A Thousand Beginnings and Endings
Hallo meine Fantasy-Leser,
heute wenden wir uns dem Buch zu, dass als Gruppenbuch für den Asian Readathon ausgewählt war. Ich hatte das Buch bereits im Januar bestellt und habe mich sehr darauf gefreut. Daher war ich happy, dass ich nun einen Grund hatte direkt loszulegen. Das Buch war damals überraschend günstig auf Amazon gewesen und da habe ich direkt zugeschlagen.
Die Fakten:
- Herausgeber: Ellen Oh & Elsie Chapman
- Titel: A Thousand Beginnings and Endings
- Erschienen: 2018
- Verlag: HarperCollins
- Seiten: 323
- Preis: 5,49 Euro (gebunden)
- Klappentext: "A mountain loses her heart. Two sisters transform into birds to escape
captivity. A young man learns the true meaning of sacrifice. A young
woman takes up her mother’s mantle and leads the dead to their final
resting place."
Wie immer folgen nun zuerst Gedanken zu jeder einzelnen Geschichte und dann ein abschließendes Resumé.
- Forbidden Fruit - Roshani Chokshi
Diese Geschichte ist inspiriert von filipinischen Bergen. Die Geschichte hat auf jeden Fall eine tolle Atmosphäre und der Schreibstil der Autorin passt wunderbar. In der Geschichte geht es um die Liebe zwischen Göttern und Menschen. Ein bisschen haben mich manche Wörter verwirrt, die ich erst einordnen konnte, nachdem sie bereits ein paar Mal vorkamen. Insgesamt gebe ich der Geschichte 4 Sterne.
- Olivia's Table - Alyssa Wong
In dieser Interpretation des chinesischen Festes für hungrige Geister verfolgen wir ein junges Mädchen, das nach dem Tod der Mutter erstmals selbst für ihre toten Gäste sorgen muss. Ich finde die Atmosphäre total toll, denn es hat ein Western-Feeling, ist aber gleichzeitig modern und hat klare Bezüge zur chinesischen Tradition. Ich gebe der Geschichte daher 5 Sterne.
Ich habe das Gefühl, asiatische Geschichten und Sci-Fi gehen häufig Hand in Hand. Hier auch in der Geschichte um Yer und ihren Vater. Die Geschichte ist inspiriert von einer Sage der Hmong. Yers Vater geht auf Reisen und scheint nicht er selbst zu sein, als er zurückkommt. Zuvor war er ein Roboter-Wissenschaftler, der Androiden baute. Yer fürchtet, er sei nun selbst durch einen Androiden ersetzt worden. Sci-Fi-Geschichten wie diese sind nicht ganz meine Sache, daher gebe ich 4 Sterne.
- Still Star-Crossed - Sona Charaipotra
Diese Geschichte baut auf auf einer Legende von einem Liebespaar, das nicht zusammensein konnte. Die Protagonistin findet sich mit ihrer besten Freundin auf einer Holi-Party wieder - das ist inzwischen ja auch in unserer Gesellschaft angekommen, wenn auch gefühlt schon wieder out. Dort wird sie von einem seltsamen Jungen angesprochen, der der Meinung ist, er kenne sie. Ich finde die Idee hinter der Geschichte wirklich schön und mag das leicht Geisterhafte daran. Sie braucht aber etwas, um sich aufzubauen. Ich gebe 4 Sterne.
- The Counting of Vermillion Beads - Aliette de Bodard
Die vietnamesisch inspirierte Geschichte liest sich definitiv anders als die bisherigen Erzählungen. Man bekommt auf jeden Fall direkt ein Märchenfeeling. Außerdem wurde hier offensichtlich eine alptraumhafte Angst vor Rechenaufgaben verarbeitet. Zwei Schwestern sind gefangen im herrschaftlichen Palast und müssen Zahlen überprüfen für Steuerabgaben und ähnliches. Ein Schwester will fliehen und die andere glaubt nicht ans Entkommen. Ich fand auch diese Geschichte stark und gebe ihr 4 Sterne.
- The Land of the Morning Calm - E. C. Myers
Die Geschichte eines Mädchens, deren Mutter auf einer Con verstorben ist und die nun ein letztes Mal in die Online-Welt eintauchen wird, in der ihre Eltern sich einst kennen gelernt haben, wird uns hier erzählt. Dabei geht es um die koreanische Vorstellung von Geistern, die noch etwas zu erledigen haben, aber auch den Zugang zur Unterwelt und was Erinnerungen eigentlich sind. Mich hat die Geschichte voll überzeugt und ich gebe ihr 5 Sterne.
In dieser Geschichte begleiten wir eine junge Kurtisane, in die ein Prinz sehr verliebt ist. Doch Liebe geht manchmal seltsame Wege, und sie wird die Kurtisane für etwas bestraft, wofür sie nichts kann. Letztlich geht es um die Frage, ob man lieben kann, wenn man nicht frei ist. Das fand ich eine spannende Diskussion und wundervoll erzählt und daher nochmals 5 Sterne.
- Girls Who Twirl and Other Dangers - Preeti Chhibber
Im Hinduismus gibt es hunderte Götter und jeder Tag ist theoretisch ein heiliger Tag deswegen. Doch es gibt es spezielles Fest, bei dem es um eine göttliche Kriegerin geht, die einen bösen, habgierigen Menschen besiegt, nachdem kein Gott und kein Mann dies vermochte. Dieses Fest lieben drei Freundinnen ganz besonders, denn es dreht sich hauptsächlich im Tanzen. Und diesmal haben sie ihre eigene Schlacht geplant. Wieder eine ganz tolle Geschichte, die sich gut von anderen abhebt und darum 5 Sterne von mir bekommt.
- Nothing into All - Renée Ahdieh
Von dieser Autorin habe ich bereits die Wrath and the Dawn-Dilogie gelesen. Ich mochte diese Bücher sehr und war daher gespannt, was mich hier erwartet. In der Geschichte geht es um Kobolde im weitesten Sinne. Sie verfügen über den Zauber, aus allem Gold zu machen. Ein junges Mädchen möchte gern Sängerin werden, doch ihre Bruder gönnt ihr das nicht. Die beiden werden in das Schicksal der Kobolde verstrickt. Und wieder war ich hin und weg, 5 Sterne.
- Spear Carrier - Rahul Kanakia
Diese Geschichte ist tatsächlich die erste im Buch, die mir nicht gut gefallen hat, obwohl ich das Thema und die Aussage grundsätzlich mag. Zusammen mit unserem Protagonisten finden wir uns in den Vorbereitungen einer kosmischen Schlacht wieder. Man weiß nicht recht wo und warum diese stattfindet. Die Geschichte greift Themen wie Heldentum, den Sinn von Kriegen und Tod auf. Ich mochte den Blickwinkel, habe mich aber ein bisschen gelangweilt beim Lesen und gebe daher 3 Sterne.
- Code of Honor - Melissa De La Cruz
Diese Geschichte hat sich für mich wie eher für ein junges Publikum gelesen, also früheres Jugendalter. Ich bin ja nicht so der Vampir-Fan, daher konnte mich die Geschichte nicht kriegen. Ich empfand auch den Hauptcharakter eher als Klischee und daher gebe ich der Geschichte 3 Sterne. Ich glaube, die Legende der Aswangs hätte da durchaus mehr Creep-Potential gehabt.
- Bullet, Butterfly - Elsie Chapman
Eine Herausgeberin des Buches hat auch eine Geschichte dafür geschrieben. Dabei geht es um eine distopisch anmutende Welt, in der alle chinesischen Städte und Regionen im Krieg miteinander liegen und von Krankheiten heimgesucht werden. Konkret geht es um einen Jungen, der sich als Mädchen verkleidet und in eine Fabrikarbeiterin verliebt. Ich fand die Grundgeschichte sehr mitreißend, das Setting ist aber nicht ganz so meins, daher gebe ich 4 Sterne.
- Daughter of the Sun - Shveta Thakrar
In dieser Geschichte findet die Tochter der Sonne den Sohn des Mondes und beide gehen eine Beziehung ein, die zum Scheitern verurteilt ist. Dennoch halten sie aneinander fest und es wird an ihr liegen, ihn zu retten. An sich mag ich die Geschichte und alles war sehr atmosphärisch, aber irgendwie habe ich mich trotzdem ein bisschen gelangweilt zwischendurch. Daher gebe ich 4 Sterne.
- The Crimson Cloak - Cindy Pon
In dieser Geschichte gibt die Autorin einer jungen Elfe eine Stimme, die ähnlich wie in römischer Mythologie, im Original nicht vorkommt. Die jüngste Tochter der "Heavenly Mother" beschließt mit einem Menschen zu flirten und erkennt, was Liebe ist und dass das menschliche Leben sehr kurz ist im Vergleich zu ihrer Unsterblichkeit. Die Variation zum Original ist beachtlich und gefällt mir deutlich besser. Daher gebe ich 5 Sterne.
- Eyes Like Candlelight - Julie Kagawa
In dieser japanisch inspirierten Geschichte wenden wir uns den Kitsune zu, Füchsen, die magische Fähigkeiten besitzen und menschliche Gestalt annehmen können. Unser Protagonist rettet einen solchen Fuchs als Kind und trifft später auf eine mysteriöse Frau. Ich finde diese Geschichte auch richtig toll und einen schönen Abschluss und gebe 5 Sterne.
Insgesamt war diese Sammlung von Geschichten ein voller Erfolg für mich und ich möchte sie einfach jedem empfehlen. Die Geschichten haben mich alle angesprochen, es gab keinen Totalausfall und die Geschichten sind auch alle unterschiedlich genug, um einen bei Leselaune zu halten. Man fängt auch nicht an, die einzelnen Geschichten im Kopf zu vermischen. Wer also Lust auf diese Sammlung hat, sollte sie sofort bestellen. Ich bin hin und weg.
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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