heute geht es weiter mit dem Kampf um den Thron von Westeros. Nach etwa einem Jahr habe ich der Reihe eine weitere Chancen gegeben. Der letzte Band hatte mich ja doch gelangweilt und enttäuscht zurückgelassen, nachdem die Vorgänger richtig gut waren. Für diesen Band nun hatte ich mir aufgrund des Nachworts von Band 7 viel erhofft, wurde aber wieder enttäuscht. Warum das so ist, verrate ich euch gleich.
Die Fakten:
- Autor: George R.R. Martin
- Übersetzung: Andreas Helweg
- Titel: Die dunkle Königin (Original: A Feast of Crows)
- Reihe: Das Lied von Eis und Feuer 8
- Erschienen: 2012
- Verlag: blanvalet
- Seiten: 538 + Anhang
- Preis: 16 Euro
- Klappentext: "Die Lage in Westeros stabilisiert sich, ein endgültiger Sieg der herrschenden Lennisters ist in greifbare Nähe gerückt. Allmählich kehren Gesetz und Ordnung in weite Teile des vom Krieg verwüsteten Landes zurück. Doch die Königin Regentin Cersei findet keine Ruhe. Nach dem tragischen Verlust ihres erstgeborenen Sohnes und der Hochzeit ihres zweitgeborenen, des Kindkönigs Tommen, mit der ungeliebten Magarey Tyrell drehen sich ihre Gedanken nur noch um die Frage, wie sie der künftigen Königin eine Falle stellen kann, um deren Regentschaft zu verhindern. Während sie bei Hofe ihre Intrigen spinnt, beginnt es im Süden erneut zu brodeln, und die Eisenmänner holen zu einem vernichtenden Schlag gegen das Reich aus. Cersei verliert zunehmend die Fähigkeit, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden: So verleiht sie den Predigern des wiedererwachten Glaubens große Macht und übersieht dabei, wie leicht die gesponnen Ränke sich gegen sie selbst richten können..."
Zur Handlung: Nach den erschütternden Ereignissen der letzten Wochen und Monate zieht langsam Ruhe ein in Westeros. Einige haben neue Identitäten angenommen, wie die Stark-Schwestern. Andere haben andere Lebensformen angenommen, wie ihre Mutter. Und manche halten nach wie vor die Stellung. Aber an allen Seiten erheben sich neue Feinde, die nun auch ihre Stück vom Kuchen abhaben wollen.
Jaime und Brienne ziehen getrennt voneinander mit unterschiedlichen Aufträgen, aber in Gedanken verbunden durch Westeros. Sie suchen, sie finden, sie kämpfen, sie töten. Cersei hält noch den Thron und beschützt ihren Sohn vor allem Übel, aber die Fäden um sie herum ziehen sich zusammen und diesem Netz kann nicht mal eine Löwin entkommen.
Das Buch folgt vor allem diesen drei Charakteren. Nebenher erwähnt werden die beiden Stark-Mädchen unter ihren neuen Identitäten und die Prinzessin, die aus Myrcella die neue Königin machen wollte. Einen kurzen Blick werfen wir auf die Flotte von den Eiseninseln. Samwell spielt noch eine größere Rolle in einigen Kapiteln.
Mich hat das Buch leider wieder sehr gelangweilt. Nachdem einiges an Handlung in Band 6 gequetscht war, sind nun viele Charaktere über viele Orte verstreut, wissen nichts voneinander und auch nicht wirklich, was sie tun. Brienne irrt durch die Gegend, Jaime läuft durch die Welt. Andere sind irgendwo eingesperrt, wie Sansa indirekt und die Prinzessin im Dorne. Cersei ist einfach Cersei, man sieht förmlich, wie sie in ihr Verderben rennt, kümmert sich aber nicht drum.
Am besten gefallen hat mir der Handlungsstrang von Sansa, sie ist als Charakter wirklich gewachsen und ich möchte wissen, was weiter mit ihr geschieht. Jaime und Brienne liebe ich als Charaktere, aber ihre Handlungsbögen waren einfach lahm. Brienne verabschieden wir mit einem richtig fiesen Cliffhanger. Jaime trifft am Ende eine Entscheidung, die ich wirklich gefeiert habe.
Samwell und Arya sind mir ehrlich gesagt inzwischen ziemlich egal. Ich sehe keinen Mehrwert in ihren Handlungen. Es war zu erkennen, dass Samwell vielleicht wieder wichtiger wird in zukünftigen Büchern. Arya dagegen erschließt sich mir im Moment nicht. Vielleicht weiß George selber noch nicht, was aus ihr mal werden soll. Schließlich kommt sie ja kaum mehr vor.
Die Kapitel von Cersei haben mich am meisten genervt. Am Anfang konnte ich sie eigentlich ganz gut verstehen, aber inzwischen macht nicht mal mehr der Verweis auf die Misshandlungen durch Robert, dass ich irgendwas für sie empfinde. Sie langweilt mich, weil sie sich dumm anstellt und die wenigen Menschen, die ihr helfen würden, vor den Kopf stößt. Sie ist dumm und grausam. Ich habe jedes Mal die Augen verdreht, wenn ein Kapitel von ihr kam. Das Ende ist dann auch etwas, das mich kalt gelassen hat.
Der Schreibstil ist nach wie vor flüssig zu lesen. Die Übersetzung finde ich gut, es macht an sich Spaß zu lesen. Im Anhang finden sich wieder Listen mit Personen, wo man sich familiale Verbindungen anschauen kann. Mir ist das aber immer zu unübersichtlich. Bei vielen Kapiteln war ich mit Charakteren doch etwas überfordert. Liegt natürlich auch daran, dass ich die Bücher mit viel Abstand lese.
Es wird insgesamt eine ganze Weile dauern, bis ich zum Nachfolger greife, denn das war wirklich keine schöne Leseerfahrung. Das Buch ist eindeutig ein Zwischenbuch, bei dem Charaktere auf die Positionen geschoben werden müssen, wo sie für den nächsten Show-Down gebraucht werden. Für sowas ist mir meine Zeit einfach zu schade. Dennoch gibt es Hoffnung, denn im nächsten Buch treffen wir nun wirklich wieder auf Jon, Danaerys und alle Abenteuer außerhalb von Westeros.
Habt ihr euch schon so weit durch die Reihe gekämpft? Wie schätzt ihr Band 8 ein?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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