Hallo meine
Tolkien-Liebhaber,
es ist kein
Geheimnis, dass das, was für viele Harry Potter ist, für mich schon immer Herr
der Ringe war. Dies war die erste Buchreihe, in der ich völlig versunken und
aufgegangen bin. Tolkiens Schreibstil und Kreativität haben mich direkt in den
Bann genommen. Deswegen habe ich mir vor einigen Jahren auch die Tolkien
Treasury Box gewünscht und lese diese Bücher, wenn ich mal wieder einen
Tolkien-Fix brauche. Zum diesjährigen BooktubeAThon war dann dieser Band dran,
und heute möchte ich noch einmal genauer davon berichten.
Die Fakten:
- Autor: J. R. R. Tolkien
- Herausgeber: Christina Scull & Wasne G. Hammond
- Titel: The Adventures of Tom Bombadil
- Erschienen: 2014 (erstmals 1962)
- Verlag: Harper Collins
- Seiten: 286
- Preis: 29,90 Euro im Boxset
- Klappentext: „One of the most intriguing characters in The Lord of the Rings, the amusing and enigmatic Tom Bombadil, also appears in verses said to have been written by Hobbits and preserved in the Red Book with stories of Bilbo and Frodo Baggins and their friends. The Adventures of Tom Bombadil collects these and other poems, mainly concerned with legends and jests of the Shire at the end of the Third Age.“
Zur
Handlung: Tom Bombadil ist der vielleicht mysteriöseste Charakter in den
Büchern rund um Frodo und den einen Ring. Er taucht auf, als die Hobbits ihn am
nötigsten brauchen, doch alle Fragen nach dem Wer und Was des Tom Bombadil
bleiben für Hobbits und Leser unbeantwortet. Mithilfe von zwei Gedichten will
Tolkien diesem Charakter noch etwas mehr Geschichte geben und gleichzeitig
zeigen, dass es in jeder Welt auch Mysterien geben muss.
Zusätzlich
zu diesen beiden Gedichten finden wir noch deutlich mehr Gedicht in diesem Band.
Diese sind im Roten Buch der Westmark verortet, einem fiktiven Werk aus
Mittelerde. Daher wurden die Gedichte so angepasst, dass sie potentiell von
Hobbits verfasst sein könnten. Im Anschluss findet sich ein ausführlicher
Kommentar zu jedem einzelnen Gedicht und seiner Entstehungsgeschichte.
Ich hatte
ein wenig Angst, dass dieses Buch mich enttäuschen würde, denn das Geheimnis um
Tom Bombadil hat mich immer schon gereizt. Doch ganz im Gegenteil: ich habe
mich absolut in dieses Buch verliebt, und das allen voran wegen der gut
recherchierten und interessanten Kommentare. So lernen wir, dass Tom Bombadil
gar nicht recht nach Mittelerde passen will, weil er eigentlich als eine Art
Naturgeist der englischen Landschaft gedacht war. Erst später hat er seinen
literarischen Weg nach Mittelerde gefunden.
Die Gedichte
von Tolkien sind alle sehr verschieden. Gemein ist ihnen, dass sie oft sehr
spezielle Rhythmen und Reimschemata haben. So lesen sich die meisten Gedichte
am besten laut. Beispielsweise das Gedicht über die Katze oder auch Errantry.
Ich würde die Gedichte auf jeden Fall auf Englisch empfehlen, da ich nicht
sicher bin, ob sich die sprachliche Finesse tatsächlich auch ins Deutsche
übersetzen lässt.
Tolkien
verwendet dabei auch viele archaische Worte, die heute nicht mehr gebraucht
werden, erfindet aber auch gelegentlich neue Orte und Namen, damit die Reime
passen. Durch die ausführlichen Kommentare dieser Ausgabe ist das aber
überhaupt kein Problem. So habe ich gelernt, dass Dumbledor ein altes Wort für
die Hummel ist. Hummerhorns dagegen gibt es nur in Tolkiens Versen.
Die
Kommentare waren wirklich das, was das Buch so besonders gemacht hat. Ich fand
es so interessant, mehr über die Ursprünge zu erfahren. Häufig waren die
Gedichte schon an anderer Stelle in einer anderen Fassung erschienen und
Tolkien arbeitete diese dann um, um sie besser in die Kollektion einzupassen.
Dabei sind oft auch ältere Versionen der Gedichte nochmals abgedruckt und man
kann ein wenig vergleichen. So landete der Mond in The Man in the Moon Came
Down Too Soon eigentlich in einem englischen Örtchen. Dies wurde auseditiert,
um die Handlung nach Mittelerde zu verlegen. Solche Entstehungsgeschichten
finde ich einfach faszinierend. Außerdem erhält man so einen Blick auf Idee,
die ihren Weg in Herr der Ringe gefunden haben, beispielsweise auch der
Oliphaunt.
Alles in
allem habe ich mich sehr in dieses Buch verliebt. Es macht Spaß, die Gedichte
zu rezitieren, auch wenn man manchmal 1-2 Anläufe braucht, bis man den Rhythmus
gut trifft. Tolkien hat eine ganz eigene und einzigartige Schreibweise. Obwohl
es für ihn immer kleine Scribbeleien waren, sind die Gedichte teilweise sehr
gut rezipiert worden. Und die Kommentare sorgen für ein besonderes
Leseerlebnis, bei dem man noch viel über England, alte Sprachen und die Welt
von Mittelerde lernt. Ich kann es jedem Fan von Herr der Ringe nur empfehlen.
Als Einstieg in die Welt von Tolkien ist es nicht geeignet, da würde ich eher
auf den Hobbit oder Roverrandom verweisen.
Kennt ihr
diese Werke? Wie gefallen euch Tolkiens Gedichte?
Bis bald,
Eure Kitty
Retro
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