heute kommen wir zu einem Buch, das mich ein bisschen überrascht hat, einfach im Sinne davon, dass ich noch nie davon gehört hatte und mich der Klappentext mehr verwirrt hat, als mir viel von der Geschichte zu sagen. Außerdem war das Buch ein Geschenk meiner Mitbloggerin und so habe ich ihr einfach mal vertraut, und dieses doch recht dünne Büchlein gleich zur Hand genommen.
Die Fakten:
- Autorin: Anna Dankowtsewa
- Titel: Die Stadt mit dem blauen Tor (Original: Baby Jagi plemjannik)
- Erschienen: 2003
- Verlag: Diogenes
- Seiten: 181
- Preis: 0,78 Euro
Zur Handlung: Iwan ist ein ganz normaler Jugendlicher in Moskau, abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass ihm noch nie etwas besonderes passiert ist. Seine Tante, bei der er aufgewachsen ist, scheint ihn vor allen Gefahren zu beschützen mit kleinen Tränken und Sprüchen. Nur Schlägereien findet sie gut und ermuntert ihn dazu. Eines Tages jedoch geht Iwan durch das winterliche Moskau und trifft ein eigenartiges Mädchen namens Schischka, und sie kann Lachen, dass einem alle Haare zu Berge stehen.
Iwan weiß sich nicht zu helfen und nimmt sie schließlich mit zu sich nach Hause, wo er erfährt, dass er der Prinz des dreimalneunten Königreichs ist, welches von dem bösen Idolischtsche regiert wird, und dass er es zurückerobern muss. Seine Eltern sind dort in Gefangenschaft, und er konnte mit seiner Tante Baba Yaga entkommen. So kehrt er in das Zarenreich zurück, doch ihm folgen ungesehen zwei Banditen, ein Polizist und seine beste Freundin. Werden sie alle heil wieder darauskommen?
Die Stadt mit dem blauen Tor ist definitiv ein Kinder- oder Jugendbuch. Es erinnert an Geschichte wie die Chroniken von Narnia oder der Zauberer von Oz. Allerdings ist es ein sehr sehr kurzes Buch, weswegen es vielleicht schön zum Vorlesen ist. Trotz der wenigen Seiten passiet Iwan allerdings einiges Wunderliches und er trifft eine Fülle von seltsamen Kreaturen. Da viele in der westlichen Welt mit denn slawischen Sagengestalten vielleicht nicht so vertraut sind, findet sich hinten ein Glossar mit hilfreichen Erklärungen, was ich wirklich gut fand. Außerdem behält man so einen guten Überblick.
Interessant fand ich, dass Iwan, da das Buch ja recht jung ist, ein zeitgenößischer Jugendlicher ist und auch ab und an eben genauso redet. Das hat den Anfang aufgelockert und ihm auch in der neuen Welt ab und an geholfen. Allgemein kommt man sehr gut und schnell in die Geschichte rein. Der größte Mangel, den ich bemerkt habe, ist die Kürze des Buches. Ich hätte die Figuren gern noch wesentlich länger auf ihren Abenteuern begleitet, zudem das Ende auch sehr offen ist und man sich dann überlegen muss, wie es wohl weiterging.
Unter dieser Kürze leidet auch die Welt ein bisschen, denn es werden immer nur kleine Teile von ihr beschrieben. Der Titel im Deutschen ist dabei total Unnütz, denn diese Stadt kommt im Buch nur am Rande mal vor. Die Figuren jedoch sind alle sehr farbenfroh und größtenteils lustig. So stellt sich auch bei dem schrecklichen Drachen zum Beispiel heraus, dass er gar nicht so schlimm ist, wie alle sagen. Deswegen eignet sich das Buch sicher auch für jüngeres Publikum.
Alles in allem ist das eine nette Geschichte und das Lesen hat wirklich Spaß gemacht. Ein paar Seiten mehr hätten sicher nicht geschadet. Einige Figuren dienen der Geschichte eigentlich nicht weiter, aber vielleicht erscheint ja doch mal noch eine Fortsetzung. Wer solche Geschichten mag, in denen Kinder durch Wirbelstürme oder Schrankverstecke in fremde und fabelhafte Welten reisen, der sollte die Stadt mit dem blauen Tor mal in Augenschein nehmen.
Bis bald,
Eure Kitty Retro
Meine Bewertung:
- Dieses Buch ist Teil meiner Um-die-Welt-Challenge. -
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