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Mittwoch, 11. Juni 2014

The Lovely Bones

Hallo meine Lieben,

heute wenden wir uns einem Thema zu, das nicht schön ist, und leider auch nicht selten. Ein Thema, dass uns in den Medien immer wieder begegnet: verschwundene Kinder, getötete Mädchen. Vielleicht kennt ihr niemanden, der verschwunden ist, niemanden, der ermordet würde, aber ich denke, in der heutigen Zeit kann man sich doch die Frage stellen: was würde das mit meinem Leben machen? Ein Kind verlieren, eine Schwester, eine Liebe? Ich jedenfalls finde das Thema mehr als spannend.

Fakten:
  • Autor: Alice Sebold
  • Titel: The Lovely Bones (dts: In meinem Himmel)
  • Erschienen: 2002
  • Verlag: Picador
  • Seiten: 328
  • Preis: 5-9 Euro

Zur Handlung: Susie ist vierzehn Jahre alt und lebt mit ihrer Familie, ihren Eltern und zwei jüngeren Geschwistern, in einer amerikanischen Vorstadt. In der Schule hat sie einen Jungen kennen gelernt, Ray, der sehr in sie verliebt ist. Nur kurze Zeit nach ihrem ersten Kuss wird Susie vergewaltigt und ermordet. Doch damit endet es nicht, es beginnt erst. Denn dieses Buch handelt nicht von Susie, sondern vom Leben und vom Sterben, und von der dünnen Linie, die beides trennt, wobei doch beides so nah beieinander ist.

In einem Pavillon in ihrem Himmel sitzt Susie die meiste Zeit und beobachtet die Menschen, bei denen sie so gern wieder wäre. Ihr Eltern, ihre Geschwister, ihre Freunde und Bekannten, aber auch ihr Mörder machen eine schwierige Zeit durch, was es vermutlich nicht ansatzweise beschreibt. Und über die Jahre finden schließlich alle ihren Weg, damit zu leben, dass Susie nicht mehr bei ihnen. Das Buch erzählt davon, dass es ok ist, weiterzuleben, auch wenn man jemand wichtiges verloren hat.

Ich habe letztes Jahr, oder gar vor zwei Jahren, den Film gesehen und auch gleich hier vorgestellt. Ich war damals sehr fasziniert von der Geschichte, von der Idee, und ich wollte sofort auch das Buch lesen. Nun hat es doch lang gedauert, denn es ist sicherlich keine leichte Kost. Vor allem die ersten Kapitel konnte ich nicht an einem Stück lesen, sondern musste immer wieder unterbrechen. Es ist so unglaublich und unverständlich für mich, dass solche Dinge passieren. Für mich ist das das Schlimmste an der Welt.

Erzählt wird dabei eigentlich die sehr mannigfaltige Geschichte von Susies Umfeld, dass in den 70er Jahren plötzlich damit leben muss, dass ein Mörder unter ihren Nachbarn lebt, dass ein kleines Mädchen ermordet wurde und niemand je die Leiche gefunden, den Mörder geschnappt hat. Dabei hat jeder sein ganz eigenes Schicksal: der Vater, der seine liebste Tochter verloren hat und nicht aufhören kann, den Mörder zu suchen; die Mutter, die sich selbst die Schuld gibt, weil sie eigentlich nie Mutter werden wollte; die Großmutter, die bisher nur für Alkohol und Fashion gelebt hat und nun die Familie irgendwie zusammenhält; die Schwester, die so sehr dagegen ankämpfen muss, nicht die Schwester des ermordeten Mädchens so sein; der Bruder, der seine Schwester kaum gekannt hat, aber immer noch manchmal mit ihr spricht; der Freund, der nur einen einzigen Kuss von ihr bekommen hat und dennoch nicht aufhören kann, sie zu lieben; zuletzt die Schulfreundin, die zufällig an jenem Abend unterwegs war und von Susies Geist gestreift und damit für immer verändert wurde.

Dabei finde ich ehrlich gesagt alle Geschichten irgendwie spannend. Ich finde nach wie vor den Blickwinkel sehr speziell und einzigartig. Ich empfinde Susie als einen sehr besonderen und angenehmen Charakter. Im Buch sagt sie einige sehr rührende Sachen, die dann auch in den Film übernommen wurden. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich nun besser finde. Ich werde morgen Abend den Film noch einmal anschauen, und euch dann hier mein finales Resumé verkünden.

Nachdem ich den Film nun noch einmal geschaut habe, muss ich sagen, dass ich ihn nach wie vor schön finde. Ich weiß, dass viele diese Verfilmung nicht mögen. Ich persönlich liebe Peter Jackson, ich bin ja auch ein großer Herr der Ringe-Fan. Deswegen mag ich auch die Umsetzung. Ich gebe zu, dass der Film an einigen Stellen kitschiger ist, als er sein müsste. Dennoch sind andere Szenen dafür umso schöner dargestellt. Auch die Darsteller finde ich nach wie vor grandios, und ich liebe wirklich jeden... Besonderen Respekt habe ich aber vor Stanley Tucci... Diese Rolle zu spielen ist sicher nicht leicht. Aber ich schweife ab. Der Film ist für mich eine gute Darstellung des Buch. Und ich bin dankbar, dass eine gewisse Sache mit dem Polizisten herausgelassen wurde, weil ich sie im Buch gar nicht mochte.

Ich denke, wer nicht sicher ist, ob er die Thematik verträgt, oder ob ihn sowas anhebt, der sollte sich erstmal den Film anschauen. Auch denke ich, dass manche Szenen mich im Buch noch mehr berührt haben, weil ich noch die Bilder aus dem Film im Kopf hatte. Also für mich gibt es hier keinen klaren Gewinner.

Ich bin schon der Meinung, dass jeder mal dieses Buch lesen sollte. Auch wenn er vermutlich viel zu wenige Menschen interessiert... Und wenn ein Großteil vom Rest vielleicht nicht gut damit klar kommt. Aber es ist eine Sache, die sollten wir immer im Hinterkopf behalten, und versuchen, ein bisschen mehr aufeinander zu achten. Immerhin ist seit den 70er Jahren die Welt nur noch unpersönlicher geworden...

Ich hoffe, das war nicht zu wirr. Das Buch lässt einen eben doch etwas aufgerüttelt zurück.

Bis bald,

Eure Kitty Retro



Meine Bewertung:

- Dieses Buch ist Teil meiner Buchverfilmungschallenge. -

2 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch gelesen und auch den Film gesehen und mir hat, wie du schon angedeutet hast, das Buch besser gefallen. Trotzdem finde ich auch den Film gut, auch wenn mich da am meisten die "himmlischen" Sequenzen stören. Ich mag aber beides sehr und finde auch, dass es ein Buch ist, das gelesen werden sollte!
    LG Martina

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