Hallo meine Horrorhasen,
da ist er wieder, der Oktober. Lang herbeigesehnt, auch wenn ich nun wieder am Frieren bin. Trotzdem gibt es einfach keine bessere Zeit, um Horrorbücher zu lesen, und damit gehen wir heute direkt in mein Lieblings-Subgenre: Haunted House-Bücher. Und dann auch noch von einer meiner Lieblingsautorinnen.
Die Fakten:
- Autor: T Kingfisher
- Sprecher: Mary Robinette Kowal
- Titel: A House with Good Bones
- Erschienen: 2023
- Verlag: Macmillan Audio
- Dauer: 6 Std 53min (ungekürzt)
- Preis: 9,95 Euro (im Abo)
- Klappentext: ""Mom seems off." Her brother's words echo in Sam Montgomery's ear as she turns onto the quiet North Carolina street where their mother lives alone. She brushes the thought away as she climbs the front steps. Sam's excited for this rare extended visit, and looking forward to nights with just the two of them, drinking boxed wine, watching murder mystery shows, and guessing who the killer is long before the characters figure it out. But stepping inside, she quickly realizes home isn’t what it used to be. Gone is the warm, cluttered charm her mom is known for; now the walls are painted a sterile white. Her mom jumps at the smallest noises and looks over her shoulder even when she’s the only person in the room. And when Sam steps out back to clear her head, she finds a jar of teeth hidden beneath the magazine-worthy rose bushes, and vultures are circling the garden from above. To find out what’s got her mom so frightened in her own home, Sam will go digging for the truth. But some secrets are better left buried."
Zur Handlung: Sam ist eine Entomologin, und während eines Arbeitseinsatzes, der aufgrund von Funden von menschlichen Überresten pausiert werden muss, kehrt sie zurück ins Haus ihrer Kindheit, ins Haus ihrer strengen Südstaaten-Großmutter, in dem nun ihre Mutter seit einigen Jahren allein lebt. Doch als Sam in diesem Haus ankommt, erlebt sie ein schreckliches Deja-vu, denn alles sieht wieder so aus wie vor vielen Jahren, als ihre Großmutter noch lebte.
Sam sucht vergeblich nach den bunten Wänden und der schrägen Kunst, die ihre Mutter so liebt. Stattdessen ist alles in vernünftigen Tönen gestrichen und im Wohnzimmer hängt wieder das verhasste Gemälde einer Südstaaten-Hochzeit, komplett mit einem Bräutigam in der Uniform der Konföderierten. Außerdem sitzt auf dem Briefkasten des Hauses ein Geier und lässt das Haus nicht aus den Augen. Irgendetwas ist nicht so, wie es sein sollte, und Sam wird herausfinden, was - ob sie will oder nicht.
Für eine Haunted House-Geschichte ist dieses Buch ziemlich zahm. Relativ schnell wird ersichtlich, was hier vorgehen muss. Die Zeichen sind absolut eindeutig, sodass für mein eigentlich kein Gruseln aufkam. Wir dringen dabei tiefer in die Familiengeschichte von Sam ein und lernen, welche dunkle Seite sich hinter ihrer Großmutter und ihrem Urgroßvater verbigt.
Sam als Hauptfigur hat mir wie immer mit Kingfisher sehr gut gefallen. Sie ist eine Forscherin, womit ich mich gut identifizieren kann, sie ist in ihren 30ern (same), und sie ist dick. (Hier muss ich direkt einfügen, dass im Laufe des Buches eine Figur versucht sie zu beleidigen, indem sie sie dick nett. Allerdings denkt die Hauptfigur direkt, dass ihr wunder Punkt damit völligverfehlt wurde, nämlich ihre Dissertation - da konnt ich sehr mitfühlen.) Sie ist als single glücklich und liebt ihre Mutter sehr. Ich konnte mich mit ihr einfach super identifizieren.
Daneben haben wir als Figuren vor allem Sams Mutter, die hauptsächlich schreckhaft und nervös wirkt. Man merkt deutlich, dass irgendetwas nicht richtig ist. Ich mochte sie in den Moment, wo sie dann sie selbst sein darf. Außerdem ist da Phil, der Enkel des Nachbars, der sich um Garten und Handwerkliches im Haus von Sams Mutter kümmert. Er ist niedlich und verdient definitiv etwas Besseres als in diese Geschichte verstrickt zu werden. Dann haben wir noch eine geheimnisvolle Nachbarin, die die Großmutter immer gehasst hat, und die Großmutter selbst in Rückblicken und Erinnerungen. Da dürft ihr euch dann selbst ein Bild machen.
Wie immer schafft es T Kingfisher gut, eine dichte Atmosphäre zu erzeugen, auch wenn für mich die wirklich angsteinflößenden Momente ausgeblieben sind. Ihre quirkige Hauptfigur macht da viel wett, da sie oft direkt vernünftige Erklärungen für Dinge parat hat, die man vielleicht nicht einfach wegerklären kann. Aber da sie eigentlich selten Angst bekommt, ist es bei mir auch nicht passiert. Trotzdem ist die Beschreibung des Hauses, des Gartens und auch die Rückblicke in die Kindheit schon düster und schwer. Außerdem spürt man die enge Bindung von Sam und ihrer Mutter, was mir auch sehr gut gefallen hat.
Das Ende wurde dann überraschend actionreich. Ich dachte, ich wäre schon im Showdown, als sich dann tatsächlich nochmal ein Twist ergibt und es erst richtig losgeht. Hier kommt dann auch noch etwas sehr Gruseliges in Spiel, aber weil dann alles schon am Vorbeirasen ist, bleibt eigentlich keine Zeit mehr sich richtig zu gruseln. Aber es ist dann auf jeden Fall nochmal sehr spannend, und man fürchtet um die Charaktere.
Alles in allem empfehle ich dieses Buch, wenn ihr eure Oktoberbücher nicht zu gruslig mögt. Ein richtig schauderhaftes Haunted House-Buch dürft ihr hier aber nicht erwarten. Es baut eine gute Atmosphäre auf, hat eine Heldin, der ich sehr gern gefolgt bin und mit der ich sehr mitfühlen konnte, es gibt auch eine spannende Hintergrundgeschichte für die Familie, und ich liebe einfach den Schreibstil von T Kingfisher. Wer es aber grusliger will, dem empfehle ich the Hollow Places von der Autorin.
Habt ihr schon was Gruseliges gelesen diesen Monat?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
Meine Bewertung:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen