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Mittwoch, 6. November 2013

Der Vorleser

Hallo meine Lieblingsleser,

heute kommen wir zu einem Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe, und bei dem es mich ehrlich wundert, dass ich es nicht viel früher schon gelesen habe. Aber manch eine Thematik spricht einen erst an, wenn man ein wenig älter ist. Und so erzähle ich euch heute vom Vorleser.

Die Fakten:
  • Autor: Bernhard Schlink
  • Titel: Der Vorleser
  • Erschienen: 1995
  • Verlag: Diogenes Taschenbuch
  • Seiten: 207
  • Preis: 9,90 Euro
Zur Handlung: Der 15jährige Michael erkrankt an Gelbsucht. Als er sich in einem Hauseingang erbricht, hilft ihm eine junge Frau. Sie säubert den Gehweg für ihn und bringt ihn nach Hause. Nachdem die Krankheit abgeklungen ist, besucht Michael diese Frau, um sich für die Hilfe zu bedanken. Doch er kann sie nicht vergessen, und als er sie das nächste Mal besucht, entspinnt sich eine Liebesgeschichte zwischen ihnen.

Hanna ist 20 Jahre älter als er, doch die Liebe, die Michael an sie bindet, hält sein ganzes Leben lang. Auch als er während des Studiums erfährt, wer Hanna wirklich ist und vor allem gewesen ist, kann er sie nicht vergessen. Etwas verbindet die beiden vor allem, und das ist das Vorlesen. Und auch nachdem seine Ehe gescheitert ist und Hanna eine alte Frau geworden ist, liest er noch für sie vor.

Der Vorleser verbindet zwei völlig gegensätzliche Welten, eine lebenslange Liebesgeschichte und den Holokaust. Dieses Buch ist so voller Gefühl und dennoch bestimmt von einer dumpfen Taubheit, dass man es, obwohl die Thematik so schwer und erdrückend ist, doch leicht und luftig lesen kann. Man kann gerade genug mitfühlen, ohne dass man nachts nicht mehr schlafen kann und sich durch die Seiten quälen muss.

Ich habe lange kein Buch mehr mit so viel Leidenschaft gelesen, mich auf jede Seite so sehr gefreut. Es ist für mich einfach rundum gelungen. Und an dieser Stelle möchte ich auch gleich einfügen, dass ich finde, dass jeder Mensch auf der Welt dieses Buch einmal lesen sollte. Es zeigt uns, dass Liebe nicht an Vernunft geknüpft ist, vielleicht auch an nichts anderes auf der Welt. Es zeigt auch, wie man sich selbst in eine Situation manövrieren kann, obwohl man sich nur retten wollte. Es zeigt, dass Sturheit nichts Gutes ist. Aber es ist dennoch einfach nur schön zu lesen.

Ich habe mich an vielen Stellen des Buches wiedergefunden. Vor allem die Beschreibung seiner Gefühle, als Michael ein KZ besucht, kann ich eins zu eins nachempfinden. Ich war bereits zwei Mal in Buchenwald und jedes Mal fühlte ich genau das, was er im Buch schreibt.

Auch wer sich nicht für das Dritte Reich und KZs interessiert, kann an diesem Buch wirklich etwas finden, da die Geschichte nicht zu verfahren und eindimensional darauf gerichtet ist. Ich kann es wirklich nur empfehlen. Und jetzt werd ich noch einmal den Film anschauen und dann bald auch davon berichten.

Bis bald,

Eure Kitty Retro


Meine Bewertung:


- Dieses Buch ist Teil meiner Um-die-Welt-Challenge und Buchverfilmungschallenge. -

5 Kommentare:

  1. Huhu,

    mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Wir haben es in der Schule gelesen. Es hat mir zu einer 1 im Deutsch-Abi verholfen ^^. Den Fil möchte ich unbedingt auch schauen, ins Kino habe ich es leider nicht geschafft.

    Du hast übrigens vollkommen Recht, manche Themen interessieren einen erst, wenn man älter ist.

    LG
    Anja

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  2. Bei uns stand das leider nicht auf dem Lehrplan, find ich ein bisschen schade im Nachhinein... :)

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  3. Hmm... Also bei uns wurde das Buch in der Schule gelesen und ich fand das ganz, ganz, ganz furchtbar.

    In der 9. Klasse geniert man sich einfach, wenn man gewisse Stellen laut vorlesen muss und alle lachen (Pubertät).

    Eigentlich haben meine Freundinnen und ich die ganzen Stunden nur gebetet, dass wir nicht dran genommen wurden und dann kann man sich auch nicht auf das konzentrieren, was andere gerade vorlesen :D

    Vielleicht sollte ich das Buch jetzt nochmal in aller Ruhe lesen.

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  4. Ohje, na gut, ich dachte auch mehr an die 11. oder 12. Klasse. :D

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  5. Jaaa 11. oder 12. Klasse wäre viel besser gewesen, aber die Realschule hört ja nach der 10. leider/zum Glück auf :D

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