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Freitag, 3. Januar 2014

[Filmkritik] Der Hobbit - Smaugs Einöde

Hallo ihr lieben Freitagsfilmfreunde,

dieses Mal berichte ich euch erst sehr spät vom Hobbit, obwohl ich ihn gleich in der ersten Woche gesehen habe. Allerdings waren wir so in weihnachtlicher Stimmung, dass wir euch zunächst ein paar andere Filme vorschlagen wollten. Nun aber mit voller Kraft voraus, oder so... :D

Ihr findet hier meine Rezension zum Buch und meine Meinung zum ersten Film.

Zunächst noch einmal eine kurze Zusammenfassung: Ich bin riesiger Tolkien-Fan, und das nun schon seit fast 10 Jahren, was bei meinem Alter doch eine erstaunliche Leistung ist. Ich liebe Mittelerde so sehr, dass ich beim Anschauen des ersten Hobbitfilms vor Wiedersehensfreude geheult habe wie ein Schlosshund, zumindest am Anfang, als es um das Auenland ging. Den ersten Film fand ich dann eigentlich gut, er hat meinen Erwartungen entsprochen. Da es sich beim Hobbit um ein Kinderbuch handelt, habe ich nicht gedacht, dass der Film sich sehr daran halten wird, und das hat sich auch bestätigt. Als dann die Trailer zum zweiten Teil aufkamen, war ich nicht sicher, ob ich ihn überhaupt sehen will, da der Fokus irgendwie sehr auf Legolas lag, der im Buch nicht vorkommt.

Zur Handlung: Wir hatten die Gemeinschaft von 13 Zwergen (Thorin, Oin, Gloin, Dori, Nori, Ori, Fili, Kili, Bifur, Bofur und Bombur, Balin und Dwalin), einem Hobbit namens Bilbo Beulin und einem Zauberer, dem bekannten Gandalf, verlassen, als diese mithilfe von Adlern aus den Fängen einer Orktruppe entkommen waren. Ausgesetzt auf einem Felsen stellen sie nun schnell fest, dass sie nach wie vor verfolgt werden, nicht nur von Orks, sondern von einem riesigen Bären. So führt die Reise uns nun durch den Düsterwald, in dem eine dunkle Macht langsam zu Kräften kommt, vorbei an Riesenspinnen, Waldelben, Fässern, Orks, Menschen, Festen und einer Menge Wasser bis hin zum Erebor, dem einsamen Berg, der Heimat der Zwerge.

Hier nun soll Bilbo endlich seinen Zweck erfüllen und seinen Mut beweisen, er soll den Arkenjuwel aus den Klauen des Drachen retten, damit Thorin die Zwergenvölker als König endlich unter sich vereinen kann. Doch der Drache ist weder tot, wie viele vermuten, noch ist er besonders dumm, und so muss sich Bilbo nun dieser gewaltigen Echse stellen.

Und nun habe ich die unangenehme Aufgabe, euch zu erklären, wieso ich diesen Film nicht mochte... Ja, es ist raus: Er hat mich nicht überzeugt. Vielleicht lag es an dem vollgestopften Kinosaal, an dem übelriechenden Menschen neben mir, an meiner Erkältung. Aber ich mochte den Film nicht wirklich. Von einer Buchvorlage ist hier nicht mehr zu sprechen. Einzig die Namen einiger Figuren erinnern an das Buch. Damit habe ich ja in gewisser Weise gerechnet, aber die Dinge, die das Buch so einzigartig machen, bleiben vollkommen auf der Strecke: Bilbos Geistesblitze, seine cleveren Ideen, die die Zwerge immer wieder retten. Bilbo ist kein Krieger, aber im Film hat man gelegentlich einen anderen Eindruck. 

Vielleicht formuliere ich das Ganze noch ein wenig strukturierter... Die Figuren: Neben den bereits bekannten Charakteren tauchen wiederum viele neue auf, wie Beorn, den ich im Buch immer sehr toll fand, Bart, Legolas, der im Film sogar eine Freundin haben darf, die sich dann in einen Zwerg verguckt (0.o) und natürlich endlich auch der Drache. Durch die Dichte der Erzählung kann trotz der 3 Filme kaum eine Figur an Farbe gewinnen. Vor allem Beorn wird regelrecht übergangen, was ich sehr schade fand. Ich finde es wirklich erstaunlich, wie man 3 Filme mit Figuren gestalten kann, die so flach und eindimensional bleiben. Und dabei ist der Film ja für sein 3D bekannt... Nach wie vor kann man den Zwergenhaufen nicht wirklich unterscheiden. Einige bekommen ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, vor allem Balin und Fili oder Kili... wer weiß, welcher das nun war. :D

Die Orte: Natürlich lebt der Film wie alle seine Mittelerde-Vorgänger von den unglaublichen Kulissen, den märchenhaften Landschaften. Allerdings muss ich auch hier wieder einhaken, denn irgendwie erschien mir vieles nicht so liebevoll gestaltet wie früher. An das Auenland kommt ja sowieso nichts heran, aber irgendwie waren die Orte in diesem Film nicht so magisch für mich, wie sie sein könnten. Außerdem möchte ich erwähnen, dass dieser Teil doch sehr brutal auf 3D gekämmt ist. Ich habe im Kino Probleme mit dem 3D, deswegen habe ich auch den ersten Teil in 2D geschaut. Da ging das auch gut. Hier waren jedoch viele Szenen, in denen ein Raunen durch den Kinosaal ging: Ja, das sähe in 3D jetzt bestimmt toll aus. Diese Szenen waren zu häufig, zu lang und an vielen Stellen zu gewollt.

Die Handlung: Natürlich ist alles schon grob im Buch auch so, nur dass Bilbo im Film schon wesentlich fixierter auf den Ring ist. Er durchlebt an vielen Stellen bereits eine starke Veränderung, während er an anderen Stellen den Ring so benutzt wie im Buch: einfach nur um unsichtbar zu sein. Das finde ich ein wenig anstrengend und inkonsequent. Auch an anderen Stellen ist die Glaubwürdigkeit der Action geopfert worden (und vermutlich auch den 3D-Effekten). Also in einer Metallwanne auf flüssigen Gold surfen... in meiner Welt wird die Wanne da ziemlich schnell ziemlich heiß. Aber Physik war eh noch nie mein Ding. Bei anderen Sachen sah die Animation in Kampfszenen, etc., dann doch etwas dürftig aus. Beispielsweise springt Bombur animiert in ein Fass und sieht dabei unförmiger aus denn je. Vielleicht ist das ja jemand anderem auch aufgefallen.

Positives: Hach, ich weiß auch nicht. Gut war der Drache gemacht, dem hat man das schon abgekauft. Natürlich ist die Landschaft immer noch bezaubernd, vor allem der Düsterwald sah schon sehr nett aus. Bilbo gespielt von Martin Freeman finde ich nach wie vor toll und ich mochte die kleinen Lacher, die es wenigstens ab und an gab (gerade Freeman bietet sich eigentlich für so viel mehr Komik an...). Die Grundgeschichte mag ich natürlich auch, denn das Buch liebe ich. Schön ist, dass sehr viel die Dunkle Sprache gesprochen wird, aber die vielen Untertitel können natürlich auch nerven. Ich liebe allerdings den Klang der Sprache.

Alles in allem empfehle ich diesen Film allen, die mit den Büchern nie etwas am Hut hatten, und tolle 3D-Action in einer Phantasy-Welt sehen wollen. Meistens bekommt der Film von solchen Zuschauern ja sehr gute Bewertungen. Ich muss mich allerdings der Meinung anschließen, dass dies der schwächste Mittelerdefilm bisher war, und hoffe stark, dass der letzte Teil sich noch einmal ein wenig steigert. Da das Ende im Buch aber schon nicht so mein Fall war, ist diese Hoffnung sehr gering. Bitte lasst mich eure Meinung wissen, denn ich denke, hier spalten sich die Geister. :)

Bis bald,

Eure Kitty Retro

1 Kommentar:

  1. Ich war schon ein bisschen enttäuscht von dem Film. Auch wenn es beeindruckende Bilder gab und der Drache wirklich cool ist. Trotzdem war es irgendwie so...öde.

    Und die Zwerge kann ich überhaupt nicht auseinander halten. Hätte ich das Buch nicht gelesen, hätte ich vermutlich nicht gewusst, dass sie überhaupt Namen haben ;)

    Und ich bin eine, die tierisch von zu viel Untertitel genervt ist :D

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