerdings weiß Judith die ganze Zeit, was genau geschehen ist. Sie erzählt es bloß nicht, nicht mal dem Leser gänzlich. Und dafür hat sie gute Gründe, die jedoch erst ganz am Ende preisgegeben werden (müssen). Das war definitiv anders als erwartet, hat aber das Lesevergnügen auf keinen Fall geschmälert.

Ich muss zugeben, ich liebe dieses Buch. Ich habe ja diese Woche meine Masterarbeit eingereicht und hatte so die Gelegenheit, das Buch so schnell zu lesen, wie ich wollte. Es hat mich völlig in seinen Bann gezogen und ich konnte es kaum aus den Händen legen, wenn ich einmal begonnen hatte zu lesen. Und nun, wo es zu Ende ist, fühle ich diese eigenartige Leere, die gute Bücher hinterlassen. Ich werde Judith vermissen, ihre Geschichte und ihre Art Dinge zu sagen und nicht zu sagen.

Den Charakter von Judith habe ich immer mehr liebgewonnen. Ab dem Moment, wo sie schließlich wieder lernt zu sprechen, habe ich sie einfach nur noch geliebt. Auch Lucas ist durchaus liebenswert, auch wenn er sich gelegentlich wie ein Idiot verhält. Das gibt der Romance in diesem Buch aber auch ein Stück Glaubwürdigkeit. Denn welcher Mann ist in Liebesdingen kein Idiot? ;) Ich fand sie auf jeden Fall nicht störend, obwohl ich ja nicht in jedem Buch Liebe brauche.

Abschließend kann man sagen, dass All The Truth That's In Me eine interessante Neuerzählung der Geschichte von Jeanne D'Arc ist. Sie ist besonders genug, um nicht bloß abgekupfert zu sein, und dennoch erinnert Vieles daran. Judith bezieht ihr Tun auch teilweise auch selbst auf diese selbstlose Kämpferin. Auch eine römische Mythe von Ovid findet im Buch einen tollen Platz, sehr passend, und für mich als Lateinnachhilfelehrer natürlich eine große Freude.

Wenn euch die Geschichte auch nur ansatzweise interessiert, dann lest das Buch. Die Sprache ist meist gut zu verstehen, manchmal war ich etwas verwirrt. Sie ist jedoch auch eher poetisch und besonders und macht beim Lesen viel Spaß. Ich weiß nicht, ob es von dem Buch bereits eine Übersetzung gibt, aber ich hoffe es sehr. Dieses Buch war auf jeden Fall das beste des bisherigen Lesejahres bei mir. :)

Bis bald,
Eure Kitty Retro


Meine Bewertung:

Sonntag, 22. Februar 2015

[Ankündigung] All The Truth That's In Me

Hallo ihr Lieben,

der Grund, warum ich dieses Buch gekauft habe, ist etwas eigenartig. Aber ich fand ihn gut. Ich habe mal in einem Video davon gehört, und auf meine Wunschliste wanderte es sofort, als ich hörte, dass die Hauptfigur meinen Vornamen trägt. Er ist relativ selten, deswegen fand ich das schon bemerkenswert. Außerdem finde ich die Zusammenfassung klingt mehr als spannend, denn ich liebe ja düstere Bücher: Zwei Mädchen verschwinden und nach zwei Jahren kommt nur eines zurück und spricht nicht mehr.

Der Klappentext:
"I thought how, if you knew, you might look twice at me, bend your thoughts my way and see if they snap quickly back, or linger. But you don't know, and you never will, for I am forbidden from telling."

Dabei handelt es sich um ein Stück aus dem Buch selbst. Ich kann euch jetzt schon sagen, ich habe es verschlungen. Nebenbei bemerkt bin ich froh, dass ich dieses Cover gekauft habe, denn das andere finde ich nicht besonders treffend. So stelle ich mir Judith nämlich gar nicht vor... Mehr davon bald.

Bis dahin,
Eure Kitty Retro

Freitag, 20. Februar 2015

[Filmkritik] Labor Day

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

endlich endlich endlich habe ich es geschafft, diesen Film zu schauen. Mein Freund ist irgendwie nicht so der Typ für Dramen und so habe ich lange auf die passende Gelegenheit gewartet. Ich freu mich so, dass ich euch jetzt davon berichten kann. Mich hat ehrlich gesagt damals schon der erste Trailer gekriegt.

Zur Handlung: Adele ist alleinerziehende Mutter und dazu depressiv. Es fällt ihr schwer, das Haus zu verlassen. Ihr Sohn Henry fühlt sich für die Lücke verantwortlich, die der Vater hinterlassen hat, als er sich eine neue Familie suchte. Eines Tages gehen Henry und Adele einkaufen, wobei Henry von einem blutenden Mann angesprochen wird. Dieser zwingt Adele mehr oder weniger, dass sie ihn mitnimmt.

In den nächsten Tagen verbringt der geflohene Verbrecher Frank schließlich bei ihnen. Aufgrund der Feiertage beschließt er, vorübergehend zu bleiben. Zwischen ihm und Adele entstehen jedoch Gefühle, und so ist die Situation nach dem Wochenende lang nicht mehr so einfach, wie sie es sich vorgestellt hatten.

Der Film ist auf jeden Fall nichts für jeden. Er ist aufs äußerste romantisch, aber auf eine Art und Weise, die man so selten in Filmen sieht. Kate Winslet mimt erneut einen Charakter ähnlich wie im Vorleser, eine einsame und depressive Frau, die sich nach Liebe sehnt und gleichzeitig selbst nicht lieben kann. Warum dies so ist, erfahren wir im Laufe des Filmes. Ich finde, diese Rolle passt wunderbar zu ihr und niemand kann so etwas spielen wie Kate.

Auf der anderen Seite ist dann da Frank, ein sehr bodenständiger Mann. Wir wissen schnell, dass er wegen Mordes gesucht wird, erfahren jedoch nicht wirklich schnell, was eigentlich passiert ist. Während des Filmes kommen immer wieder unzusammenhängend Szenen, die man sich zunächst nicht einordnen kann. Nach und nach ergibt sich daraus aber die Geschichte des jungen Frank und seines Verbrechens. Auch das ist gut umgesetzt. Vor allem merkt man, wie stark sich Frank durch die  Jahre im Gefängnis verändert hat, aber man erkennt auch gut seinen Kern.

Der Sohn Henry ist ebenfalls für eine Kinderrolle extrem gut gespielt. Er ist in der 7. Klasse, weiß nicht genau, was er von seinem Vater halten soll, der seine Familie im Stich gelassen hat. Auf der anderen Seite bedeutet seine Mutter ihm alles. Er erkennt, was zwischen Adele und Frank passiert und weiß zunächst nicht, was er diesbezüglich empfindet. Dennoch hat er eine starke Verbindung zu der Vaterfigur, die plötzlich in sein Leben getreten ist, was man auch am Ende noch einmal sehr deutlich sieht.

Alles in allem geht es in diesem Film um ein Familiendrama mit starkem romantischen Einschlag. Ich finde alle drei Charaktere sehr glaubwürdig und sehr stark dargestellt. Ich empfinde die Konstellation sehr interessant und besonders. Die Dialoge sind gut und voller schöner Zitate. Vor allem die Art, wie Frank mit der Krankheit von Adele umgeht, ist sehr herzerwärmend. Es ist einfach offensichtlich, dass er eigentlich kein schlechter Mensch ist. Und ich habe zugegebenermaßen am Ende geweint. Der Film ist sehr fein und still in vielen Momenten und hat dennoch enorme Kraft, wie ich finde.

Wer die Idee dieses Films auch nur annähernd interessant findet, sollte ihn sich anschauen. Ich habe genau das bekommen, was ich aufgrund der Trailer erwartet habe. Ich denke, es ist auf jeden Fall ein Film zum mehrfachschauen und er wird wohl früher oder später in meine Filmesammlung einziehen.
Es handelt sich dabei auch um eine Buchverfilmung und vielleicht gönne ich mir das Buch mal noch... :)

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 18. Februar 2015

We Were Liars

Hallo meine Büchermäuse,

ich schreibe heute mal wieder eine Review und werde nicht die richtigen Worte finden. Wenn ich eine Erkältung bekomme, ist dieses Buch schuld, denn ich habe gerade etwa drei Stunden in der dann nicht mehr warmen Wanne verbracht, weil ich keine Sekunde aufhören konnte zu lesen. Ich bin gerade etwas neben mir.

Die Fakten:
  • Autor: E. Lockhart
  • Titel: We Were Liars
  • Erschienen: 2014
  • Verlag: Hot Key Books
  • Seiten: 225
  • Preis: 10,49 Euro

Zur Handlung: Wir alle kennen es doch - über die Handlung dieses Buches wird nicht gesprochen. Es geht um Cady Sinclair. Ihre Familie ist reich und angesehen und jeden Sommer besuchen alle Sinclair-Töchter mit ihren Kindern eine Insel, die nur den Sinclaires gehört. Cady ist das älteste dieser Kinder und sie freut sich immer sehr auf die Zeit.

Im Sommer 15, dem Sommer in dem Cady und ihre jüngeren Geschwister Johnny, Mirren und der indische Junge Gat fünfzehn Jahre alt sind, passiert jedoch ein Unfall. Cady wird verletzt und verliert ihr Gedächtnis. Danach ist sie nicht mehr dieselbe. Sie muss herausfinden, was passiert ist.

Das ist wirklich das höchste an Gefühlen. Mehr darf man über das Buch einfach nicht wissen. Und am besten weiß man tatsächlich gar nicht. Mich hat es fast getötet, dass niemand darüber spricht, was in diesem Buch passiert. Wenn es euch genauso geht, werdet ihr ganz unten in diesem Post einen Hinweis finden. Lest ihn aber wirklich nur, wenn ihr dieses Buch niemals selbst lesen wollt. Wenn ihr einfach nur wissen wollt, worüber eigentlich alle reden!

Auf 225 Seiten, so hab ich gedacht, kann ja eigentlich nichts weiter passieren. Die ersten 100 plätschern gut dahin. Es ist nett, schön zu lesen, ich hatte keine Probleme mit der Sprache, auch wenn die vielen Namen am Anfang verwirrend waren. Aber das legt sich. Die letzten 125 Seiten habe ich gerade ohne Pause in der Wanne gelesen. Pause ging einfach nicht. Ein Glück ist das Buch so kurz, sonst wäre ich wohl erfroren. Aber irgendwie hat das auch gut zu Cady gepasst.

Erzählt wird aus der Sicht von Cady. Wir wissen nicht, was sie nicht weiß, doch langsam puzzlet sie sich alles zusammen. Inzwischen ist sie fast 18 Jahre alt und will endlich herausfinden, was geschehen ist. Vor allem wurmt es sie, dass ihre Freunde sie komplett vergessen haben, seit sie nicht mehr auf der Insel war. Auf der anderen Seite hat sich ihr ganzes Leben verändert. Sie weiß nicht, ob die Beziehung zu ihnen je wieder sein wird wie früher.

Es handelt sich hierbei vor allem um eine Mystery-Geschichte, aber es enthält auch ein bisschen Romance und ein bisschen Young-Adult-Aufwachszeugs. Ich persönlich konnte mich mit Cady wunderbar identifizieren. Sie leidet unter dem Druck, den ihre Mutter auf sie ausübt. Die ganze Familie will ein perfektes aber falsches Bild aufrechterhalten. Ich kenne das zumindest in Grundzügen aus meinem Umfeld auch und hatte damit wenig Probleme, Cadys Gefühle zu verstehen. Auch der Romantikteil hat super reingepasst, war glaubwürdig und hat mich ein bisschen an meine Jugend zurückerinnert.

Und dann kommen wir zu dem Mystery-Teil. Ich hatte ja gehört, es gibt einen großen Twist am Ende. Und ich habe auch Leute gehört, die ihn schon kilometerweit gerochen haben. Ich bin normalerweise jemand, der so etwas tut. Ich habe nichts geahnt. Das Ende hat mir quasi ins Gesicht geschlagen. Es war sehr krass, sehr gut gemacht. Ich finde es toll, dass man vorübergehend immer wieder Theorien hat, aber eigentlich ist es sehr schwer, das Ende zu erraten. Zumindest für mich.

Dabei ist die Geschichte nichts Neues. Es gibt einen Film, der auf dem gleichen Prinzip basiert und den ich sehr liebe. Außerdem gibt es eine Geschichte im Struwwelpeter, die eine ähnliche Aussage hat. Mehr will ich dazu jetzt wirklich nicht sagen. Ich hoffe wirklich, ich verrate nicht zu viel. 

Wenn ihr dieses Buch lesen wollt, tut es. Ich mag kein Young Adult, aber dieses Buch war sehr gut. Ich mag eigentlich alles daran. Es ist trotzdem nicht für jeden. Es ist dunkel, ein finsteres Geheimnis. Wer also lieber luftig und locker liest, der sollte etwas anderes wählen. Aber ich kann es ansonsten nur empfehlen.

Ich bin gespannt auf eure Meinung und freue mich, dass ich nun endlich mitreden kann.

Bis bald,
Eure Kitty Retro


Meine Meinung:

- Dieses Buch ist Teil meiner ABC-Challenge. -






Spoiler!!!!


(Das Buch basiert auf dem gleichen Prinzip wie The Others und ist angelehnt an die Geschichte vom Feuerzeug.)

Sonntag, 15. Februar 2015

Artemis Fowl - Der Geheimcode

Das Cover ist wieder sehr hässlich...
Huhu ihr Lieben,

es kann sein, dass diese Review nicht so gut wird, denn ich habe mehr oder weniger zeitgleich dieses Buch und We Were Liars beendet. Und letzteres hat vielleicht bleibende Schäden verursacht. Dazu erfahrt ihr bald mehr. Auf jeden Fall werde ich mich jetzt konzentrieren und hoffe das beste.

Die Fakten:
  • Autor: Eoin Colfer
  • Titel: Artemis Fowl: Der Geheimcode (Original: The Eternity Code)
  • Erschienen: 2003
  • Verlag: List Taschenbuch
  • Seiten: 336
  • Preis: 8,99 Euro

Zur Handlung: Artemis hat einen neuen Plan, seiner Familie Geld zu beschaffen. Seit seiner Heilung ist sein Vater gegen jede Art von Verbrechen und möchte ein ehrliches Leben führen. Er möchte Artemis zu einem Held statt Bösewicht erziehen. Doch Artemis weiß, dass man nur mit krummen Geschäften wirklich Geld machen kann. Deswegen unterbreitet er einem bekannten Verbrecher und Unternehmer ein Angebot was er nicht ablehnen kann.

Mit den gestohlenen Ausrüstungsgegenständen der ZUP hat er einen kleinen Supercomputer gebaut, den C Cube. Allerdings ist er auf seine Stimme programmiert und einem Ewigkeitscode verschlüsselt, sodass nur Artemis selbst ihn benutzen kann. Artemis glaubt sich sicher und möchte von dem Unternehmer Geld dafür, dass er den Cube nicht auf den Markt bringt. Dann jedoch passiert das Unmögliche und er braucht dringend die Hilfe seiner Elfenfreunde von unter der Erde.

Hier haben wir nun den anstrengenden Artemis zurück, der so arrogant und selbstgefällig ist, dass es großes Unglück passiert. Ausbaden muss dann am Ende wieder Elfe Holly mit der Unterstützung des kleinkriminellen Zwerges Mulch Diggums. Er ist zwar nicht so schlimm wie im ersten Band, aber ich fand ihn doch wieder nerviger. Allerdings wird im Verlauf des Buches öfter auf seine großartige emotionale Entwicklung verwiesen. Ich habe sie nicht so gut gesehen...

Die Geschichte ist wieder ähnlich den ersten beiden. Artemis macht einen Plan, es geht schief und dann passiert das eine und andere und so richtig von den Socken gehauen hat mich wenig. Ich fand es wieder schön, das Ganze als Hörbuch zu hören. Für mich ist das eine entspannende Variante und gibt den Figuren mehr Leben. Auch in diesem Band gibt es ein paar neue Charaktere, und ein paar neue technische Raffinessen, aber alles in allem bleibt es beim Alten.

Was ich gar nicht erkennen kann, ist eine großartige Entwicklung von Artemis. An sich ist er ja nun schon zwei Jahre älter als im ersten Buch. Davon merkt man gar nichts. Er verändert sich zwar durch den Einfluss von Holly, aber er benimmt sich immer noch exakt wie mit 12 oder was immer das Startalter war. Das finde ich etwas schade, und hier hinkt der Vergleich zu Harry Potter wieder stark.

Anders als im ersten Buch haben wir hier nun wieder einen Bösen. Allerdings stochert Artemis diesen diesmal wieder selbst auf, indem er selbst auf verbrecherischen Pfaden wandelt. Es ist für mich als Buch für Kinder damit zwar ein bisschen besser als das erste, aber nicht wirklich. Man könnte hieraus leicht deuten, dass man für die Dinge, die man tut, keine Konsequenzen fürchten muss... zumindest solange man Elfenfreunde hat.

Alles in allem fand ich dieses Buch leider wieder schwächer. Ich werde meine Hörbuchreise fortsetzen und euch weiter berichten.

Bis bald,
Eure Kitty Retro


Meine Bewertung:

Freitag, 13. Februar 2015

[Filmkritik] Ein Zwilling kommt selten allein

Hallo ihr Freitagsfilmfreunde,

die liebe Blue Diamond hat eine fiese Grippe, also muss ich den Blog allein weiterschmeißen. Deswegen habe ich heute noch eine kleine Filmkritik für euch. Allerdings geht es heute mal wieder um einen älteren Film, den ich für die Buchverfilmungschallenge geschaut habe. Hierbei handelt es sich um eine Verfilmung des deutschen Klassikers Das doppelte Lottchen. Der Film hat eine Lauflänge von zwei Stunden, in der Zeit könnt ihr locker auch das Buch lesen. ;)

Zur Handlung: In einem Ferienlager begegnen sich Hallie Parker und Annie James bei einem Fechtkampf. Hallie wird dabei von Annie geschlagen und vor ihren Freunden bloßgestellt. Das passt ihr gar nicht, und dann sieht dieses andere Mädchen auch noch fast so aus wie sie selbst. Das bedeutet Krieg, zumindest soweit das im Ferienlager möglich ist. Allerdings wird es den Aufseherinnen schließlich zu bunt und beide müssen in eine Isolationshütte zur Strafe. Dort finden sie schließlich heraus, dass sie eigentlich Zwillingsschwestern sind. 

Nach dem Ferienlager beschließen die beiden, die Plätze zu tauschen. Annie fährt als Hallie zurück nach Kalifornien zu ihren Vater. Dort lebt sie auf einem Weingut und hat mit der Tatsache zu kämpfen, dass ihr Vater sich über die Ferien neu verliebt hat. Hallie gibt sich dagegen als Annie aus und kehrt nach London zurück, wo ihre Mutter berühmte Hochzeitskleider entwirft.

Ich denke, jeder kennt die Grundgeschichte, die hier erzählt wird. Die beiden Schwestern versuchen, ihre Familie wieder zusammenzubringen. Dabei verzichtet der Film nicht auf sämtlichen Kitsch und Klischees. Vieles erinnert dabei an Kevin allein zuhaus, denn es kommen viele Streiche und Fallen darin vor. Man merkt hier eindeutig den starken Einfluss der 90er Jahre, denn damals waren die Filme einfach anders als heute.

Die Musik im Film schwankt sehr stark. An einigen Stellen ist die wirklich schön, an anderen einfach nur zum Gruseln. Das Gleiche gilt für den ganzen Film. Insgesamt kann man sagen, dass der Film zum Ende hin besser wird. Der Anfang ist wirklich grottig, was auch an den mangelhaften schauspielerischen Leistungen von Lindsay Lohan liegt, die hier sowohl Annie als auch Hallie mimt. Das führt dazu, dass man die beiden Charaktere wirklich nicht auseinanderhalten kann. Im Buch handelt es sich um sehr unterschiedliche Mädchen, im Film kommt das gar nicht rüber.

Wenn dann das Sommercamp verlassen wird und andere Charaktere auftreten, wird der Film deutlich besser. Ich mochte besonders Elaine Hendrix, die die Geliebte des Vaters spielt. Sie verkörpert den Cruella De Vil-Charakter sehr gut. Auch den Vater finde ich sehr sympathisch. Die Rolle der Mutter ist im Film völlig verändert. Im Buch ist sie sehr ordentlich, nicht reich und auf die Hilfe ihrer Tochter angewiesen. Im Film dagegen ist sie eher die Berühmtheit und quasi auch allein verantwortlich für die Trennung. Hier hat man also versucht, die Handlung an die Zeit anzupassen.

Dagegen war ich gänzlich verwirrt von all den alten Autos in London. Was hat das zu bedeuten? In welcher Zeit spielt der Film nun eigentlich? Keine Ahnung. Also so richig konsistent wollte der Film einfach nicht werden.

Alles in allem kann man sich den Film schon anschauen, aber er ist weder sehr gut, noch sehr lehrreich. Es ist eine Mischung aus Kevin allein zuhaus und der Buchvorlage Das doppelte Lottchen. Es ist sehr kitschig, sehr 90s, nicht besonders gut gespielt. Und wie eingangs erwähnt liest sich das Buch auch gut in zwei Stunden. Hier würde ich also vom Film abraten, außer man mag diese Art von übertriebenem Humor. 

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 11. Februar 2015

[Ankündigung] We Were Liars

Huhu ihr Lieben,

wir alle kennen es von vielen Vloggern und Bloggern: man spricht nicht über die Handlung von We Were Liars. Dieser Satz hat mich lange Zeit sehr genervt. Ich bin doch neugierig. Ich will es wissen. Es gab nur eine Lösung, das Buch musste her. Und endlich hab ich es. Die liebe Blue Diamond hat es mir als Preis für die gewonnene SUB-Abbau-Challenge geschenkt. Und ich muss es lesen!

Klappentext: 
"We are liars
We are beautiful and privileged
We are cracked and broken
A tale of love and romance
A tale of tragedy
Which are lies?
Which is truth?
You decide"

Also nichtssagender geht es doch nicht. Wir werden es wissen, bald.

Bis dahin,
Eure Kitty Retro

Sonntag, 8. Februar 2015

Schade, dass du nicht tot bist

Hallo meine Krimifreunde,

heute geht es um ein eher unorthodoxes Buch, das ich dem Krimigenre zuordnen würde. Es wird jedoch nicht aus der Sicht von Ermittlern erzählt, sondern aus der Sicht von Katze Mrs. Murphy. Diese ermittelt mithilfe ihrer Freundin Tee Tucker, einem Hund. Beide gehört zu Harry, der Postbeamten des Ortes. Lasst uns zunächst kurz die Fakten klären:
  • Autoren: Rita Mae Brown & Sneaky Pie Brown
  • Übersetzung: Margarete Längsfeld
  • Titel: Schade, dass du nicht tot bist (Original: Wish You Were Here)
  • Erschienen: 2005
  • Verlag: Weltbild Verlagsgruppe
  • Seiten: 317
  • Preis: um die 7 Euro

Zur Handlung: Mrs. Murphy ist die Katze von Mary Minor Haristeen, kurz Harry genannt. Diese lebt zurzeit in Scheidung in einer kleinen amerikanischen Stadt und arbeitet im Postamt. Dort sortiert sie die eintreffende Post, liest mit Vorliebe die verschickten Postkarten und trifft so einige Charaktere aus dem Ort. Da ist zum Beispiel die bibeltreue Mrs Hogendobber, die skurile Mim Sanburne mit ihrer unterjochten Tochter Little Marilyn oder der galante Antiquitätenhändler Josiah DeWitt. Eines Tages fällt Harry eine merkwürdige Postkarte auf, die keinen Absender hat. Auf der Vorderseite ist ein bekanntes Grabmahl abgebildet.

Am nächsten Morgen wird die Leiche von Kelly Craycroft gefunden. An ihn war die seltsame Karte adressiert gewesen. Doch wer in dem verschlafenen Städtchen hätte seinen Nachbarn getötet? Vor allem die ortsansässigen Tiere haben schnell eine Spur gefunden, denn merkwürdige Gerüche umgeben den Ort des Verbrechens. Wie können sie Harry auf die richtige Fährte bringen?

Natürlich überzeugt mich hier allein der Fakt, dass eine Katze in der Hauptrolle ist. Mrs. Murphy ist dabei so, wie wir unsere Tiger lieben: ein bisschen hochnäsig, sehr schlau und eigentlich unwiderstehlich. Ihre Freundin Tucker ist dagegen der klassische Hund, treu, ebenfalls nicht dumm und freundlich. Die beiden bilden damit ein tolles und sympathisches Team. Aber auch ihre Besitzerin Harry ist natürlich wichtig. Sie lebt derzeit in Scheidung, was ihr Leben nicht leichter macht. Ihre beiden Haustiere sind ihr das wichtigste.

Harry arbeitet dabei bei der Post und kennt dadurch so ziemlich jeden. Und da sind ganz schön schräge Vögel dabei. Hier findet man zumindest keine Klischees, denn alle Charaktere haben eine authentische und liebenswürdige Seite. Auch wenn Harry nicht immer mit allen einer Meinung ist, kann sie doch keinen davon nicht leiden. Und das ist auch das Problem, denn als die Leiche von Kelly gefunden wird, fällt es schwer, jemanden zu verdächtigen. 

Bezaubernd ist vor allem die Atmosphäre im Buch. Die amerikanische Kleinstadt ist dabei so ruhig und unaufregend. Obwohl ein Mord passiert, ist dieses Buch nicht dunkel und gruselig, sondern es funktioniert mehr auf einer sozialen Ebene. Alle wollen herausfinden, wer es war. Dabei ergeben sich die merkwürdigsten Freundschaften. Alle rücken näher zusammen, um das Rätsel zu lösen. Blutigen Leichen kommt dabei kaum ein Teil zu. Stattdessen wird im Buch eher das kleine Abenteuer, das die drei erleben, während sie den Mörder suchen.

Angenehm ist, dass einem wirklich kein Charakter unsympathisch ist. Niemandem traut man einen Mord zu. Und das gleiche Problem hat auch Harry. Die Menschen erscheinen einem wie die eigenen Nachbarn, skuril aber liebenswürdig. In meinem Haus kann man eigentlich auch keinem trauen, dennoch kann man niemand wirklich verdächtigen. Als in meine Wohnung damals eingebrochen wurde, waren alle ehrlich bestürzt, dennoch bin ich sicher, dass jemand aus dem Haus dabei geholfen hat. ^^ Aber dasselbe Phänomen findet man im Buch. Und man will eigentlich gar nicht, dass es jemand war.

Außerdem weiß man wirklich bis zum Ende nicht, wer es ist. Erst durch eine List von Harry und den Spürsinn ihrer Tiere wird der Täter enttarnt. Dabei ist die Geschichte eigentlich kein bisschen langweilig. Gegen Ende findet sich nicht die klassische Zuspitzung, dafür ist das Buch durchgängig interessant und kurzweilig. Man sollte allerdings keinen Thriller erwarten.

Alles in allem hat mir dieses Buch erstaunlich gut gefallen. Ich mochte die Figuren, die Darstellung der Tiere war glaubwürdig und ich mochte vor allem auch die kurzen Exkurse, wo sich die Tiere über die menschliche Rasse aufregten, und der Fall war wirklich interessant und spannend. Es ist ein schöner Krimi ohne zu viel Gewalt oder Düsternis. Stattdessen ist die Geschichte irgendwie locker und schön erzählt. Ich freue mich auf den nächsten Band.

Bis dahin,
Eure Kitty Retro


Meine Bewertung:

Freitag, 6. Februar 2015

[Filmkritik] Exodus: Götter und Könige

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

seit einer Weile läuft ja der neue Ridley Scott-Film Exodus im Kino. Ich habe gestern meine Chance genutzt ihn anzuschauen und ausführlich mit meinem Freund zu diskutieren. Wie immer ist das meine Möglichkeit, meine Gedanken in die richtigen Worte zu packen. Und deswegen denke ich, dass dies ein interessanter Post werden könnte.

Zur Handlung: Wer kennt nicht die Geschichte vom Prinz von Ägypten? Den Disneyfilm habe ich nie gesehen, hatte ihn allerdings als Hörspiel. Daher war es mir doch bekannt, was grob passiert. Ramses und Moses wachsen als Brüder auf, die beiden Prinzen des ägyptischen Reiches. Der Vater Sethos beobachtet die beiden Feldherren und muss feststellen, dass nicht sein leiblicher Sohn der bessere Anführer ist, sondern der adoptierte Moses. 

Auf seiner Mission zu den Sklavenbezirken erfährt Moses jedoch ein schreckliches Geheimnis. Seine Mutter Bithia hat ihm keineswegs das Leben geschenkt, sie hat ihn am Fluss gefunden und als ihren eigenen Sohn ausgegeben. In Wirklichkeit ist Moses selbst ein Hebräer, also ein Sklave der Ägypter. Moses selbst schenkt dem keinen Glauben, doch als Sethos stirbt und Ramses Pharao wird, wird er verraten und von seinem vermeintlichen Bruder des Landes verwiesen.

Kurz gesagt geht es um die biblische Geschichte der Befreiung der Hebräer von der Unterdrückung der Ägypter. Ich denke, es ist eine der bekanntesten Geschichten aus der Bibel. Jeder kennt die Plagen und die Teilung des roten Meeres. Dennoch befand Ridley Scott scheinbar, man müsse diese Geschichte nochmals erzählen. Ich werde euch nun sagen, ob es sinnvoll war.

Natürlich beeindruckt der Film mit einem sehr bekannten Cast. Christian Bale allein war für mich Grund, diesen Film zu schauen, denn ich vergöttere den Mann. Aber auch Joel Edgerton (Der Große Gatsby), John Turturro (Das Geheime Fenster), Aaron Paul (Breaking Bad), Sigourney Weaver (Avatar) und Ben Kingsley (Der Medicus) sind wirklich bekannte und beliebte Schauspieler. Hier wird ein ähnliches Aufgebot präsentiert wie zuletzt bei der Bibelverfilmung Noah, die ich leider nicht gesehen habe. 

Man muss allerdings leider sagen, dass die schauspielerische Leistung nicht überzeugend ist, von keinem der genannten. Christian Bale bleibt als Charakter sehr blass und hat keine Gelegenheit zu glänzen. Als Gottes Spielball hat Moses leider keinerlei Charakter, den man darstellen könnte. Stattdessen rennt er einfach den Vorschlägen hinterher. Interessant sind natürlich die starken Verwandlungen, die er durchmacht. Hier sind aber bestenfalls die Maskenbildner zu loben.

Auch die anderen Rollen sind etwas formlos. Ausnahme bildet hier Ramses, dargestellt durch Joel Edgerton, der ja eh ein bisschen der cholerische Typ ist. Wie schon in Der Große Gatsby hat er wieder die Rolle eines Familienoberhauptes, der mit allen Mitteln seine Familie beschützen würde. Ich finde die Ballance aus Liebe zur Familie und Größenwahn eines Pharaos wunderbar umgesetzt und sehr authentisch gespielt. Die Beweggründe der anderen bleiben völlig im Dunkeln. Warum hat Bithia Moses aufgenommen? Warum hat Ramses Mutter so einen Hass auf Moses? Wieso eröffnet Ben Kingsley als weiser Sklave Moses die Wahrheit? Warum nimmt Josua, der von Aaron Paul gespielt wird und mir an sich auch sehr gut gefallen hat, alles für einen völlig Fremden auf sich? All diese Frage begleiten einen aus dem Kinosaal. Sehr schade. Die Rollen sind alle klein und unbedeutend, ihre Verknüpfungen werden nicht beleuchtet und ihre Hintergründe nicht geklärt.

Die Frage ist nun, wer steht hier eigentlich im Fokus? Und das habe ich mich den ganzen Film gefragt. Moses hat weder eine eigene Meinung noch trifft er eigenständige Entscheidungen. Seine Handlungen erscheinen oft fraglich und unzusammenhängend. Er trifft so beispielsweise in der Verbannung die schöne Zippora und in der nächsten Szene heiratet er sie, obwohl er ja nur auf der Durchreise war. Es wird dabei kein Zeitsprung verdeutlicht, sodass dies völlig verwirrend ist. Und da der Film vor allem Moses selbst folgt, bleibt die Erzählweise genau so: Sprunghaft, unlogisch, undurchsichtig. Viele Zusammenhänge versteht man einfach nicht.

Natürlich lebt der Film vor allem von seinen Effekten. So finde ich die Teilung des roten Meeres wunderbar umgesetzt. Auch Gott ist wirklich gut und interessant dargestellt, ohne es zu christlich zu gestalten. Wer allerdings Christ ist und sich mit der Bibel auskennt, dürfte den Film eher kritisch sehen. Dennoch sind die Effekte sehr gut gemacht und bedürfen eines Lobes.

Alles in allem lässt dieser Film alles Potential liegen. Er schafft es nicht, sich auf eine Perspektive klar zu beziehen, sodass der Handlungsverlauf nicht immer nachvollziehbar ist. Man bekommt von keiner Figur so viel Hintergrundwissen, dass man sie sinnvoll einordnen könnte. Alles hängt irgendwie im Raum. Und das kann eine tolle Optik nicht retten. Der Film ist nicht der schlechteste der Welt, aber auf jedenfall eine Verschwendung von Ressourcen, denn mit Christian Bale als Hauptcharaktermime kann man sicherlich einiges mehr vollbringen.

Der Zusatztitel Götter und Könige verdeutlicht dieses Problem schon, denn damit wird nichts und niemand wirklich in das Zentrum des Films gestellt. Meiner Meinung nach wäre eine Konzentration auf die Beziehung von Moses und Ramses wesentlich spannender und im Cast angelegt gewesen.

Das war's von mir. Wie fandet ihr den Film?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 4. Februar 2015

Artemis Fowl - Die Verschwörung

Nach wie vor ein schreckliches Cover.
Hallo ihr Lieben,

ich hatte ja lang überlegt, ob ich diese Serie fortsetzen soll. Das erste Buch hatte mich nicht überzeugt. Es konnte vor allem den Vergleich zu Harry Potter nicht standhalten, und ich fand es auch nicht angemessen für Kinder. Ich wollte einfach kein Geld in eine Serie investieren, von der ich nicht erwarten konnte, dass ich sie mag. Dann habe ich allerdings auf Youtube kostenlos Hörbücher zu Artemis Fowl gefunden und habe entschieden, dem zweiten Band so noch eine Chance zu geben. Davon möchte ich jetzt berichten.

Die Fakten:
  • Autor: Eoin Colfer
  • Übersetzung: Claudia Feldmann
  • Titel: Artemis Fowl - Die Verschwörung (Original: The Arctic Incident)
  • Erschienen: 2002
  • Verlag: List Verlag
  • Seiten: 305
  • Preis: 8,99 Euro

Zur Handlung: Artemis Fowl hat ein normales Leben zurück. Aufgrund seiner Elfenentführung vor einem Jahr hat seine Familie wieder Geld. Außerdem ist seine Mutter endlich über den Verlust des Vaters hinweg. Artemis muss inzwischen sogar wieder zur Schule gehen. Nur Butler gefällt das nicht, denn es gibt keine Gefahren, vor denen er Artemis beschützen könnte. Dann kommt eines Tages jedoch ein rätselhaftes Video, in dem es so aussieht, als sei Artemis' Vater vielleicht doch noch am Leben. Sie beschließen, ihn zu suchen.

Währenddessen ist in der Welt der Unterirdischen irgendwas im Argen. Kobolde greifen mit Waffen an, die eigentlich gar nicht mehr existieren können. Und diese sind mit Menschentechnik angetrieben, mit Batterien. Die ZUP muss nun herausfinden, welche Menschen den aufständischen Kobolden helfen, und schnell haben sie eine Idee: Es muss Artemis Fowl sein, der sie schon einmal um eine Menge Gold betrogen hat. Was wird er diesmal planen?

Wie gesagt habe ich dieses Buch als Hörbuch gehört. Ich weiß nicht, inwieweit dies mein Leseerlebnis beeinflusst hat. Aber das zweite Buch hat mir deutlich besser gefallen als das erste. Artemis ist nicht mehr so anstrengend und oberschlau und setzt sich ausnahmsweise sogar mal für etwas Gutes ein. Außerdem benimmt er sich auch wesentlich mehr wie ein Junge in seinem Alter.

Das Abenteuer, um welches sich dieser zweite Band dreht, ist für Kinder auch irgendwie besser geeignet. Es geht nicht um Entführung, sondern im einen Putsch. Und endlich sind die Bösen auch wirklich die Bösen. Kinder können das bis zu einem sehr späten Punkt noch nicht selbst zuordnen, sodass ich dieses Buch doch kindgerechter finde als den ersten Band.

Viele Charaktere kehren hier wieder. Es gibt auch ein  paar neue Figuren, aber größtenteils kennen wir alle schon. Ich fand das angenehm, denn man kann so doch ein bisschen mehr eine Bindung aufbauen. Im ersten Band wird man mit neuen Wesen einfach nur überschüttet, sodass es angenehm ist, nun wirklich alle ein bisschen kennen zu lernen. Auch die weibliche Elfe, die im ersten Buch eine eher passive Rolle hatte, darf jetzt richtig mitmachen. Und sogar eine Böse ist weiblich, das fand ich gut. Dennoch ist die Serie weiterhin sehr männlich.

Dieser zweite Band ist wirklich empfehlenswerter. Ich werde die Reihe nun weiter hören, denn momentan finde ich Hörbücher wirklich entspannend. Außerdem mag ich nach wie vor kein Geld für Artemis Fowl ausgeben, denn so richtig überzeugt bin ich nicht. Was haltet ihr von der Reihe? Weitere Verbesserungen in Sicht?

Bis bald,
Eure Kitty Retro


Meine Bewertung:

Sonntag, 1. Februar 2015

[Ankündigung] Schade, dass du nicht tot bist

Hallo ihr Lieben,

ich habe mich mal an eine neue kleine Krimiserie gemacht. Diese Bücher bekomme ich regelmäßig von meiner Oma geschenkt und ich finde die Idee toll. Jetzt habe ich es endlich geschafft, den ersten Band zu lesen. Natürlich ist hier die Reihenfolge nicht unbedingt wichtig, da es sich um Einzelgeschichten mit wiederkehrenden Charakteren handelt. Trotzdem habe ich den Tick, dass ich sie in der richtigen Reihenfolge lesen will. :D Hier nun also der Klappentext zu Band 1:

"In einer Kleinstadt wie Crozet, Virginia, kennt jeder jeden. Sollte man meinen. Doch dann geschieht ein Mord: Der unsympathische Bauunternehmer Kelly Craycroft wird tot aus seinem Zementmischer gezogen. Kurz nachdem er eine mysteriöse Postkarte erhalten hatte, wie Mary Minor "Harry" Haristeen weiß. Ihre Neugier ist geweckt. Und ihre Katze Mrs. Murphy hat auch schon eine Spur..."

Klingt spannend, ich mag unorthodoxy Krimis. Dass ich eine Crazy Cat Lady bin, muss ich nach meinem Pseudonym wahrscheinlich nicht erwähnen. :D Demnächst erfahrt ihr mehr.

Bis bald,
Eure Kitty Retro