für mich ist Susan Hill eine Autorin, die mich definitiv gruseln lehrt. Viele kennen sich die The Woman in Black von ihr, das damals auch mit Daniel Radcliffe verfilmt wurde. Ich habe das Buch sehr geliebt. Umso freudiger habe ich in der Bibliothek in der englischen Sektion diese Kurzgeschichtensammlung von ihr entdeckt und direkt eingepackt.
Die Fakten:
- Autor: Susan Hill
- Titel: The Travelling Bag and other Ghost Stories
- Erschienen: 2017
- Verlag: Profile Books
- Seiten: 275
- Preis: 6,41 Euro
- Klappentext: "From the foggy streets of Victorian London to the eerie perfection of 1950s suburbia, the everyday is invaded by the otherworldly in this unforgettable collection of ghost stories from the bestselling author of The Woman in Black."
Wie immer werde ich einige Sätze zu jeder Geschichte sagen und dann ein Gesamtfazit ziehen.
The Travelling Bag
Die Titelgeschichte ist ca. 50 Seiten lang. Alles dreht sich um die Fehde zwischen zwei Wissenschaftlern. Der eine stiehlt dem anderen eine Idee und soll dafür bestraft werden, mit einem Jungenstreich, der aber tödlich schief läuft. Am Ende ist die Frage, wer hier wen bestraft. Ich fand es einen spannenden Auftakt, aber wenig ghostly. Von mir bekommt die Geschichte 4 Sterne.
Boy Twenty-One
Die Geschichte ist nicht ganz 40 Seiten lang und erzählt von Jungen in einem Internat. Die Geschichte eröffnet jedoch mit der Nachricht, dass ein historisches Haus abgebrannt ist. Dann folgen wir den Erinnerungen eines Mannes in das Internat und auch das historische Haus, was damals bei einem Klassenausflug besichtigt wurde. Die Geschichte hat mir gut gefallen, vor allem die Beschreibung des Hauses. Sie hat eine tolle Atmosphäre. Auch hier würde ich 4 Sterne geben, fand sie aber stärker als die erste Geschichte.
Alice Baker
Auch diese Geschichte ist etwa 50 Seiten lang. Hier erfahren wir von einem Team, dass in einem Büro in einem sehr alten, ekligen Gebäude arbeiten muss. Die Fluktuation ist recht hoch, doch inzwischen hat sich ein harter Kern gebildetet, der sich von seiner Umgebung nicht verschrecken lässt. Alles ändert sich jedoch, als Alice Baker in das Team aufgenommen wird. Seltsame Dinge geschehen... Ich fand die Geschichte so gut, ein tolles Setting, gruselige Szenen und eine Hintergrundgeschichte, die man kommen sieht, aber dennoch wertschätzen kann. Ich gebe der Geschichte 5 Sterne.
The Front Room
Nächstenliebe will ein Paar mit drei Kinder praktizieren. Auf ungefähr 40 Seiten erfahren wir von der gruseligen Stiefmutter des Vaters, die im Front Room des Hauses einziehen darf, nachdem in der Kirche mehr Nächstenliebe geprädigt wurde. Aus der dankbaren alten Dame wird dabei schnell wieder die böse, rachsüchtige Frau, die das Paar früher kannte. Aber was sie wirklich im Sinn hat, kann sich keiner ausmalen... Auch diese Geschichte war wirklich creepy. Das Ende hat es dann für mich wirklich run gemacht. Ich schwanke hier zwischen 4 und 5 Sternen.
Printer's Devil Court
Die Abschlussgeschichte ist gleichzeitig die längste, sie ist um die 90 Seiten lang. Wir erfahren von einem Arzt, der Zeuge einiger sehr umstrittener Verfahrensmethoden wurde und sich danach aufs Land zurückzog, um dort zu praktizieren. Doch auch nach vielen Jahren holt ihn diese Vergangenheit noch ein. Ich fand die Geschichte wirklich sehr gruselig, solche Experimente sind immer irgendwie aufwühlend. Auch mochte ich die Atmosphäre des beschriebenen London. Und es finden sich viele unheimliche Ideen in der Geschichte, die man so schnell nicht vergisst. Ich gebe nochmal 5 Sterne.
Alles in allem war diese Sammlung von Geistergeschichten also komplett nach meinem Geschmack. Die Geschichten waren kreativ, haben sich voneinander sehr stark unterschieden und so kam keinerlei Langeweile beim Lesen auf. Ich lege euch die Sammlung für eure Halloween-Nacht wärmstens ans Herz. Nächstes Jahr muss ich unbedingt daran denken, ein weiteres Buch der Autorin zu lesen.
Kennt ihr schon The Woman in Black? Oder sind Geister nicht euer Ding?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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