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Freitag, 9. November 2012

[Filmkritik] The Social Network


 Hallo ihr Lieben,

heute soll es um einen Film gehen, der auf einer absoluten und aktuellen Tatsache des Lebens beruht. The Social Network wird als Drama geführt, ich würde es aber mehr in die biografische Ecke schieben. Der Film ist aus dem Jahr 2010 und basiert auf dem Buch "Milliardär per Zufall" welches wiederum die Gründung von Facebook behandelt. Bevor ich jedoch zur Wahrheitstreue des Films komme, die vermutlich die meisten interessieren wird, möchte ich kurz die Handlung erzählen.



Mark Zuckerberg hat den Sprachschatz eines Klugscheißers und findet kurz und knapp oft die verletzesten Worte überhaupt, wobei ich nicht sagen würde, dass er dies mit Absicht tut. Seine Freundin Erica verlässt ihn, nachdem er in einem Gespräch so ziemlich ihr ganzes Leben in Frage stellt. Wütend darüber schreibt Mark auf seinen Blog, (das Blogsystem war 2003 zwar noch nicht so vielseitig wie heute, allerdings erfüllte es seinen Zweck) und verspürt Rache an der Frauenwelt nehmen zu wollen. Da er in Sachen programmieren, Seiten entwickeln und all diesem Computerzeug ein totales Genie ist, erstellt er innerhalb weniger Stunden eine Seite, die er FaceMash nennt. Er verlinkt die Bilder aller Studentinnen der Wohnheime in Harvard und lässt die Benutzer dieser Seite darüber entscheiden, welche sie heißer finden. Man sollte allerdings dazu erwähnen, das Eduardo Saverin, sein bester Freund, ihm bei der Erstellung hilft und einen Algorithmus auf sein Fenster schreibt, welcher ihm ermöglicht, die Bilder vergleichend darzustellen.

 Doch dieser "Jungenstreich" bleibt nicht ohne Folgen, Harvard legt den Server der Webseite lahm und verhängt Mark eine Bewährungsstrafe.
Von seinem kurzen Erfolg mit dieser Seite erfahren auch drei andere Studenten der Harvard Universität und erzählen ihm von ihrer Vorstellung von einem elitären Netzwerk für Studenten Harvards. Mark verspricht ihnen dabei zu helfen, entwickelt ihre Idee aber sehr viel weiter. Er erstellt eine Seite, die es ermöglicht, sich sozial auszutauschen, Neuigkeiten zu posten, so dass sie allen Freunden erreichbar wird. Er entwickelt das "Like it" ;)

Doch zu jeder gelungenen Gründung gehört auch Geld. Dies bringt Eduardo für ihn auf und wird somit CFO (Chief Financial Officer) von der entstehenden Seite. Zu diesem Zeitpunkt heißt dieses Netzwerk noch thefacebook und steckt mehr oder weniger in den Kinderschuhen, dennoch gibt Mark es online und hat innerhalb weniger Tage viele hunderte Anhänger. Natürlich bekommen dass nun auch die anderen 3 Studenten mit und verklagen Mark, ihre Idee gestohlen zu haben. Mark interessiert das nicht wirklich, da er für das "reale" Leben keinen Spürsinn hat, "online" geht es ihm einfach besser. Kurze Zeit später erfährt Sean Parker, den einige von euch vielleicht mit der Musiktauschbörse Napster in Verbindung bringen können, von dem Erfolg der Seite und möchte unbedingt mitmischen. Sean ist mehr ein Fantastat und überzeugt Mark unglaublich schnell von einfach all seinen Ideen und prompt steht der Name Facebook. Eduardo verzweifelt immer mehr an dem Größenwahn seines Freundes und als er komplett aus dem Unternehmen verdrängt wurde, entschließt auch er sich, Mark auf seinen Anteil zu verklagen. Es geht um mehrere Millionen Dollar. Die Endszene zeigt Mark, wie er darauf wartet, dass seine Exfreundin, die er immernoch liebt, seine Freundschaftsanfrage bei Facebook annimmt.


So, ja, das war lang ich weiß, aber da habe ich wirklich schon stark gekürzt. Man kann kaum glauben das in zwei Stunden so viele kleine Geschichten gepackt werden können. Besonders gelungen ist, dass die Verhandlungen gegen Mark eine Art Rahmen des Films abgeben und der Film selbst quasi die Erzählung der Zeugen ist. Man erlebt so sehr nah die Gefühlswelt der einzelnen Charaktäre, die vor allem aufgewühlt, ungehalten, zynisch, enttäuscht und wütend ist.
Gut finde ich ebenfalls, dass offenbar versucht wurde, die Schauspieler optisch den wahren Menschen anzupassen. Die Hauptfigur Mark Zuckerberg gespielt von Jesse Eisenberg, passt wie ich finde sehr sehr gut, nicht nur vom Auftreten, sondern auch von der Ausstrahlung. Jesse Eisenberg ist hier wirklich hervorragend in seine Rolle eingetaucht. Eduardo Saverin gespielt von Andrew Garfield und Sean Parker gespielt von Justin Timberlake sind zwar auch gut gewählt rein äußerlich, allerdings fallen mir einige andere Schauspieler ein, die es auch hätten werden können.
Bei den 3 Studenten die Mark die Idee für Facebook liefern, ist ein Zwillingspaar dabei. Warum ich das erwähne, ist einfach, dass ich unglaublich lustig finde, dass man dafür kein Zwillingspaar genommen hat, sondern Armie Hammer einfach beide spielte. Sein Körperdouble war Josh Pence.

Nun zur Wahrhaftigkeit des Films. Es gibt unglaublich viele Kritiken, die eben genau das sehr unzufriedenstellend finden. Laut Presse und Co. soll weniger als die Hälfte der Vorkommnisse im Film tatsächlich so passiert sein. Dies mag wohl auch daran liegen, dass Mark Zuckerberg selbst nicht mitwirkte. Dennoch behaupte ich, dass der Wahnsinn Facebook sehr gut rüberkommt. Was Geld und Erfolg aus Menschen machen kann, wird hier sehr realitätsnah dargestellt. Auch der Bruch zwischenmenschlicher Beziehung ist nicht übertrieben eingearbeitet, im Gegenteil, da hätte vielleicht noch eine Schippe drauf gelegt werden können.

Viel lässt sich zu dem Film nicht mehr sagen, außer dass ihr ihn euch selbst am Sonntag um 20.15 Uhr auf Pro7 ansehen könnt und euch selbst ein Urteil bilden,

eure Blue Diamond

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