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Sonntag, 13. Oktober 2013

Die Schuld des Tages an die Nacht

Hallo meine Lieblingsleser,

in einer Rekordzeit für mich habe ich das Buch Die Schuld des Tages an die Nacht beendet. Gekauft habe ich es, weil der Titel mich so interessierte und ich Algerien als Land für meine Um-die-Welt-Challenge sehr gut gebrauchen konnte. Das Buch ist doch in etwa so ergreifend, wie ich es erwartet hatte. Allerdings finde ich den Klappentext etwas nichtssagend. 

Nun aber zuerst die Fakten:
  • Autor: Yasmina Khadra
  • Titel: Die Schuld des Tages an die Nacht (Original: Ce que le jour doit á la nuit)
  • Erschienen: 2010
  • Verlag: Ullstein
  • Seiten: 414
  • Preis: 9,99 Euro
Zur Handlung: Younes ist Sohn eines algerischen Bauern. Er wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, und als die komplette Ernte seines Vaters verbrennt, begiebt sich die Familie in eine große Stadt, um dort ihr Glück zu versuchen. Allerdings landen sie auch da in einem Armutsviertel, und trotz aller Anstrengungen des Vaters kann er seiner Familie kein ordentliches Heim bieten. Schließlich bringt er Younes zu seinem Bruder, der als Apotheker und Mann einer Französin ein angesehenes Leben führt.

Younes wird nun zu Jonas, einem algerischen Jungen, der in einer französischen Ortschaft aufwächst. Seine Landsleute werden dort nur für die Feldarbeit angestellt. Als angehender Apotheker ist er jedoch angesehen und freundet sich mit vielen Franzosen in diesem Ort an. Außerdem verliebt er sich in die schöne Émilie, die sein Leben auf den Kopf stellt. Doch dann kommt der algerische Befreiungskrieg und alles ändert sich.

Ich empfinde dieses Buch als eine ausgewogene Mischung aus Liebeskitsch und algerischer Geschichte, von der ich zugegebenermaßen keine Ahnung habe. An manchen Stellen hätte ich Teile des Hin und Her zwischen Jonas und Émilie gern gestrichen. Am spannendsten waren die Kapitel, in denen es spezifisch um Algerien ging. In diesem Kampf spielt Jonas eine besondere Rolle, denn er sitzt zwischen den Stühlen. Er ist zwar Algerier und Araber, aber er lebt das Leben der Franzosen, die das Land beherrschen. Er hat jedoch in seiner Kindheit auch gesehen, wie am Boden zerstört sein Volk ist.

Die Geschichte mit Émilie ist so gesehen vielleicht im Mittelteil doch etwas sehr melodramatisch. Sie nimmt dem Buch für eine Weile jede Glaubwürdigkeit, und erst nachdem sie verheiratet ist, findet die Geschichte ihre eigentliche Handlung und Spannung wieder, so scheint es. Noch dazu ist Émilie mir als Mensch auch sehr fremd in den ersten Momenten. Erst in ihrem späteren Kummer konnte ich dann wirklich mit ihr mitfühlen und auch verstehen, warum sie handelt, wie sie handelt.

Alles in allem lässt sich dieses Buch wirklich wunderbar lesen. Es hat seine Schwachstellen und verliert dadurch leider einige Punkte. Dennoch denke ich, dass es für viele sehr interessant sein kann. Ich denke, dieses Genre erfährt in der Bloggergemeinschaft nicht besonders viel Aufmerksamkeit. Ich denke, deswegen ist Die Schuld des Tages an die Nacht vielleicht ein guter Einstieg, da es auch viel um Liebe und Gefühle geht. Auch wenn er von mir nicht ganz volle Punktzahl bekommt, sollte es doch jeder einmal in die Hand nehmen. :)

Eines habe ich jedoch nach wie vor leider nicht verstanden: den Titel. Der Grund, warum ich das Buch gekauft habe. Leider erschließt es sich mir nicht wirklich.

Bis bald,

Eure Kitty Retro


Meine Bewertung:

- Dieses Buch ist Teil meiner Um-die-Welt-Challenge (Algerien). -

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