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Mittwoch, 13. Februar 2019

Isola

Hallo liebe Leserlein,

heute kommen wir zu einem Buch, das so gehypet war, als wir unseren kleinen Blog begonnen haben. Tatsächlich hat damals irgendwer eine so glühende Rezension geschrieben, dass ich es auf meinen Wunschzettel gepackt hatte. Inzwischen wird es den Blog dazu vermutlich gar nicht mehr geben, denn das ist echt lange her... Aber ich habe es nun in der Bibliothek entdeckt und ein bisschen Nostalgie gefühlt.

Die Fakten:
  • Autor: Isabel Abedi
  • Titel: Isola
  • Erschienen: 2007
  • Verlag: Arena
  • Seiten: 328
  • Preis: 9,99 Euro
  • Klappentext: "Zwölf Jugendliche, drei Wochen allein auf einer einsamen Insel vor Rio de Janeiro - als Darsteller eines Films, bei dem nur sie allein die Handlung bestimmen. Doch bald schon wird das paradiesische Idyll für jeden von ihnen zu einer ganz persönlichen Hölle. Und am Ende müssen die Jugendlichen erkennen, dass die Lösung tief in ihnen selbst liegt."

Zur Handlung: Vera fliegt das erste Mal nach Brasilien. Das Land, aus dem ihre Eltern sie adoptiert haben. Doch wenn sie landet, wird sie nicht Vera sein. Sie wird in eine Rolle schlüpfen und Teil eines Films werden, in dem 12 Jugendliche auf einer einsamen Insel leben. Im Flugzeug trifft sie auf Elfe, die ganz sicher ist, dass Vera auch Teil des Films sein wird.

Elfe ist laut und aufdringlich, wo Vera still und zurückhaltend ist. Beide könnten nicht unterschiedlicher sein - und das trifft auf alle 12 Kinder zu. Doch einer sticht Vera sofort ins Auge, natürlich der dunkle, brütende Typ mit langem dunklen Haar. Er ist nicht wie die anderen und Vera will ergründen, was hinter dieser Fassade liegt. Ist sie aber auch die Wahrheit gefasst?

Dieses Buch wird immer wieder als das deutsche Hunger Games präsentiert, was mich schnell neugierig gemacht hat. Welche Ähnlichkeiten gibt es? Wir haben eine weibliche Hauptfigur. Im weitesten Sinne geht es um Unterhaltung. Inhalt der Unterhaltung sind Jugendliche. Da hört der Vergleich - leider - auf.

Isola hat für mich wenig Spannung geboten. Die Kinder landen auf der Insel und es dauert schon ewig, bis sie das einzige Rätsel der Insel lösen. Dann beginnt ein Spiel, das allerdings sehr kontrolliert ist. Es scheint nicht so, dass wirklich etwas Schreckliches geschieht. Sicherlich wäre das Teilnehmen ein wenig beklemmend, aber darüber zu lesen, war voll ok. Dann jedoch kommt es zu einer verhängnisvollen Nacht und einige Dinge laufen schief.

Bis zu diesem Punkt, der sehr weit hinten im Buch ist, habe ich nicht eine Sekunde um die Charaktere gefürchtet. Und auch danach war es nie so richtig gruslig für mich. Man hat die Auflösung nicht im Detail kommen sehen, aber es gab genug Hinweise, dass man sich die Motivation hinter allem zusammenbasteln konnte. Irgendwie haben die Twists am Ende auch nicht gekriegt.

DIe Charaktere sind in Ordnung, die Autorin schreibt für die 2000er recht divers. Allerdings kommt dann auch das N-Wort vor, welches mich ehrlich aus dem Konzept gebracht hat. Es war zwar nicht in einem negativen Kontext, aber für mich ist das einfach generell mit Stereotypen besetzt und absolut zu vermeiden. Das hat dann auch den ganzen Diversity-Aspekt zerstört.

Das Setting der Handlung ist sehr schön und ich mochte die Beschreibungen der Insel. Da kommt direkt Urlaubsfeeling auf. Dennoch hat es mir einfach ein bisschen zu lang gedauert, bis wir da angekommen sind. 

Der Schreibstil ließ sich generell gut lesen und die Seiten sind gut dahingeflogen.

Alles in allem war das Buch unterhaltsam, hat mich mit der Diversität der Charaktere überrascht, aber leider nicht mit einer tollen Handlung oder großem Spannungsbogen. Das Ende fand ich eher plump wie meist bei Jugendthrillern. Insgesamt würde ich das Buch also nicht unbedingt weiterempfehlen, vor allem würde ich es nie im Leben mit Hunger Games vergleichen.

Kennt ihr das Buch? Und wie habt ihr das Ganze empfunden?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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