Diesen Blog durchsuchen

Sonntag, 4. November 2012

Der ganz große Traum

Hallo zusammen,

wir kränkeln nun alle ein wenig rum, verzeiht uns daher, wenn die Beiträge nicht ganz so geistreich sind.

Der ganz große Traum ist ein sehr unterhaltsames Buch, dagegen kann man schlichtweg nichts sagen, aber zuerst die Fakten.

- Autor: Rainer Moritz
- Roman
- rororo Verlag
- 244 Seiten
- Preis: 8,99€

Als erstes etwas zum Design des Buchs, worüber es sich meist gar nicht zusprechen lohnt, hier jedoch schon. Wie ihr bereits in der Ankündigung erfahren konntet, spielt Fußball eine stärkere Rolle in diesem Buch. Stilecht ist dazu jede einzelne Seite mit Rasen am unteren Rand versehen. Eine sehr süße Idee wie ich finde.

Zu Beginn gibt es ein Vorwort von Theo Zwanziger, der über Konrad Koch und den Fußball spricht. Dies ist ein schöner moderner Einschlag für das Buch, da es sonst 1874 spielt und dementsprechend auch die Wortwahl ist.
Die Geschichte ist in sehr kurze 42 Kapitel eingeteilt, was das Lesen sehr angenehm gestaltet. Am Ende gibt es auch noch eine Nachbemerkung und die Besetzung im Film. Ein schönes Extra ohne Frage.

Die Geschichte selbst ist sehr schön geschrieben, auch immer wieder amüsant und auf keinen Fall langweilig. Konrad Koch wird als kleines Experiment in ein deutsches Gymnasium geordert, um dort Englisch zu unterrichten. An dieser Schule wird ebenfalls gerade getestet, ob Schüler aus ärmeren Schichten auch eine höhere Ausbildung bekommen sollten. Beide Exmperimente werden von dem Schulrat, der natürlich aus Männern der höheren Schicht besteht, eher missgünstig begutachtet. Die Schüler werden, wie der ein oder andere vielleicht weiß, in dieser Zeit stark auf disziplin getrimmt und mit dem Rohrstock gezüchtigt. Sie sagen das, was ihnen die Lehrer oder ihre Eltern eingetrichtert haben und lernen dank Konrad Koch endlich, dass selber Denken total gut ist.
Da der neue Englischlehrer am Anfang große Schwierigkeiten hat, den Schülern die neue Sprache nahe zu bringen, versucht er sie mit einem für sie ebenfalls fremden Sport, dem Fußball, zu begeistern. Dies funktioniert erstaunlich gut und sogar der kleine Bornstedt, der aus einer armen Familie kommt, wird durch das Spiel von seinen Mitschülern akzeptiert. Natürlich wäre das alles zu schön um wahr zu sein, darum wird das Fußballspiel vom Schulrat verboten, da dieser denkt, das würde die Schüler dazu verleiten, zu den nichtsnutzigen Engländern überzulaufen und dem deutschen Vaterland nicht länger treu zu bleiben. Das ist alles natürlich totaler Quatsch, aber auch sowas will gelernt werden und irgendwann ist es nun mal soweit.
Zum Ende des Buches scheint die Hoffnung fast verloren, als plötzlich eine befreundete Schulmannschaft auftaucht und der kaiserliche Schulrat sich ebenfalls die Ehre erweist.

Der Film hierzu ist ebenfalls sehr gelungen. Die Kulisse ist sehr gut abgestimmt und die Redensarten und alles sehr gut eingeübt. Er ist außerdem relativ kurz gehalten und dadurch ebenfalls keineswegs langweilig.

Dieses Buch ist definitiv etwas für Fußballliebhaber, aber auch für Englischfreunde oder Leute, die Geschichte mögen. Es wird also ein sehr großes Spektrum abgedeckt, was man am Anfang vielleicht gar nicht vermutet hätte, oder?

Also wenn ihr was Schnelles für zwischendurch sucht, ist der Ganz Große Traum sehr gut geeignet,

eure Blue Diamond



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen