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Mittwoch, 20. Januar 2021

The Furies


Hallo meine Lieblingsleser,

zu jedem ersten 5-Star-Buch muss man auch das erste 2-Star-Buch des Jahres lesen, und dass ich das direkt in den ersten Wochen geschafft habe, ist nichts Neues. Letztes Jahr war es sehr ähnlich. Dieses Buch habe ich von Anfang an mit Skepsis betrachtet, aber es war ein Buch, das für einen Buchclub gewählt wurde, bei dem ich mitmache. Daher habe ich das Hörbuch gehört - in der Regel macht es das für mich besser.

Die Fakten:

  • Autor: Katie Lowe
  • Titel: The Furies
  • Sprecher: Olivia Dowd
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: HarperCollins
  • Dauer: 10 Std 45min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro im Abo
  • Klappentext: "

    Violet is returning home, back to the sleepy coastal town which holds so many memories. In 1998, after a tragic accident claimed the lives of her father and sister, she joins Elm Hollow Academy, a private girls’ school with an unpleasant history of 17th century witch trials. There she is drawn to Robin, Grace, Alex and their charismatic teacher, Annabel; she is invited to join them in their advanced study group. There they learn about art, literature and the grisly history of the school. Though Annabel claims her classes aren’t related to ancient rites and rituals, she warns them off the topic, describing it as little more than mythology. However, the more the girls learn, the more they start to believe that magic is real, and that together they can harness it. But when the body of a former member of the society is found on campus nine months after the she disappeared, fingers are pointed at those closest to her. Leading Violet to wonder whether she can trust her friends, her teachers, or even herself."

Die Handlung: Nach einem schrecklichen Unfall, den Violet als einzige überlebt, kommt sie an eine neue, sehr elitäre Schule. Violet ist intelligent, aber von der Welt losgelöst. Als sie die Freundesgruppe rund um Robin trifft, ist sie sofort angezogen und möchte unbedingt die Freundschaft der Mädchen gewinnen. Und ihr Moment scheint gekommen, als sie zu einer geheimen Unterichtseinheit von der Kunstlehrerin Annabel eingeladen wird.

Doch eine Freundschaft mit Robin nicht so leicht, wie Violet das vielleicht dachte. Robin lebt auf Drogen, stets betrunken und auf College-Parties. Außerdem ist sie besessen von der Idee, dass es tatsächlich eine Art Magie gibt, die Frauen dabei hilft, sich an Männern zu rächen. Als Violet von einem College-Typen sexuell angefallen wird, scheint der Moment gekommen, diese Magie zu testen. Aber bei diesem einen Versuchskaninchen wird die Freundesgruppe nicht aufhören...

Das Buch hat einen sehr langsamen Start: wir erfahren erst ein bisschen über Violet, den Unfall und ihre Familie. Dann erfahren wir ein bisschen über Robin und die anderen Mädchen. Dann erfahren wir ein bisschen über Annabel und ihren Unterricht. Dann hören wir von Parties, Alkohol, Sex. Aber alles tröpfelt so ein wenig vor sich hin. Von dem versprochenen Mysterium verschwindender Mädchen ist nicht viel zu hören.

Irgendwann nimmt die Geschichte dann ein wenig magische Fahrt auf, wir hören von den ersten Versuchen in Magie. Dann kommt die Vergewaltigungsszene - ich finde das ist kein Spoiler, sondern eine Triggerwarnung. Die Szene ist sehr realistisch, auch recht detailreich, und es geht auch viel darum, wie man sich als Mädchen danach fühlt. Beim Hören war ich aber ganz unsicher: wird dieser Teil der Geschichte auch irgendwie wichtig sein? Oder ist das Schockfaktor? Und es war fast ausschließlich das - es sollte den Mädchen ein bisschen Grund für ihren Männerhass geben, aber richtig funktioniert hat das nicht.

Die Dinge eskalieren dann erst weiter, als eine Leiche auf dem Schulgrundstück gefunden wird - die ehemalige beste Freundin von Robin - und die Mädchen ziemlich schnell einen Verdächtigen haben. Wie der Verdacht entsteht, war auch ziemlich dahingebogen und unglaubwürdig. Und nun ziehen sie natürlich auf ihre Männer-Hass-Rache-Weise los. Auch die Geschehnisse da bleiben unglaubwürdig, zumal Violet einen Großteil gar nicht richtig mitkriegt.

Am Ende geht dann wild alles durcheinander, bis man schließlich merkt, dass eigentlich gar nichts wirklich passiert ist und das Schuljahr irgendwie um ist und es gibt eine Party. Das ist dann der Höhepunkt der Geschichte - und ein Höhepunkt war das wirklich nicht. Die Lösung des Mysteriums vom Klappentext und Buchanfang ist - joa, nett, ok. Die letzten Sätze halten 1-2 gute Szenen bereit. Auch die anderen Rätsel werden aufgeklärt - man ist jetzt nicht überrascht. Und allgemein war es mir total egal.

Ich glaube, das nervigste am Buch waren für mich die Charaktere und der Schreibstil. Beides war so pseudo-intellektuell. Ich bin sicher, hätte jemand über meine 11./12.-Klasse ein Buch geschrieben, wäre es ähnlich schlimm-peinlich geworden. Darum habe ich darüber nie ein Buch geschrieben. Wir denken dann, wir haben schon alles durchschaut und alles verstanden und alle unterschätzen unsere Genialität maßlos. Aber aus dem Alter bin ich raus - und es fällt schwer, dem rückblickend dann etwas abzugewinnen.

Violet als Hauptcharakter war sehr farblos und hat mich an Nick aus Gatsby erinnert - da, um die Story zu erzählen und am Ende irgendwie... noch da zu sein. Robin ist super edgy und super schlau und super talentiert - und sie klaut, drinkt, kifft, nimmt sonst alle Tabletten, die sie findet... naja, wie gesagt, für einen Teenager vielleicht cool, aber so rückblickend eher schwierig. Und Alex und Grace sind ein Paar, davon merkt man aber wenig. Die beiden fand ich ganz interessant, an vielen Stellen war aber unklar, warum sie mit Robin überhaupt befreundet sind. Auf jeden Fall konnte ich mit den Figuren nicht mitfühlen und daher war mir auch alles egal, was sie so getan haben. Und Konsequenzen hatte es für sie auch keine.

Alles in allem kann ich das Buch nicht empfehlen. Die Sprecherin hat es für mich noch erträglich gemacht, ihren Akzent fand ich total passend und schön. Ich habe eigentlich nicht groß Sachen, die ich positiv am Buch fand. Stattdessen zeichnet es das alte Bild von Feministinnen, die Männer hassen. Es zeigt die Schneeflocken, die so viel cooler sind als die normalen Mädchen (vor allem verkörpert durch Nicky). Und es ist am Ende irgendwie... so konsequenzlos.

Habt ihr das Buch gelesen? Eure Meinung würde mich sehr interessieren.


Bis bald,

Eure Kitty Retro





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