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Freitag, 13. Februar 2015

[Filmkritik] Ein Zwilling kommt selten allein

Hallo ihr Freitagsfilmfreunde,

die liebe Blue Diamond hat eine fiese Grippe, also muss ich den Blog allein weiterschmeißen. Deswegen habe ich heute noch eine kleine Filmkritik für euch. Allerdings geht es heute mal wieder um einen älteren Film, den ich für die Buchverfilmungschallenge geschaut habe. Hierbei handelt es sich um eine Verfilmung des deutschen Klassikers Das doppelte Lottchen. Der Film hat eine Lauflänge von zwei Stunden, in der Zeit könnt ihr locker auch das Buch lesen. ;)

Zur Handlung: In einem Ferienlager begegnen sich Hallie Parker und Annie James bei einem Fechtkampf. Hallie wird dabei von Annie geschlagen und vor ihren Freunden bloßgestellt. Das passt ihr gar nicht, und dann sieht dieses andere Mädchen auch noch fast so aus wie sie selbst. Das bedeutet Krieg, zumindest soweit das im Ferienlager möglich ist. Allerdings wird es den Aufseherinnen schließlich zu bunt und beide müssen in eine Isolationshütte zur Strafe. Dort finden sie schließlich heraus, dass sie eigentlich Zwillingsschwestern sind. 

Nach dem Ferienlager beschließen die beiden, die Plätze zu tauschen. Annie fährt als Hallie zurück nach Kalifornien zu ihren Vater. Dort lebt sie auf einem Weingut und hat mit der Tatsache zu kämpfen, dass ihr Vater sich über die Ferien neu verliebt hat. Hallie gibt sich dagegen als Annie aus und kehrt nach London zurück, wo ihre Mutter berühmte Hochzeitskleider entwirft.

Ich denke, jeder kennt die Grundgeschichte, die hier erzählt wird. Die beiden Schwestern versuchen, ihre Familie wieder zusammenzubringen. Dabei verzichtet der Film nicht auf sämtlichen Kitsch und Klischees. Vieles erinnert dabei an Kevin allein zuhaus, denn es kommen viele Streiche und Fallen darin vor. Man merkt hier eindeutig den starken Einfluss der 90er Jahre, denn damals waren die Filme einfach anders als heute.

Die Musik im Film schwankt sehr stark. An einigen Stellen ist die wirklich schön, an anderen einfach nur zum Gruseln. Das Gleiche gilt für den ganzen Film. Insgesamt kann man sagen, dass der Film zum Ende hin besser wird. Der Anfang ist wirklich grottig, was auch an den mangelhaften schauspielerischen Leistungen von Lindsay Lohan liegt, die hier sowohl Annie als auch Hallie mimt. Das führt dazu, dass man die beiden Charaktere wirklich nicht auseinanderhalten kann. Im Buch handelt es sich um sehr unterschiedliche Mädchen, im Film kommt das gar nicht rüber.

Wenn dann das Sommercamp verlassen wird und andere Charaktere auftreten, wird der Film deutlich besser. Ich mochte besonders Elaine Hendrix, die die Geliebte des Vaters spielt. Sie verkörpert den Cruella De Vil-Charakter sehr gut. Auch den Vater finde ich sehr sympathisch. Die Rolle der Mutter ist im Film völlig verändert. Im Buch ist sie sehr ordentlich, nicht reich und auf die Hilfe ihrer Tochter angewiesen. Im Film dagegen ist sie eher die Berühmtheit und quasi auch allein verantwortlich für die Trennung. Hier hat man also versucht, die Handlung an die Zeit anzupassen.

Dagegen war ich gänzlich verwirrt von all den alten Autos in London. Was hat das zu bedeuten? In welcher Zeit spielt der Film nun eigentlich? Keine Ahnung. Also so richig konsistent wollte der Film einfach nicht werden.

Alles in allem kann man sich den Film schon anschauen, aber er ist weder sehr gut, noch sehr lehrreich. Es ist eine Mischung aus Kevin allein zuhaus und der Buchvorlage Das doppelte Lottchen. Es ist sehr kitschig, sehr 90s, nicht besonders gut gespielt. Und wie eingangs erwähnt liest sich das Buch auch gut in zwei Stunden. Hier würde ich also vom Film abraten, außer man mag diese Art von übertriebenem Humor. 

Bis bald,
Eure Kitty Retro

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