Jetzt kommt auch endlich das Debüt für meine erste
offizielle Rezension zu „Findet Nemo“.
Es ist mir auch eine Herzensangelegenheit Euch diesen Film
näher zu bringen, weil er bei mir soviel Kindheitserinnerungen hervorruft und
ich diesen Meilenstein der Filme-Industrie auch noch heute anschauen
kann. Also eine Produktion für Groß und Klein.
Aber alles zum Anfang.
Der 100-minütige Film von den Pixar Animation Studios beginnt mit einem recht düsteren Prolog, in dem gleich zu Beginn ein großes Unglück
geschieht, was vor allem den Protagonisten (Dem Clown-Fisch Marlin) im weiteren
Verlauf des Filmes stark prägt. Generell ist mir aufgefallen, dass der Film
viele ernste Themen des Lebens aufgreift, und dabei trotzdem nicht den Witz und
Charme eines Animationsfilmes verliert.
Im ersten Abschnitt von „Findet Nemo“ steht der erste
Schultag von Nemo, Marlins einziger Sohn, vor der Tür. Dabei ist es nicht das
Unbekannte oder der Beginn vom Ernst des Lebens , die den kleinen Nemo etwas
verschrecken, sondern die klammernde Art seines allein erziehenden Vaters
Marlin, der seit dem schrecklichen Verlust seiner Frau und seinen gesamten
Anhang, sich geschworen hat, seinen einzigen Sohn vor jeglicher Gefahr zu
bewahren und lässt ihn keine Sekunde aus dem Auge.
Wer kann sich noch an seinen Ersten Schultag erinnern ? Da
kam es schon mal vor, dass die Eltern einiger Kinder vom Lehrer aus dem
Klassenzimmer gebracht werden mussten, weil sie ihre Schützlinge nur ungern zum
ersten Mal alleine ließen. Auch meiner Mutter war es etwas mulmig im Bauch, als
ich alleine den Schulweg antrat ;).
Dies wird im Film sehr schön dargestellt, und Marlins
Charakter spiegelt zu Beginn des Filmes den der über-besorgten Eltern
wieder. Bei dem ersten Schulausflug von Nemo kommt es zur
Katastrophe, weil sein Vater (Marlin) ihm auf Schritt und Tritt folgt und Nemo
so sehr nervt, dass dieser sich aus dem schützenden Korallenriff entfernt und
von einem Taucher gefangen wird.
Der völlig traumatisierte Marlin folgt dem Motorboot mit dem
Taucher, verliert dieses jedoch schnell aus den Augen. Doch der sonst so
ängstliche und übervorsichtige Marlin gibt nicht auf und begibt sich auf der
Suche nach Nemo. Dabei begegnen ihm allerhand Gefahren und brenzlige
Situationen.
Im zweiten Abschnitt des Filmes trifft Marlin auf seiner
Reise auf Dorie (mit der deutschen Stimme von Anke Engelke, genial darges
tellt mit ständigen Gedankensprüngen und einer krassen Vergesslichkeit die Marlin in den Wahnsinn treiben). Durch Dorie´s Kurzzeitgedächtnis geraten die beiden in zahlreiche brenzlige Situationen.
tellt mit ständigen Gedankensprüngen und einer krassen Vergesslichkeit die Marlin in den Wahnsinn treiben). Durch Dorie´s Kurzzeitgedächtnis geraten die beiden in zahlreiche brenzlige Situationen.
Wer jetzt von Pixar Animation, dem derzeit erfolgreichsten
Trickstudio, einen überdrehten Spaß wie bei „Toy Story“ oder „Die Monster AG“
erwartet, wird wohl etwas enttäuscht sein.
Über weite Strecken findet man im Film viele düstere Szenen die einen
ernsten Tonfall anschlagen, weshalb er nicht unbedingt für kleine Kinder
geeignet ist. Zum Beispiel die Szene
gleich zu Beginn des Filmes, als Nemos Mutter getötet wird, relativ harter
Stoff für Kinder. Das bedeutet aber nicht, das „Findet Nemo“ kein lustiger Film
ist, im Gegenteil. Vor allem der Auftritt
der Haie „Hammer und Hart“ (gesprochen von Erkan & Stefan), die zusammen
mit ihrem Kumpel Bruce (ein Weißer Hai) versuchen Vegetarier zu werden ist sehr
witzig und verspielt dargestellt. Mir
hat vor allem die Szene gefallen, als Dorie auf wahnwitzige Weise versucht
„walisch“ mit dem großen Meeressäuger zu reden. Eine der lustigsten Szenen in
dem Filmjahr, wie ich finde.
Doch die ernsten Themen überwiegen bei „Findet Nemo“. Er
greift vorallem das Unvermögen von Marlin als Vater auf, nicht loslassen zu
können und Angst vor allem Unbekannten und Neuen zu haben. Dabei muss Marlin im Laufe des Filmes die
bittere Erfahrung machen, das er trotz extremen Fürsorge, nicht verhindern
kann, dass sein Sohn Nemo eines Tages seinen eigenen Weg gehn wird. Nicht nur das ihm diese Entscheidung
los zulassen sehr schwer fällt, auch Nemo droht sich durch sein Verhalten von
ihm abzuwenden.
Doch der Film greift noch mehr interessante Themen auf und
wirkt dabei sehr vielschichtig. So
findet sich Nemo in einem Aquarium einer Arztpraxis wieder. Dort lernt er
verschiedenste Fische kennen, die alle durch ihr Schicksal der Gefangenschaft
schwer gezeichnet sind. Nemo freundet
sich mit diesen an und sie versuchen gemeinsam Nemo zur Flucht zu verhelfen,
damit ihm das grausame Schicksal, bei einem sadistischen Kind unterzukommen,
erspart bleibt. Dabei wird dem Zuschauer
sehr anschaulich verdeutlicht, wie viel Pflege Fische und ein Aquarium
brauchen. Somit ist „Findet Nemo“ auch
Vorbild für den richtigen und bewussten Umgang mit Tier und Umwelt.
Insgesamt ist „Findet Nemo“ ein Film, der sowohl die Kleinen
als auch die Eltern auf verschiedenste Weise anspricht. Für Kinder ist es die
toll erzählte Geschichte mit ihren vielen sympathischen Charakteren die
fasziniert und für die Eltern ein Fingerzeig
, sowie mit vielen Ansätzen aus anderen Filmklassikern versehene
Darstellung.
„Findet Nemo“ ist also ein Mischung aus Popcorn-Kino für
Groß und Klein und gleichzeitig regt er zum Nachdenken an und vor allem das
ältere Publikum wird viele „Aha“-Effekte wiedererkennen, die sowohl in früheren
großartigen Filmen aufgegriffen wurden, als auch Parallelen zum echten Leben
haben.
Mein Fazit: Einer der schönsten und technisch versiertesten
Animationsfilme die Pixar je gedreht hat.
Unbedingt anschauen und sich faszinieren lassen,
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