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Sonntag, 4. Juli 2021

The House in the Cerulean Sea


Hallo meine Lieblingsleser,

heute möchte ich euch ein Buch ganz sehr ans Herz legen, von dem ihr bestimmt auch schon gehört habt. Zumindest im englischsprachigen Raum ist dieses Buch total bekannt und war 2020 gefühlt auf jeder Besten-Liste für Bücher enthalten. Ich bin dann allerdings erst jetzt dazu gekommen das Buch zu lesen.

Die Fakten:

  • Autor: TJ Klune
  • Titel: The House in the Cerulean Sea (deutsch: Mr Parnassus' Heim für Magisch Begabte)
  • Erschienen: 2020
  • Verlag: Tor Paperback
  • Seiten: 396
  • Preis:
  • Klappentext: "Linus Baker is a by-the-book caseworker in the Department in Charge of Magical Youth. At forty, he lives in a tiny house with a devious cat and his old records for company. But his quiet life is about to change. Linus is summoned by Extremely Upper Management and given a curious and highly classified assignment: travel to an orphanage on a distant island and determine whether six dangerous magical children are so dangerous, in fact, that they're likely to bring about the end of days. When Linus arrives at that strangest of islands he's greeted by a series of mysterious figures, the greatest mystery of which is Arthur Parnassus, the master of the orphanage. As Linus and Arthur grow closer, Linus discovers the master would do anything to keep the children safe, even if it meant the world has to burn. Or worse, his secret comes to light."

Zur Handlung: Linus Baker ist ein Fallbearbeiter, und er liebt seinen Job. Er findet es wichtig, dass jemand da ist, der die Kinderheime für magisch begabte Kinder kontrolliert, sodass die Kinder auf eine förderliche Weise großwerden können. Klar, seine Vorgesetzte hasst er wie die Pest, und deren Assistent macht die Arbeit im Büro zur Hölle, aber Linus leistet hier einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.

Als Linus allerdings in das höchste Gremium seines Büros berufen wird, um einen ganz besonderen Auftrag zu bekommen, steht sein Leben kurz vor dem Umsturz. Er packt seine schlecht gelaunte Katze ein und fährt ans Meer, von dem er immer schon geträumt hat. Auf dieser Insel leben sechs magische Kinder und zwei Erwachsene, die sie versorgen, und der Aufenthalt dort wird alles verändern, was Linus über das Leben wusste...

Auf dieses Buch hatte ich mich unglaublich gefreut und wurde nicht enttäuscht. Viele hatten aus mit den alten Tim Burton-Filmen verglichen, aber noch ein bisschen niedlicher und mit einer Romanze zwischen zwei Männern im mittleren Alter. Das klang für mich nach einem Wohlfühlbuch, das einen einfach glücklich macht. Und ich habe viel gute Laune daraus gezogen.

Linus als Hauptcharakter hat mir sehr gut gefallen. Da er schon im mittleren Alter ist, hat er schon einen recht festen Lebensstil. Er geht zur Arbeit, macht diese auch gern und sieht darin einen Sinn, auch wenn es im Büro meist schlechte Stimmung gibt. Zuhause hat er seine schlecht gelaunte Katze und er liebt Musik und hört viele Platten. Meistens vergisst er seinen Schirm zuhause, was blöd ist, weil es in der Stadt immer regnet. Irgendwie konnte ich mich in diese Figur gut hineinversetzen. Außerdem merkt man schon in den ersten Szenen, dass Linus im Herzen ein guter Kerl ist, der sich wirklich um die magischen Kinder sorgt.

Ich mochte auch dieses Gefühl, was das Department (DICOMY abgekürzt), die Stadt und dann die Insel erwecken. Es fühlt sich definitiv sehr magisch an. Begriffe wie "Extremely Upper Management" zeigen ja, wie ernst das Ganze genommen wird, welche Art Witz darinsteckt. Auch dass es in der Stadt immer regnet, beschreibt ja eine gewisse Tristess, und dann der Moment, wo der Zug aus dem Regen heraus in die Sonne fährt auf dem Weg zur Insel, das kann man sich bildlich auch so richtig vorstellen alles.

Linus kommt dann zur Insel und lernt die Bewohner kennen. Zuerst trifft er auf Zoe, eine Art Nymphe, der die Insel eigentlich gehört. Zoe ist zunächst sehr schlecht auf Linus zu sprechen, weil sie weiß, was er repräsentiert, wird dann aber mehr und mehr von Linus' gutem Herzen überzeugt. Dann treffen wir Talia, eine Gnomin mit sehr morbidem Humor, Theo, einem intelligenten Drachen, Phee, eine Waldnymphe, Sal, ein großer aber ängstlicher Junge, der sich unter Stress in einen kleinen weißen Hund verwandelt, Chauncey, von dem keiner weiß, was er ist und wo er herkommt, der aber unbedingt Page in einem Hotel werden will, und schließlich Lucy, der Antichrist. Die letzte Person auf der Insel ist Arthur Parnassus, der Heimleiter. Dieser hat eine ganz besondere Anziehung auf Linus, aber auch ein ganz besonderes Geheimnis.

Die ersten Tage auf der Insel ist Linus sehr wie ins kalte Wasser geworfen. Er hatte keine Ahnung, was für Kinder ihn erwarten würden, und als er das erste Mal erfährt, dass Lucy der Sohn des Teufels ist, fällt er in Ohnmacht. Dennoch zeigt sich, dass Linus den Kindern nicht das Gefühl geben möchte, mit ihnen sei etwas falsch. Er ist immer sehr freundlich, auch wenn er überfordert und verwirrt ist. Und das macht ihn auch so liebenswert, dass er sich alle Mühe gibt, über die Dinge, die ihn ängstlich machen, hinwegzusehen, auch wenn es manchmal nicht leicht ist.

Linus bleibt ganze vier Wochen auf der Insel und wir begleiten ihn dabei. In dieser Zeit bauen sich immer komplexere Beziehungen zu den Inselbewohnern auf und Linus lernt auch, wie sie von den Menschen im Dorf auf dem Land behandelt werden. Dabei muss Linus seine sonst sehr starke Beobachterrolle immer weiter aufbrechen, und damit auch sehr Herz. Seine Katze zumindest hat eine sehr klare Meinung, wenn es an die Heimreise geht.

In diesem Buch hat mir einfach alles gefallen: die Charaktere, die Geschichte, die Schreibweise und auch die Beziehungsgeflechte zwischen den Charakteren. Sicherlich kann man sagen, dass an einigen Stellen auch ein bisschen sehr viel Gutes geschieht und es nicht immer realistisch sein kann. Auf der anderen Seite zeigt dieses Buch auch, was wir uns vielleicht für unsere Welt wünschen. Am Ende geht es stark darum, immer zuerst den Charakter einer Person zu sehen, und dann äußere Merkmale (oder ihre magischen Fähigkeiten). Es ist ein Plädoyer dafür, zusammenzukommen und Diversität zu feiern, anstatt davor Angst zu haben und zu verbreiten. All das hat mir sehr gut gefallen.

Am Ende gibt es auch romantische Gefühle in diesem Buch. Dieser Teil ist aber eher im Hintergrund, auch wenn es sich immer mal wieder andeutet. Es ist aber sehr slow-burn, baut sich also langsam auf. Mir hat das gut gefallen, denn so ist Raum in der Geschichte, um die Message zu verpacken, und am Ende gibt es dann noch was zum freuen. Allgemein fand ich den Charakter von Arthur auch wirklich toll. Mein Lieblingskind war übrigens Theo, dicht gefolgt von Talia. 

Ich kann euch das Buch also nur empfehlen, wenn ihr auch nur ein bisschen Interesse daran habt. Gerade da ich viele traurige und schwere Bücher lese, war dies so eine Erfrischung und hat perfekt in den Sommer gepasst. Auf der Insel ist es nämlich auch immer warm, und den Strand und das Meer vermisse ich sowieso.... Don't you wish you were here? Ja bitte!

Kennt ihr das Buch, interessiert es euch?

Bis bald,

Eure Kitty Retro




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