Hallo meine Fantasyleser,
heute möchte ich euch vom ersten Buch berichten, das ich 2022 beendet habe. Den Großteil habe ich zwar vor Silvester gelesen, aber es hat dann doch nicht ganz gereicht, um mein 80. Buch für 2021 zu werden. Ist aber gar nicht schlimm, denn es geht ja um Inhalte und nicht um Statistiken. Und dieses Buch hat mich mit seinem Inhalt überzeugt.
Die Fakten:
- Autor: Luke Arnold
- Übersetzung: Christoph Hardebusch
- Titel: Der letzte Held von Sunder City (Original: The Last Smile in Sunder City)
- Reihe: Fetch Phillips Archives 1
- Erschienen: 2020
- Verlag: Knaur Taschenbuch
- Seiten: 318
- Preis: 14,99 Euro
- Klappentext: "Guten Tag, mein Name ist Fetch Phillips, und es gibt drei Dinge, die Sie über mich wissen sollten, bevor Sie mich engagieren: 1. Wenn ich nüchtern bleiben soll, kostet das extra. 2. Meine Dienste sind streng geheim. 3. Ich arbeite nicht für Menschen. Das ist nichts Persönliches - ich bin selbst ein Mensch. Aber nach allem, was passiert ist, sind es nicht die Menschen, die meine Hilfe brauchen. Mein größter Wunsch? Nur ein echter Fall, eine Chance, etwas Gutes zu tun. Denn es ist meine Schuld, dass die Magie für immer verschwunden ist."
Zur Handlung: Fetch Phillips ist ein Mensch, und eine ziemlich traurige Ausgabe davon noch dazu. Eigentlich möchte er sein Leben lieber nicht in nüchternem Zustand verbringen, aber gleichzeitig hat er sich vorgenommen, allen magischen Spezies zu helfen, die nun, nachdem die Menschheit die Magie zerstört hat, wirklich alle Hilfe nötig haben.
Als Fetch zu einer Schule bestellt wird, die magische Kinder ausbildet, um einen verschwundenen Lehrer zu finden, der Vampir ist, stellt sich sein Leben allerdings auf den Kopf. Mächtige Interessen scheinen hier zu wollen, dass das Rätsel ungelöst bleibt. Doch da haben sie nicht mit Fetch gerechnet, denn der kriegt am Ende immer, was er will, auch wenn es sich dann vielleicht als das Schlimmste herausstellt, was passieren konnte.
Dieses Buch ist vom Stil her an Noir Fiction, denn wir folgen einem Protagonisten, der nicht fehlerfrei ist - weit gefehlt - aber auch kein absolut schlechter Mensch. Allerdings ein ziemlich schlechter Detektiv. Er soll einen verschwundenen Lehrer finden, gerät allerdings schnell in ziemlich gewalttätige Situationen. Mich hat es ein wenig an Wolf Among Us erinnert (was ich dann prompt auch als Let's Play auf Youtube geschaut habe), auch wenn es an die Qualität nicht ganz herankommt.
Allerdings ist das Setting der Geschichte ein magisches. Wir befinden uns in einer Fantasy-Welt, die allerdings vor Jahren ihre Magie verloren hat. Verloren klingt vielleicht zu nett, denn tatsächlich wurde die Quelle der Magie von Menschen zerstört, die nicht mehr immer nur die Schwächlinge sein wollten. In der Welt gibt es extrem viele verschiedene magische Spezies, und einige lernen wir gut kennen wie die Vampire. Die Menschen dagegen kommen einem erschreckend bekannt vor...
Fetch als Hauptcharakter kaut regelmäßig eine Pflanze, die als Schmerzmittel wirkt. Er ist damit quasi abhängig und mischt zu besonderen Anlässen auch mit Alkohol. Auch wenn er seine Hinweise auf den verschwundenen Vampir teilweise rein zufällig findet, versucht er sich trotzdem auch an echter Detektivarbeit, wobei er auch oft einstecken muss. Vor allem erfahren wir in diesem ersten Band aber sehr viel über seine Vergangenheit und seine Rolle bei der Zerstörung der Magie. Ich fand das sehr gut, denn es hat ihm die nötigen Charakterzüge gegeben, dass er nicht nur so ein typischer schlechtgelaunter Mordaufklärer ist. Und manche Dinge waren da auch überraschend.
Der Fall selbst ist auch gut, aber er muss immer sehr mit der Backstory konkurrieren, die in Rückblicken erzählt wird. Ich glaube, das kann einige Leser nerven, für mich war es ok. Am Ende gab es aber dann so die Momente, wo einem zusammen mit dem Hauptcharakter der Groschen fällt. Es wird dann auch noch etwas dramatisch, und auch ein bisschen eklig, aber generell fand ich das in Ordnung.
Dadurch, dass die Backstory von Fetch eine große Rolle spielt, bleibt für andere Charaktere um Fetch herum nicht so viel Zeit. Hier hätte ich mir manchmal einfach mehr erhofft. Einige Charaktere werden eingeführt, und mit einigen gibt es auch spannende Momente, aber mehr als ein Anfang kann das nicht sein. Da bin ich gespannt, wie zukünftige Bücher der Reihe aussehen.
Alles in allem hat mir an dem Buch vor allem das Noir-Feeling gefallen, mit einem Hauptcharakter, den man definitiv hassen kann, aber niemals mehr, als er sich selbst hasst. Fetch macht Fehler, kriegt auf die Nase und betäubt sich alles wieder. Ich mochte die Grundidee einer magischen Welt nach der Magie, und bin auch da gespannt, wie zukünftige Bücher darauf aufbauen. Und auch der Fall war für den ersten Band gut und interessant. Das Buch ist super mal zwischendurch, vor allem wenn ihr gerade schwerere Fantasy-Reihen lest oder wie bei mir das Leben einfach gerade zu stressig wird. Ich kann es auf jeden Fall für den Unterhaltungswert empfehlen und werde sicher den zweiten Band auch irgendwann lesen.
Kennt ihr diese Reihe schon? Wie steht ihr zu Crime Noir?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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