Hallo meine Weihnachtsleser,
nun haben wir fast schon wieder Nikolaus, und ich habe mein erstes Weihnachtsbuch des Jahres beendet. Von der Autorin hatte ich letztes Jahr schon ein Buch gehört und es hat mich wunderbar in Weihnachtsstimmung gebracht. Deswegen wollte ich nun auch ihr neustes Werk testen.
- Autor: Trisha Ashley
- Titel: One More Christmas at the Castle
- Erschienen: 2021
- Verlag: Penguin Audio
- Dauer: 13 Std 48min (ungekürzt)
- Preis: 9,95 Euro im Abo
- Klappentext: "
Elderly widow Sabine knows this will be her last Christmas in her beloved home, Mitras Castle. Determined to make it just like the ones she remembers from her childhood, she employs Dido Jones of Heavenly Houseparties to help with the big day. Dido is enchanted by the castle as soon as she steps through the imposing front door. And as Christmas day approaches, her feeling of connection to the old house runs deeper than she first thought. But when the snow begins to fall and Sabine's family arrive at the house - including Dido's teenage crush Xan - tensions rise around the castle's future and long-buried mysteries begin to unravel.... As past secrets come to light, can this still be a magical Christmas to remember?"
Zur Handlung: Sabine erhält kurz vor Weihnachten eine schwere Diagnose und weiß, dass dies ihr letztes Weihnachtsfest sein wird. Zum ersten Mal macht sie sich aktiv Gedanken, was aus ihrem Schloss werden soll, wenn sie nicht mehr da ist. Sie beschließt, ihre verbliebene Familie zum Fest einzuladen und dann zu entscheiden, wer das Erbe antreten darf.
Dafür heuert sie die Firma Heavenly Houseparties von Dido und ihrem besten Freund Henry. Diese bieten Catering und Housekeeping für begrenzte Zeiträume am. Für den kompletten Dezember sollen sie nun für Sabines Familie da sein. Doch alles wird kompliziert, als Dido Xan wiedererkennt, in den sie als Teenager schrecklich verknallt war, und langsam deutlich wird, dass Sabine Hintergedanken hatte, als sie gerade Didos Firma engagiert hat.
In diesem Buch folgen wir als Hauptfigur Dido, bekommen aber immer mal wieder kurze Absätze auch aus Sabines Perspektive. Sabine kann man gern als Snob bezeichnen. Ihr ist die Familie, aus der man stammt, noch sehr wichtig. So ist sie ganz entzückt, als sie herausfindet, dass Didos Arbeitspartner Henry aus einer gut angesehenen Familie kommt - wenn auch aus einem finanziell nicht so gesegneten Zweig. Auf der anderen Seite kann sie Dido ihre Herkunft nicht verzeihen - aber warum das so ist, müsst ihr im Buch herausfinden.
Dadurch hatte das Buch für mich aber immer so eine kühle Seite. Während Sabine diejenige ist, die von Weihnachtsfeiern wie damals in ihrer Kindheit träumt, so ist das doch auch ein sehr klassistischer Traum, bei dem sie ganz klar der Dreh- und Angelpunkt ist, während andere ihr Unterstellte die Ausführung zu verantworten haben. Und das hat für mich jetzt dann nicht so die Weihnachtsgefühle aufkommen lassen.
Dido dagegen ist ein sehr herzlicher Charakter. Ihr bereitet es große Freude zu kochen und andere damit glücklich zu machen. So driften ihre Gedanken auch immer wieder in die Küche ab, was ich sympathisch fand. Ein bisschen schade ist, dass sie sich dann viel von Sabine sagen lässt, was an eine Frechheit grenzt. Auf der anderen Seite ist sie aber auch in einem klaren Arbeitsverhältnis und damit in der unterlegenen Position. Also irgendwie hat mich das manchmal einfach gestört, diese Machtdynamik und wie beide damit umgehen.
Ein weiterer wichtiger Charakter ist Xan. Abgesehen von seinem guten Aussehen bleibt er einfach nett. Ich habe an ihm jetzt nicht sehr viel Charakter gemerkt. Er ist freundlich, mag Hunde, und will eine Biografie über Sabines Mann schreiben. Die Romanze, die da dann entspringt, war für mich leider sehr schwach. Es gibt so gut wie keinen Aufbau, nur einzelne ganz schöne Momente, die aber gefühlt aus dem Nichts kommen. Und damit fühlt sich alles auch total überstürzt an. Das war wirklich schade.
Dann haben wir noch Henry, den besten Freund, der schwul ist. Schon zu Beginn des Buches hatte ich Hoffnung, dass er nicht nur der gay best friend bleibt, der von der Seitenlinie unsere Hauptfigur anfeuert, sondern vielleicht auch sein eigenes Happy End bekommt. Zum Glück passiert das auch, wenn auch ziemlich spät. Aber ich fand es schön, dass Henry ein sehr gut dargestellter Charakter war, der seine eigenen Wünsche, Hobbies und Macken hatte. Ihn mochte ich sehr - und auch seine Romanze am Ende war niedlich.
Das allgemeine Weihnachtsgefühl des Buches ist auf jeden Fall aufgekommen. Es geht viel um leckeres Essen, um Weihnachtstraditionen und das Schmücken und Vorbereiten des großen Festes. In der Hinsicht war das Buch auf jeden Fall ein Erfolg. Die Stimmung war gut eingefangen. Und auch die Art, wie das Buch gelesen wurde, fand ich gut gemacht, mit den beiden Sprecherinnen für Didos und Sabines Teile.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Ich mochte die Hauptfigur, das Setting und die Stimmung, die vielen Weihnachtsaktivitäten, die beschrieben wurden, und auch viele der Charaktere wie Henry, Xan und Sabines beste Freundin. Schade fand ich, dass Sabine so ein Snob war und davon auch nur minimal auftauen konnte, und dass die Romanze sich nicht schöner aufgebaut hat, sondern nur aus so ein paar unzusammenhängenden Szenen bestand. Und schön finde ich es auch immer, wenn die Protagonisten Erwachsene sind, also hier vor allem Leute in ihren 30ern. Empfehlen kann ich das Buch also schon, aber gerade im Vergleich mit dem Trisha Ashley-Buch aus dem letzten Jahr war es doch auch ein bisschen enttäuschend. Aber es gibt einen Hund, das habe ich noch nicht erwähnt. Einen knuddeligen Hund gibt es auch noch.
Welches Weihnachtsbuch wollt ihr dieses Jahr auf jeden Fall lesen?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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