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Mittwoch, 3. September 2014

Die Orks

Hallo ihr Fantasy-Fussel,

heute soll es um den Bind-up Die Orks gehen. Wie bereits gesagt habe ich dieses Buch als Teenager sehr geliebt. Allerdings wusste ich nicht mehr zu viel von der Geschichte und das Ende war komplett abhanden gekommen in meinem Gedächtnis. Umso glücklicher macht es mich, dass ich es endlich noch einmal gelesen habe und euch nun en detail davon erzählen kann.

Die Fakten:
  • Autor: Stan Nicholls
  • Titel: Die Orks
  • Bücher: 1) Leibwächter des Blitzes, 2) Legion des Donners, 3) Krieger des Sturms
  • Üersetzung: Christian Jentzsch
  • Erschienen: 2002
  • Verlag: Wilhelm Heyne Verlag
  • Seiten: 800
  • Preis: 12,99 Euro
Zur Handlung: Stryke ist Anführer des Trupps der Vielfraße. Auf Befehl der grausamen Herrscherin Jennesta greifen sie eine Siedlung der Menschen an und stehlen ein uraltes Relikt. Doch wie gewonnen, so zerronnen, denn das Relikt wird ihnen von Kobolden abgenommen. Während sie es zurückerkämpfen, treffen sie den alten Mobbs, der ihnen von der besonderen Macht des Reliktes erzählt, und seinen Brüdern. Da die Vielfraße eh als Abtrünnige gelten und nicht auf die Gnade der kaltblütigen Königin hoffen können, entschließen sie sich, die "Sterne", wie sie die Relikte nennen, zu jagen.

Auf ihrem abenteuerlichen Weg gewinnen die Vielfraße eine Menge Feinde, aber auch ein paar Freunde, und sie werden vom Schicksal immer enger zusammengeschweißt. Obwohl sie nicht einmal wissen, wofür die "Sterne" gut sind, gelingt es ihnen doch, ihnen auf die Spur zu kommen. Wird sich das Geheimnis der "Sterne" am Ende offenbaren?

Der Begriff der Orks legt natürlich sofort den Rückgriff auf Herr der Ringe nahe. Dennoch sind Orks inzwischen zu ganz gewöhnlichen Fantasywesen mutiert, würde ich schätzen. Die Orks in diesem Buch sind noch am besten zu vergleichen mit den Uruk-Hai. Sie sind ausreichend intelligent und gute Soldaten. Mit den Höhlenbewohnern von Moria haben sie eher nichts zu tun. Das aber nur am Rande. Ich finde es angenehm, wie diese Orks dargestellt werden. Sie haben recht menschliche Züge, aber sie sind eben kriegerischer. Auch macht es ihnen nichts aus, eine Frau in ihren Reihen zu haben, da sie eben auch einfach ein Kamerad ist. Es werden also Unterschiede zu Menschen sichtbar. Betont wird vor allem ihre Stärke, auch die der Frauen. Außerdem erlebt man in Begegnungen mit Menschen immer wieder, wie diese als unangenehm beschrieben werden, was ich immer sehr toll fand.

Die Charaktere der Orks, die im Mittelpunkt stehen, finde ich wirklich spannend. Stryke als Anführer ist eher bescheiden, schafft es aber, seine Truppe durch die größten Gefahren zu schleußen. Er ist für einen Ork recht intelligent und trifft meist die richtigen Entscheidungen. Zur Seiten steht im Coilla, die als Frau eine sehr gute Kämpferin ist. Sie ist eher nachdenklich und eine gute Zuhörerin für Stryke. Außerdem versteht sie einiges von Taktik, im Gegensatz zu Haskeer, der nur mit seiner Wut und Aggression denken kann. Er hat besonders oft Streit mit Jup, dem einzigen Zwerg unter den Orks. Als letztes ist da Alfray, der als Ältester und Heiler des Trupps eine eher beruhigende Ausstrahlung hat und mit seinen Erfahrungen helfen kann. Die Charaktere sind unterschiedlich genug, um für interessante Dialoge zu sorgen, die oft auch zum Schmunzeln zwingen.

Es gibt im Buch auch ein paar andere Charaktere, beispielsweise Königin Jennesta, die aber relativ platt bleiben und sich wenig mitentwickeln. Ich finde das nur an wenigen Stellen schlimm. Gelegentlich sind die Abschnitte zu  Jennesta dadurch ein bisschen langweilig. Alles in allem gibt es im Buch aber definitiv genug Action. Ein paar Schlachtszenen sind vielleicht ein bisschen lang geraten. Ich denke, es ist nicht nötig, darauf zu verweisen, dass Menschen, die nix an Schlachten finden, dieses Buch nicht genießen werden. Es enthält auch so ein paar erwachsenere Szenen, also manchmal wunder ich mich, was ich als Teenager so gelesen habe. :D

Die Welt von Maras-Dantien finde ich sehr interessant. Die vielen verschiedenen Rassen kann man dann aber wirklich schnell durcheinander werfen. Bei Gnomen, Goblins und Kobolden seh ich dann nicht mehr durch. Das tut der Geschichte nur wenig, aber es kann mitunter nerven. Ansonsten gibt es die eine oder andere rätselhafte Figur, was ich immer toll finde. Am Ende wird dann jedoch alles aufgeklärt. Was ich mir nun nicht richtig vorstellen kann, ist wo die Fortsetzungen hinwollen. Ich wusste bis vor Kurzem noch nicht einmal, dass es die gibt. Vielleicht lese ich sie eines Tages mal noch. Das Buch findet so aber einen schönen Abschluss, der auch ein bisschen zum Schmunzeln anregt.

Alles in allem ist dieses Buch gut für Leute, die Schlachten, Blut, das Böse und Fantasy mögen. Die Geschichte ist vielleicht ein wenig tiefergehend, aber vorrangig geht es um Action. Einige Dinge werden recht detailliert beschrieben, aber auch nicht zu eklig. Mir hat das Buch auch nach 10 Jahren noch gefallen. Es ist sicher kein Must-Read, aber für Genrefans sicher auch nicht verkehrt.

Wie steht ihr zu diesen (ich weiß gar nicht, wie ich sie nennen soll) Ausläufern der Herr-der-Ringe-Welt? Ich finde ja, wenn man sie nicht gerade danach misst, sind sie gar nicht so verkehrt.

Und nun suche ich mir ein sommerlicheres Buch.

Bis bald,

Eure Kitty Retro


Meine Bewertung:

- Dieses Buch ist Teil meiner ABC-Challenge und meiner SUB-Abbau-Challenge. -

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