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Freitag, 6. Oktober 2017

[Filmkritik] The Circle

So meine Lieben,

ich habe mal wieder einen aktuellen Kinofilm geschaut, der seit diesem Jahr läuft und hochkarätig besetzt ist. Er gilt als technologischer Thriller, was immer das seien mag. Für mich ist er ein ganz normales realistisches und zeitgetreues Drama, aber gut, da kann man ja verschiedener Meinung sein.

Dieser Film beruht auf einem Roman von Dave Eggers, den die liebe Kitty bereits rezensiert hat und ich leider nicht gelesen habe und so auch ohne Vorkenntnisse heran gegangen bin. Er dauert nicht ganz zwei Stunden lang.

Handlungsseitig wird eine Art Google oder Facebook - Imperium gezeigt, welches sich anders benennt, im Grunde als Ziel aber die gänzliche Transparenz und permanente innere Kommunikation hat. Wer sich nicht beteiligt, ist out oder kann viel nicht mit erleben oder oder oder. Mae Holland gespielt von Emma Watson ist hier Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Sie wird von verschiedenen Charakteren beeinflusst und auf diese Weise hin und her gerissen. Ihre Eltern sind ganz bodenständig und zurück gezogen. Ebenso ihr langjähriger Freund Mercer gespielt von Ellar Coltrane. Dieser ist dem ganzen Social Media eher abgeneigt und erklärt dies offenkundig.

Die Ursprungsidee dieses Unternehmens entspricht wohl lang nicht mehr dem, was es heute darstellt und dazu trägt Eamon Bailey gespielt von Tom Hanks sehr viel bei, denn er schiebt die Euphorie voran, die die ständige Weiterentwicklung der Sache selbst beinhaltet.

Irgendwann hat er auch Mae in seinen Bann gezogen, obwohl dieser eigentlich wirklich ein anderes Empfinden vom Arbeitsleben vorschwebt. Diese Zerrissenheit spielt Emma Watson wie zu erwarten sehr gut und authentisch. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie hier von ihrem Karrierestart profitiert, da sie auch da in eine andere Welt abgetaucht ist.

Ebenso authentisch ist Tom Hanks, allerdings erst auf den zweiten Blick. Auf den ersten kam er mir sehr gekünstelt vor, bis mir klar wurde, dass das genau so gewollt sein könnte. Ob ich da nun richtig liege, bleibt offen. Was meint ihr dazu? Jedenfalls war er mir fast schon zu schade für diese Rolle, da hätte man ihn durchaus mehr fordern können. Auf der anderen Seite erinnerte er mich stark an Steve Jobs und auch das ist sicher kein Zufall.

Die weiteren wichtigen Charaktere sind die rechte Hand von Eamon und eine scheinbar sehr gute Freundin von Mae, die ebenso im Unternehmen arbeiten. Die Freundin könnte man noch als relativ wichtig einstufen, doch war sie mir ehrlich sehr unsympathisch.

Das Setting ist simpel und wiederkehrend. Einige Szenen erleben wir durch gewollt so gezeigte Minikameras. So ist der User ständig dabei und kann unablässig kommentieren. Diese Kommentare werden auch eingeblendet und spiegeln genau das wieder was wir aus dem Internet kennen, sie könnten glatt von da stammen.

Grundsätzlich fand ich den Film sehr berechenbar und wenig aufregend. Trotz das einem aber irgendwie klar ist, was passieren wird, ist er unglaublich verstörend. Natürlich gibt es jetzt schon viele Dinge die auch in der Realität umgesetzt sind, dennoch ist es hier schleichend und damit weniger auffällig. Im Film dagegen kommt alles Schlag auf Schlag und das verdeutlicht die Gefahr die von jeder Erfindung, Entwicklung oder Idee ausgeht.

Anschließend lässt sich sagen, man sollte diesen Film gesehen haben, aber nicht weil er so unglaublich gut ist, sondern als Beispiel für eine Realität,

eure Blue Diamond.







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