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Montag, 31. Oktober 2022

The Carrow Haunt


Hallo meine Horrorhasen,

heute ist schon Halloween und deswegen will ich euch das Buch vorstellen, bei dem ich hoffte, dass es mich am meisten gruseln würde. Leider war daraus nichts geworden, aber für diejenigen, die es lieber nicht ganz so gruslig mögen, sondern auch ein bisschen Witz und Romantik suchen, ist das Buch vielleicht trotzdem noch passend.

Die Fakten:

  • Autor: Darcy Coates
  • Sprecher: Amanda Leigh Cobb
  • Titel: The Carrow Haunt
  • Erschienen: 2018
  • Verlag: Black Owl Books
  • Dauer: 8 Std. 54min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro (im Abo)
  • Klappentext:

    "Remy is a tour guide for Carrow House, a notoriously haunted building. When she's asked to host seven guests for a week-long stay to research Carrow's phenomena, she hopes to finally experience some of the sightings that made the house famous. At first, it's everything they hoped for. Then a storm moves in, cutting off their contact with the outside world, and things quickly become twisted. Doors open on their own. Seances go disastrously wrong. Red liquid seeps from behind the wallpaper. Their spirit medium wanders through the house during the night, seemingly in a trance. Then one of the guests dies under strange circumstances, and Remy is forced to consider the possibility that the ghost of the house's original owner, a twisted serial killer, still walks the halls. But by then it's too late to escape."

Zur Handlung: Remy ist glücklich mit ihrem Job. Sie gibt abendliche Führungen durch ein altes Anwesen, das einst den Carrows gehörte. Diese betrieben zunächst eine Heilanstalt, dann später ein Luxushotel, doch dann kam es immer wieder zu Zwischenfällen, bei denen Gäste und auch Angestellte verschwanden. Angeblich wurde der Verantwortliche schließlich im Foyer von einem Mob gehängt.

Doch Remy hat bisher nur kleine ungefährliche übernatürliche Phänomene erlebt. In einem Raum hört man Glas knirschen, wenn das Licht aus ist. In einem anderen hört man Pochen aus einem versteckten Fach im Kleiderschrank. Und der Geist eines jungen Mädchen stibitzt gern Dinge von Gästen und versteckt diese irgendwo. Doch als Remy mit einigen Menschen, die auf der Suche nach Übernatürlichem sind, zwei Wochen in diesem Haus verbringen soll, bleibt es nicht bei diesen unschuldigen Erscheinungen.

Ich liebe Haunted House-Geschichten und dafür ist Darcy Coates auch bekannt. Das erste Buch, das ich von ihr gelesen hatte, war auch echt schön gruslig: The Haunting of Blackwood House. Die beiden nächsten Bücher, die ich dann gelesen habe, waren immer noch gruslig, aber nicht mein Geschmack. Dieses hier ist dann der Grund, warum ich verstehe, dass Darcy Coates angeblich Cosy Horror schreibt, denn es bleibt alles sehr zahm, alles ist sehr vorhersehbar, und man bekommt nicht wirklich viel Angst.

Remy als Hauptcharakter hat mir gut gefallen, auch wenn ich den Namen etwas komisch finde (teilweise habe ich sie beim Hören mit einem anderen Charakter verwechselt). Sie ist sehr in das Haus der Carrows verliebt und hat viel Enthusiasmus für ihren Job. Wenn es dann etwas gruslig wird, hat sie sehr viel Verantwortungsbewusstsein. Sie sieht es als ihre Aufgabe an, alle zu beschützen, weil sie das Haus am besten kennt. Sie ist bodenständig, aber auch keine große Skeptikerin. Sie hält die Gruppe zusammen.

In der Gruppe haben wir dann einige Charaktere. Der wichtigste ist vermutlich Mark, der alle zu diesem Aufenthalt eingeladen hat. Wir wissen lange nicht, warum er das getan hat, aber er ist charmant und interessiert am Übernatürlichen. Außerdem hat er eine Menge Geld und ist attraktiv (zwinker zwinker). Eingeladen hat er eine Hellseherin mit ihrem Assistentin. Die beiden sind ein ulkiges Paar - sie eine ältere Dame, die aber sehr bestimmt sein kann und manchmal wenig Feingefühl hat, er ein sehr unsozialer Mensch mit besonderen Sandwich-Künsten. Außerdem eingeladen war ein Videoblogger, der auf der Suche nach Geistern ist. Und schließlich hat sich die junge Besitzerin des Hauses, eine Teenagerin, die überzeugt ist selbst eine Hellseherin zu sein, selbst eingeladen mitsamt ihrer Assistentin/ eigentlich besten Freundin, mit der es kriselt und die absolut nicht in diesem Haus sein will. Zur moralischen Unterstützung hat sich Remy noch einen älteren Herrn eingeladen, der ebenfalls am Haus interessiert ist und vor seinen Enkel mit einem spannenden Hobby (Geisterjagd) prahlen will.

Diese Charaktere beobachten wir nun dabei, wie sie das Haus erkunden. Da wir von Remy direkt am Anfang die ganze Hintergrundgeschichte des Hauses gehört haben, fehlt uns schon mal kein Kontext um zu wissen, was los ist. Es wird dann Seances geben, und Videokameras, und ein paar verdächtig kalte Ecken, alles, wie es im Haunted House-Bilderbuch steht. Dabei stehen die Interaktionen zwischen den Charakteren leider viel mehr im Zentrum als die mit Bezug zum Haus.

Auch, dass wir so schnell wissen, dass es sich hier um Geister handelt und wie diese funktionieren (sie können dir nichts tun außer vielleicht einen Gegenstand nach dir werfen, wenn sie richtig sauer sind), gibt es quasi nie etwas zu fürchten. Nicht einmal der Keller/Friedhof im Haus hat mir eine Gänsehaut verpasst. Und ich fand es auch schwierig ein gutes Bild im Kopf zu bekommen, wie das Haus aussieht, weil so viele Teile davon kaum beschrieben werden. Ich bin auch nach wie vor unsicher, ob nun auf dem Dachboden auch die Bedienstetenzimmer waren oder nicht. Solche Verwirrungsmomente ziehen einen natürlich auch immer aus der Geschichte heraus.

Gut gefallen hat mir die Stimmung um das Haus herum. Es steht auf einem Fels, der nur über eine Brücke zu erreichen ist, und ist fast völlig vom Meer umgeben. Durch die übernatürlichen Geschehnisse wird dann ein Unwetter augelöst, mit dem die Charaktere es auch immer mal wieder zu tun bekommen. Auch wie die Wellen dann bis ans Haus hochschlagen, fand ich toll beschrieben. 

Das Ende war dann recht aufregend, aber überhaupt nicht gruslig. Die Auflösung von allem sieht man meilenweit kommen. Es kommt zwar niemand völlig unbeschadet aus dem Haus, aber so richtig füchten tut man um die Charaktere trotzdem nicht. Und die ganze Erklärung hinter dem Phänomen fand ich auch etwas dürftig - das war alles der Gärtner? Eigentlich fast schon Klischee, ne. Und einen Epilog mit Schleife drauf gibt es dann auch noch.

Alles in allem kann ich das Buch nur empfehlen, wenn Horror für euch normalerweise nicht das Richtige ist, ihr aber zu Halloween mal etwas ausprobieren mögt, was sehr wenig Gruselfaktor hat. Ich mochte die Hauptfigur, und die Dynamik der Charaktere war auch interessant. Die Atmosphäre vor allem mit der Natur war ganz gut. Doch man merkt einfach, dass das Buch nicht designt ist, einem wirklich Angst zu machen. Dafür werden die Hintergründe zu früh erklärt, und die Hellseherin besteht immer wieder darauf, dass nichts passieren kann. Für mich war es leider eher nichts.

Was lest ihr heute zu Halloween? Ich werde mit den Monstress Comics weitermachen.

Bis bald,
Eure Kitty Retro 




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