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Freitag, 17. Januar 2020

Das unendliche Meer

Hallo meine Alienfreunde,

vor sechs Jahren habe ich Die 5. Welle gelesen und auch für euch rezensiert. Etwas später erschien dann die Fortsetzung Das unendliche Meer und ich habe sie mir zu Weihnachten gewünscht. Und dann standen beide Bücher lange Jahre in meinem Bücherregal - bis jetzt. Denn endlich habe ich mich aufgerafft und dieser Reihe noch eine Chance gegeben. Dabei mochte ich das erste Buch wirklich gern, ich war nur irgendwie dann aus dem Lesefluss.

Die Fakten:
  • Autor: Rick Yancey
  • Übersetzung: Thomas Bauer
  • Titel: Das unendliche Meer (Original: The Infinite Sea)
  • Reihe: Die 5. Welle 2
  • Erschienen: 2014
  • Verlag: Goldmann
  • Seiten: 347
  • Preis:
  • Klappentext: "Die erste Welle vernichtete eine halbe Million Menschen, die zweite Welle noch viel mehr. Die dritte Welle dauerte ganze zwölf Wochen an, danach waren vier Milliarden tot. Nach der vierten Welle kann man niemandem mehr trauen. Und die fünfte Welle? Cassie Sullivan hat überlebt und findet sich jetzt in einer Welt voller Misstrauen, Verrat und Verzweiflung wieder. Und während die fünfte Welle ihren Verlauf nimmt, halten Cassie, Ben und Ringer ihre kleine Widerstandsgruppe zusammen, um gemeinsam gegen die Anderen zu kämpfen. Dabei hofft Cassie immer noch, dass ihr Retter Evan Walker lebt, denn der Kampf ums Überleben wird immer aussichtsloser. Bis eines Tages ein Fremder versucht, in ihr Versteck einzudringen."

Zur Handlung: Die Anderen hat nach wie vor noch niemand gesehen. Ihr Mutterschiff tauchte eines Tages im Blickfeld der Erde auf, danach begann die Zerstörung. Im Zuge dessen wurden Familien auseinander gerissen, Vertrauen und Liebe starben nach und nach aus. Doch Cassie hat einen Menschen gefunden, dem sie nich trauen will, den sie lieben kann - nur ist er gar kein Mensch.

Ringer und Ben wurden zu Soldaten ausgebildet - von den Anderen. Doch das wussten sie nicht, bis die schachbegeisterte Ringer den Plan durchschaute. Seitdem sind sie auf der Flucht vor ihren ehemaligen Kameraden. Doch gegen den Winter helfen keine Waffen, gegen den Winter hilft nur ein Versteck, in dem sie auch ohne Heizung nicht erfrieren.

Weiter geht es in der postapokalyptischen Welt mit Cassie, Evan und Ben. Nachdem ich im ersten Band kurz ein bisschen befürchtet habe, dass sich alles zu einem nervtötenden Liebesdreiecksgedöns entwickelt, bin ich im zweiten Band sehr beruhigt. Der erste Band lebte durch die Bindung von Cassie und Evan. Die beiden geben ein gutes Paar ab, dass sich nur leider während der Alien-Apokalypse begegnet ist. Und da ist der Punkt, dass Evan eigentlich den Auftrag hat alle Menschen zu töten.

Dem zweiten Band gelinkt es von dieser Handlungsrichtung wegzukommen. Obwohl wir auch Ben, Cassie und Evan noch folgen, die die Hauptfiguren im ersten Band waren, ist unser Fokus nun deutlich stärker auf Ringer - meiner Lieblingsfigur. Ringer ist klug, stark und unabhängig - wenn auch vielleicht nicht ganz so unabhängig, wie sie gern wäre. Unerwartet gerät sie zurück in die Hände des Feindes.

Ich finde es immer etwas schade, wenn ein zweiter Band so deutlich dünner ist als der erste. Das erscheint mir immer ein bisschen unausgewogen. Allerdings muss ich sagen, dass der erste Band in der Mitte definitiv ein Spannungsloch hat, während wir Ben alias Zombie in der Kaserne folgen. Dieser Teil ist zwar wichtig für die Story, aber war mir vor allem beim zweiten Mal lesen zu langatmig. Dagegen kann der zweite Band die Spannung viel besser aufrechterhalten, weswegen ich ihm die 100 Seiten Defizit verzeihe.

Die Handlung bleibt also actionreich, schnell und auch voller Gewalt. Wir finden wieder eine ganze Vielzahl von Verletzungen, die mehr oder weniger gut beschrieben werden. Mich stört das nicht. Gerade die Action setzt Rick Yancey auf dem Papier gut um. Der Schreibstil fokussiert sich auf die Spannung und lässt langwierige Beschreibungen meist aus. Auch die Übersetzung ist mir hier wieder nur positiv aufgefallen.

Die letzte Hälfte hat mir dann besonders gut gefallen, auch wenn die Geschichte da sehr weit von Band 1 wegkommt. Ich finde, das tut ihr aber gut. Es wird auch thematisiert, dass manche Dinge, die wir im ersten Band erfahren haben, eigentlich ja gar keinen Sinn machen. Wenn es um die Vernichtung der Menschheit geht, warum dann so viel Mühe? Ich bin sehr gespannt, wo dieser Gedanke in Band 3 hinführt, denn das ist eine sehr berechtigte Frage.

Das Ende hat bei mir den Wunsch geweckt, direkt weiterzulesen, und Band 3 ist auch schon bestellt. Obwohl man einiges kommen sieht, will man es nicht glauben, ebenso wie die Charaktere. Die Handlung kann einen einfach mitreißen und man liest und liest, weil man wissen muss, wie es weitergeht. Nach meinem langwierigen Leseerlebnis mit dem Goldfinch, hat mir das einfach gut getan.

Alles in allem kann Band 2 also die Spannung und das Momentum von Band 1 voll mitnehmen, kommt ohne langwierigen Mittelteil und kitschige Liebesschnulzen aus. Stattdessen bekommen wir mit Ringer eine ganz neue Sicht auf die Dinge und lernen auch einiges Neues über die Anderen dazu. Ich will jetzt mehr und werde euch dann bald vom Finale berichten.

Kennt ihr die Reihe? Habt ihr vielleicht auch die Verfilmung gesehen? An die habe ich mich noch nicht getraut.

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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