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Freitag, 26. Mai 2017

JUNKTOWN

Hallo alle miteinander,

es wurde mal wieder Zeit für eine Dystopie, also kam das erst neu erschienene Buch Junktown da ganz richtig. Es wird mich vermutlich auch noch eine Weile beschäftigen.

Fakten:
  • Autor: Matthias Oden
  • Roman
  • 2017 erschienen
  • 400 Seiten
  • Heyne Verlag
  • Preis: 12,99€ broschiert
Klappentext:
"Diese Zukunft ist ein Schlaraffenland: Konsum ist Pflicht, Rauschmittel werden vom Staat verabreicht, und Beamte achten darauf, dass ja keine Langeweile aufkommt. Die Wirklichkeit in »Junktown«, wie die Hauptstadt nur noch genannt wird, sieht anders aus. Eine eiserne Diktatur hält die Menschen im kollektiven Drogenwahn, dem sich niemand entziehen darf, und Biotech-Maschinen beherrschen den Alltag. Als Solomon Cain, Inspektor der Geheimen Maschinenpolizei, zum Tatort eines Mordes gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass dieser Fall ihn in die Abgründe von Junktown und an die Grenzen seines Gewissens führen wird. Denn was bleibt vom Menschen, wenn der Tod nur der letzte große Kick ist?"

Wie ihr dem Klappentext entnehmen könnt, geht es in dem Buch ganz schön verrückt zu und das ist auch der Eindruck der definitiv bleibt.

Cain ist unser Hauptcharakter und ermittelt in einem Mordfall, der sich mehr und mehr zu spitzt. Dabei trifft er auf einige sonderbare Dinge. Wenn wir mal ehrlich sind, war das auch schon die ganze Geschichte, aber das klingt viel banaler als es eigentlich ist.
Dieser Mord lässt sich keineswegs leicht aufklären und in dieser Welt erst recht nicht.

Junktown lässt schon richtig das Stichwort Junky mit fallen. Alle Bewohner dieser Stadt sind zum Konsum und damit auch zum Drogenkonsum verdonnert. Produktivität ist schlecht. Die Woche besteht aus 3 Tagen und das Wochenende aus 4 Tagen. Autos gibt es kaum noch, denn entweder man ist auf Arbeit, beim Arzt oder lässt sich irgendwo in einer Bar oder zu Hause zu dröhnen und verschwindet in die eigene Welt. Müll ist ein Prestigeobjekt. Einmal im Monat wird getestet, wie der Drogenwert eines jeden Einzelnen ist. Unterschreitet dieser einen gewissen Wert ist mit Folgen zu rechnen.

Ehrfurcht haben die Menschen hier vor solchen, die sich einen goldenen Schuss verpassen und somit für die Partei sterben und das auf dem Weg des vollen Konsums. Es gibt auch keine normal geborenen Menschen mehr, sondern so genannte Brutmuttern. Riesige Maschinen die 100te Menschen gleichzeitig heranwachsen lassen. Und da kommt noch etwas äußerst Verrücktes hinzu. Es gibt sehr viele Maschinen, die auch die Arbeit der Menschen ersetzen, da diese sich ja zu dröhnen. Diese Maschinen werden aber wie Menschen behandelt und "fühlen" auch wie solche. Sie können Beziehungen zu Menschen haben und das in JEDEM Lebensbereich. Wie über und mit Maschinen gesprochen wird, ist eigenwillig und schräg, aber macht eben auch die Geschichte aus.

Ein weiteres großes Thema für den Rausch, sind sexuelle Handlungen jeder Art. Dabei ist es auch egal ob mit Maschine oder Mensch, denn jeder hat etwas davon. Ebenso gibt es "Steckverbindungen" die den Rausch eines anderen miterleben lassen, wenn die Drogen bei einem selbst nicht mehr so wirken. Diese Wirkung ist auch das größte Problem, was die Regierung hat. Denn das führt zu Unzufriedenheit und diese zum Misstrauen gegenüber des Staats. Der hat daher ein Projekt gestartet und dieses ist streng geheim.

So könnte ich ewig weiter erzählen, aber das reicht alles nicht um diese Abnormalität der Geschichte zu zeigen und zu beschreiben wie krank und irgendwie doch realistisch das alles ist, was der Autor da geschrieben hat. Mal ehrlich, ich saß auch oft da und dachte so - wie krank muss man eigentlich sein, um sowas zu schreiben - und das meine ich überhaupt nicht abwertend, ich war einfach entsetzt und aufgewühlt und das zeigt ja, dass der Autor alles richtig gemacht hat. So nachhaltig war lange kein Buch mehr für mich gewesen.

Nur das Ende mochte ich leider überhaupt nicht und schade ist auch, dass es wohl ein Einteiler ist, denn diese Welt ist es definitiv wert noch mehr beschrieben und erforscht zu werden. Ich konnte mir zwar alles sehr gut vorstellen und viel wurde ausführlich beschrieben und trotzdem gab es genauso viele Stellen, wo ich mir mehr Details gewünscht hätte. Ja noch mehr Details.

Ich möchte euch auch gar nicht mit noch mehr Details aufhalten. Fest steht, dieses Buch war richtig richtig fesselnd und verwirrend und erschreckend und verrückt und einfach alles und ich kann es nur jedem weiter empfehlen,

eure Blue Diamond.



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