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Freitag, 16. Juli 2021

[Filmkritik] Fear Street 1994, 1978 & 1666


Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

ich bin schon immer ein großer Fearstreet-Fan und war so glücklich, als ich erfahren habe, dass Netflix eine Film-Trilogie inspiriert von diesen Jugendbüchern plant. Sicherlich sind viele Fans der Reihe inzwischen junge Erwachsene und damit das beste Publikum für diese Horror-Filme. Heute möchte ich euch berichten, wie ich die Filme so fand.

Zur Handlung: Shadyside ist die Mordhauptstadt von Amerika. Regelmäßig drehen Menschen in dieser Stadt durch und töten mehrere Menschen und meist sich selbst innerhalb einer kurzen Zeit. Auch so ist das Leben in dieser Stadt verflucht, Familien brechen auseinander, die Schule ist abgeranzt und die Leute haben kaum Erfolg.

Anders sieht es dagegen im Nachbarort Sunnyvale aus. Dort sind die Häuser groß und sauber, die Familien glücklich und jeder hat Erfolg. Die Sunnyvaler wundert es meist wenig, wenn in Shadyside mal wieder jemand ausrastet, und auch Sheriff Goode ist schon nicht mehr überrascht. So ist er auch zur Stelle, als in einer Mall 1994 ein Angestellter Amok läuft. Doch dieses Mal ist das Übel nicht so schnell abgewendet wie gedacht...


Die Filme bauen an sich aufeinander auf, der erste und zweite Teil können aber auch als Einzelfilme geschaut werden. Deswegen werde ich kurz etwas zu jedem Film einzeln schreiben und dann ein Gesamtfazit ziehen.

Fear Street 1994: Der erste Film spielt in den frühen 90ern und als 90s Kid fand ich das natürlich ziemlich cool. Nach der Eröffnung in der Mall verfolgen wir die Geschichte rund um Deena. Diese lebt zusammen mit ihrem Bruder Josh, der Computer und das Internet liebt, und hat ihre Beziehung zu Sam, die mit ihrer Mutter nach Sunnyvale gezogen ist, gerade beendet. Doch nach einem Sportevent, in dem Sunnyvale gegen die Shadysider angetreten ist, kommt es zu einem Zwischenfall. Fortan müssen Deena, Josh, Sam und Deenas beste Freunde Kate und Simon ums Überleben kämpfen.


Ich mochte den Teil sehr. Er erinnert sehr an andere Filme wie Scream aus dieser Zeit. Wir haben die Gruppe von Teenagern, die sich durch die Stadt schlagen und gegen Böses kämpfen. Dabei ist der Teil definitiv ein Slasher, also Blut und Fetzen fliegen. Der Film ist dabei unterhaltsam und hat wenige Jump Scares. Ich mochte aber, dass sich trotzdem schon andeutet, dass es in den Folgeteilen tiefer gehen wird. So haben wir mit der Hexe schon eine Andeutung, was hinter allem stecken könnte. Und auch den Brief, den der Sheriff in einen Briefkasten wirft, von dem wir sonst nichts wissen, deutet an, wie es weitergeht. 


Besonders mochte ich auch, dass die Charaktere alle sehr unterschiedlich sind, und dadurch eine gute Mischung entsteht. Dabei ist es auch nicht zu klischeehaft, denn Josh beispielsweise ist zwar der Nerd, aber nicht nur das. Das hübsche Mädchen dealt nebenher Drogen und ist sehr schlau. Und dann ist da natürlich der Fakt, dass Sam, wie man schnell feststellt, auch ein Mädchen ist. Wir folgen also einer queeren Hauptfigur. Insgesamt hatte ich mit diesem ersten Film einfach viel Spaß und Lust auf mehr.



Fear Street 1978: Nach dem ersten Teil reisen wir in den Erinnerungen eines Charakters in die Vergangenheit zu einem Massaker in einem Ferienlager. Auch das spielt natürlich stark auf andere Horrorfilme wie Freitag der 13. an, die ungefähr zu der Zeit cool waren. Dadurch wissen wir hier jetzt auch schon, wie es ausgeht, was ein bisschen anders ist als beim ersten Teil, wo potentiell ja noch jeder überleben konnte.

In dieser Geschichte haben wir dieses Campgefühl und folgen einer Figur, die eigentlich schon etwas zu alt ist für solche Ferienvergnügen. Auch hier tritt der Unterschied zwischen Sunnyvale und Shadyside richtig stark zu Tage und eskaliert in der Farbschlacht am Ende (weiß nicht wie man das gut übersetzt, aber ihr wisst was ich meine). In diesem Teil gehen wir allerdings der Hexe nun stärker auf die Spur und folgen damit auch mehr Perspektiven als nur einer wie im ersten Teil.


Während also einige Kinder im Camp um ihr Überleben kämpfen, spüren andere die Geheimnisse hinter den Geschehnissne auf. Hier gibt es auch ein bisschen mehr Unterschied im Alter der Protagonisten, da wir einerseits die aufpassenden "Teenager" haben und andererseits die Ferienkinder. Positiv ist mir aufgefallen, dass man keine Kinder direkt sterben sieht, auch wenn es ein Slasher ist, und ich denke das will auch niemand sehen. Generell fand ich diesen Teil einfach packender, es war weniger nur gute Unterhaltung, sondern man steigt richtig in den Mystery-Teil ein und das Ende war auch echt traurig.

Fear Street 1666: Der letzte Film spielt dann zunächst wieder als eine Art Erinnerung von einem Charakter. Wir gehen den ganzen Weg zurück zu den Siedlern und zur Hexenjagd. Die erste Stunde verbringen wir in diesem Teil der Geschichte. Ich mochte, wie hier nun wieder alle wichtigen Schauspieler auftauchen. Zunächst fand ich das ein bisschen komisch, aber wenn man versteht, wie diese Erinnerung funktioniert macht es total Sinn, da die Hauptfigur in die Erinnerung Personen projiziert, die sie mit der Beziehung verbindet... naja, ihr versteht es, wenn ihr es seht.


In diesem Teil fand ich toll, dass wir hier quasi keine "Monster" mehr haben, sondern total klar ist, dass die Menschen hier die Monster sind. Und ich hab am Ende echt geheult. Außerdem ist ja immer noch die Frage, wer nun das alles gestartet hat. Ich mochte die Atmosphäre total und fand es sehr spannend gemacht. Aber am Ende hatte ich auch Recht mit meiner Vorhersage, was nun wirklich hinter allem steht. Auch wenn es relativ leicht zu durchschauen ist, mag ich die Aussage, die dahintersteht, will es aber nicht spoilern. Und auch eine Sache, die in Teil 2 für mich keinen Sinn gemacht hatte, macht nun plötzlich Sinn.


In der zweiten Hälfte dieses Teil springen wir dann nach 1994 zurück und es kommt zum großen Finale. Hier werden die verschiedenen Aspekte dann auch zusammengeführt. Damit bekommt dieser zweite Teil des Films dann auch ein sehr ähnliches Feeling wie der erste Film. Trotzdem fand ich es sehr spannend, wie nun alles enden wird. Insgesamt fand ich das Ende sehr befriedigend, und naja... das Ende durfte natürlich bei einer R. L. Stine-Verfilmung nicht anders sein, als wir es bekommen haben. Bleibt auf jeden Fall beim Abspann noch ein bisschen dran. ;)

Fazit: Alles in allem hat mir diese Filmtrilogie richtig viel Spaß gemacht. Ich fand es auch so schlau, diese Filme jetzt innerhalb von 3 Wochen zu veröffentlichen, denn zu lange Wartezeiten hätten dem Format nicht gut getan. Ich fand es gut, wie die Filme aufeinander aufbauen, auch wenn sie alle ein bisschen ein anderes Feeling haben.


Besonders gut haben mir die beiden Hauptdarstellerinnen gefallen: einer folgen wir in Teil 1 und 3 und der anderen in Teil 2. Beide fand ich gut geeignet um die Story zu tragen. Auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen, auch wenn man sich von manchen dann ja schnell wieder trennen musste. Auch die Effekte sahen immer ok aus - ich schaue jetzt nicht regelmäßig härtere Slasher, daher hat mir das voll gereicht. Und auch die "Monster" fand ich alle gut gemacht, weil sie die diversen Formate, die in klassischen Horrorfilmen vorkommen, gut zusammenfassen. 

Am Ende fand ich es einfach so schön, wie hier moderne Themen wie Queerness und die Trennung von reichen und armen Communities mit diesen ganz klassischen Horrorelementen verbunden wurden. Ich mochte auch, wie gegen die Gier von bestimmten Personen die Liebe von anderen gestellt wurde. Wenn ich Hexe höre, sind es solche Geschichten, an die ich denke. Es ist schön, dass nun auch in Popkultur so zu sehen. Ich bin also sehr glücklich mit diesen Filmen und werde sie mir sicherlich noch öfter anschauen, wenn ich für ein bisschen Blut in Stimmung bin!

Habt ihr die Filme schon geschaut? Wie findet ihr sie?

Bis bald,

Eure Kitty Retro

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