Hallo meine Lieblingsleser,
leider mit einem Tag Verspätung aufgrund von Migräne kommen wir heute zum letzten Teil der Diviners-Reihe. In diesem Band erfahren wir nun endlich, woher die Diviners kommen, warum es sie gibt und ob sie ihren größten Feind noch besiegen können.
Die Fakten:
- Autor: Libba Bray
- Titel: King of Crows
- Reihe: The Diviners 4
- Erschienen: 2020
- Verlag: Little Brown Books
- Seiten: 560
- Preis:
- Klappentext: "After the horrifying explosion that claimed one of their own, the Diviners find themselves wanted by the US government, and on the brink of war with the King of Crows. While Memphis and Isaiah run for their lives from the mysterious Shadow Men, Isaiah receives a startling vision of a girl, Sarah Beth Olson, who could shift the balance in their struggle for peace. Sarah Beth says she knows how to stop the King of Crows-but, she will need the Diviners' help to do it. Elsewhere, Jericho has returned after his escape from Jake Marlowe's estate, where he has learned the shocking truth behind the King of Crow's plans. Now, the Diviners must travel to Bountiful, Nebraska, in hopes of joining forces with Sarah Beth and to stop the King of Crows and his army of the dead forever. But as rumors of towns becoming ghost towns and the dead developing unprecedented powers begin to surface, all hope seems to be lost."
Zur Handlung: Nach dem Ende des letzten Bandes bleibt den Diviners nichts anderes übrig als New York City zu verlassen. Doch sie müssen sich beeilen, und sie müssen schlau sein. Damit alle entkommen können, teilen sie sich in Gruppen auf und schmuggeln sich aus der Stadt. Jericho und Ling landen so bei einer Schwarzen Frauen-Kapelle auf Tour. Sam, Evie und Theta gehen mit einem Zirkus auf Tour. Memphis, Iasaiah und Henry fliehen mit Bill in den Süden und landen in einem Überschwemmungsgebiet.
Doch für alle ist das Ziel klar: sie wollen Sarah Beth finden, in der Hoffnung, dass sie der Schlüssel zum Sieg gegen den King of Crows ist. Vor allem Isaiah glaubt an die Hilfe dieses seltsamen Mädchen, dass in Isolation aufgewachsen ist, weil ihre Eltern sich für ihre Anfälle schämen. Doch kann ein Mädchen wirklich genug sein, um diesen Feind aus einer anderen Welt zu schlagen, oder werden die Diviners am Ende gegen die Übermacht der Geister verlieren?
Dieser letzte Band geht definitiv Risiken ein, indem er uns aus dem gewohnten Setting New York herausreißt und indem wir die Charaktere in drei Gruppen aufgespalten sehen. Die Gruppen sind auch nicht so, wie man vielleicht erwarten würde. So sind eigentlich alle Paare getrennt außer Sam und Evie, und zum Beispiel bei Jericho und Ling handelt es sich um eine Paarung, die so bisher gar nicht vorkam. Aber das bildet auch die Möglichkeit neue (freundschaftliche) Beziehungen in der Gruppe aufzuzeigen. In diesem Band bekommen wir außerdem eine asexuelle Perspektive.
In diesem letzten Band gibt es keine so klare Hauptfigur mehr wie bei den Vorgängern. Stattdessen haben wir eben die Grüppchen und springen zwischen diesen recht gleichwertig hin und her. Durch die Reise durch das 20er-Jahre-Amerika ist noch einmal mehr die Chance, den Rassismus dieser Zeit vor allem in den ländlichen und südlichen Gebieten stärker aufzuzeigen. Das sehen wir natürlich dann vor allem bei Memphis und seinen Begleitern.
Die erste Hälfte des Buches fühlt sich dabei ziemlich ziellos an. Erstmal wollen alle entkommen, und es ist unklar, wie sie wieder zueinander finden. Es gibt Herumgereiße, und dann im Falle von Memphis' Gruppe viel Festgesetzt-sein. Deswegen fühlt sich das Buch auch nicht so solide an wie die Vorgänger. Dann im zweiten Teil gibt es klarere Foki und auch einige unerwartete Momente. Einige davon fand ich auch sehr berührend, gehe hier aber aufgrund von Spoilern nicht darauf ein.
Aber auch der Body Count wird hier noch einmal höher, denn nicht alle unsere Helden werden das Ende der Geschichte erleben. Hier kommt auch für mich noch ein kleiner Kritikpunkt, denn ein Charakter bekommt eine sehr seltsame Romanze, die nur dazu da zu sein scheint, dass der Charakter vor seinem Tod noch einmal kurz glücklich war. Das fand ich total unnötig.
Abgesehen davon fand ich das Ende dann wirklich verwirrend, etwas an den Haaren herbeigezogen und zu einfach. Irgendwie taucht dann ein Charakter auf, den die anderen Charaktere lange gesucht haben und wo wir seit einer Weile wissen, wo er/sie ist, und dann weiß diese Person irgendwie plötzlich einen Trick und dann machen alle irgendwie was, und dann passiert was. So ungefähr würde ich das Ende beschreiben. Es war für mich einfach nicht passend zu diesem sehr langen Build-up.
Alles in allem würde ich die Reihe trotzdem empfehlen. Ich hatte viel Spaß und habe die Charaktere liebgewonnen. Ich mochte auch die vielen tieferen Momente, die sich in diesem Abenteuer ergeben. Auch die Themen fand ich gut gewählt, weil sie immer wieder aufzeigen, dass die 1920er eben nicht nur eine Zeit von Glitz und Glam waren, sondern auch viel Hass, Diskriminierung und Gewalt existiert haben. Das wirkliche Böse in diesen Büchern sind ja dann doch nicht die Geister, oder eben nicht nur...
Habe ich euch jetzt auf den Geschmack gebracht?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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