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Donnerstag, 18. Oktober 2018

Alles muss versteckt sein - #Scaralong


Hallo meine Thrillerhasen,

eine Challenge für den Scaralong dieses Jahr kam von meiner lieben Co-Bloggerin und besagte, man solle ein Buch mit einer tödlichen oder mörderischen Absicht lesen. Zufällig hatte ich gerade genau das richtige Buch aus der Bibliothek ausgeliehen. Es handelt sich um ein Buch, dass damals, als wir mit dem Blog angefangen haben, die Runden machte. Und ich dachte, passt ja irgendwie zur Jahreszeit.

Die Fakten:

  • Titel: Alles muss versteckt sein
  • Autor: Wiebke Lorenz
  • Erschienen: 2012
  • Verlag: Karl Blessing Verlag
  • Seiten: 352
  • Preis: ab wenigen Cent gebraucht
  • Klappentext: "Ihre Gedanken sind mörderisch, ihre eigene Angst davor unaussprechlich: Nach einem Schicksalsschlag erkrankt Marie an aggressiven Zwangsgedanken, betrachtet sich als Gefahr für sich selbst und andere. Monatelang kämpft sie gegen die grausamen Mordfantasien an, die wie Kobolde durch ihren Kopf spuken, ständig verbunden mit der Panik, sie könne diese furchtbar realen Fantasien eines Tages nicht mehr kontrollieren und in die Tat umsetzen. Und dieser Tag kommt, als Marie neben ihrem toten Freund erwacht, der mit einem Messer auf grausamste Weise niedergemetzelt wurde. Am Ende eines Gerichtsprozesses wird sie aufgrund ihrer Schuldunfähigkeit zum Maßregelvollzug in der forensischen Psychiatrie verurteilt. Dort sucht Marie verzweifelt nach Erinnerungen an die Mordnacht, denn für Marie selbst sind die Geschehnisse wie ausgelöscht. Nur ihr Arzt Jan scheint sie zu verstehen und ihr helfen zu wollen. Aber schon bald wächst in Marie der Verdacht, dass in Wahrheit vielleicht nichts so gewesen ist, wie es scheint …"


Zur Handlung: Als ihr Leben auseinanderbricht und sie vor den Trümmern der Vergangenheit steht, beginnen sich in Maries Kopf seltsame Gedanken zu formen. Zunächst kommen sie ganz unvermittelt, aber selten. Doch öfter und öfter sieht sie sich die gräulichsten Taten unternehmen. Vor allem Kinder triggern ihr Gehirn zu makabren Scherzen. Marie schließt sich zuhause ein, wähnt sich allein, doch im Internet findet sie Hilfe und so langsam wieder ins Leben zurück.

Doch nun ist Marie in der Psychiatrie, eingesperrt, in Behandlung. Das Problem: die Gedanken sind nicht in ihrem Kopf geblieben. Eines Morgens wachte sie auf und hatte das Unmögliche getan: Sie hatte einen Menschen ermordet. Und nicht irgendwen, sondern ihren Geliebten, der ihr geholfen hatte, sich den schrecklichen Monstern in ihrem Kopf zu stellen.

Ich muss ehrlich zugeben, von deutschen Thrillern erwarte ich nicht viel. Bisher wurde ich selbst davon immer sehr enttäuscht, was meine Erwartungen stets weiter senkt. Darum habe ich hinter diesem Buch noch keine 5 Sterne-Wertung erwartet, sondern etwas, was sich schnell weglesen lässt und bestenfalls nicht völlig abstrus ist. Das habe ich in weiten Teilen bekommen.

Als Hauptcharakter haben wir eine Kindergärtnerin, deren Familie zerbricht. Bis hierher ist alles relativ erahnbar und überrascht nicht wirklich. Sie bekommt dann Zwangsgedanken, in denen sie sieht, wie sie Menschen etwas antut. Wenn es wirklich Personen gibt, die so eine Störung haben, tut es mir sehr leid. Das liest sich wirklich nicht schön. Dennoch ist es etwas, das man als (halbwegs) gesunder Mensch nur schwer nachvollziehen kann. Und die Beschreibungen waren so, dass es manchmal schon lächerlich wirkte. Und irgendwie macht das auch Sinn, denn die Vorstellungen sind nicht realistisch. Also ein bisschen zwiespältig. Hier wird ein bisschen auf shock value gesetzt, der sich nicht einstellt.

Wir begleiten Marie dann durch ihre Behandlung. Sie kann sich an den Mord nicht erinnern. Damit diese Erinnerung wiederkommt, erzählt sie nun dem Arzt und auch einigen anderen Charakteren wie ihrem Exmann und einer anderen Frau mit dissoziativer Identitätsstörung ihre Geschichte. Wir erfahren also in Rückblicken, was genau geschehen ist. Damit gestaltet sich die Mitte des Buches dann als unvorhergesehene Liebesgeschichte, auch das sollte man wissen.

Wir erfahren dabei auch von einigen anderen Charakteren, wobei sich einer allzu schnell als potentieller Täter herausstellt. Er hat Motiv und auch das Aggressionspotential und interessiert sich arg für die Zwangsstörung, an der Marie leidet. Da tauchten bei mir schon ein paar Alarmglocken auf, dass die Autorin es zu einfach macht. Und als dann alles gelöst schien, waren da noch 50 Seiten Buch übrig.

Es gibt also am Ende dann doch noch einen kleinen Twist. Dennoch fand ich das Buch größtenteils sehr durchschaubar und das „thrillende“ Element war leider klischeehaft. Was dem Buch Reiz geben sollte, war die schauerliche Krankheit von Marie. Das finde ich immer schwierig, denn sollte man eine Krankheit so ausbeuten? Ich bin nicht sicher. Wer aber keinerlei Erfahrung im Thrillergenre hat und nie das Ende von irgendwas kommen sieht, kann sich hier überraschen lassen. 

Insgesamt war das Buch also eher mittelmäßig, aber definitiv nicht der schlechteste deutsche Thriller, den ich je gelesen habe. Ich finde es schade, dass deutsche Autoren mich nie überzeugen können. Dennoch hat das Buch mich tendenziell unterhalten und am Ende gab es ein paar Elemente, die ich nicht erahnen konnte. 

Habt ihr das Buch gelesen? Und konnte es euch überraschen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro






Meine Bewertung:
 

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