Hallo meine Mosterfreunde,
A Monster Calls habe ich euch vor einer Weile vorgestellt, als ich es zufällig in der Bibliothek entdeckt habe. Ehrlich gesagt war ich ohne Erwartungen in das Buch hineingegangen, aber es hat mich doch sehr berührt, mich an einiges erinnert und mich zum Weinen gebracht. Beim Film nun wusste ich ja, was kommt, und heute möchte ich mit euch darüber sprechen.
Zur Handlung: Conor O'Malley ist 12 Jahre alt, er hat keine Freunde an der Schule und alle Lehrer fassen ihn mit Samthandschuhen an. Der Grund dafür ist, dass Conors Mutter Krebs hat. Conor ist inzwischen gut darin, allein klarzukommen. Er macht sich selbst essen, wäscht die Wäsche. In der Schule wird er gemobbt, aber er schluckt das einfach runter.
Das einzige, was sein Leben noch unerträglicher machen kann, ist seine Großmutter, die beschließt, dass er eine Weile bei ihr wohnen sollte, während eine neue Behandlung bei seiner Mutter getestet wird. Connor und seine Oma haben ein schwieriges Verhältnis, da sie sich beide nicht verstehen und völlig verschiedene Lebenswelten haben. Aber eine Sache hält sie zusammen...
Die Gesamtaussage des Buches hat mich damals völlig umgehauen, denn irgendwie hab ich es nicht kommen sehen. Ich war deswegen gespannt, ob der Film mich nochmal zurückversetzen kann, oder ob nun die Luft quasi raus ist. Auch war ich sehr gespannt, wie die drei Geschichten des Monsters gestaltet sein würden, denn ich hatte Vergleiche zu Harry Potter 7 gehört.
Conor wird von Lewis MacDougall, der meiner Meinung nach sehr gut auf die Rolle passt. Dennoch hat es mich irgendwie gestört, dass im Film viel deutlicher wird, dass es sich bei der Hauptfigur um einen Jungen handelt. Das klingt jetzt ein bisschen bescheuert, aber im Buch konnte ich das gut ausblenden und so viel mehr Verbindung aufbauen. Im Film war da einfach ein Stück weit Distanz.
Sigourney Weaver als Großmutter hat mir auch gut gefallen. Sie verkörpert sowohl die distanzierte Geschäftsfrau als auch die leidende Mutter perfekt. Conor kann sie nicht verstehen, da sie ihren Schmerz deutlich besser verstecken kann. Dennoch ist für den Zuschauer spürbar, was sie durchlebt. Felicity Jones hat mir als Conors Mutter auch gut gefallen. Sie hat die liebevolle und zärtliche Art, der man auch im Buch begegnet.
Das Monster fand ich weitesgehend gut animiert. Gelegentlich hat es doch ein wenig seltsam ausgeschaut, aber generell war es nicht zu angsteinflösend und erschien dennoch mächtig genug. Die Stimme von Liam Neeson passt perfekt dazu. Die Geschichten, die das Monster erzählt, sind wirklich wundervoll animiert gewesen. Dieser Teil hat mir mit am besten gefallen.
Das Buch wird in einigen Momenten sehr gewaltvoll. Das wurde aus dem Film herausgelassen. Wir erfahren davon eher durch Erzählungen, sodass der Film auch für Kinder in Ordnung geht. Dennoch ist das Thema heftig und nicht jedes Kind sollte sich mit sowas beschäftigen müssen. Daher kann ich den Film für jüngere Kinder (jünger als Connor selbst) nicht empfehlen. Es geht um Schmerz, Verlust, Angst und Liebe, egal ob gewalttätige Szenen herausgeschnitten wurden.
Alles in allem hat mir der Film gut gefallen und er ist eine schöne und respektvolle Buchverfilmung. Einige neue Elemente kommen hinzu (Habt ihr auch Liam Neeson als Vater der Mutter auf den Bildern gesehen? Gibt es da tiefere Bedeutungen?), die für mich aber nicht bahnbrechend waren. Da ich die Auflösung schon kannte, hat das Ende mich diesmal nicht so kalt erwischt. Dennoch war die Darstellung sehr gut gewählt. Der kurze Momente der Stille... ja, das war gut gemacht. Ich kann den Film empfehlen. Er ist kein klassischer Krebsfilm, würde ich sagen, denn es geht darum, wie es Kind mit diesem Schicksal umgeht. Es geht darum, einen Elternteil langsam zu verlieren. Und für mich ist es nach wie vor eine sehr realistische Darstellung, die Leuten, die etwas ähnliches durchgemacht haben als Kind, sagt, dass es ok ist.
Habt ihr den Film gesehen? Habt ihr Gedanken, die ihr mit uns teilen möchtet?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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