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Mittwoch, 7. Dezember 2022

Sand


Hallo meine Bücherwürmer,

aufgrund meines Umzugs hatte ich im August ein kleines Blog-Loch und hier liegen noch einige Bücher, von denen ich euch nicht berichtet hatte. Da es gegen Jahresende geht und dann alle auch über ihre besten und schlechtesten Bücher sprechen, dachte ich, berichte ich heute mal vom vermutlich schlechtesten Buch, das ich in 2022 gelesen habe. Hier ist für mich irgendwie ganz viel schief gegangen.

Die Fakten:

  • Autor: Wolfgang Herrndorf
  • Titel: Sand
  • Erschienen: 2011
  • Verlag: rowohlt
  • Seiten: 475
  • Preis: 19,95 Euro
  • Klappentext: "Während in München Palästinenser des "Schwarzen September" das Olympische Dorf überfallen, geschehen in der Sahara mysteriöse Dinge. In einer Hippie-Kommune werden vier Menschen ermordet, ein Geldkoffer verschwindet, und ein unterbelichteter Kommissar versucht sich an der Aufklärung des Falles. Ein verwirrter Atomspion, eine platinblonde Amerikanerin, ein Mann ohne Gedächtnis - Nordafrika 1972."

Zur Handlung: [ehrlich gesagt geht schon eine Beschreibung der Handlung über alles hinaus, was meiner Psyche gut tut] Es gibt einen Mord, und es gibt einen Mann ohne Gedächtnis. Ein Koffer ist verschwunden. Eine Amerikanerin kommt nach Nordafrika um Makeup zu verkaufen oder sowas. Alles hängt mit allem zusammen.

Wir folgen vorrangig dem Mann ohne Gedächtnis, allerdings auch schon, als er ein Gedächtnis hat, also wissen wir ganz genau, wer er ist. Die ganze Zeit. Der Mann wird quasi als dumm beschrieben, ja auch schon im Klappentext oben. Also folgen wir diesem dummen Mann ohne Gedächtnis durch ein ganzes Buch voller Rassismus und Sexismus. Aber ist Satire...

Ich hab keine Ahnung, was der Künstler mit diesem Werk sagen wollte. Ich weiß auch nicht mehr, ob irgendwann eine glaubhafte Verbindung zu den Geschehnissen im Olympischen Dorf aufgebaut werden oder warum zur Hölle die im Klappentext genannt werden. Ich hab auch zu der Zeit nicht gelebt und daher kein sinnvolles Wissen, was da eigentlich passiert ist. Und ob die Sahara irgendwas damit zu tun hat.

Also die Hauptfigur ist ein dämlicher, rassistischer Franzose, dessen Vorfahren aber aus dem arabischen Raum kamen. Oder zumindest ein Opa. Er hat auch seine Familie dann in diesen fiktiven Ort mitgebracht, die wir aber nie zu Gesicht bekommen. Vielleicht sind sie am Ende vom Buch auch tot. Wir lernen direkt im ersten Kapitel von ihm, dass er dumm ist. Sein IQ entspricht dem eines 13jährigen. Also er ist nicht schlau. Und das wird einem das ganze Buch lang um die Ohren geknallt. Und natürlich verliert er dann sein Gedächtnis, und während er sich fragt, wer er ist, fragen wir uns, wie er es verloren hat. 

Die Handlung ist voller dämlicher Zufälle und blöder Zusammenhänge. Und unser Hauptcharakter checkt meistens nichts. Ich kann mich auch ehrlich gesagt an nichts erinnern außer die Locations, weil die Handlung für mich nie Sinn ergeben hat. Die Charaktere waren alle so belanglos oder unangenehm, dass mir völlig egal war, was mit ihnen passiert. Und wenn man bedenkt, was mit einigen von ihnen passiert, ist das schon ein starkes Stück.

Besonders negativ hängen geblieben ist mir der unterschwellige Rassismus im ganzen Buch. Die Menschen, die in dieser Gegend leben, werden die ganze Zeit als unzivilisiert, arm, dumm und verbrecherisch dargestellt. In jeder Szene, in jedem Moment, immer. Außerdem kommt dann an einigen Stellen noch Sexismus dazu, denn der Hauptcharakter bekommt Hilfe von einer attraktiven Amerikanerin. Die ganze Dynamik zwischen den beiden war so von einem Mann geschrieben...

Eigentlich mag ich Bücher über Charaktere, die nicht so schlau sind, weil ich es wichtig finde zu zeigen, dass man auch ohne Doktortitel oder grandiose Ideen im Leben beliebt und erfolgreich sein kann. Dieses Buch zeigt aber das Gegenteil, es macht sich lustig über dumme Menschen, vor allem wenn sie nicht weiß sind. Ich glaube, ich verlinke euch einfach die Reading Vlogs, in denen ich das Buch gelesen habe, wenn ihr wirklich mehr darüber hören wollt. Ich hab jetzt schlechte Laune und will noch was Gutes lesen.

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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