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Sonntag, 21. Mai 2017

The Sea of Tranquility

Hallo meine Drama-Freunde,

 
ich habe ja irgendwie eine Schwäche für Geschichten über Mädchen, die aus irgendwelchen Gründen nicht sprechen. So hat mich All The Truth That's In Me total umgehauen und Speechless hat mir auch gut gefallen. Diesmal war es an der Zeit, dieses Buch zu lesen, welches ich schon vor einer ganzen Weile von einer Freundin geschenkt bekommen hatte.

 
Die Fakten:
  • Autor: Katja Millay
  • Titel: The Sea of Tranquility
  • Erschienen: 2012
  • Verlag: Atria Paperback
  • Seiten: 426
  • Preis: 10,55 Euro
  • Klappentext: "Two and a half years after an unspeakable tragedy left her a shadow of the Girl she once was, Nastya Kashnikov moves to a new town determined to Keep her dark past hidden and hold everyone at a distance. But her plans only last so Long before she finds herself inexplicably drawn to the one Person as isolated as herself: Josh Bennett. Josh's Story is no secret. Every Person he loves has been taken from his life until, at seventeen years old, there is no one left. When your Name is synonymous with death, everyone tends to give yoi your space. Everyone except Nastya who won't go away until she's insinuated herself into every aspect of his life. But as the undeniable pull between them intesifies, he starts to wonder if he will ever learn the secrets she's been hiding - or if he even wants to."

 
Zur Handlung: Nastya weiß, wie es ist zu sterben. Sie weiß auch, wie es ist, sich zu fragen, warum man nicht tot geblieben ist. Alles, wofür sie gelebt hat, ist zusammengebrochen und die Liebe und die Erwartungen ihrer Familie erdrücken sie. Daher beschließt sie, zu ihrer Tante zu ziehen und eine neue Schule zu besuchen - und dort alle möglichst abzuschrecken. Zwei Dinge gehören zu diesem Plan: eisernes Schweigen und ein Straßennutten-Chic.

 
Josh hat einen Ring der Einsamkeit um sich, ein Kraftfeld, das alle anderen fernhält, außer vielleicht seinen ungleichen besten Freund Drew und dessen Familie. Doch in der Schule wird er von allen ignoriert. Seitdem seine Mutter und Schwester bei einem Autounfall und sein Vater an einem Herzinfarkt gestorben sind, begleitet Josh der Tod. Doch genau wegen diesem Kraftfeld fällt er Nastya ins Auge.

 
Ich habe mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, weil ich mir sehr sicher war, dass es mir gefallen wird. Seit einigen Monaten habe ich es nun aufgehoben für den Moment, wo ich richtig Lust auf so eine Geschichte habe. Daher war mir auch der Klappentext nicht mehr gegenwärtig und ich habe mich einfach hineinfallen lassen, was mir gut gefallen hat.

 
Das Buch lebt vor allem durch die beiden Hauptcharaktere, Nastya und Josh. Ihre Konstellation hat mich ein bisschen an Silver Lining erinnert, was einer meiner liebsten Filme ist (das Buch kenne ich leider noch nicht). Nastya ist immer schwarz gekleidet und übertrieben geschminkt. Außerdem spricht sie nicht. Doch wir sind in ihrem Kopf und sehen, dass sie das nur tut, um ihre Ruhe zu haben. Ich fand sie als Charakter faszinierend und habe gern aus ihrer Sicht gelesen. Josh allerdings ist mir richtig ans Herz gewachsen. Wir bekommen immer wieder auch Kapitel aus seiner Sicht. Er will niemand an sich heranlassen, aber Nastya ist einfach irgendwann da und geht nicht mehr weg und er merkt, dass ihm die Zweisamkeit mehr und mehr gefällt. Er liebt sie sehr bedingungslos und gibt sich Mühe, ihre Last zu lindern. Ich fand ihn so sympathisch und trotz seiner schrecklichen Vergangenheit auf dem Boden geblieben. Auch seine Affinität zu Holzarbeiten hat ihm einen ganz eigenen Touch gegeben, sodass er sich deutlich von anderen Figuren abhebt, die man in solchen Jugendbüchern findet.

 
Die Beziehung der beiden entwickelt sich nur sehr langsam. Beide wollen sich eigentlich nicht mögen, aber sie können einfach nicht anders. Eigentlich sind beide überhaupt nicht bereit für eine (weitere) emotionale Komponente in ihrem Leben. Gerade Nastya macht es dann auch echt schwer, aber wer solches Drama mag, dem wird das Buch gefallen. Hier passiert auf jeden Fall nichts zu schnell und man kann gut bangen und schmachten. Das Buch ist aber auch düster, da beide ja viel erlebt haben. Das ist einfach genau mein Ding.

 
Es gibt noch einige Nebenfiguren wie Drew, Clay oder Sarah. Diese sind teilweise sehr nach Schema F gezeichnet, haben aber gelegentlich auch ein bisschen Tiefe. Gerade Drew bekommt dann doch noch etwas, was über das Klischee hinausgeht. Dennoch sollte man hier nicht zu viel erwarten. Es geht wirklich um die Hauptfiguren. Der Rest ist nur am Rand.

 
Besonders ist vielleicht noch herauszustellen, dass man über weite Strecken des Buches nicht weiß, was Nastya passiert ist. Außerdem ist völlig unklar, ob Josh etwas damit zu tun hat, was dadurch ausgelöst wird, dass Nastya beim ersten Betreten seiner Garage denkt, dass sie schon mal dort gewesen ist. Das gibt dem Mysterium hinter Nastya natürlich noch zusätzlich Feuer.

 
Das Ende hat mich dann sehr zufrieden gestellt. Es war mehr und weniger alles so, wie ich es wollte. Natürlich kann man hier mäkeln, dass es vielleicht ein bisschen zu optimistisch ist, aber irgendwie will man ja auch, dass die Figuren am Ende glücklich sind. Auf jeden Fall hat es mir gut gefallen. Dennoch ist das Buch nicht ohne Mängel, aber es war perfekt für mich persönlich.

 
Wer nun also düstere Romanzen liebt, die mit Schmerz, Depression und ähnlichem zu tun haben, und die viel Drama deswegen aufweisen, der sollte das Buch lesen. Wer Silver Linings mag, wird hier sicher Parallelen finden, auch wenn das Buch ganz sich selbst treu bleibt. Aber es geht eben um zwei Menschen an sehr schwierigen Punkten in ihrem Leben, die irgendwie zueinander finden. Wen das begeistern kann, der muss es einfach versuchen. Es ist das beste Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe, es hat mich gefesselt, ich habe jede einzelne Seite genossen und konnte beim Lesen komplett abschalten und versinken.

 
Kennt ihr das Buch? Gibt es eigentlich eine deutsche Übersetzung davon?

 
Bis bald,
Eure Kitty Retro

 

 

 

 
Meine Bewertung:
 

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