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Freitag, 14. Februar 2014

[Filmkritik] Findet Nemo



So liebe Filmfreunde,

Jetzt kommt auch endlich das Debüt für meine erste offizielle Rezension zu „Findet Nemo“.
Es ist mir auch eine Herzensangelegenheit Euch diesen Film näher zu bringen, weil er bei mir soviel Kindheitserinnerungen hervorruft und ich diesen Meilenstein der Filme-Industrie auch noch heute anschauen kann. Also eine Produktion für Groß und Klein.  Aber alles zum Anfang.
Der 100-minütige Film von den Pixar Animation Studios beginnt mit einem recht düsteren Prolog,  in dem gleich zu Beginn ein großes Unglück geschieht, was vor allem den Protagonisten (Dem Clown-Fisch Marlin) im weiteren Verlauf des Filmes stark prägt. Generell ist mir aufgefallen, dass der Film viele ernste Themen des Lebens aufgreift, und dabei trotzdem nicht den Witz und Charme eines Animationsfilmes verliert.
Im ersten Abschnitt von „Findet Nemo“ steht der erste Schultag von Nemo, Marlins einziger Sohn, vor der Tür. Dabei ist es nicht das Unbekannte oder der Beginn vom Ernst des Lebens , die den kleinen Nemo etwas verschrecken, sondern die klammernde Art seines allein erziehenden Vaters Marlin, der seit dem schrecklichen Verlust seiner Frau und seinen gesamten Anhang, sich geschworen hat, seinen einzigen Sohn vor jeglicher Gefahr zu bewahren und lässt ihn keine Sekunde aus dem Auge.
 
Wer kann sich noch an seinen Ersten Schultag erinnern ? Da kam es schon mal vor, dass die Eltern einiger Kinder vom Lehrer aus dem Klassenzimmer gebracht werden mussten, weil sie ihre Schützlinge nur ungern zum ersten Mal alleine ließen. Auch meiner Mutter war es etwas mulmig im Bauch, als ich alleine den Schulweg antrat ;).
Dies wird im Film sehr schön dargestellt, und Marlins Charakter spiegelt zu Beginn des Filmes den der über-besorgten Eltern wieder.  Bei  dem ersten Schulausflug von Nemo kommt es zur Katastrophe, weil sein Vater (Marlin) ihm auf Schritt und Tritt folgt und Nemo so sehr nervt, dass dieser sich aus dem schützenden Korallenriff entfernt und von einem Taucher gefangen wird.
Der völlig traumatisierte Marlin folgt dem Motorboot mit dem Taucher, verliert dieses jedoch schnell aus den Augen. Doch der sonst so ängstliche und übervorsichtige Marlin gibt nicht auf und begibt sich auf der Suche nach Nemo. Dabei begegnen ihm allerhand Gefahren und brenzlige Situationen.
Im zweiten Abschnitt des Filmes trifft Marlin auf seiner Reise auf Dorie (mit der deutschen Stimme von Anke Engelke, genial darges
tellt mit ständigen Gedankensprüngen und einer krassen Vergesslichkeit die Marlin in den Wahnsinn treiben).  Durch Dorie´s Kurzzeitgedächtnis geraten die beiden in zahlreiche brenzlige Situationen.
Wer jetzt von Pixar Animation, dem derzeit erfolgreichsten Trickstudio, einen überdrehten Spaß wie bei „Toy Story“ oder „Die Monster AG“ erwartet, wird wohl etwas enttäuscht sein.  Über weite Strecken findet man im Film viele düstere Szenen die einen ernsten Tonfall anschlagen, weshalb er nicht unbedingt für kleine Kinder geeignet ist.  Zum Beispiel die Szene gleich zu Beginn des Filmes, als Nemos Mutter getötet wird, relativ harter Stoff für Kinder. Das bedeutet aber nicht, das „Findet Nemo“ kein lustiger Film ist, im Gegenteil.  Vor allem der Auftritt der Haie „Hammer und Hart“ (gesprochen von Erkan & Stefan), die zusammen mit ihrem Kumpel Bruce (ein Weißer Hai) versuchen Vegetarier zu werden ist sehr witzig und verspielt dargestellt.  Mir hat vor allem die Szene gefallen, als Dorie auf wahnwitzige Weise versucht „walisch“ mit dem großen Meeressäuger zu reden. Eine der lustigsten Szenen in dem Filmjahr, wie ich finde.
Doch die ernsten Themen überwiegen bei „Findet Nemo“. Er greift vorallem das Unvermögen von Marlin als Vater auf, nicht loslassen zu können und Angst vor allem Unbekannten und Neuen zu haben.  Dabei muss Marlin im Laufe des Filmes die bittere Erfahrung machen, das er trotz extremen Fürsorge, nicht verhindern kann, dass sein Sohn Nemo eines Tages seinen eigenen Weg gehn wird.  Nicht nur das ihm diese Entscheidung los zulassen sehr schwer fällt, auch Nemo droht sich durch sein Verhalten von ihm abzuwenden.
Doch der Film greift noch mehr interessante Themen auf und wirkt dabei sehr vielschichtig. So findet sich Nemo in einem Aquarium einer Arztpraxis wieder. Dort lernt er verschiedenste Fische kennen, die alle durch ihr Schicksal der Gefangenschaft schwer gezeichnet sind.  Nemo freundet sich mit diesen an und sie versuchen gemeinsam Nemo zur Flucht zu verhelfen, damit ihm das grausame Schicksal, bei einem sadistischen Kind unterzukommen, erspart bleibt.  Dabei wird dem Zuschauer sehr anschaulich verdeutlicht, wie viel Pflege Fische und ein Aquarium brauchen.  Somit ist „Findet Nemo“ auch Vorbild für den richtigen und bewussten Umgang mit Tier und Umwelt.
Insgesamt ist „Findet Nemo“ ein Film, der sowohl die Kleinen als auch die Eltern auf verschiedenste Weise anspricht. Für Kinder ist es die toll erzählte Geschichte mit ihren vielen sympathischen Charakteren die fasziniert und für die Eltern ein Fingerzeig  , sowie mit vielen Ansätzen aus anderen Filmklassikern versehene Darstellung.
„Findet Nemo“ ist also ein Mischung aus Popcorn-Kino für Groß und Klein und gleichzeitig regt er zum Nachdenken an und vor allem das ältere Publikum wird viele „Aha“-Effekte wiedererkennen, die sowohl in früheren großartigen Filmen aufgegriffen wurden, als auch Parallelen zum echten Leben haben.
Mein Fazit: Einer der schönsten und technisch versiertesten Animationsfilme die Pixar je gedreht hat.  Unbedingt anschauen und sich faszinieren lassen, 

Euer Tree of Mind






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