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Sonntag, 24. Januar 2021

A Song Below Water


Hallo meine Hörbuchhörer,

ich höre ja sehr gern Hörbuch und versuche auch immer von diesen hier zu berichten. Da ich sie aber nicht physisch auf meinen Review-Stapel legen kann, rutscht mir manchmal eins durch die Lappen. So ist mir beim Erstellen meines Jahresüberblicks aufgefallen, dass dieses Buch irgendwie nicht auf dem Blog ist, obwohl ich es im Sommer gelesen habe. Keine Ahnung, was da passiert ist...

Die Fakten:

  • Autor: Bethany C. Morrow
  • Sprecher: Andrea Lang, Jennifer Haralson
  • Titel: A Song Below Water
  • Reihe: A Song Below Water 1 
  • Erschienen: 2020
  • Verlag: Macmillan Audio
  • Dauer: 9 Std. 23min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro im Abo
  • Klappentext:

    "In a society determined to keep her under lock and key, Tavia must hide her siren powers. Meanwhile, Effie is fighting her own family struggles, pitted against literal demons from her past. Together, these best friends must navigate through the perils of high school’s junior year. But everything changes in the aftermath of a siren murder trial that rocks the nation, and Tavia accidentally lets out her magical voice at the worst possible moment. Soon, nothing in Portland, Oregon, seems safe. To save themselves from drowning, it’s only Tavia and Effie’s unbreakable sisterhood that proves to be the strongest magic of all."

Zur Handlung: Tavia ist eine Sirene - eine Art magisches Wesen, das nur in Verkörperung einer schwarzen Frau auftreten kann. Da Sirenen mit ihrer Stimme eine große Macht haben, werden sie von der Gesellschaft geächtet und gefürchtet. Um ein normales Leben führen zu können, muss Tavia deswegen ihr wahres Wesen verbergen. Nur wenige Freunde wissen, wer sie wirklich ist.

Tavias beste Freundin und Quasi-Schwester ist Effie. Nachdem sie ihre Eltern verloren hat, ist Tavias Familie ihre Ersatzfamilie geworden. Effie liebt Ren Faires und tritt dort als Meerjungfrau auf. Bisher dachte sie jedoch, dass sie eigentlich ein ganz normaler Mensch ist - doch irgendwas geht vor im Leben von Effie und am Ende ist nichts, wie es schien.

Ich fand dieses Buch sehr interessant, weil es eine Art Urban Fantasy ist, was ich noch recht selten lese. Es gibt in dieser Welt verschiedene Wesen - am meisten geht es um Sirenen, Elokos und eine Art Elfe - aber ansonsten ist die Welt eigentlich wie unsere, inklusive Rassismus, Polizeigewalt und Youtube-Stars. Diese Art der Geschichte eignet sich daher gut, um Probleme unserer Welt mithilfe von magischen Wesen zu verdeutlichen - hier anhand von Sirenen. 

Nur schwarze Frauen können Sirenen sein, weswegen es für die Gesellschaft sehr einfach ist, diese als gefährlich und unberechenbar abzutun. Dagegen sind die Elokos, die jede Hautfarbe und unterschiedliche Geschlechter aufweisen können, aber auch magische Stimmen haben, besonders beliebt in dieser Welt. Damit wird natürlich auf alltäglichen Rassismus angespielt, und auch auf Intersektionalität, denn häufig sind vor allem schwarze Frauen diejenigen, die gesellschaftlich am wenigsten beachtet und geschätzt werden.

Abgesehen davon bietet es natürlich auch die Möglichkeit, mit diesen fantastischen Elementen zu spielen und die Geschichte aufregender zu machen, als sie in der Wirklichkeit wäre. Für mich war aber leider dieser Teil der Schwächste der Geschichte, weil ich das Gefühl hatte, das viele Dinge nicht ausreichend erklärt wurden. So habe ich bis zum Schluss nicht wirklich verstanden, was Elokos nun sind und warum alle die so feiern.

Andererseits gab es mit Effie auch einen mysteriösen Teil, denn es ist unklar, ob sie nun Mensch oder etwas anderes ist - und wenn ja, was. Diesen Teil fand ich aber viel zu offensichtlich. Wenn man sich in Mythologie nur ein klein wenig auskennt, ist einem schnell klar, was da abgeht. Und ich fand auch das Ende dahingehend dann irgendwie sehr überstürzt und etwas unklar. 

Was ich an der Geschichte besonders mochte, waren die beiden Hauptfiguren Effie und Tavia. Beide sind als einzelne Figuren toll, denn ich fand sie sehr sympathisch. Sie sind Teenager und haben aber mit echten Problemen zu kämpfen, in die man sich gut hineinversetzen kann. Manchmal fand ich es aber schwierig, wenn ich das Hörbuch mal pausiert hatte, dann wieder den Einstieg zu finden, ob ich gerade in einem Kapitel von Effie oder Tavia bin - die Unterschiede im Schreibstil hätten noch ein bisschen größer sein können.

Vor allem toll ist aber die Freundschaft dieser beiden Mädchen, die füreinander wirklich alles tun würden. Ich habe diese Art Freundschaft wirklich in jeder Sekunde des Hörbuchs gefühlt, und es war einfach schön in so einem Jugendbuch mal eine richtig tolle Mädchenfreundschaft zu lesen. Mir würde spontan kein anderes Buch einfallen, das so ist.

Und wichtig sind natürlich auch die vielen Momente, die Polizeigewalt und allgemein die Behandlung von Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe durch die Polizei thematisieren. So gibt es beispielsweise eine Szene, in der Tavia von der Polizei mit dem Auto angehalten wird, die ich absolut mitreißend und gut geschrieben fand. Auch andere Momente, wie dann auf einem friedlichen Protest, sind sehr einprägsam. Und natürlich steht am Ende die Frage: können Mädchen wie Tavia ihre Stimme gegen Diskriminierung, Rassismus und Gewalt erheben?

Alles in allem fand ich das Buch sehr gelungen. Die Fantasie-Elemente waren ausbaufähig, aber die Themen und die Charaktere haben das für mich wett gemacht. Ich habe auch gerade gesehen, dass im Sommer eine Fortsetzung erscheinen soll, die sich dann um ein Mädchen dreht, das in diesem ersten Band eher die "Böse" ist. Man kann das Buch aber super als alleinstehenden Band lesen, es gibt keinen Cliffhanger oder ähnliches.

Habt ihr von dem Buch schon gehört? Und wie findet ihr diese Vermischung von weltlichen Themen unserer Zeit und Fantasieelementen?

Bis bald,

Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:




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