Diesen Blog durchsuchen

Mittwoch, 30. März 2016

Die dunklen Mauern von Willard State

Hallo meine Historie-Freunde,

ich habe vor einer Weile ein Rezensionsexemplar dieses Buches auf Wasliestdu gewonnen. Ich war sehr gespannt darauf, denn es spielt teilweise in den 20er Jahren und diese Zeit fasziniert mich sehr. Beispielsweise liebe ich die Geschichte von Gatsby. Aber auch Bücher über psychiatrische Anstalten finde ich spannend. Konnte es mich nun beglücken?

Die Fakten:
  • Autor: Ellen Marie Wiseman
  • Titel: Die dunklen Mauern von Willard State (Original: What She Left Behind)
  • Übersetzung: Sina Hoffmann
  • Erschienen: 2015
  • Verlag: Piper Verlag
  • Seiten: 444
  • Preis: 9,99 Euro
  • Klappentext: "Zehn Jahre ist es her, dass eine schicksalhafte Nacht für Izzy Stone alles veränderte: Ihre Mutter erschoss ihren Vater während er schlief. Seitdem lebt die nun 17-Jährige bei Pflegefamilien. Als sie für ein Museum Gegenstände ehemaliger Insassen der alten und berüchtigten psychiatrischen Anstalt Willard State Asylum katalogisiert, stößt sie auf einen Stapel ungeöffneter Briefe und das alte Tagebuch einer gewissen Clara Cartwright. Je mehr sie über Claras Leben in Erfahrung bringt, desto mehr klären sich auch die Rätsel ihres eigenen Lebens …"

Zur Handlung: Izzy, eigentlich Isabelle, ist bei einer neuen Pflegefamilie angekommen, nachdem ihre Mutter ihren Vater erschossen hat. Seitdem hat sie ihre Mutter nicht mehr gesehen, denn sie hat Angst, dass der Wahnsinn ihrer Mutter sich irgendwie auf sie selbst übertragen könnte. In ihrer neuen Pflegefamilie fühlt sie sich tatsächlich wohl. Deswegen stimmt sie auch zu, bei der Museumsarbeit ihrer Pflegemutter zu helfen, obwohl es dabei um eine alte Psychiatrie geht.

So fällt ihr schnell das Tagebuch einer jungen Frau in den 20er Jahren in die Hände, welche irgendwie in der Psychiatrie gelandet sein muss. Leider gibt das Tagebuch darüber keinen Aufschluss, denn es endet mit ihrer Einweisung in Willard. Doch sie hat ein schreckliches Geheimnis - sie ist überhaupt nicht verrückt und wurde gegen ihren Willen in das Heim eingeweisen.

Zunächst war dieses Buch vielleicht doch nicht das Richtige für mich. Ich fand die Situation, in der Clara sich befand, viel zu aussichtslos. Es hat mich einfach nur genervt, dass es nie irgendeine Hoffnung gab. Daher hatte ich bei ihren Kapiteln schon von vorn herein keine Lust. Leider war es thematisch einfach nichts meins. Darauf möchte ich noch ein bisschen ausführlicher eingehen.

Das Buch kann man gut beschreiben als Mischung aus Twilight und American Horror Story Staffel 2. Die Geschichte von Izzy ist sehr teenagerlastig und sie hat die typischen Probleme mit ihrer neuen Schule. Außerdem hat sie Stress mit einer Mitschülerin und ist ein bisschen verknallt in deren Freund. Claras Geschichte dagegen ist eben die klassische Gegen-den-Willen-eingesperrt-Story, die mich einfach viel zu sehr belastet hat. So ganz ohne Hoffnung auf Veränderung macht mir das Lesen keinen Spaß.

Stilistisch finde ich aber nun doch auch eine Kritik, die mit dem Inhalt nichts zu tun hat. Die Autorin schreibt in einem kleinen Q&A am Ende, dass es für die schwierig war, beide Geschichten gleichzeitig zu erzählen. Und das merkt man. Die Kapitel sind völlig voneinander gelöst. Die Geschichten haben keinen inneren Zusammenhang. Man durchschaut, vor allem am Ende, nicht, wie Izzy die Dinge über Clara herausfindet. Es sind einfach zwei Geschichten, in denen viel zu viel abgehandelt wird.

Vor allem auf Izzys Seite lösen sich die Probleme am Ende einfach alle auf, ohne dass sie sinnvoll behandelt werden. Das wünsche ich mir für mein Leben doch bitte auch. :D Daher ist das Ende zwar nett, aber irgendwie versteht man den Weg dahin so gar nicht. Es ist am Ende auch einfach alles viel zu praktisch. Mit Clara ist es anders, denn ihre Probleme lösen sich einfach gar nicht. Wir können immer wieder all die schlimmen Dinge lesen, die ihr geschehen, und wissen, daran wird sich nichts ändern. Daher wird lediglich beschrieben, was es für Probleme auf der Welt gibt, und dann zieht das Buch einfach weiter, ohne Lösungsvorschläge oder Reflexionen.

Alles in allem war dieses Buch dann leider enttäuschend für mich. Die Kapitel unterscheiden sich im Schreibstil gar nicht, sodass sich die 20er-Jahre Geschichte einer jungen Frau genauso liest wie die aktuelle Geschichte einer Teenagerin. Die Wechsel zwischen den Erzählerinnen ist willkürlich und die beiden Sichtweisen fügen sich nie zu einem Ganzen zusammen. Anstelle der anstrengenden Kapitel von Clara hätte ich mir Tagebucheinträge oder einfach Forschungsfortschritte von Izzys Seite gewünscht. Außerdem hätten ihre privaten Probleme einfach mehr im Hintergrund sein können. Das Buch war thematisch überladen und hat dadurch das Thema irgendwie verfehlt.

Das ist wirklich schade, denn das Buch hat gute Kritiken bekommen. Am Ende war es wohl einfach nicht für mich. Dabei dachte ich, ich hätte das historische Genre gerade neu für mich entdeckt. Ich interessiere mich jetzt aber für die Bücher, die die wahren Begebenheiten in Willard thematisieren, denn die Psychiatrie gab es wirklich.

Kennt ihr das Buch und wie findet ihr es?

Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung:

Sonntag, 27. März 2016

Glückskekse

Schöne Ostern euch allen!

Heute kommen wir zu einem weiteren Schnulli. Nicht ganz so schlimm wie der letzte, wenn man vom Schnulzenfaktor ausgeht. Dieser hat auch Tiefgang.

Fakten
  • Autorin: Anne Hertz
  • Roman
  • 2006 erschienen
  • nur noch als Kindle Version oder gebraucht erhältlich
  • 336 Seiten
  • Knaur Taschenbuch Verlag
  • Preis heute 8,99€ für den Kindle
Klappentext:
"Wie findet man heraus, ob es die große Liebe wirklich gibt? Eine SMS an eine unbekannte Nummer zu schicken gehört sicher zu den ungewöhnlicheren Ideen. Genau das aber macht Jana, als sie an ihrem 35. Geburtstag von ihrem Freund verlassen wird – und sie am Ende eines sehr feuchten, wenig fröhlichen Abends die Frage losschickt: »Was kann ich tun, um endlich glücklich zu werden? SIE« Am Morgen danach hat Jana einen Kater – und die Antwort: »Das frage ich mich auch oft. Und so beginnt eine Liebesgeschichte ohne Rendezvous und Kerzenschein – lustig, ein bisschen chaotisch und so romantisch, dass man sich wünscht, sie möge niemals enden."

Ja, na - Jana, kennt ihr das? Ihr sagt ja, na und schon sagt jemand Jana was, wer? So ging es mir in diesem Buch einige Male und immer wieder konnte ich über mich selbst lachen. Wenn ihr das so nicht kennt, ist es leider auch nicht lustig ;)

Jedenfalls ist die ganze Geschichte durchzogen von sehr lustigen Momenten. Jana und ihre beiden Freundinnen sind mir sehr sympathische Charaktere. Was mir am Anfang gar nicht klar war, dass sie einen großen Altersunterschied haben müssen, aber irgendwann spielt eben genau der plötzlich eine Rolle. Ihr kennt das ja vielleicht, umso älter man wird umso weniger hat man Lust etwas zu unternehmen - oder wie war das mit den Klischees? Manchmal stimmen sie eben einfach, sind ja auch nicht ohne Grund entstanden.

Diese Geschichte bedient sich da einiger und nimmt diese auf die Schippe. Das Ergebnis ist definitiv ein Happy End und ein sehr schönes noch dazu. Der Weg dahin war ehrlich schwierig gewesen und teilweise wäre ich gern rein gesprungen und hätte irgendwen geschüttelt, aber das geht ja leider nicht. Bloß gut dass die Autorin offenbar auch so dachte und alles mehr oder weniger in Ordnung gebracht hat.

Was ich besonders mochte war der Sichtwechsel zwischen IHR und IHM. Sowas erfrischt einfach immer wieder und bringt ordentlich Schwung und wenn der eine auch nur wenig zu sagen hat.

Die Moral, dass Freunde oft die sind die bleiben im Leben, hat mir gut gefallen, es passt zu meiner Lebenseinstellung, klar warum sollte ich es sonst auch gut finden. Dies ist auch mal wieder ein Buch, welches ich auch den Herren nahe legen möchte, egal wie rosa es ist,

eure Blue Diamond.



Freitag, 25. März 2016

[Filmkritik] Hail, Caesar!

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

zum Karfreitag beschäftigen wir uns doch mit einem Film, der zumindest in seinen Grundzügen die Geschichte von Christi Kreuzigung und Auferstehung behandelt. Natürlich geht es aber in Hail, Caesar! noch um Vieles mehr, was ihr wisst, wenn ihr die Trailer gesehen habt. Ich hatte vorher gemischte Stimmen zum Film gehört und will nun meinen Senf noch mit abgeben.

Zur Handlung: Eddie Mannix arbeitet seit vielen Jahren schon im Filmgeschäft und leitet sozusagen die Hollywood-Filiale von Capitol Pictures. Er ist vor allem dafür zuständig, dass die Schauspieler keinen Quatsch machen oder dieser zumindest nicht in den Zeitungen landet. Er ist für jede Art von Problem zuständig und hat daher schon echt viel gesehen.

Wir erfahren nun, dass er das Angebot hat, zu einem wesentlich ruhigen Job zu wechseln. Während er darüber nachdenkt, wie viel ihm sein Job bedeutet und was das Richtige für ihn ist, dürfen wir ihn etwa einen Tag durch das Chaos von Hollywood begleiten, wobei wieder einiges schief geht. Es kommt zu Entführungen, schwangeren Starlets und unfähigen Western-Schauspielern.

Channing Tatum kann echt gut singen...
Ich hatte im Vorfeld oft gehört, dass der Film keine richtige Handlung hat und die Szenen ein bisschen unverbunden aneinandergereiht sind. Das habe ich gar nicht so empfunden. Es war für mich sehr deutlich, dass es darum geht, eben diesen einen Tag im Leben von Eddie Mannix darzustellen, mit allen Vorkommnissen, Hindernissen und seinem ganz normalen Wahnsinn. Letztlich geht es eben um die Entscheidung, ob Mannix weiter Teil von Hollywood sein will.

Natürlich sind die einzelnen Handlungsstänge im Film sehr abstrus, das sieht man schon gut im Trailer. Dabei steht der Entführungsfall aber eindeutig im Vordergrund. Und da wird es auch ein bisschen seltsam und abgedreht, aber ich denke, dass man das von diesem Film auch einfach erwartet. Es war zumindest genau die Art von Film, die ich mir nach den Trailern erhofft hatte.

Der Film ist unglaublich gut und interessant besetzt. Wir haben neben George Clooney und Josh Brolin Stars wie Scarlett Johansson, Ralph Fiennes und Jonah Hill. Ich muss sagen, dass ich jeden einzelnen Schauspieler in dem Film geliebt habe. Sie haben alle sehr einzigartige Rollen, wie ich finde. So sieht man sie mal in einem völlig anderen Licht. Von Johansson und Fiennes hätte ich mir aber einfach noch mehr Screentime gewünscht.

Tilda Swinton hatte die wahrscheinlich besten Kostüme.
Szenenbild, Kostüme und das Ambiente des Filmes haben mir sehr gut gefallen, denn es spielt in der Zeit, zu der Hollywood noch als mysteriöser, glamuröser Ort erschien, an dem ganze besondere Menschen zu Stars wurden. Wir merken aber schnell, wie wenig da dran ist, denn am Ende sind es eben ganz normale Menschen, die teilweise nicht mal wirklich Grips haben. Dennoch ist der Anblick des Films schillernd, während dann die Dialoge alles etwas ins Lächerliche ziehen.

Ein bisschen schade fand ich, dass viele Gags in den Trailern schon verbraten waren. Dann saß man im Kino und hat nur darauf gewartet, dass die Szene endlich vorbei ist, weil man sie ja schon im Trailer gesehen hatte. Das ist natürlich immer die Gefahr, wenn man ganze Szenen in den Trailer packt.

Für mich der tollste Charakter im Film.
Alles in allem hat mir der Film sehr gut gefallen. Ich habe genau das bekommen, was ich erwartet habe. Der Film war bunt, laut, chaotisch, die Charaktere übertrieben und die Dialoge abstrus. Ich habe viel gelacht und mitgefiebert. Ich kann den Film nur jedem empfehlen, der sich im geringsten dadurch angesprochen fühlt.

Wie habt ihr das empfunden? Konnte der Film euch überzeugen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 23. März 2016

Liebe kommt im Schottenrock

Hallo zusammen,

ich hab eine gefühlte Ewigkeit nichts mehr von mir hören lassen, aber die liebe Kitty hat alles hervorragend allein geschmissen und euch viele tolle Sachen vorgestellt =)

Wie kann es anders sein, beginne ich mit einem richtigen Schnulli, also ehrlich, jetzt wo ich durch bin, passt er schon eher in die Abteilung Schundliteratur, wobei das gar nicht böse gemeint ist, aber so oft wie diese Geschichte sich in noch absurdere Bahnen gewendet hat, konnte ich irgendwann nicht mehr vor Lachen.

Fakten
  • Autorin: Martina Gercke
  • Roman
  • aus der Reihe: Portobello Girls
  • 2015 erschienen
  • 232 Seiten
  • CreateSpace Independent Publishing Platform
  • Preis: 9,95 €
Klappentext:
"Die Klatschreporterin Cassie Devinmoore hat ihr Leben im Griff. Zusammen mit ihren Freundinnen Emily, Taylor und Olive lebt sie in einer schicken WG im angesagten Londoner Viertel Portobello. Als sie jedoch den Shootingstar der Serie "Highlander Kisses" interviewen soll, ist sie nicht sonderlich erfreut, denn der gutaussehende Sam MacLeod verkörpert alles, was Cassie nicht mag: Schottland und Schauspieler. Missmutig bricht sie nach Applecross, einem kleinen Dorf im Norden Schottlands, auf. Dummerweise ist Sam MacLeod ebenfalls nicht begeistert darüber, dass ausgerechnet die Reporterin ein Interview mit ihm führen soll, die ihn in ihrer Kolumne vor knapp einem Jahr bereits bloßgestellt hat. Doch dann läuft Cassie ein Schaf über den Weg und plötzlich kommt alles anders als geplant ..."

Das hat mich übrigens sofort an diese TV Serie aus dem letzten Jahr auf VOX erinnert, deren Namen ich schon wieder verdrängt habe. Outlander oder so glaube ich, mit einem mega schönen Intro auf jeden Fall.

Es kommt übrigens wirklich alles anders als man denkt und wie gesagt, ist alles ein wenig absurd, aber trotzdem ist es einfach amüsant und kitschig und so schön abgehoben gewesen, dass ich es sehr sehr gern und rasend schnell gelesen habe.

Besonders mochte ich Cassies Verwirrtheit und dann in Kombination mit dieser fast schon dumm wirkenden Einfachheit von Sam ist einfach nett und man kann sich darin irgendwie auch wieder finden. Es ist ja oft so, dass Frauen sich den Kopf über alles zerbrechen und was weiß ich und daneben die vermeintlich einfach strukturierten Männer, die wenn sie wollen, alles gerade biegen können und werden.

Also wie gesagt, es hat Spaß gemacht aber war alles andere als anspruchsvoll und damit der perfekte Einstieg nach einer längeren Lesepause,

eure Blue Diamond.



Sonntag, 20. März 2016

Rückblick WinterReadChallenger..

Hallo zusammen,

das war vielleicht ein Stress. Am Anfang dachte ich diese Challenge schaff ich mit links, doch zum Ende wurde es sehr sehr knapp.

Die Aufgaben an sich haben mir sehr gut gefallen. Ich hätte gern mehr richtig winterbezogenes gelesen, aber so viele Bücher hab ich da irgendwie nicht. Auch meine angedachten Bücher habe ich zum Ende nochmal getauscht. Ich glaube das ist etwas, was mir besonders schwer fällt - Bücher lesen die ich mir vor nehme -

Irgendwie ist die Lust auf eine Geschichte oder eine Entdeckung doch immer größer.

Es galt 6 von 7 Aufgaben zu erfüllen. Diese Aufgaben sind:

3. Aufgetaut
Ein Buch, das auf Eis gelegt wurde
5. Schneeweiß
Lies ein weißes Buch
7. Neujahr
Der Beginn von etwas Neuem

Eigentlich war der Plan gewesen Aufgabe 7 wegzulassen, aber irgendwie kam das dann eben doch anders. Die vielen Krimis haben es mir in dieser Zeit besonders angetan und Lust auf mehr gemacht. Mal sehen was sich da findet.

Meiner Jahreschallenge schaue ich  nach diesem Erfolg positiv entgegen,

eure Blue Diamond.

Mittwoch, 16. März 2016

Eine Liebe über dem Meer

Hallo meine Romantiker,

hach, wieder mal hatte ich Lust auf etwas Historisches. Ich war ja, mit der lieben Blue, im Geschichte-Leistungskurs, denn ich liebe das Vergangene. Warum lese ich eigentlich so wenig darüber, obwohl ich dieses Genre liebe? Dieses Buch hat mich auf jeden Fall wieder richtig in Stimmung gebracht.

Die Fakten:
  • Autor: Jessica Brockmole
  • Titel: Eine Liebe über dem Meer (Original: Letters from Skye)
  • Erschienen: 2015
  • Verlag: Diana Verlag
  • Seiten: 332
  • Preis: 9,99 Euro
  • Klappentext: "Isle of Skye, 1912. Eines Tages erhält die schottische Schriftstellerin Elspeth einen Brief aus Amerika. Der Absender, ein junger Mann namens David, bewundert ihre Gedichte. Obwohl ein Ozean zwischen ihnen liegt, ist es der Beginn einer tiefen Liebe. Erst die Wirren des Weltkrieges führen die beiden zusammen, nur um sie unter tragischen Umständen wieder zu trennen. Mehr als zwei Jahrzehnte später stößt Elspeths Tochter Margaret auf Davids Briefe und kommt so der Geschichte dieser schicksalhaften Liebe auf die Spur..."

Zur Handlung: Elspeth Dunn ist eine seltsame Frau, denn sie lebt auf der kleinen Isle of Skye in Schottland, ist verheiratet mit einem Fischer und eine publizierte Dichterin. In ihrer Welt spielen die Gedichte aber kaum eine Rolle. Doch eines Tages bekommt sie einen Fanbrief von einem jungen Amerikaner. Sie kann es kaum glauben, dass ihre bescheidene Lyrik bis nach Amerika vorgedrungen ist.

Elspeth entscheidet nun, sich auf etwas völlig Neuartiges und Fremdes in der ländlichen Welt ihrer Insel einzulassen: eine Brieffreundschaft. Sie versucht sie vor ihrer Familie geheim zu halten, denn vielleicht entwickelt sich über die Jahre mehr als eine Freundschaft. Im Amerikaner David hat sie jemanden gefunden, mit dem ihre Seele verbunden ist, der zu ihrer lyrischen Art passt und ihre Muse wird.

Ach ihr Lieben, ich bin ja kein Fan von Kitsch und Schmalz, aber dieses Buch hat es mir doch angetan. Ich hatte zunächst einige Bedenken, denn das Buch ist einzig und allein in Briefen erzählt. Dabei bekommen wir mehrere Perspektiven. Zunächst sind da natürlich Elspeth und David, die sich gegenseitig ab dem Jahr 1912 schreiben. Dazu kommen noch Briefe aus Sicht von Margaret, der Tochter von Elspeth, und ihres Verlobten Paul, Elspeths Bruder und Elspeths Briefe während des zweiten Weltkrieges. 

Ich hatte aufgrund dessen einige Zweifel, dass ich vielleicht keine Nähe zu den Charakteren aufbauen kann. Das war allerdings völlig unbegründet. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl vor allem Elspeth, die in den meisten Briefen Sue heißt, so gut kennen gelernt zu haben. Und Briefe haben ja auch etwas sehr romantisches. Ich zumindest liebe es, ich habe mit meinem Exfreund auch Briefe geschrieben. 

Das Setting hat mir sehr gut gefallen. Wir erfahren viel über die kleine schottische Insel Skye, aber auch über das Frankreich während des ersten Weltkrieges und Großbritannien im zweiten Weltkrieg hören wir ein bisschen was. Das finde ich sehr spannend, denn ich liebe historische Settings. Alles wirkte auf mich auch stimmig. Dadurch hatte das Buch eine tolle Atmosphäre. Die Kriege haben für zusätzliche Spannung gesorgt.

Zu Bemängeln habe ich nur, dass manche Briefe sehr kurz waren. Wenn ich bedenke, wie lange es sicherlich gedauert hat, einen Brief nach Amerika zu senden, würde ich vermutlich nicht nur 10 Zeilen schreiben. Auch sind vielleicht einige Wendungen und "Überraschungen" ein bisschen klischeehaft und einige andere Sachen etwas Überdramatisch. Es gibt eine kleine Sache, die am Ende etwas umständlich erklärt wird, nur damit man eben erst am Ende weiß, was nun wirklich passiert ist.

Alles in allem hat mir das Buch aber sehr gut gefallen. An einigen Stellen hatte ich sogar kleine Tränchen im Augenwinkel. Das ist bei mir schon wirklich viel Reaktion. :D Ich kann das Buch also empfehlen, wenn ich Romanzen und historische Settings mögt. Es ist vielleicht nicht alles akkurat, dazu reicht mein Kriegswissen nicht aus, aber zumindest empfinde ich Vieles als stimmig und die Geschichte konnte mich in ihren Bann ziehen. 

Das Taschenbuch ist im Übrigen auch sehr schön gebunden, sodass man gar nicht sieht, dass es schon einmal gelesen wurde. So sieht es im Regal gleich wieder toll aus.

Habt ihr von dem Buch bereits gehört? Ich bin sehr froh, dass ich es geschenkt bekommen habe. Das neue Buch der Autorin ist gleich auf meine Wunschliste gewandert, es erscheint im Sommer.

Bis bald,
Eure Kitty Retro



Meine Bewertung:

Sonntag, 13. März 2016

Harry Potter and the Philosopher's Stone - illustrated by Jim Kay

Hallo meine Potterfreunde,

oh man, was habe ich mich gefreut, als ich zum Geburtstag die illustrierte englische Ausgabe des ersten Harry Potter-Bandes bekommen habe. Ich war total sprachlos und happy und habe seitdem abends immer mal ein Kapitel gelesen. Jetzt ist es leider geschafft, aber ich habe ja noch viele andere tolle Bücher zu lesen.

Die Fakten:
  • Autor: J. K. Rowling
  • Illustrator: Jim Kay
  • Titel: Harry Potter and the Philosopher's Stone
  • Erschienen: 2015
  • Verlag: Bloomsbury Publishing
  • Seiten: 246
  • Preis: 18,95 Euro
  • Klappentext: "Harry Potter's life changes forever on his eleventh birthday, when beetle-eyed giant Rubeus Hagrid delivers a letter and some astonishing news. Harry Potter is no ordinary boy: he's a wizard. And an extraordinary adventure is about to begin ..."
Wenn ihr etwas über den Inhalt oder meine Meinung zur Geschichte wissen wollt, lest bitte diesen alten Post über das Buch. Hier möchte ich nur über die illustrierte Ausgabe sprechen, damit ich mich nicht zu sehr wiederhole. Außerdem war dies das erste Mal, dass ich Harry Potter auf Englisch gelesen habe.

Das Buch ist wirklich einfach nur wunderschön. Ich habe es selbst schon zwei Mal verschenkt, denn es ist einfach nur edel. Für jeden, der Harry Potter liebt, ist dies ein tolles Geschenk. Das Buch ist auch ordentlich schwer und groß, so fällt es in jedem Bücherregal auf. Es ist natürlich nicht geeignet, um es in der Tasche herumzutragen, dazu ist es aber auch einfach zu schön.

Ich habe das Buch auf meinem Nachtisch gehabt und nach Belieben ein bisschen vorm Einschlafen gelesen. Dafür eignet es sich super gut. Es ist aber einfach auch ein Sammlerstück. Man merkt dem Buch absolut nicht an, dass es gelesen ist. Die Seiten sind schön fest und dick, sodass da nichts knittert oder was. Es sieht aus wie neu. Ich bin nur gespannt, wie riesig und schwer die Folgebände werden.

Die Illustrationen sind natürlich das Wichtigste am Buch. Ich war vom ersten Moment an in das Cover verliebt. Ich finde es so schön, dass die Bilder nicht an die Filme angelehnt sind, sondern sich nur nach den Beschreibungen im Buch richten. Die Seiten sind alle wunderschön gestaltet, auch wenn kein Bild dazu ist. Aber die Bilder selbst sind sehr schön. Die sind kindgerecht und dennoch so detailreich und einfach toll anzusehen. So spricht das Buch alle Altersgruppen an.

Ich habe wirklich die Hoffnung, dass diese Auflage des illustrierten Harry Potter neue Leser für die Reihe gewinnen und neue Generationen begeistern kann. Deswegen habe ich es auch meinem kleinen Bruder geschenkt. Die Bilder sind auch so gestaltet, dass dennoch die eigene Fantasie arbeitet, es nimmt also nie zu viel vorweg. Stattdessen finde ich gerade die Winkelgasse zum Beispiel anregend, denn man fragt sich, was wohl hinter all diesen Türen zu entdecken wäre.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich das Buch auf Englisch ebenfalls sehr genossen habe. Mein Gehirn merkt den Unterschied gar nicht. J. K. Rowling schreibt einfach wunderbar. Ich warte nun geduldig auf den nächsten Band, den ich hoffentlich nächstes Jahr geschenkt bekomme. Und ich bin froh, dass ich noch eine neue Harry Potter-Liebe im Schrank stehen habe. Ich sammle diese illustrierten Bücher nun auf jeden Fall und würde mir wünschen, etwas Ähnliches von Herr der Ringe zu sehen! :D

Wie steht ihr dazu? Sind die Bücher nur eine Möglichkeit, noch mehr Geld aus Harry Potter zu pressen? Oder begeistern euch die wunderschönen Bilder ebenfalls?

Bis bald,
Eure Kitty Retro



Meine Bewertung:

Freitag, 11. März 2016

[Filmkritik] The Danish Girl

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

was habe ich mich auf diesen Film gefreut. Ich denke, nach The Imitation Game habe ich auf einen ähnlich berührenden Film gewartet, und die Trailer zu Danish Girl haben mir viel Hoffnung gemacht. Wie ich diesen Film am Ende fand, werde ich euch gleich berichten.

Zur Handlung: Einar Wegener ist ein anerkannter Maler in Dänemark, der immer das gleiche Setting in seinen Bildern verarbeitet, ein Moor mit sehr besonderen Bäumen. Er lebt zusammen mit seiner Ehefrau, die ebenfalls Malerin ist, allerdings noch keinen Erfolg hatte. Sie hat ihre Inspiration einfach noch nicht gefunden. Eines Tages sagt ihr Model ab und Einar springt kurzfristig ein. Doch als er die Strümpfe des Models anzieht und das Kleid in Händen hält, verändert sich etwas.

In der folgenden Zeit kann Einar nicht aufhören, an diesen Moment zu denken. Er will immer öfter lieber Frauenkleider tragen, und was zunächst als Spiel beginnt, wird schließlich Wirklichkeit: Lili. Natürlich gehen damit viele Probleme und Schwierigkeiten einher, denn die Geschichte spielt in den 1920er und 1930er Jahren.

Wie gesagt, ich dachte, dies wird der beste Film 2016 für mich. Natürlich ist das ein sehr hoher Anspruch, und leider konnte der Film ihn nicht erfüllen. Die Geschichte ist faszinierend und wichtig, und ich habe inzwischen viel darüber gelesen. Vielleicht wusste ich auch schon zu viel über die wahre Geschichte, als ich mich in den Kinosaal gesetzt habe. Aber leider ist der Film nicht so toll geworden, wie die unglaubliche Geschichte von Lili Elbe tatsächlich war.

Schauspielerisch ist der Film gut umgesetzt. Eddie Redmayne passt gut in die Rolle, er hat einige sehr intensive Szenen, allerdings sind andere dafür einfach ein bisschen belanglos und repetitiv. Auch Alicia Wikander spielt gut, aber irgendwie habe ich sie nicht immer verstanden. Ich hatte das Gefühl, dass ihr Innenleben ein bisschen im Dunkeln bleibt. Wie kommt sie darauf, ihren Mann als Frau in die Gesellschaft einzuführen? Und warum wundert sie sich, wenn das eskaliert? Da hat mir einfach etwas gefehlt.

Wie ihr seht sind die Sets und Kostüme wunderschön.
Mein Freund hat gesagt, ihn habe vor allem auch das Tempo des Films gestört. Während der Anfang sehr schnell abgehandelt wird, der doch eigentlich so wichtig ist, sich aber nur in wenigen Schlüsselszenen abspielt, zieht sich alles immer mehr in die Länge. Das eher dramatische Ende ist dann wieder sehr schnell vorbei. Worauf der Film sich fokussiert, ist der seltsame Moment zwischen der Erkenntnis von Einar, dass er eigentlich eine Frau sein will, und dem Einsehen seiner Frau, dass er eben genau das auch ist - eine Frau. Damit haben wir hier eigentlich eher ein Ehedrama portraitiert, das wohl definitiv ein einzigartiges ist, aber eben nicht so sehr die Geschichte einer intersexuellen Person. 

Er war ja mal richtig sexy...
Vielleicht liegt es auch daran, dass der Film mich gefühlstechnisch nicht abholen konnte. Obwohl ich das Leben von Einar Wegener/Lili Elbe zutiefst bewegend und berührend finde, hat der Film in mir kein Tränchen gelöst. Mag sein, dass meine Erwartungen zu hoch waren. Aber mir hat der Fokus auf diesen besonderen Menschen gefehlt, was in ihm vorgeht und was seine Welt aus der Bahn wirft. Stattdessen sehen wir immer wieder, wie wenig seine Ehefrau damit umgehen kann. Zumindest laut Wikipedia war diese aber lesbisch, was für mich diese ganze Dynamik im Film zu einem Holywood-Mythos werden lässt. Man hat hier über die Ehe versucht, Gefühle in den Film zu bringen, vor allem auch am Ende, welches laut Wiki ebenfalls erfunden ist, und das lenkt von dem ab, weswegen ich den Film sehen will.

Am Rande gibt es viele andere tolle Charaktere.

Alles in allem ist der Film keineswegs schlecht, aber leider auch nicht das, was ich mir erhofft habe. Der Film holt mich emotional nicht ab, betont dabei stets Ehedynamiken und nicht die Gefühlswelt der Hauptperson. Somit leistet er leider nicht den gesellschaftlichen Beitrag, den Menschen die Welt eines intersexuellen Menschen näherzubringen. Stattdessen wird nie explizit erwähnt, dass Einar/Lili intersexuell war. Darum hat der Film mich letztlich leider enttäuscht. 

Wie seht ihr das? Hat der Film euch berührt oder euch die Gefühle eines intersexuellen Menschen näher gebracht? Oder war euch der Blick auf die Ehe wichtiger?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 9. März 2016

Chocolat

Hallo meine Schokoladenliebhaber,

als Kind schon habe ich mit meiner Mama den Film Chocolat gesehen und lieben gelernt. Da ich von meiner Mama weitestgehend allein aufgezogen wurde, hat mich die Bindung von Vianne und Anouk Rocher begeistert. Außerdem mochte ich den leicht-magischen Touch, den die Geschichte hat. Seit Jahren habe ich diesen Film nicht gesehen, und als ich neulich Bücher in unseren lokalen Bücherschrank geschafft habe, da stand eben eine Ausgabe von Chocolat und hat auf mich gewartet. 

Die Fakten:
  • Autor: Joanne Harris
  • Titel: Chocolat - Eine himmliche Verführung (Original: Chocolat)
  • Erschienen: 2001
  • Verlag: Paul List Verlag
  • Seiten: 331
  • Preis: 9,99 Euro
  • Klappentext: "Zauber und Erregung ergreifen die Bewohner Lansquenets, als Vianne Rocher gleichsam aus dem Nichts in dem verträumten Dorf im Süden Frankreichs auftaucht. Die geheimnisvolle Fremde eröffnet Die Himmliche Praline, eine Chocolaterie der ganz besonderen Art - ausgerechnet zum Auftakt der Fastenzeit und direkt gegenüber der Kirche. Pfarrer Reynaud, der sich als moralischer Hüter der Gemeinde versteht, sieht in der unkonventionellen Frau eine ernsthafte Bedrohung für seine Herde - und beginnt zu handeln."

Zur Handlung: Vianne und ihre Tochter Anouk sind auf der Durchreise, bleiben jedoch zur Fastnacht in ein kleines französisches Dorf. Aufgrund der hoffnungsvollen Atmosphäre beschließen sie, länger zu bleiben. Vianne eröffnet einen kleinen Laden mit Süßwaren, hauptsächlich Pralinen und Schokolade. Doch schon in den ersten Tag wird klar, dass der Pfarrer Reynaud davon nichts hält.

Die Bewohner des Ortes reagieren unterschiedlich auf die neue Nachbarschaft. Einige freunden sich schnell mit Vianne an, viele helfen ihr bereitwillig, doch andere sind neidisch und eifersüchtig und versuchen alles, sie wieder zu vertreiben. Vianne muss sich gleichzeitig auch ihrer Vergangenheit und der Paranoia ihrer Mutter stellen, um ihr Leben selbst in die Hand nehmen zu können.

Ich hatte bereits ein anderes Buch von Joanne Harris gelesen und es hatte mir sehr gut gefallen. Darum bin ich davon ausgegangen, dass auch dieses Buch nach meinem Geschmack sein wird, und ich wurde nicht enttäuscht. Obwohl beide Bücher sehr verschieden sind, gefällt mir die Art und Weise, wie Joanne Harris schreibt. Ich möchte nun auf einige Punkte eingehen.

Zunächst sind ihre Bücher, sofern ich sie gelesen habe, und Chocolat im Besonderes, geprägt von starken Frauen. Chocolat ist eine sehr emanzipative Geschichte, denn nicht nur die Hauptfigur ist eine Frau, die keinen Mann im Leben braucht und selbst auf sich aufpassen kann, wir verfolgen auch aus ihren Augen, wie andere Frauen erkennen, dass sie mehr wert sind, als sie bisher dachten. Dabei ist der Kontrast durch die Kapitel besonders groß, die aus Sicht von Pfarrer Reynaud erzählt werden, denn er hat ein sehr klassisches Bild.

Dennoch sind die Charaktere alle sehr ehrlich, sehr natürlich. Niemand hat übertrieben viel Stärke, sondern alle kämpfen mit Ressourcen, die Menschen eben haben. Dabei entwickeln sich viele Charaktere weiter, was vor allem an dem neuen Wind liegt, den Vianne in das kleine Dorf bringt. Die Entwicklung dieser Charaktere macht sehr viel Freude beim Lesen. Man bekommt das Gefühl, dass man sein Leben manchmal einfach nur in die Hand nehmen muss...

Auch das Setting ist natürlich sehr angenehm. Französische Dörfer eignen sich erstaunlich gut für Geschichten, zumindest habe ich noch kein schlechtes Buch über ein französisches Dorf gelesen. Man erhält einen spannenden Einblick in die Hierarchie und die sozialen Klassen des Dorfes, ohne jedoch jemals zu erfahren, in welcher Zeit das Ganze spielt. Hier kann man sich selbst entscheiden, ob die Welt immer noch so ist wie beschrieben, oder ob es eher eine historische Geschichte ist.

Wie gesagt behandelt das Buch aber auch leicht magische Inhalte und die Vergangenheit von Vianne, die merkwürdiger nicht sein könnte. Diese Aspekte bringen ein bisschen Mystery in das Ganze, ohne dass darauf zu viel Wert gelegt wird. Dennoch entsteht so zusätzlich Spannung. Interessant fand ich auch die Teile, die vom Film abweichen. Darauf werde ich demnächst in einer Filmkritik nochmal eingehen, da ich mir den Film nun noch einmal anschauen werde.

Insgesamt war das Buch ein großes Vergnügen. Es lässt sich leicht und schnell lesen, spricht aber dennoch relevante Themen an. Es erinnert uns daran, wie stark wir sein können, wenn wir freundlich, aufgeschlossen und mutig sind. Vor allem ist es eine Homage an starke Frauen, die sich vom Leben nehmen, was sie verdienen. Und es ist eine Kritik an zu strengem Glauben, der einen in Fesseln hält und das Glück auf Erden versagt. All diese Elemente haben mir gut gefallen. Man sollte jedoch keine Liebesgeschichte erwarten, auch keine Liebesgeschichte an Schokolade, denn im Vordergrund steht mehr das Dorf, die Entwicklungen und Veränderungen der Charaktere und die unvergleichliche Vianne.

Wie hat euch das Buch gefallen? Kennt ihr andere Werke von Joanne Harris?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:

Sonntag, 6. März 2016

[verspätete Rezension] Letzter Tanz

Hallo meine Krimifreunde,

wir planen gerade einen erneuten Umzug und beim Aufräumen und Ausräumen habe ich Notizen von einem Buch gefunden, welches ich scheinbar hier nie rezensiert habe. Das möchte ich nun ein bisschen nachholen, wobei ich natürlich ein bisschen eingeschränkt bin. Das Buch habe ich schon 2011 gelesen. :D Naja, besser spät als nie, denn ich mochte es.

Die Fakten:
  • Autor: Jeffery Deaver
  • Titel: Letzter Tanz
  • Reihe: Lincoln Rhyme 2
  • Erschienen: 2000
  • Verlag: Goldmann Verlag
  • Seiten: 448
  • Preis: gebraucht wenige Cent
  • Klappentext: "Ein kaltblütiger Mörder hält Detective Lincoln Rhyme in Atem. Das einzige Erkennungsmerkmal des Killers ist seine Tätowierung - sie zeigt den Tod und ein Mädchen tanzend auf einem Sarg. Rhyme glaubt den Mörder zu kennen, und sollte sich sein Verdacht bestätigen, kennt er nur noch einen Gedanken: Rache - aus ganz persönlichen Gründen..."

Zur Handlung: Wir folgen in dieser Reihe dem querschnittsgelähmten Forensiker Lincoln Rhyme. Dieser befasst sich in dem Band mit einem Serientäter, der an seinem Tattoo erkannt wird. Dieser wurde angeheuert, um drei wichtige Zeugen aus dem Weg zu räumen. Unterstützt wird Rhyme dabei unter anderem von seiner Assistentin Sachse.

Wie gesagt, es ist leider eine Weile her, aber meine Notizen geben meine Meinung zum Buch recht gut wieder. Ich hatte vorher kein anderes Buch der Reihe gelesen, was ich nicht als Problem wahrgenommen habe. Allerdings ist es ja auch erst Band 2, also es kann noch nicht viel passiert sein.

Zunächst fand ich den Hauptcharakter im Rollstuhl sehr spannend. Sowas liest man in einem Krimi sicher nicht jeden Tag. Auch auf anderen Ebenen war dies ein besonderer Charakter, über den es sich zu lesen lohnte. Die Interaktionen mit Sachs fand ich nicht immer toll, aber da muss jeder selbst wissen, ob er sich nur für den Fall interessiert oder auch darum herum.

Besonders spannend waren vor allem Anfang und Ende des Buches. In der Mitte hat sich eine leichte Flaute aufgetan, aber aufgrund des flüssigen Schreibstils hat man diese schnell überwunden. Es tauchen immer wieder Wendepunkte in der Geschichte auf und man sieht sehr viele Dinge nicht kommen. Die Handlung ist komplex, manchmal vielleicht auch ein bisschen zu konstruiert.

Das Ende war, so habe ich mir notiert, der schockierend, aber gleichzeitig befriedigend. Dazu kann ich allerdings noch anfügen, dass mir nichts von diesem Buch in Erinnerung geblieben ist. Ich weiß, ich habe es im Urlaub gelesen. Da hört es dann schon auf. Das Buch hat also keinen inhaltlichen Reiz, der es in irgendeiner Form ins Langzeitgedächtnis überführt. 

Empfehlen kann ich das Buch Krimi- und Thrillerfreunden, die gern überrascht werden. Immer wieder werden neue Pläne auf beiden Seiten erdacht und ausgeführt. Diese sind mitunter sehr genial. Es kommt immer wieder zu Überraschungen. Allerdings ist leider von der Handlung nichts in meinem Kopf hängen geblieben.

Habt ihr Bücher der Reihe gelesen? Würde mich wirklich interessieren.

Es war spannend, so eine alte Rezension zu finden. Werde ich weitere Bücher von Deaver lesen? Wir werden sehen...

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Freitag, 4. März 2016

[Filmkritik] The Big Short

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

ich habe in letzter Zeit viele tolle Filme gesehen, und ich muss euch endlich davon erzählen. Ich bin zur Zeit immer so geschafft, wenn ich abends endlich auf der Cocuh sitze, dass ich jetzt viel aufzuholen habe. Und wie das dann immer so ist, je mehr man machen muss, desto weniger Motivation hat man, sich darum zu kümmern. Also los gehts. :D

Zur Handlung: Vor dem Börsencrash 2007 haben einige Börseninsider das Platzen der Immobilienblase kommen sehen. Einige versuchen, daraus lediglich Profit für sich selbst zu schlagen. Andere sind sich der gesellschaftlichen Folgen durchaus bewusst, wollen die Gesellschaft aufrütteln oder sind zumindest schockiert darüber.

Wir folgen so der Geschichte von Michael Burry, welchen es tatsächlich gibt, der einen Hedgefonds managet und als erster erkennt, was am Immobilienmarkt vor sich geht. Kaum jemand glaubt ihm, die meisten lachen ihn aus, aber da er nie besonders sozial war, macht ihm das nichts aus. Er weiß, dass er die Zahlen richtig versteht. Nach und nach springen dann doch auch andere unabhängig von ihm auf diesen Wagen auf und müssen sich zunächst auslachen lassen.

Dieser Film ist wirklich sehr besonders, darum muss ich euch unbedingt davon erzählen. Zunächst liebe ich Christian Bale und habe mich daher sehr auf den Film gefreut. Er kann so viele verschiedene Charaktere so unglaublich echt portraitieren, das macht einfach Spaß zu beobachten. Aber auch die anderen Schauspielen gehen voll in ihren Rollen auf, sodass man jedem seinen Part abkauft.

Die Charaktere sind auch alle sehr besonders. Michael Burry ist abgeschottet und verschroben, aber irgendwie auch liebenswert. Makr Baum ist eher cholerisch und hat einen schlimmen Schicksalsschlag erlebt. Er weiß nicht, ob er seine Arbeit liebt oder hasst, aber sie bringt ihn auf die Palme. Für ihn arbeitet der ultrazynische Vinnie Daniel, der einfach nur cool ist. Jared Venett ist der typische Banker, irgendwie ein Arschloch, aber auch ziemlich cool. Er weiß, was er will, und will die anderen mitreißen. Sein Assistent ist klasse. Ben Rickert ist auch sehr interessant, auch wenn man nicht alles über ihn erfährt. Er war selbst mal im Börsengeschäft, lebt nun aber fast autark und will von all dem nichts mehr wissen.

Es gibt in diesem Film also erstaunlich viel zu lachen, obwohl die Thematik eigentlich ernst ist. So lernt man aber unglaublich viel, denn es wird locker und leicht verständlich dargestellt. In dieser Kategorie sind auch die kleinen Einschübe von Stars zu erwähnen, die einem dann bestimmte Begriffe lebensnah erklären. Sowas habe ich in einem Film noch nie gesehen, aber es war richtig gut gemacht.

Die Handlung ist dabei so aufbereitet, dass man über weite Strecken versteht, was los ist, selbst wenn man -wie ich- keine Ahnung von Bankgeschäften hat. Nur am Ende war es dann ein bissen verwirrend, aber wo die Krise herkam, hat der Film wunderbar aufgearbeitet. Ich finde, dass ich aus dem Film gelernt habe. Er hat definitiv Züge einer Mockumentary, aber ihn als solche zu bezeichnen, würde zu kurz kommen. Die Erzählweise ist auf jeden Fall besonders.

Alles in allem ist das ein Film, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Lehrreiche Kunst, so könnte man sagen... Ich bin sehr froh, dass wir den Film geschaut haben, und würde ihn jedem empfehlen, der sich auch nur ein winziges bisschen dafür interessiert. Der Film ist überrascht, macht Spaß und ist gleichzeitig wichtig und lehrreich. Schaut ihn euch an.

Habt ihr den Film gesehen? Wart ihr auch positiv überrascht?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

Mittwoch, 2. März 2016

Virus im Netz

Wieso nur das schlimme Cover?
Hallo meine Katzenkrimifreunde,

es geht wieder mit Mrs Murphy und ihrer Besitzerin Harry. Ich habe endlich den 4. Band dieser Reihe gelesen, die mich prinzipiell ja bisher überzeugt hat. Den 3. Teil fand ich leider ja nicht ganz so gut, und wir werden jetzt gemeinsam herausfinden, ob es wieder bergauf geht.

Die Fakten:
  • Autor: Rita Mae Brown und Sneaky Pie Brown
  • Titel: Virus im Netz (Original: Pay Dirt, or Adventures at Ash Lawn)
  • Reihe: Mrs Murphy 4
  • Erschienen: 1997
  • Verlag: Rowohlt 
  • Seiten: 272
  • Preis: ab wenigen Cent gebraucht
  • Klappentext: "Ein Hell's Angel taucht plötzlich in der kleinen Stadt auf, fragt "Wo ist Malibu" und wird kurz darauf erschossen im Gebüsch gefunden. Der Bankdirektor bangt wegen eines Virus im Netz um seine Millionen und verliert sein Leben - ein Fall für die Schnüffelkatze Mrs. Murphy."

Zur Handlung: Alle sind in Aufruhr, da im Radio vermehrt vor dem Threadneedle-Virus gewarnt wird. Man ist sich nicht sicher, welches Ziel der Virus verfolgt. Alle Banken der Umgebung programmieren einen Schutz, sodass sie nicht vom Virus überrascht und eventuell sogar ausgeraubt werden können. Davon unberührt bleibt jedoch Harry in ihrer kleinen Postzentrale in Crozet.

Am Abend besucht sie mit ihrem Nachbarn Blair Ash Lawn. Dort arbeiten einige junge Frauen aus Crozet als Fremdenführerinnen, unter anderem Harry Freundin Little Marilyn. Doch als sie gerade schließen wollen, tritt ein seltsamer Fremder in Motorradkluft auf. Er fragt nach Malibu und will sich nicht abwimmeln lassen, obwohl weder Harry noch Marilyn eine Malibu kennen. Doch Blair gelingt es, den Fremden schließlich doch abzulenken. Wenige Tage später wird seine Leiche gefunden.

Zunächst zur Fortsetzung der Reihe: Ich bin mit diesem Band wieder sehr zufrieden. Insgesamt finde ich diesen Band wieder besser als den vorherigen. Das hat wiederum mehrere Gründe, auf die ich gleich eingehe. Prinzipiell schließt dieser Band wieder an all die Dinge an, die ich an den ersten beiden Bänden geliebt habe, allerdings fand ich diese dennoch ein bisschen besser. Aber vielleicht wird ja der 5. dann richtig gigantisch. Wir werden sehen. :D

Die Charaktere haben mich wieder sehr überzeugt. Es kommen wieder einige Neue hinzu, allerdings stehen im Vordergrund all die tollen Figuren, die wir schon kennen. Allen voran sind da Mrs Murphy, Tucker und Harry. Die muss man einfach mögen, denn sie sind so schön natürlich und man hätte gern solche Freunde/Haustiere. Vieles ist auch witzig. Dann bekommen wir Blair zurück, den ich ja super finde. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Auch andere wie Miranda, Little Marilyn und Mim, Fair und Susanne sehen wir wieder.

Der Fall ist wieder wesentlich besser verständlich als der letzte. Da hatte ich ja recht schnell aufgegeben, denn die Namen waren alle zu ähnlich und ich kannte die Hintergründe nicht. Bei diesem Fall jedoch war die Lösung sehr schnell offensichtlich. Man weiß eigentlich schon vor der Tat, wer der Täter ist. Dennoch gibt es überraschende Momente. Es ist ein Krimi, also wird es nicht zu intensiv oder gruselig. Obwohl Morde geschehen, wird alles eher flockig erzählt.

Gefehlt hat mir ein bisschen die Gesellschaftskritik aus Sicht der Tiere. Ich finde, da konnten die ersten Bände etwas mehr punkten. Ich finde das immer super, denn aus Sicht von Tieren kann man eben wunderbar unlogische Handlungsweisen von Menschen aufdecken. Als Soziologe erfreu ich mich an sowas. Es gab aber dennoch die eine oder andere knackige Bemerkung, über die man gut schmunzeln kann. Es hätte nur noch ein bisschen mehr sein können.

Alles in allem fand ich den Band aber wieder richtig gut und freue mich auf alles, was da noch kommt. Die Reihe ist ja recht umfangreich und wächst noch immer. Ihr werdet also bestimmt auch bald meine Meinung zum 5. Band lesen können.

Kennt ihr die Reihe? Wie steht ihr dazu?

Bis bald,
Eure Kitty Retro



Meine Bewertung: